SELECTION

More than the energetic Burak Özdemir, a Turkish bassoonist, on the prime aspects of expressivity and sound, to move beyond surface dexterity and brilliance to find the sense, the meaning behind the notes.
● THE NEW YORK TIMES

Burak Özdemir begeistert mit warmer, weicher Tongebung und grosser Virtuosität. Klangmalerei vom Feinsten kam bei diesem homogen und sensible aufeinander reagierenden Zusammenspiel zwischen Ensemble und dem Solisten heraus.
● THE FINANCIAL TIMES

Burak Özdemir gehört zu einer neuen jungen Musikergeneration, die sich durch musikalische Vielseitigkeit auszeichnet und sich genreübergreifenden Herausforderungen stellt. Ob im Barock, Jazz oder in der elektronischen Musik – Özdemir überzeugt mit Ausdrucksstärke und Leidenschaft.
● WDR 3

Burak Özdemir und sein Ensemble musizieren mit spritziger Energie.Das Kammerorchester Musica Sequenza spielt federnd leicht und bettet den Solisten in einen sehr durchsichtigen Klang.
● NDR KULTUR

Ensemble Musica Sequenza spielt mit grosser Leidenschaft und Ausdruckskraft. Beim Solisten Burak Özdemir bleibt kaum ein Wunsch offen, er agiert in den virtuosen Passagen auf hohem Niveau und formt auch die langsamen Sätze mit grosser Gesanglichkeit.
● RBB KULTUR

Hier entsteht eine neue Spielart von Musik!
● HESSISCHER RUNDFUNK 

Der originelle Austausch der beiden Welten ist hörenswert!
● ÖSTERREICHER RADIO UND FERNSEHEN

Fagott lobt singend Gott!
● WAZ

ALL PRESS REVIEWS & INTERVIEWS

CONCERT: BACH THE SILENT CANTATA

Tief ins Herz einschneidet

Mit einer aus verschiedenen Arien und Chorälen von insgesamt dreizehn Leipziger Bachkantaten komponierten »Stummen Kantate« hat der Absolvent der Julliard School Burak Özdemir (geb. 1985 in Istanbul) für sich und sein Ensemble »Musica Sequenza« ein Passionswerk geschaffen, das sich tief ins Herz einschneidet. Das tenoral leuchtende Solofagott übernimmt in dieser »Özdemir-Passion« die Rolle einer Gesangsstimme, die die Leidensgeschichte Jesu ganz ohne Worte zu erzählen weiß. Özdemirs Arrangements geben der österlichen Freudenzeit in der Frauenkirche eine neue musikalische Farbe; sie glühen wie sanfte und doch rätselhafte Nordlichter über der vertrauten Musikwelt Johann Sebastian Bachs.

CONCERT : BACH INTERMINATA

Entdecke die faszinierende Welt der Barockmusik

Der talentierte Fagottist Burak Özdemir und sein Ensemble Musica Sequenza  präsentieren Ihr herausragendes Projekt „Bach Interminata“. Dieses Event verspricht nicht nur musikalische Hochgenüsse, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den zeitlosen Werken von Johann Sebastian Bach.

Burak Özdemir: Ein Meister der Barockmusik! Burak Özdemir, gebürtig aus Istanbul und an der renommierten Juilliard School in New York ausgebildet, gehört zu den führenden Vertretern der historischen Aufführungspraxis. Seine Interpretationen zeichnen sich durch außergewöhnliche technische Brillanz und einen ausdrucksstarken, fließenden Stil aus. Özdemirs Engagement für die Barockmusik geht Hand in Hand mit seiner Leidenschaft, diese altehrwürdigen Werke in einem neuen Kontext zu betrachten und zu präsentieren. Indem er die Grenzen traditioneller Aufführung sprengt, bringt er frischen Wind in die Konzertszene und schafft damit innovative Klangwelten, die das Publikum in ihren Bann ziehen.

Musica Sequenza: Ein Ensemble mit Vision! Das 2008 von Burak Özdemir gegründete Ensemble Musica Sequenza hat sich schnell als Pionier in der Barockmusik etabliert. Mit einem klaren Fokus auf historische Aufführungspraxis gelingt es dem Ensemble, die komplexe und vielschichtige Musik des Barockzeitalters lebendig werden zu lassen. Musica Sequenza ist bekannt für seine meisterhaften Darbietungen, die sowohl im Inland als auch auf internationalen Bühnen begeistern. Die Kombination aus hoher musikalischer Qualität und innovativen Interpretationen macht die Konzerte des Ensembles zu einem wahren Erlebnis für Musikliebhaber.

Bach Interminata: Ein neuer Blick auf Bach! Das Projekt „Bach Interminata“ ist eine Hommage an Johann Sebastian Bach, dessen musikalisches Erbe bis heute viele Künstler inspiriert. In dieser Aufführung werden die bekannten und weniger bekannten Werke Bachs in einem neuen Licht präsentiert. Özdemir und sein Ensemble versuchen, die Komplexität und die emotionale Tiefe von Bachs Musik erfahrbar zu machen, indem sie den Zuhörern eine einzigartige Perspektive auf seine Kompositionen bieten. Die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird hierbei auf eindrucksvolle Weise erforscht, was das Event zu einer besonderen kulturellen Bereicherung macht.

Ein unvergesslicher Abend im Herzen Berlins! Die Emmauskirche, gelegen am Lausitzer Platz in Berlin, bietet den perfekten Rahmen für dieses außergewöhnliche Event. Die besondere Atmosphäre und die akustischen Eigenschaften des Raumes tragen zur Faszination des Konzertes bei und schaffen eine intime Verbindung zwischen Künstler und Publikum. Während des Konzerts kannst Du in die Welt der Barockmusik eintauchen und die Leidenschaft und Hingabe der Musiker hautnah erleben. Kulturelle Erfahrungen jenseits des Gewöhnlichen! Ein Konzertbesuch ist nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch eine kulturelle Erfahrung, die Seele und Geist bereichert. Die Verschmelzung von Musik, Architektur und der gemeinsamen Erlebensqualität schafft ein unvergessliches Ambiente. Das Event mit Burak Özdemir und Musica Sequenza ist eine hervorragende Gelegenheit, die Vielfalt und Tiefe der Barockmusik zu erkunden und sich auf eine inspirierende Reise in die Vergangenheit einzulassen, während gleichzeitig moderne Interpretationen präsentiert werden.

Ein Event für alle Sinne! Die Aufführung von „Bach Interminata“ wird nicht nur durch die klangliche Schönheit besticht, sondern auch durch visuelle und emotionale Elemente. Die Musiker von Musica Sequenza werden mit ihrem leidenschaftlichen Spiel und ihrer präzisen Technik die Zuschauer fesseln und mit auf eine unvergessliche Reise nehmen. Durch die exzellente Wahl der musikalischen Werke wird ein Spannungsbogen kreiert, der das Publikum von der ersten bis zur letzten Note mitreißt. Zusammen mit der Gemeinschaft von Musikenthusiasten vor Ort kannst Du die Relevanz und die zeitlose Schönheit der Barockmusik feiern. Lass Dich von den außergewöhnlichen Klängen und den leidenschaftlichen Darbietungen der Künstler mitreißen und genieße einen Abend der kulturellen Inspiration, der lange in Erinnerung bleiben wird.

 

CONCERT : SAMPLING BAROQUE BACH

Pour son deuxième concert, l’Ensemble Musica Sequenza, une fois de plus, ne manquera pas de surprendre le public.

Avec Sampling Baroque Bach, Burak Özdemir et son groupe mêlent les airs puissants des compositeurs baroques à la musique électronique. Ce dialogue des genres et des styles musicaux crée une musique nouvelle, libre d’idéologies et orientée vers le son pur. On y retrouve des instruments anciens et des musiciens en live, qui brisent les frontières et se fusionnent aux couleurs contemporaines des techniques électroniques. Place à l’électro-baroque!

 

INTERVIEW: BACH INTERMINATA

Burak Özdemir – Neue Projekte und Pride

Der Klassikmusiker hatte etwas Zeit für uns. Hier ist unser neustes Feature mit dem musikalischen Queer.

Im Herbst gibt es „Bach Interminata“, was machst du zuvor alles in Sachen Musik? Ich nehme momentan mit meinem Ensemble Musica Sequenza unser kommendes Album Sampling Baroque Purcell auf, dessen Weltpremiere wir gerade im Mai beim Istanbul Music Festival gefeiert haben. Bach Interminata ist ein Friedensprojekt, bei dem wir die vergessene Folkloremusik der Mittelmeerländer entdecken, die durch die universelle Musiksprache Johann Sebastian Bachs vereint wird. Wir werden es am 10. August bei den Uckermärkischen Musikwochen uraufführen und dann am 21. September ins Kloster Altfriedland bringen. Natürlich freue ich mich besonderes auf den Berliner Auftritt am 12. Oktober in der Emmaus Kirche, vor allem, weil er in meiner Geburtstagswoche ist.

Welches Stück fasziniert dich gerade am meisten? Seit ich es diesen Juni beim Bachfest Leipzig auf der Open-Air-Bühne vor Tausenden von Zuhörern live aufgeführt habe, bin ich von unserem Programm „Sampling Baroque Bach“ total begeistert. Ich kann im Moment nicht aufhören, dieses Album laut anzuhören und zu tanzen. Es herrscht eine einzigartige Clubatmosphäre. Es ist Tanzmusik, die ich im Sommer besonderes genieße. Ein perfektes Nachmittagsritual für mich besteht darin, die ganze Arbeit zu erledigen, auf meine Terrasse zu gehen, einen Gin & Tonic zu trinken und das Album „Sampling Barock Bach“ anzuhören.

Und worauf freust du dich beim CSD? Ich denke, wie fast alle anderen auch: Ich freue mich darauf, die Vielfalt zu feiern und die wunderbare, gemischte Community zu genießen, die diese unglaubliche Stadt Berlin zu bieten hat. Das Tolle am CSD ist für mich die Balance zwischen Feiern, Zelebrieren und dem Genuss großartiger Musik und Auftritte, aber auch die Möglichkeit, an den gesellschaftspolitischen Aspekten der Veranstaltung, wie zum Beispiel spannenden Vorträgen, Talks und Seminaren, teilzuhaben, was sie äußerst Interessant macht; es ist für mich wichtig, darauf Zugriff zu haben.

REVIEW : AMOUR FOU

Affäre unterm Regenbogen

Die Händel-Festspiele in Halle bieten mit der ‚Barock Lounge Ill: Amour fou – Die unkontrollierbare Liebe‘ eine musikalisch-tänzerische Begegnung der besonderen Art.

Über dem Abend in Halles Georgen-Kirche stand die Unkontrollierbare Liebe“. Da es in diesem Jahr alles etwas französischer ist als sonst, passt auch die Bezeichnung „Amour fou“ als Motto ganz gut. Damit meinten die Alten eine ebenso leidenschaftliche wie verhängnisvolle Liebe.

Die Programmbezeichnung Kammeroper der acht Arien, die der schwedische Tenor Anders Dahlin mit angenehmem Timbre virtuos beisteuerte – ein Pasticcio-Programm von sympathisch- eigenen Art war aber allemal, was Burak Özdemir und das von ihm gegründete Ensemble Musica Sequenza zusammen mit Sänger Anders Dahlin und dem Tänzer László Sandig boten. Der 1983 in Istanbul geborenen und seit 2011 in Berlin lebende Özdemir ist nicht nur ein an der berühmten Juilliard School in New York, an der Universität der Künste Berlin und in Istanbul als Komponist und in historischer Aufführungspraxis ausgebildetes musikalisches Multitalent. Er hat die Vielfalt auch zur Marke entwickelt, konzipiert die Projekte und ergänzt mit dem Barock- Fagott die fünf unterschiedlichen Streicher, die Theorbe und das Cembalo seines Ensembles Musica Sequenza.

Spiel der Leidenschaften

Özdemir spielt mit dem Fagott – das meint in seinem Fall nicht nur das Erzeugen von Tönen. Das imposante Instrument wird ihm zu einem Partner – oder gar einem leichthändig geführten Florett – im Wechselspiel der Leidenschaften wischen einem Fagottisten, einem Tänzer und einem Sänger.

Man ist indes für einen Augenblick irritiert, wenn sich gleich zu Beginn ein fast nackter junger Mann vor den Musikern aufstellt und zunächst in einer Pose verharrt, als wollte er einen Cupido, also das personifizierte sinnliche Verlangen, in Lauerstellung mimen. László Sandig ist Tänzer und Choreograph, der übrigens bei den Salzburger Festspielen in diesem Sommer bei ‚Sasha Waltz & Guests meets Rimini Protokoll‘ mit von der Partie sein wird.

Offensichtlich hat Sandig ein genauso instinktsicheres Gefühl wie der Fagottist für das Gesten- und Bewegungspotenzial, das Barockmusik so mitreißend macht und das in den Furor der Leidenschaft abzuheben oder in der Trauer fast anzuhalten vermag.

Im Wechselspiel von Zögern und Annäherung erweist sich Özdemir zudem nicht nur als virtuoser Instrumentalist, sondern auch als ein sich geschmeidig bewegender, tanzender Partner. Er verriet am Ende, dass diese ‚Amour fou‘ zwischen Fagottist, Tänzer und Sänger über weite Strecken improvisiert war. Hier stimmt offensichtlich die Chemie, um daraus eine in sich schlüssige Allianz der besonderen Art zu machen. Für die War dann das ‚Happy happy we‘ aus Händels ‚Acis e galatea‘ der passende Abschluss.

Bei seiner ‚Amour fou‘-Variante für die Händel-Festspiele im Februar in Karlsruhe hatten Özdemir und die Musica Sequenza ebenfalls eine Nummernfolge aus meist gängigen Händel- Opern zusammengestellt. In Halle erklang nun neben zehn Stücken des Meisters (unter anderem aus ‚Amadigi di Gaula‘, ‚Rodelinda‘, ‚Rinaldo‘, und ‚Alcina‘) auch – dem ‚Oh lá lá!‘ – Motto der Festspiele gemäß – dreimal Musik des französischen Händel-Zeitgenossen Jean- Philippe Rameau und eine Arie von beider Vorgänger Jean-Baptiste Lully.

Rameau trifft Mustafa Çavus

Da die Konzentration auf die Musik und den Tanz bewusst jeder Assoziation freien Raum lässt, kann man sich das Ganze als eine allegorische, aber genauso auch als eine queere Affäre unterm Regenbogen denken. Gerade Händel würde damit wohl kaum ein Problem gehabt haben.

Mit einer Zugabe machte Burak Özdemir nicht nur Werbung für sein neues Studioalbum, auf dem er Musik von Rameau mit der des Istanbuler Palastkomponisten Tanburi Mustafa Çavus (1700-1770) konfrontiert. Ein kurzes zündendes Stück des Türken machte Lust auf eine neue sozusagen west-östliche ‚Amour fou‘ die man sich gut im Goethe-Theater Bad Lauchstädt vorstellen könnte.

INTERVIEW : BURAK ÖZDEMIR

Kulüpte klasik müzik mi olur?

Grubu Musica Sequenza ile elektronik müziği 18’inci yüzyılın enstrümanlarıyla buluşturan Burak Özdemir, kendi alanında tam bir özgür ruh. Berlin’in gece kulüplerinde ‘Yeni Pop: Barok!’ sloganıyla Bach ve Handel gibi bestecilerin eserlerini çalan Özdemir sorularımızı yanıtladı.

Burslu okuduğu The Juilliard School’da grubu Musica Sequenza’yı kuran fagot sanatçısı Burak Özdemir klasik müzik dünyasının sıradışı isimlerinden. Aynı zamanda barok müzik uzmanı olan Özdemir o dönemin enstrümanlarını ve bestecilerini günümüzün elektronik müziğiyle bir araya getirip sahnede yepyeni bir dil oluşturuyor. 40’tan fazla eseri olan sanatçı için gençleri klasik müzikle buluşturmak önemli. Bu yüzden konser salonlarının yanı sıra gece kulüplerinde de performanslar sergiliyor. Dün İstanbul Müzik Festivali’nin ‘Disko Klasik’ serisi kapsamında Babylon’da olan Özdemir’le müzikte ilerlediği yolu konuştuk.

Birkaç yıl önce Musica Sequenza konserinden çıktım ve ilk yaptığım Google’da fagotun tarihini aratmak oldu…

Bunu duyunca ‘ne mutlu bana’ diyorum çünkü amaçlarımdan biri de fagotu tanıtmak. Çağımızda hâlâ bu enstrümanı tanımayan var. Çünkü fagot daha çok orkestra içinde, nefeslilerin arasında oluyor.

Senin için ‘müzik dehası’, ‘üstün yetenek’ deniyor. Bunlar sana ne ifade ediyor?

Kendimi bir deha olarak görmüyorum. Tabii ki insanlardan bunları duymak güzel. Müzisyen bir aileden geldiğim için müziğe aşinayım ama üzerine düşüp emek harcamadıkça hiçbir şey olmuyor.

Baban Cengiz Özdemir değerli bir besteci ve piyanist. Evde neler dinlenirdi?

Babam cazı çok sever. Şu an değerlendirdiğimde galiba cazda doğaçlamanın fazla olması sayesinde özgürlük, yorumculuk gibi şeyler bana bebeklikten işlendi. Babamın konserlerine çok gittim. Kulislerde uyudum. O konser telaşı, hazırlıklar, seyircinin heyecanı… Müzikle ilgili her konu bana hâlâ kendimi evimde hissettiriyor.

Elektronik müzikle nasıl tanıştın?

Babam bir gün eve masaüstü bilgisayarla geldi ve onu odama koydu. “Bunun içinde Cubase diye bir müzik programı var. Bununla takılırsın” dedi. Onunla ilk deneysel müziklerimi yapmaya başladım.

Bir dönem İstanbul’da elektronik müzik sahnesi çok iyiydi. Senin gençlik yıllarına denk geliyor. O günler nasıl geçiyordu?

Gündüz konservatuvarda klasik müzik dersleri alıyordum. Okulun son döneminde İstanbul Opera ve Balesi orkestrasında ikinci fagot kadrosu aldım. Perşembe, cuma akşamları opera biterdi. Hiç dinlenmeden, fagotumu dolaba kilitleyip arkadaşlarımla buluşurdum. Sabahın 8.00’ine, 10.00’una kadar kulüplerde DJ’leri dinlerdik. Magma, Godet, Crystal, 14, Twenty… Parkorman’da üç gün süren festivaller olurdu. Haftsonları uyumuyordum.

Uzmanlık alanın barok müzik. Bu müziğin esnekliğinden, işlenebilirliğinden bahsediyorsun…

Mesela Çaykovski gibi geç dönem klasik bestecilerin notasyonuna baktığınız zaman notaların artikülasyonlarını metronomlarına kadar yazdıklarını görüyorsunuz. Hangi enstrüman nerede ne çalacak, ne kadar bekleyecek… Barok dönemin notalarıysa yalın. Özellikle bas partisine baktığınızda hangi enstrümanın çalacağı bile yazmıyor. Bu bana cazın özgürlüğünü hissettiriyor.

Klasik müzik camiasında özgür ruhlara ne kadar tolerans tanınıyor?

12 yıllık kariyerim var. Başladığım noktadaki klasik müziğe olan dogmatik yaklaşımın günümüzde söz konusu bile olmadığını düşünüyorum. Yani artık sahnede Bach’ın müziğini Lady Gaga’yla bile buluştursanız insanlar buna çılgın bir fikir olarak bakmayacaktır. Özellikle Avrupa’nın klasik müziğin bayrağını taşıyan şehirleri var. Onların salonlarında bazen izlediğim operalarda şancılar çıplak olabiliyor. Şiddeti sansürsüz bir dille anlatabiliyorlar.

Müzikte izlediğin yol sana ne öğretti?

Musica Sequenza yolu bana müziğe, sanata önyargılı bakmamak gerektiğini öğretti. Ayakkabımızı giyip evden çıkmak çok kolay. Konserlere gidin. Ne kadar farklı insanlar bir çatı altında buluşursa işte o zaman o toplum çok güzeldir.

The Juilliard School’un mülakatında “Solo müzisyen olmak istemiyorum” diyorsun…

The Juilliard’da artist diploma (üstün yetenekli öğrencilere verilen diploma) programına girmek için sanatsal bir fikrinizi jüriye sunmalısınız. İçeri girdiğim an nefesim kesildi. Çünkü jüride oturan isimler Fransız orkestra şefi William Christie, İspanyol şef Jordi Savall ve ünlü kemancı Monica Huggett’ti. “Kamera şakası olmalı” dedim. Önce hepsinden imza aldım. Sonra onlara otel odalarında geçen, yapayalnız bir hayat istemediğimi anlattım. “Yaşıtlarımı konserlerde görmek istiyorum. Bunun yolu kulüplerde çalmak” dedim. Hoşlarına gitti.

INTERVIEW : BURAK ÖZDEMIR

Topluluklar farklılık varsa güzeldir

Burak Özdemir, sanatını dünyayı ilgilendiren değişik konularla ilişkilendirdiği farklı projeleriyle dikkat çekici bir müzisyen. Besteci, fagot sanatçısı ve orkestra şefi olan Özdemir ile projeleri üzerinden bir sohbet gerçekleştirdik, keyifle okumanızı dilerim.

Müzisyen bir aileden geliyorsunuz. Babanız besteci ve piyanist Cengiz Özdemir. Mesleğinizi seçmenizde müzik ortamında büyümenizin mutlaka etkisi olmuştur diye düşünmekle birlikte, babanızın da müzisyen olmasının avantaj ve varsa dezavantajlarını sizden öğrenebilir miyiz?

Çocuklarını ta bebeklikten itibaren kültür ve sanat ile iletişime geçiren bir ebeveynin dezavantajı olabileceğine inanmıyorum. Babam hep caz dinlerdi, bu da beni çok etkiledi. Çocukluğumda annemle babamın her şeyi müzik eşliğinde yaptığını hatırlıyorum. Yemek, içmek, kitap okumak, seyahat etmek hep müzik dinleyerek yaşıyorduk. Evimize sık sık ailemin sanatçı dostları gelir giderlerdi. Çok küçükken bile babamın konserlerine götürülürdüm, kulislerde uyurdum. Konser telaşı, sahne hazırlığı, konserin coşkusu, beni küçükken heyecanlandırırdı. Bu kadar yoğun şekilde müzik ile iç içe büyüyünce, bambaşka bir alanda eğitim almak, hiç fikrim olmayan bir meslek seçmek, bana başka bir gezegende yasamak gibi geliyordu. Doktor olmak, avukat olmak için sanki önce Jüpiter’e yerleşmek gerekiyordu. Müzik ile iç içe yasamak bana Dünya’nın neresinde olursam olayım evimde olma hissini veriyor.

Müzikal kariyerinizde barok müziğe olan ilginizin kaynağı nedir ve bu müzik türünü modern çağa uyarlama süreciniz nasıl gelişti?

Barok müziğe olan ilgim enstrümanım dolayısı ile gelişti. Fagot 17. yüzyılda icat edilmiş ve o dönemin müziğinde büyük rol oynayan bir enstrüman. Barok dönemin müziğini 21. yüzyılın modern fagotu ile seslendirmek bana doğal gelmiyordu. Modern fagotun boğuk bir tınısı var, 20nün üzerinde perdesi var ve sanki bu perdeler ile barok müzik çalındığında bana yardım etmektense engel oluyorlar gibi hissetmeye başladım. Tarihi dönem enstrümanları ile müzik yapmaya ilgim lisede yıllarında doğdu ve İstanbul Konservatuarı’ndan mezun olduktan sonra, barok dönem müziği eğitimi almaya karar verdim ve Asim Kocabıyık vakfının desteği ile Berlin sanat üniversitesinde okudum. Elektronik müziğe olan tutkum, klasik müzik eğitimim ile hep paralel gitti. 11 yaşımda hobi olarak elektronik müzik yazmaya başladım. Babamın bana hediye ettiği bir bilgisayarda ‘Q-base’ adlı bir müzik programı yüklüydü. Ortaokul yıllarında gece gündüz deneysel müzikler yazıyordum ve bu elektronik müziğin üzerine fagotum ile doğaçlama çalıyordum. Bir noktada elektronik ile klasiğin yolları kesişti ve 2005 yılında fagot ile elektronik müziği birleştiren ‘Vintage Keys’ isimli projem ile İstanbul caz festivalinde sahne aldım. Elektronik müzik üzerine de eğitim almaya karar verdim. Yine Asim Kocabıyık vakfı yardımıyla Juilliard School’da elektronik müzik, kompozisyon ve erken dönem müziği okudum. New York’ta eserlerime barok tınıları yerleştirmeye ve 17. yüzyılın enstrümanlarını kullanmaya odaklandım. Ortaya çıkan sonucun benzeri olmayan bir sentez olması beni derinden etkiliyordu. Bu sentez üzerine olan çalışmalar uzun yıllardır beni heyecanlandırmaya devam ediyor.

Musica Sequenza’nın kuruluşundan bu yana geçen süreçte, kültürlerarası bir sanatçı hareketi geliştirirken zorluklarla karşılaştınız mı? Klasik yapıdaki dinleyiciler elektronik ile barok müziğin buluşmasını sizce nasıl karşılıyor?

Hepsi farklı uluslardan olan müzisyenler, dışarı çıkıp müziği paylaşan elçiler gibidir. Bu tıpkı bir bitkinin tohumlarının rüzgarla hareket edip farklı yerlere gitmesi gibidir, böylece bitkiler çoğalır. Musica Sequenza’nın bünyesinde Kore, Japonya, Çin, Bulgaristan, Finlandiya, Almanya, Avustralya, Meksika, Hollanda ve Almanya’dan olmak üzere sanatçılar yer alıyor. Farklı kültürlerden insanların birbirleriyle nasıl anlaştıklarını ve bir kolektif içinde nasıl hareket ettiklerini görmeyi ilginç buluyorum. Bu, hiçbir kelimesini bilmeseniz de, yine de iletişim kurabildiğiniz bir dili konuşmak gibidir. Dünya çapında gösterdiğimiz halihazırda pek çok kültürler arası projemiz var. Temel olarak kültürleri buluşturmak için çalışıyoruz. Eserlerimi yazarken ya da sahnede canlı yorumlarken diğer insanları tatmin edememe endişesi yaşamıyorum, aksine benim için kendi duymak istediğim şekilde yazmak ve seslendirmek önemli. Aksi taktirde kendi müziğimle barışık olmam mümkün olmaz. Kuruluşumuzdan bu yana Dünya basınından aldığımız övgüler, önde gelen festivallere ve konser salonlarına davet edilmemiz, konserlere gösterilen yoğun ilgi ve coşkulu geçmesi bana izlediğimiz rotanın doğru olduğunu hissettiriyor.

Yine Elektro-Barok tarzındaki eserlerinizden bahsedecek olursak, 18. yüzyıl enstrümanlarıyla elektronik müziği birleştirmenin size sağladığı yaratıcı özgürlük hakkında neler söyleyebilirsiniz?

Şu an Dünya’da 82 milyondan fazla şarkı var ve buna her gün 600 bin tane daha ekleniyor. Bu rakamlara klasik müzik repertuvarı dahil bile değil. Popüler kültürde eserlerin çoğu birbirine benziyor. Pek çok besteci birbirinden esinlenmenin ötesine geçiyor, adeta birbirini kopyalıyor. Kışkırtıcı klipler ve vücut teşhiri ile müzik satılıyor. En baştan çıkarıcı klip en fazla dakika izleniyor. En erotik şarkı sözü en fazla konuşuluyor. Az da olsa başkalarına odaklanmadan, stüdyoya kapanıp, izole bir şekilde müzik yazan sanatçılar da halen var, işte bu süreç bana iyileştirici geliyor. Ruhun stüdyoda özgür bırakılması gerekir. Sahneye çıkmak için sadece dekolte yetmez, paylaşmaya değer bir fikriniz olmalı.

“Atlas Passion” projesinde dinler arası bir oratoryo oluştururken eseri dört farklı dilde bestelemenizin nedeni dinlerin anadillerine yaklaşmak mıydı?

Atlas Passion, Johann Sebastian Bach’in müziklerini temel alan ve dinler arası kardeşlik kuran bir barış eseri. Monoteistik dinlerin kutsal kitaplarının yazıldığı kesitleri kendi orijinal lisanlarında tutmaya özen gösterdim. Oldukça melodik ve inanılmaz güzel lisanlar bunlar. İsviçre’deki Schaffhausen şehir tiyatroları direktörü Jens Lampater’in siparişi üzerine hazırladığımız eserin 2018’de Dünya prömiyerini gösterdik. Atlas Passion benim için oldukça değerli bir eser. Gerçekten güzel bulduğum şey bu eserde herkesin aynı ve eşit olması. 100 sanatçıdan oluşan kadrosunda herkes aynı başlangıç ​​noktasına ve aynı büyüklükte açık alana sahip. Solistler, müzisyenler, dansçılar ve koro arasında lider yok ve roller her zaman değişiyor. Grubun bu rollere aktif olarak yanıt vermesini arzu ettim. Herkes önderlik etse, tek boyutlu, birleşik bir toplum içinde olursunuz. Topluluklar farklılık varsa güzeldir. Disiplinler arası çalışmalarımda Atlas Passion bana dışa vurumun gücünü gösteren yüce bir eğitmenim oldu.

“Transmute” projesi, nükleer silahların kaldırılması kampanyası ICAN tarafından sipariş edilmiş. Ve bu projeniz doğaçlama ağırlıklı bir proje dizisi… Projenizin müzikal açıdan özelliğini anlatabilir misiniz?

Transmute’da müzisyenlerin konser öncesi iletişim yasağı var. Projede yer alan müzisyenlerle direk konser anında, sahnede buluşuyoruz. Öncesinde hiç prova yapmıyoruz, müzikal hiçbir konuyu önceden belirlemiyoruz. Proje hakkında birbirimizle konuşmuyoruz. Tamamen doğaçlama üzerine bir performans eseri. Elektroniklerini önceden kendim yazıyorum ve canlı enstrümanlar ile doğaçlama için bir altyapı olarak kullanıyorum. Bu eseri ucu açık bir platform olarak düşünebiliriz. Hiçbir performans bir diğerine benzemiyor. Hiçbir konser diğerinin benzeri olmuyor. Katılan her bir sanatçı sahneye kendinden bir şeyler getiriyor ve diğerleri ile paylaşıyor. Konserin görselleri de müzisyenlerin doğaçlamalarına esin kaynağı oluyor ve gecenin atmosferini belirliyor. Doğaçlama yaparken izleyici ile aynı mekânda olmak harika bir duygu. Canlı müzikte ve dans halinde, kalp atışı normalden daha hızlıdır. Seyirci için kalp atışı müzikte bir vuruş gibi hissedilir, bu da seyirciler ve müzisyenler arasında güzel bir iletişim yaratır. Bu eserde müzisyenler bir nevi transa giriyorlar, bu da izleyiciye yansıyor ve performans bittiginde birlikte uyanıyoruz.

Yine “Transmute” projeniz ile devam edecek olursam; 2014’te prömiyer, Almanya’daki nükleer santrallerin kapatılmasına ilişkin tartışmaların bir parçası olarak, Berlin trafosunda gerçekleşmiş. Devamı gelecek mi?

Transmute eserinin yıllar içerisinde önemli adımları oldu. Serinin su ana kadar yazdığım dört bölümü var. İlk bölüm‚ Zero Gravity‘ Almanya’daki nükleer santrallerin kapatılması tartışmalarından doğdu. Berlin enerji trafosunda görkemli bir performanstı. İkinci bölüm‚ Honey, where are my keys?’ Berlin Bienali’nin siparişi üzerine yazdım ve canlı performansı Konzerthaus Berlin’de gerçekleşti. Üçüncü bölüm ‘Paper covers Rock’ koreograf arkadaşım Sasha Waltz sipariş etti. Suriye savaşı göçmenleri adına çok lisanlı bir festival tasarlamıştık ve Transmute’un bu bölümünü Radial System’de birlikte gösterdik. Basın ve ifade özgürlüklerini ele alan yine güçlü bir performans. Dördüncü ve son bölümü Unreif’i ise doğu Berlin’deki gece kulübü Berghain siparişi üzerine yazdım ve yine Berghain’da sahneledik.

“Sohbet I Korero” projesi, sanat ve müzik arasında deneysel bir diyalog sağlamış. Bu projenin izleyiciye iletmek istediği ana mesajdan bahsedebilir misiniz?

Her zaman rol modelim olarak görsel sanatı seçtim. Belki de ergenlik çağında görsel sanat yapmak istediğimden dolayı, görsel sanatçılar ve mimarlarla çalışmak gibi, görsellik benim için her zaman önemliydi. Elbette çok ilham verici bulduğum işler de vardı; örneğin 1960’ların Amerikalı ve İskandinav görsel sanatçıları, bestecileri ve mimarları. Görsel sanatın öne çıktığı müzikal projeler çalışma hayatımda ön sıralarda yer alıyor. Korero’nun proje fikri Pera Müzesi’nde çalışan küratör arkadaşım Ulya Soley’den çıktı. Müze koleksiyonundaki eserlere çağdaş bir bakış açısı getirmeyi hedefliyordu. Korero bizim için yeni bir kapı açtı. Sergideki tablolara müziğim ile yaklaşmayı denedim. Her tablo için elektro-akustik bir eser yazdım. Tablolara ses vermektense müziğimde bu tabloları yeniden yaratmayı denedim. Dinleyiciler bu konseri karanlıkta dinlediler. Konser sonrası, müziğime esin kaynağı olan bu tablolara ışık tuttuk ve sessizlik eşliğinde ziyaretçilere sunduk. Sessizliği de ses kadar seviyorum; ikisine de ihtiyacımız var. Sessizliğin ses hissini güçlendirdiğini ve farkındalığımızı artırdığını düşünüyorum. Sessizlik ortaya çıktığında seyircinin daha iyi konsantre olduğunu ve kendisinin farkına vardığını hissediyorum. Sessizlik bazen çok yüzleştirici olabiliyor çünkü sadece birbirinizi, mekânın nefesini ve performansı duymuyorsunuz, aynı zamanda halkın seslerini de duyuyorsunuz. Sessizlik utanç verici olabilir ama bizi bir şekilde birbirimize bağlar. Hiçbir şeyi örtbas edemeyiz sessizlikte.

Müzikal kariyeriniz boyunca birçok farklı sanatçı ve kuruluşla iş birliği yaptığınızı görüyoruz. Bu iş birlikleri size en çok neyi öğretti ve sizde nasıl bir etki bıraktı?

Bu ilginç bir soru. Bir gruba yeni insanların gelmesi her zaman zorlayıcıdır; müzisyenleri esnek olmaya zorlar. Zihin ve bedenin elastik olması gerekir. Sorumluluk ve özgürlük benim çok ilgilendiğim iki konu, çünkü birey ile kolektif arasındaki ilişkim bunları dengelersem mümkün oluyor. Besteci, şef ve fagot sanatçısı olarak bireysel bir kimliğim var. Ancak Musica Sequenza olarak bir araya geldiğimizde, ya da diğer kolektiflerle bir arada çalıştığımızda farklı dinamikler söz konusu. Ortak çalıştığınız insanların ihtiyaçlarını dikkate alırsanız sanatınızda daha özgür olabilirsiniz. Bana göre iyi işleyen bir grup böyle dengede olmalı. Ortak çalışmalar bana sanat eserlerinin kendi kimliklerini bulmaları ve kendi ayakları üzerinde yürümeleri gerektiğini öğretti. Bir eser yazmaya baslarken kafamızda bazı fikirler şekilleniyor. Ancak sahnelenene kadar pek çok evreden geçiyoruz. Bu yaratıcı süreçte doğru ortaklıklar kurulduğunda diğer sanatçıların esere olan katkıları bizi endişelendirmez, aksine heyecanlandırır. Eserlerin bu şekilde daha derin boyutlar kazanabildiğine inanıyorum. Çoğunlukla dansçılarla yakından çalışıyorum ve işleyişe pek fazla önem vermiyorum. Aksine her zaman yeni metotlar geliştirmek gerekli. Bazı özel durumlarda gerçekten eserin ruhunu bir bütün olarak paylaşıyoruz. O noktada eser bizleri birbirimize kilitleyen bir araca dönüşüyor.

Tüm bu çalışmalarınız yanında diskografinizde “Film Müziği” alanı da önemli bir yer taşıyor. Bu çalışmalarınızdan bahsedebilir misiniz?

Uzmanlığım opera, tiyatro ve performans alanlarında. Sinema ve film müziği ile çok sık iletişim kurmuyorum. Ancak pek çok yönetmen arkadaşım, müziğimin sinematik bir kalitesi olduğunun altını çiziyorlar. Bu, sanıyorum müziğimde mimariye ve atmosfere verdiğim önemden kaynaklanıyor. Karim Ainouz ve Aslı Özge gibi yönetmenler filmlerinde müziği dikkatli kullanıyorlar. Bu gibi yönetmenlerle çalışırken müziğe bir kameraman gibi yaklaşmak gerekli. Kamera ile hangi duyguyu yakalamak istediğiniz önemli, çünkü müzik, senaryonun anlatımında baskın bir rol oynuyor. Müziğin filmin önüne geçmesini doğru bulmuyorum. Balans, film müziğinde kuşkusuz en hassas unsur. Dram bir sahnede hüzünlü bir müzik, ya da mutlu bir sahnede mutlu bir müzik kullanmak, bana kolaya kaçmak gibi geliyor. Seyirci bundan çok daha fazlasını hakkediyor. Bazen mükemmel bir balans yakalanıyor: salonda o sahneyi izleyenlerin bazıları hüzünleniyor, bazıları gülüyor, bazıları da ne gülecek ne de ağlayacak bir şey göremiyor. Film müziğinin büyüsü işte o anlarda ortaya çıkıyor.

Sanatın bir kolu olan müzikle dünyasal birçok konuyu / olayı aktardığınız görüyoruz. Sanat ve dünyada gelişen her şey arasındaki ilişkiyi siz nasıl tanımlarsınız ve eserlerinizde bu ilişkiyi kullanacağınız başka ögeler var mı gelecekteki projeleriniz arasında bize aktarabileceğiniz?

Günlük hayatım ile müziğim arasında kilometrelerce mesafe yok. Elbette yaşadıklarım düşüncelerimi etkiliyor ve bu da müziğime yansıyor. Karantina o kadar gri, o kadar depresifti ki, bize yaşam sevincini, bedenlerimizde olma ve birbirimizle birlikte olma hissini hatırlatacak, olumlu ve canlandırıcı eserler yaratmaya ihtiyacım oluştu. Şu an yaşadığımız krizlerde de bu ihtiyacı derinden hissediyorum. Uzun zamandır disiplinler arası çalışmalara ve performansta yeni lisanlar geliştirmeye odaklı çalışıyorum. Fagot sanatçısı olarak ne kadar dans edebileceğimi, mitolojik karakterler üzerine yazdığım eserlerde, sahnede bu karakterlere ne kadar bürünebileceğimi test ediyorum. Her projede kendimi sınıyorum. Topluluklarla ve disiplinler arası çalışmalara gelecekte de devam edeceğiz. Händel’in operalarindan oluşturduğumuz konser serisi ‘Amour Fou’, ‘Sampling Baroque’ projesinin üçüncü bölümü Purcell, Akdeniz ülkelerinin tarihi müziklerini buluşturan performans eseri ‘Interminata’ gibi pek çok yeni projemizin yakın gelecekte temsillerini gerçekleştireceğiz. Hayatı ve insanlar ile iletişimde olmayı kutlamaya devam edebilmek istiyorum. Müzik bana her gün hayatta kalmanın ne kadar değerli olduğunu hatırlatıyor.

CONCERT : HÄNDEL MORPHINE

Reise in die Geschichte der Musik

Am Sonntag trafen mit dem aus internationalen Musikern bestehenden Ensemble Musica Sequenza und der Sopranistin Margret Bahr unter der Gesamtleitung des Fagottisten Burak Özdemir ganz verschiedene Welten aufeinander. Im vorgestellten Programm „Händel Morphine“, dass 2019 konzipiert und dann von Corona kurz vor den Aufführungen gestoppt wurde, stellt Özdemir inhaltlich und musikalisch passende Vokal- und Instrumentalwerke von Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759) mit Interludien aus seiner eigenen Feder zu einem Pasticcio zusammen, das eine subtile, spirituelle Atmosphäre erzeugen soll.

Die Musiker spielten auf barocken Instrumenten in alter Stimmung, einzig die „Orgel“ bediente sich modernster Technik, allerdings nicht in Ermangelung einer Truhenorgel, sondern weil Burak Özdemir sich aus verschiedenen Original-Orgelklängen mithilfe von Computertechnik seinen Idealsound kreiert und gesampelt hat.

Unter den Gesangsstücken fanden sich auch Duette, die die Sängerin hier mit dem gleichsam singenden Barockfagott des Burak Özdemir intonierte. Margret Bahr, studierte Musikpädagogin und Germanistin, verfügt über eine sehr leichte, eher leise und zarte, an Emma Kirkby erinnernde Stimme mit naturbelassenem Vibrato, deren Mittellage und Tiefe, zumal in der „alten Stimmung“ der Barockinstrumente, im akustisch relativ trockenen Saal der Salveytalgrundschule kaum hörbar waren. Das „Verschmelzen“ der Stimme mit den begleitenden Instrumenten hatte aber auch einen stilistisch passenden Effekt. Das Publikum konnte sich für das etwas mehr als einstündige Programm sehr begeistern und erfreute sich an der durch den herzlichen Applaus erwirkten Zugabe des Ensembles.

INTERVIEW : KASSIA

Post-Feminist Bir Opera

Olmazı olduran bir sanatçı Burak Özdemir. Usta bir fagot sanatçısı, besteci ve orkestra şefi. Barok ile elektronik müzik arasındaki sınırları kaldıran, başarılarıyla adından hayranlıkla söz ettiren Musica Sequenza’nın da kurucusu olan sanatçının her eseri yenilikçi ve özgün. Burak Özdemir ile tüm eserleri üzerine saatlerce konuşmak elbette çok keyifli olurdu. Bu söyleşimizde Bizans müziğinin eşsiz bir örneği Kassia üzerine merak ettiğimiz sorularımızı sanatçımıza yönelttik.

Söyleşimize Kassia’nın yolculuğu ile başlamak isterim. Besteci, başrahibe, feminist ve daha fazlası… Onun tıpkı film karakterine benzer bir öyküsü var. Bu öyküyü sizden dinlemek isteriz. Sizin gözünüzden bu tarihi şahsiyet kimdir ve sizin için ne ifade ediyor?

Kassia, Bizans döneminin en önemli besteci ve şairlerinden. 9. Yüzyılda, bugün İstanbul olarak bildiğimiz Konstantinapol’de doğdu. Kassia, Avrupa kıtasının ilk kadın bestecisi olarak kabul ediliyor. Eserleri müzik tarihinde, özellikle de Avrupa kilise müziğinin gelişiminde büyük rol oynadı. Hayatının büyük bir bölümünü kendi kurduğu manastırda sürdürdüğü, Hristiyanlık ile yakından ilgilendiği ve dini müzik eserleri yazdığı için azize olarak nitelendirildi. Eserleri, Ortodoks kilise müziğinin en önemli esin kaynaklarından görülmekte.

Kassia özgürlüğüne düşkün bir kadındı. Zengin bir ailenin güzel ve çekici bir kızı olarak, dönemin imparatoru Theophilos’a eş olarak sunuldu. İmparator, bütün kadınların arasından Kassia’yı seçip ona evlenme teklif etti. Ancak Kassia teklifi reddederek, ailesini de geride bıraktı. Konstantinapol’ün eteklerinde kendisine bir kadınlar manastırını kurdu ve burada diğer kadın sanatçılar ile birlikte hayatını şiir, müzik ve Hristiyanlık ile ilgilenerek sürdürdü. Asla evlenmedi, asla anne de olmadı. Kendi geleceğini kendi belirleyen ve yaşamını, dönemin geleneklerinden bağımsız bir şekilde biçimlendiren Kassia, tüm zamanların ilk feminist figürlerinden biri olarak görülmekte. Kassia, muhteşem besteleri ile meslektaşım olmanın yanı sıra, beni sıra dışı hayatı ve özellikle de imparatorlara ve aile büyüklerine başkaldırabilen cesareti ile derinden etkilemiş bir sanatçıdır. Dünya’nın pek çok ülkesinde günümüz kadını halen doğuştan hakkı olan özgürlüklerine sahip olamamakta. Politik ve dini baskılar altında bugün pek çok ülkede gerçekleştirilmesi güç olan bir yaşam tarzını, Kassia 9. yüzyılda başarmıştır.

Kassia’nın öyküsünden sizin Kassia’nıza geçelim. Nasıl ki Kassia’nın uzun bir öyküsü varsa sizin eserinizin de fikirden notalara, notalardan sahnelere ve albüm kayıtlarına uzanan uzun bir öyküsü var. Bu öyküyü bizimle paylaşabilir misiniz?

Bu operayı yazmadan önce bir buçuk yıla yakın bir süre Kassia’nın eserlerini inceledim. Manuskriptleri bir araya getirmek kolay olmadı. Asistanım Alessandro Seggioli ile Budapeşte kütüphanesi, Çemberlitaş kütüphanesi, Almanya’nın çeşitli kütüphaneleri ve Amerika’daki Hildegard yayınevi ile iletişime geçtik. 20’nin üzerinde manuskripti bir araya getirmeyi başardık ve üzerlerinde incelemeler yaptık. Tek sesli bir müzik Kassia’nın müziği. Bazı notalar uzatılarak eşlik sesine dönüşüyor. Bazı notaların üzerinde ise alışık olmadığımız süsleme ifadeleri gözlemliyoruz. Ancak bunlar barok müzikteki süsleme notalarından apayrı stildeler. Vokalde nasıl tınladıklarını açıklayan günümüze ulaşmış verilerimiz elimizde maalesef yok. Dönemin üslubuna, en fazla yaptığımız denemeler ile yakınlaşabiliyoruz. Özellikle de şiirlerin ve metinlerin antik Yunancadaki vurguları ve vokal dışavurumları, müziğin ne şekilde ifade edilmesi gerektiği konusunda önemli ipuçları taşıyor. Bu eseri yazmaya başlarken Antik Yunanca dili hakkında yeterli bilgim yoktu. Alessandro ile köklü bir araştırma yaptık. Modern lisanlara çevirisi mümkün bir dil. Kassia’nın güçlü bir kadın olduğunu, şiirlerinde net bir şekilde hissediliyor. Müziğe gelince, bu opera Musica Sequenza’nın ilk Bizans çalışması oldu. Eseri 9. Yüzyılın dönem enstrümanları ile seslendirdik: kemençe, Bizans flütleri, vurmalılar, org, viol, sitar. Sahnelemede ise Alman tiyatro grubu ‘kainkollektiv’ ile ortak çalıştık. Sahne amirleri Mirjam Schmuck ve Fabian Lettow eserde Kassia’nın özel hayatından önemli kesitlere sıkça yer verdiler. Geçtiğimiz sezon büyük bir Almanya turnesi gerçekleştirdik. Eseri Hamburg, Berlin, Bonn, Bochum ve Ruhrgebiet’in şehir tiyatrolarında sahneledik. Şimdi de Türkiye temsilleri için kolları sıvadık ve mekan araştırmalarına başladık. Umarım yakın gelecekte bu yeni eserimi Türkiye’de de sahneleyebileceğiz.

Kassia operasının bence dikkat çekici en büyük özelliği Post-Feminist Opera olarak adlandırılması. Bu konudaki görüşlerinizi almayı çok isterim.

Kassia, her ne kadar tarihteki en güçlü feminist karakterlerden biri olarak kabul görse de, eser içeriğinin sadece kadın haklarına yönelik bir tutum göstermesi, benim kendi sosyal-politik görüşümle zıtlaşacaktı. Post-feminizm ideolojisi, insan hakları ve cinsiyet kavramına olan bakış açımız söz konusu olduğunda, şu an içinde yaşadığımız modern bir düşünce seklidir ve 1970’lerin koyu feminizmi ile zıtlığı ile tanınır. Bazı post-feminizm biçimleri, toplumsal cinsiyetle ilgili ilerlemede, hep sonraki aşamaya doğru çabalarlar ve bu nedenle genellikle artık katı toplumsal cinsiyet rolleri ve ifadeleriyle tanımlanamayan bir toplum biçimi olarak düşünülürler.

Cinsiyetin benim için iki anlamı var; fiziksel cinsiyet ve bireyin içinde bulunduğu bedenin fiziksel kanunlarının dışında algıladığı akışkan, değişken ve çok yönlü olabilen bir cinsiyet. Bireylerin cinsiyetlerine yönelik tanımlamalarında sınırsız bir özgürlüğe sahip oldukları bir toplumun gerekliliğini savunan bir bireyim. Bu sebeple tarihi bir feminist bestecinin hayatından yola çıkan yeni operamı, feminizmin reforma uğrayarak, günümüzde vardığı post-feminizm ideolojisi çerçevesinde tasarlamayı daha doğru buldum.

Kassia çok yönlü bir kadın. Onu ilk kadın feminist ve Avrupa kıtasının ilk bestecisi olarak tanımlayabiliriz. Aynı zamanda dini bir figür olarak başrahibe misyonu da var. Operanızda Kassia’nın bu çok yönlülüğünün müziğe ve söze aktarımı nasıl oldu?

Kassia’nın bestelerinin tüm sözleri kendisine ait. Bütün metinlerini kısa şiirler olarak kurgulamış. İçerik olarak da hem ilahi, hem de özel yaşantısından önem verdiği konulara yer vermiş. Oldukça direkt ve net bir dışavurumu var bu şiirlerin. Belki de Bizans sanatının, barok döneme kıyasla en büyük farkı Bizans’ın direkt, soğuk ve yalın anlatım şekli olabilir. Barok dönemde ‘seni seviyorum’ demek için lafı dolandırıp, kamuflajlar kullanıp, mümkün olduğunca direkt olmaktan kaçınılır. Bizans’ta ise tam tersi: neredeyse günümüzün lisanı kadar yalın ve düz bir anlatıma sahip. Ben çalışmalarımda genellikle soyut dışavurumu tercih ediyorum. Kassia’nın eserlerini temel olarak aldığım bu yeni operamda, Kassia’nın melodilerine ve şiirlerine bolca yer verdim ve bu kesitleri kendi müzikal lisanım ile daha soyut ve çağdaş bir estetik ile harmanlayarak çok sesli bir müzik olarak besteledim: solo soprano ve 11 enstrümandan oluşan bir oda müziği orkestrası için tasarlanmış bir opera eseri. 80 dakikalık bu yeni opera iki perdeden oluşuyor.

Kassia operası için yapılan iş birlikleri de son derece önemli. Tiyatro kurumu Kainkollektiv ve İstanbul Kadın Müzesi ile ortak projelere imza attınız. Proje kelimesinin özellikle altını çizmek istiyorum. Siyaset bilimcilerin, sanatçıların sosyologların katıldığı İsveç, Türkiye, Polonya, Almanya gibi ülkelerle yapılan bir dizi konferans serisini de kapsayan bir işe dönüştü eseriniz. Bu açıdan baktığımızda Kassia bir operadan daha fazlasıdır diyebilir miyiz?

Kesinlikle! Kassia’nın döneminde yaşadığı sosyal-politik zorluklar; insan hakları ihlalleri, cinsiyet ayrımcılıkları ve temel özgürlüklerin kısıtlanmaları, 1200 sene sonra bugün Dünya’nın hemen hemen her kıtasında halen karşımıza çıkmakta. Eseri sanatsal açılardan bakıldığında disiplinler arası ve soyut bir dilde kurguladım. Operaya paralel olarak, Avrupa’nın çeşitli ülkelerinde azize Kassia’nın hayatındaki sosyal-politik konulardan yola çıkan konferanslar düzenledik. Konferanslar, çeşitli Avrupa ülkelerinde, şu anda kendilerini büyük gösteriler ve kadın grevleri biçiminde ve aynı zamanda akademi, aktivizm, bakım işi ve sanat arasındaki küçük girişimler biçiminde gösteren güncel feminist tartışmaları ve söylemleri ele almayı ve bunları Kassia’nın sorunları, sanatsal çalışmaları ile ilişkilendirmeyi amaçlıyor. Amaç, mevcut inisiyatifler, tartışmalar ve katılımcılar için bir ağ oluşturmak ve bir tür „Post-Feminizm Gelecek İçin Eylem Haritası“ geliştirmek için bir forum sağlamaktı – örneğin şu anda Polonya hükümeti tarafından temelden sorgulanan ve yakın zamanda Türkiye tarafından da tamamen terk edilen İstanbul Sözleşmesi’nin mevcut kabulü ve uygulanmasına ilişkin acil bir bakış açısını bu Kassia konferanslarında gündeme getiriyoruz. Kassia’nın ortaçağ kadın manastırına atıfta bulunmamızdaki amaç, bilim, sanat ve aktivizm arasında post-feminist bir geleceğin yeni anlatılarının örülebileceği ve tasarlanabileceği dijital-analog bir format yaratmaktı. Polonya, Amerika, Almanya, Fransa ve Türkiye’den sanatçılar, aktivistler, akademisyenler ve öğrencilerle ve Kamerun, Güney Afrika ve İran’da halihazırda var olan ağlarımızın işbirlikçileri ile ittifak halinde olan Kassia projesi, ulusal sınırları aşan bir diyalog başlattılar: sanat ve bilim arasında, disiplinler arası bir ağ örülüyor ve temel insan hakları, toplumsal cinsiyet adaleti ve özgürlükler için, Kassia’nın adeta koruyucu bir azize olduğu, serbest ve dinamik bir alan yaratılıyor.

„Konuşmak gerektiğinde, sessiz kalandan nefret ediyorum.“ Kassia’nın bu sözünü düşündüğümüzde operanızla ona sonsuza kadar yankılanacak bir ses verdiğinizi de düşünüyorum. Bu konuda görüşlerinizi almak isterim.

Önceden de bahsettiğim gibi, Kassia’nın lisanı neredeyse çağımızın lisanı kadar modern ve direkt. Yeni operamda bu güçlü karakteri olduğu gibi yansıtmaya özen gösterdim. Eserimi, bu kadının hayatını kronolojik bir şekilde işleyen bir belgesel niteliğinde kurguladım. İlk perdede genç ve güzel Kassia sanatçı yönü ile karşımıza çıkıyor. İlk perdenin sonu ‘Fallen Woman’ (Düşmüş Kadın) isimli şiirini ele alan fazlasıyla dramatik bir final ile neredeyse bütün operayı sonlandırıyor. Burada bizleri dehşete düşüren bu son derece dramatik kesit (cut) Kassia’nın özel yaşantısında 180 derecelik dönüşü anlatıyor. İmparator Theophilos’a hayır demesi, ailesini geride bırakması ve özgür bir birey olarak o andan itibaren hayatının kaderini sadece kendisinin belirlemesi.

İkinci perde Kassia’nın ruhani yolculuğunu, Hristiyanlık ile yakından ilişkisini, yeni kurduğu ve sadece kadınlara yer verdiği manastırını ve yetişkin hayatında yazdığı akıl almaz güzellikte Bizans şiirlerini ve müziklerini işliyor. Eserin sonunda Kassia, bir azize olarak adeta Nirvana’ya ulaşıyor. Finalde kendisini dünyevi değerlerden uzak, içsel dinginliğin varabileceği en yüksek seviyede parlayan bir ışık olarak anlatmaya çalıştım.

Aşk ve acıyı birbirimize yakın olmamızı sağlayacak iki evrensel duygu olarak tanımlıyorsunuz. Bu, felsefi derinliği olan bir düşünce. Bu iki duygunun müzikle olan ilişkisini bize anlatabilir misiniz?

Aşk ve acı eski zamanlardan beri değişmez bir ikili olmuştur. Müzikte bunlar, aralarında özenle çizilmiş çizgilerle “insani duygular” olarak tasvir edilirler. Geçmişten gelen bu iki evrensel duygu, insanoğlunun en değerli miraslarındandır. Ancak bu iki evrensel duygu sayesinde birbirimize yakın olabiliriz. Müziğimde her zaman bu iki duygu: aşk ve acıya yer veriyorum.

Sizi en çok Barok müziğe getirdiğiniz yenilikçi üslubunuzla tanıyoruz. Ancak Kassia operası ile tamamen farklı bir müzikle, Bizans müziği ile seyirci karşısındaydınız. Üstelik oldukça başarılı ve hayranlık uyandıracak şekilde… Kendinize meydan okumayı, yenilenmeyi seven bir ruhunuz olduğunu düşünüyorum. Diğer eserlerinizi bir kenara bırakırsak Kassia’nın penceresinden baktığımızda nasıl bir Burak Özdemir görüyoruz?

Bu opera bana müzikte keşfedilecek şimdiye kadar hiç duymadığım daha nice ses renklerinin olduğunu gösterdi. Elektro-Barok müzik türünü yaratalı 10 yıldan fazla oldu. Belki de o sadece bir başlangıçmış. Musica Sequenza’nın kültürler arası projelere olan tutkusu, beni her yeni proje oluşumunda yine öğrenmeye, keşfetmeye ve araştırmaya yönlendiriyor. Bu sayede tarihe karışmış, unutulmuş çok değerli kültür mirasları keşfediyoruz ve inanıyorum ki bir oda orkestrası olarak çalışmalarımız ile her zaman yeni tınılar, ritimler ve anlatım şekilleri arayarak, müziğin ve sanatın sınırlarını genişletmeye ve kültürleri buluşturmaya devam edeceğiz.

Operanın enstrümanlarından bahsedelim. Bu eserde ustası olduğunuz fagot yok. Bunun eksikliğini hissettiniz mi? Kassia’nın içerdiği enstrümanlardan bahsedebilir misiniz?

Bizans enstrümanları normalde kullandığımız barok enstrümanlardan oldukça farklılar. Ses renkleri daha koyu ve volümleri daha düşük olmalarına rağmen, tınılarında ruhani bir renk var. Bizans kemençesi ve Bizans lutü, esere genel ses rengini veren iki önemli enstrüman diyebiliriz. Kassia’nın yaşadığı dönemde fagot henüz icat edilmemişti, bu sebeple enstrümanıma eserde yer vermemeye karar verdim. Eksikliğini hissetmedim, çünkü eseri bir solo sopranonun taşımasını istedim. Bu kadın solist, düşünceleri ve duyguları ile baş başa kalan, içsel dünyasına derinlemesine daldığımız bir Kassia’yı en güçlü şekilde temsil ediyor. İmparator’u, ailesini ya da manastırdaki diğer kadınlara karakterleştirerek ya da ses vererek yer vermedim, aksine tek başına deneyimlediğimiz Kassia’nın hislerini soyut bir işleyişle mercek altına almaya çalıştım. Eserin librettosu Antik Yunanca ve İngilizce dillerinden oluşturuldu. Kendi yazdığım modern bölümlerde İngilizceyi kullanmayı tercih ettim. Operanın canlı performanslarında orkestra şefi olarak yer aldım ve büyük keyif aldım. Enstrüman sanatçılarının dışında, solist soprano, dansçıların video ve ışık tasarımcılarının da yer aldığı bu geniş kapsamlı ve disiplinler arası projede, bir şefin yönetimi tüm ekip için bir avantaj oldu. En son İsviçre’de sahnelediğimiz monoteisttik dinler arası kardeşliği işleyen oratoryom ‘Atlas Passion’ temsillerinde şef olarak görev almıştım. Normalde şef olmadan, eserlerimizi oda müziği formatında sahneliyoruz.

Kassia’nın kayıt süreci hakkında bizi bilgilendirebilir misiniz?

Operanın albüm kaydını sahne versiyonuna mümkün olduğunca yakın tuttuk. İki perdeli bir opera ve iki perdenin arasında interlude (ara müziği) olarak yerleştirilmiş bir solo kemence müziği var. Albüm de aynı bu şekilde kurgulandı. Toplam 13 bölümden oluşuyor. İlk perde Kassia’nın özel hayatına değiniyor. Genç ve güzel bir kadın olarak varlıklı bir ailenin tek kızı olarak dünyaya gelmesi, gençliğinde yazdığı duygusal şiirleri, politik görüşlerine yer verdiği şiirleri: naif ve bir o kadar da kırılganlar. İkinci perde Kassia’nın hayatındaki büyük döngü noktası olan imparatorun evlilik teklifini reddetmesi ve beraberinde ailesini terk etmesi, bir kadınlar manastırı kurması ve evlendirilmek istemeyen diğer kadınlara öncülük yaparak, onların yoluna da ışık tutması, kurduğu manastırda kültür ve sanata önem vermesi, manastırda din ile ilişkisinin zaman içinde giderek güçlenmesi ve son döneminde rahibeliği tercih etmesi. Müziğimin bu hayat döngüsünü kronolojik ve duygusal açılardan çıplak bir şekilde yansıtabilmesi benim için önemliydi. Bu kaydın, konser turnesinin içinde yer alabilmesi bizler için büyük avantaj oldu. Geçen sezon zaten 12’den fazla temsilini sahneliyorduk. Kadromuzda da hiç değişiklik yaşamıyorduk. Albümün de performanslardaki canlı (live) hissini taşımasını istedik: adeta bir temsilde kaydedilmiş gibi. Diğer albümlerimizden çok farklı bir ses rengine sahip bu kayıt. Bu da kullandığımız enstrümanların Bizans döneminden olmaları ve çalınan müziğin bestecilerinin birinin 800’lü, diğerinin de 2000’li yıllarda bestelemelerinden kaynaklanıyor. Kassia ile aramda 1200 yıl gibi bir zaman dilimi yatıyor. Albümdeki her bölümde Bizans müziği ile çağdaş müziğin mükemmel bir sentezine tanık olduğumuza inanıyorum. Albüm şu an CD ve dijital formatlarında, Tacet Nota plak şirketi etiketi ile tüm Dünya’da yayında.

Eserin bestesinden müzik direktörlüğüne kadar her adımında imzanız bulunuyor. Canlı performanslarında şeflik de yaptınız. Bu durum yorucu olduğu kadar esere hâkim olmanızı sağlayan müthiş bir birlik de sağlamış olmalı. Bu konudaki düşüncelerinizi alabilir miyiz?

Pek çok projemize kıyasla Kassia beni hem fiziksel hem duygusal açılardan zorlayan, test eden ve yorucu bir proje oldu. Opera bestelemek zaten inanılmaz bir konsantrasyon gerektiriyor. Düzeltmeleri, notaların hazırlıkları, provaları, temsilleri, albüm kaydı derken kendimi 3 yıl süren bir girdabın içinde buldum. Ancak inanıyorum ki bu eser ile doğru zamanda buluştum. Kassia ile yollarımız doğru zamanda kesişti. Eğer bir kaç sene önce bu projenin altından kalkmayı deneseydim, başarılı bir sonuç alamayabilirdim. Hayatta yaşadığımız zorlukların bazen doğru zamanlamaları oluyor. O zaman bizi öldürmek yerine daha da güçlü yapıyorlar. Kassia hem bana hem grubumun sanatçılarına çok şey öğretti. Bizlerle aynı topraklarda yaşayıp, 1200 sene sonra bu projeye liderlik ettiği için kendisine hep minnettar kalacağım.

Kassia operasının ekibinden biraz söz edebilir misiniz? Bu eseri bize sunan sanatçılar kimlerdir? Onlar Kassia hakkında ne düşünüyor sizce?

Guatemalalı barok soprano Diana Ramirez başrolde söyledi. Kendisi ‘Bach Opium’, ‘Inferno’ ve ‘Atlas Passion’ projelerimizde de yer almıştı. Uzun yıllardır kendisi ile ortak çalışmaktan keyif alıyoruz. 80 dakikalık Antik Yunanca bir librettoyu ezberleyerek bizleri kendisine bir kez daha hayran bıraktı. Grubum Musica Sequenza’nın sanatçılarının her biri kendi enstrümanında birer uzman, ancak bu proje ile öğrenmeleri gereken yenilikler oldu. Koreli barok viyola sanatçımız Chang-Yun Yoo, Kassia operasında seslendirmek için kemençe çalmayı öğrendi. Flütçülerimiz Elisabeth Champollion ve Theo Small farklı boylarda Bizans flütleri çalmayı öğrendiler. Hayatlarımıza yeni tınılar ve ses renkleri girdi. Artık Bizans döneminin müziği ile grup olarak yakından ilgileniyoruz ve gelecekte daha nice Bizans müziği projelerine imza atabilmeyi arzuluyoruz.

Son olarak, gelecek projeleriniz hakkında bilgi verebilir misiniz?

Yeni sezonda Uckermark Müzik Festivali’nde Händel projemiz ‘Morphine’i sahneliyoruz. Sezonun büyük açılış konseri 14 ekimde Berlin’in en önemli konser kilisesi Zion Kilisesi’nde olacak. Bu konserde 2013’de Deutsche Harmonia Mundi ile yayınladığımız ve bir bestseller olmayi başaran albümümüz ‘Bach : The Silent Cantata’nın 10. yıldönümünü kutlayacağız. Onun dışında üç yeni prodüksiyonun bu sezon Dünya prömiyerlerlerini gerçekleştireceğiz: Karlsuhe’deki uluslararası Händel Festivali’nde, solistliğini Cesti yarışmasını kazanan ünlü countertenor Nicolo Balducci’nin yapacağı yeni Händel projemiz ‘Amour Fou’, daha sonra Halle’deki uluslararası Händel Festivali’ni de ziyaret edecek. Heinrich Schütz Festivalin’de Rönesans’ın kadın bestecilerini konu alan yeni proje ‘Donne d’Amore’ sahnelenecek. İstanbul Müzik Festivali’nde Sampling Baroque’un yeni episodu olan ‘Sampling Baroque Purcell’i sahneleyeceğiz. Uluslararasi Leipzig Bach Festivali’nde de ‘Sampling Baroque Bach’ ile kutlayacağımız bol danslı ve hareketli bir geceyi planladık. 2024 yılında çok özel sürpriz bir albümümüz de yayınlanacak. Yeni sezon konserlerimizde dinleyicilerimizle buluşmayı dört gözle bekliyoruz.

CONCERT : SAMPLING BAROQUE BACH

Barok müzik tınıları

Barok müzik tınıları: BURAK ÖZDEMİR & MUSICA SEQUENZA SAMPLING BAROQUE / BACH. Enstrümanı fagotun özgün dilini müzikseverlerle buluşturan Burak Özdemir, topluluğu Musica Sequenza ile birlikte Borusan Müzik Evi’ne konuk oluyor. Sampling Barok, barok müzik ve farklı stilleri, yeni bir diyalog çerçevesinde birleştiren, dönem enstrümanları ile güncel elektronik enstrümanlarıyla farklı bir deneyim vaat eden konser için 5 Kasım Cumartesi gününü not edebilirsiniz.

INTERVIEW : INFERNO

Barock, der neue Pop

Der Musiker, Komponist, Choreograf und Dirigent Burak Özdemir, geboren 1983 in Istanbul, steht für eine zeitgemäße Aufführung barocker Musik. Nach Studienjahren in New York und Istanbul lebt Burak Özdemir seit 2010 in Berlin. Sein Ensemble Musica Sequenza präsentiert auf Originalklang-Instrumenten ein Programm, das vom florentinischen Großmeister Dante Alighieri inspiriert wurde.

„Unser Motto ist Barock is the new Pop. Und da hat Musiker Sequenza in den letzten zehn Jahren viele Projekte entwickelt. Wir haben in Nachtclubs Barockmusik gespielt, wir haben Lounge-Konzerte gemacht. Wir lassen unsere Musik von ganz bekannten DJs mixen. Wir machen auch sehr viel interdisziplinäre Projekte. Wir arbeiten mit Videographen, Filmemachern und Designern und Tanz-Companys. Das ist, glaube ich, auch für das junge Publikum genau das Richtige.“

Burak Özdemir ist in Istanbul aufgewachsen und hat an der renommierten Juillard School in New York und in Berlin Fagott studiert. Seit einigen Jahren lebt der 39-jährige wieder in Berlin – ein Leben auf drei Kontinenten, das ihn geprägt hat.Inferno heißt das neue Programm von Musica Sequenza. Burak Özdemir hat sich dafür mit dem mittelalterlichen Dichter Dante Alighieri beschäftigt.

„Da ich in so vielen unterschiedlichen Städten unterwegs war, um zu studieren, zu leben und insbesondere die Heimatstadt Istanbul – Daher ist dieses Interkulturelle ein Teil von mir, als Wesen. Ich glaube, ich erfahre diese Welt als Mensch interkulturell. Ich kann mir gar nicht vorstellen, in einem Umfeld zu leben, wo es nur eine konzentrierte eine Art von Kultur drumherum ist. Berlin steht sehr stark allgemein für die Rechte. Menschenrechte, Frauenrechte, homosexuellen Rechte. Ich bin ein offener schwuler Mann .Wäre mir das jetzt so was von angenehm und komfortabel woanders auf der Welt, wie jetzt in Berlin. Ich weiß nicht, ich denke nicht. Ich stehe zu Berlin ganz stolz. Es ist ein Privileg hier zu leben als freischaffender Künstler.“

INTERVIEW : INFERNO

Eine Tour durch die Hölle

Der Musiker Burak Özdemir führt Dantes „Inferno“ als Gesamtkunstwerk in der Philharmonie auf. Inszeniert in der Philharmonie. Der in Istanbul geborene Musiker Burak Özdemir bezieht sich in seinen Werken gern auf Themen aus der Geschichte. Jetzt zeigt er mit seinem Ensemble eine Interpretation von Dantes „Inferno“.

Auf dem Cover des 2021 erschienen Albums des Berliner Ensembles Musica Sequenza windet sich die Marmorskulptur des italienischen Künstlers Vincenzo Danti „Honour Triumphant over Falsehood“ von 1561. In roten Großbuchstaben ist darauf das Wort „Inferno” zu lesen. Musica Sequenza wurde 2008 von dem Komponisten, Fagottisten, Choreo- grafen und Regisseur Burak Özdemir in Berlin gegründet. Am 20. Oktober wird das Ensemble unter der Leitung von Burak Özdemir sein neues Werk „Inferno” in der Berliner Philharmonie aufführen. Immer wieder fiel Musica Sequenza in den letzten Jahren damit auf, dass es Barockmusik unter dem Motto „Baroque ist the new Pop“ mit Elektrosounds mischte und ihre Aufführungen zu schillernden Gesamtkunstwerken aus Klang, Licht, Videokunst und Performance macht. Ihr neuestes Werk „Inferno” entstand in Ko- operation mit dem Florentiner Museum Bargello zum 700. Todesjahr des italieni- schen Dichters und Philosophen Dante Alighieri. Das Cover des Albums ist also nicht zufällig gewählt. Die dort abgebildete Skulptur ist im Bargello ausgestellt. Heute ist das Bargello ein Nationalmuseum. Es hat eine lange Geschichte: Im 13. Jahrhundert, kurz nach dem Bau des Gebäudes, tagte darin der „Rat der Hun- dert“, eine Art Stadtrat, in dem auch Dante Alighieri saß. Später wurde das Bargello zum Stadtgefängnis. „Dantes Ge- schichte berührt mich“, sagt Özdemir. „Er wurde verurteilt, weil er in seiner Kunst und Literatur die damalige Politik und Religion kritisierte.“ Nach dem To- desurteil konnte Dante Alighieri Florenz verlassen und ging ins Exil. Özdemir sagt: „Trotz Warnungen hörte er nicht auf zu schreiben.“
Dante Alighieri ist für Burak Özdemir auch 700 Jahre nach seinem Tod ein Symbol der Meinungsfreiheit. „Jeder von uns muss ein bisschen Dante sein“, sagt er. In seinem Werk „Inferno“ greift Özdemir nun den ersten Teil von Dantes epischem Gedicht „Göttliche Komödie“ auf: Ge- führt vom römischen Dichter Vergil reist Dante durch die Hölle. Diese wird dabei in neun konzentrischen Kreisen der Qual im Inneren der Erde durchmessen. Die Qualen werden von Kreis zu Kreis schlim- mer, die Sünder in jedem Kreis der Hölle werden auf grausame Weise bestraft. Im- mer wieder trifft Dante im Inneren der Erde auf bekannte antike Persönlichkeiten, wie Homer, Ovid, Caesar oder Kleopatra. „Das Inferno ist die dunkle Seite in unserem Wesen“, sagt Özdemir. Deshalb beginnt sein Programm mit langsamen In- strumentalwerken von Cavalli und Me- rula, welche Tiefe erzeugen. „Im Alltag leben wir in einer unaufhaltbaren Geschwindigkeit, Konzerte sind für mich eine Möglichkeit, mit dem Publikum zusammenzukommen und gemeinsam musikalisch tief durchzuatmen“, sagt Özdemir. Im Laufe des Konzerts führe er das Publikum aus der Dunkelheit heraus. „Wenn ich in einem Werk mit der Dunkelheit arbeite, muss ich auch das Licht behandeln.“ Er glaube nicht, dass die Welt immer schlechter werde. „Ich habe sehr viel Hoffnung, deshalb endet mein ,Inferno‘ mit dem Licht“, sagt Özdemir. Ohne Hoffnung könne er nicht kreativ arbeiten. Immer wieder befasst sich Özdemir in seinen Werken mit den Geschichten bedeutender Personen aus der Vergangenheit. In seiner Oper „Kassia“ setzte er sich beispielsweise mit dem Leben der byzantinischen Äbtissin, Komponistin und Dichterin Kassia auseinander. Ihre radikale und emanzipierte Entscheidung, sich nicht verheiraten zu lassen, ein Frauenkloster zu gründen und sich ihrer Musik zu widmen, wird in Özdemirs Werk behandelt. „Die Oper ,Kassia‘ und das neue Werk ,Inferno‘ zeigen, dass die Personen aus der Vergangenheit noch immer relevant sind und dass wir bis heute von ihnen lernen können“, sagt Özdemir. „Durch die Arbeit meines Ensembles kann das Publikum beeindruckende Per- sonen aus der Vergangenheit und ihr Schaffen erleben“, sagt er. Sein Orchester spielt bei jedem Werk auf Originalinstrumenten aus der Zeit, in der das jeweilige Stück spielt. Özdemir ist 1983 in Istanbul geboren. „Istanbul ist durch die Einflüsse der Antike, der byzantinischen Zeit, des Osmanischen Reichs und vieler weiterer Epochen geprägt worden“, sagt er. In seiner Kindheit sei er durch die architektonische und kulturelle Vielfalt Istanbuls geprägt worden. Auch in Berlin, wo er studierte, und in New York, wo er später promovierte, lebte und arbeitete er mit Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammen. „Meine Arbeit funktioniert nur durch interkulturelle Begegnungen“, so Özdemir. Auch das Erfahren von historischen Orten sei ihm wichtig. So habe ihn auch das Bargello sehr inspiriert, sagt Özdemir. „Im Innenhof des Gebäudes müssen sich im Laufe der Jahrhunderte schon große Staatsmänner, Künstler und Kriminelle aufgehalten haben“, sagt Özdemir. „Dieser Ort bietet sowohl Dunkelheit durch seine Geschichte als Gefängnis als auch Schönheit durch die Renaissance-Skulpturen“, sagt der Musiker. Skulpturen seien eine besondere Kunstform, meint Özdemir, da sie viel Raum einnehmen und eine „unglaubliche Präsenz haben“, sagt Özdemir. „Der Sound ist ähnlich wie die Skulpturen drei-dimensional, wir hören, woher er kommt und wohin er geht“, sagt er. Sehr früh in Özdemirs „Inferno“ singt die Sopranistin Diana Ramirez ein Stück aus Monteverdis Oper „L’Orfeo“. Es ist ein Wendepunkt im Stück: der Moment, in dem Orpheus in die Unterwelt geht. Nach Monteverdi greift Burak Özdemir das Thema nun abermals auf und lässt sich von Geschichten der Vergangenheit inspirieren. „Die Darstellungsformen haben sich vielleicht über die Jahrhunderte geändert, dennoch sind die verschiedenen Werke thematisch miteinander verbunden“, sagt Özdemir. So sei sein Werk „Inferno“ eine Collage, die aus verschiedenen Werken, aus verschiedenen Zeiten zusammengefügt worden sei. Auch Dante selbst taucht in Özdemirs „In- ferno“ auf. Gesprochen wird er ebenfalls von der Sopranistin Diana Ramirez, in einem roten Kleid. Rot ist die Farbe Dantes. Das dunkel gekleidete Orchester spielt, als Schatten der Unterwelt, für die rot gekleidete Frau. Auf den Auftritt in der Berliner Philharmonie freue Özdemir sich besonders, sagt er. Denn obwohl er schon in vielen großen Konzertsälen gespielt hat und auch schon in Berlins angesagtesten Szeneclubs, etwa dem „Kit Kat“, aufgetreten ist, findet er die Berliner Philharmonie „einen der schönsten Orte der Welt, um Musik zu machen“.

INTERVIEW: INFERNO

Dirigent Burak Özdemir über sein Dante-Programm im Kammermusiksaal – und warum er als Fagottist dicke Backen macht

Herr Özdemir, mit Ihrem Ensemble Musica Sequenza sind Sie bekannt für „Elektro-Barock“, formen also ältere Musik gern um. Diesmal auch? Nein. Ein Wort wie „alt“ oder „älter“ gibt es in meinem Wortschatz ohnehin nicht. Monteverdi ist für mich nicht Alte Musik, sondern einfach Musik. Ich lebe heute, und obwohl ich vielleicht nicht verstehe, was überhaupt passiert, kann ich doch nur als Mensch von heute Musik machen. Wenn das so ist, spielt es aber keine Rolle, ob ich zum Beispiel elektronische Instrumente oder solche aus der Türkei hinzufüge oder nicht. Also kann ich es gelegentlich auch lassen.

Ich dachte, Ihre Bearbeitungen hätten eine politische Mission? Ich bin Fagottist und Komponist, kein politischer Missionar. Mich muss inspirieren, womit ich mich beschäftige. Das war bei unserem aktuellen Programm deswegen der Fall, weil es um Dante geht. Einfach ein gutes Thema. Dante hat sein Leben riskiert und Verbannung erfahren. Ich muss bei einem solchen Thema die Musik, die wir spielen, nicht irgendwie verändern.

Was ist an Dante aktuell? Ich glaube: Jeder Mensch ist Dante. Jeder muss für Rechte und die eigene Freiheit einstehen und kämpfen. Dieser Krieg, wenn man so will, geht nie vorbei. Dante steht also für alle Künstler, die eine Freiheit nicht haben, die sie brauchen und auch verdienen. Ich möchte Dante in meinem Leben drin haben.

Was spielen Sie dazu? Eine Playlist des Inferno. Mit Werken von Monteverdi, Cavalli, Gesualdo, Tarquinio Merula und anderen. Alles so gespielt, wie es geschrieben ist. Dazwischen gibt’s Stellen aus der „Commedia“.

Diese Komponisten sind aber alle viel später als Dante!? Dante gehört noch zur Renaissance oder zum Spätmittelalter. Wir spielen Frühbarock, aus demselben Kontext der Toskana, dem er entstammte. Sein Thema geht durch die Jahrhunderte.

Ist es Ihnen besser gelungen als mir, Dante zu lesen? Ins Inferno bin ich gut reingekommen. Ansonsten muss ich einräumen, dass ich die Sprache nicht spreche, die stilistische Welt mir also teilweise verschlossen bleibt. Das sollte uns nicht abhalten, es weiter zu versuchen. Bei unserem Programm „Rameau à la turque“ hatte ich Sehnsucht nach meiner Heimat – deswegen der türkische Einschlag. Bei Dante habe ich Sehnsucht nur nach ihm.

Ihre Ausbildung fand an der Juilliard School statt. Warum sind Sie kein Solist geworden? Mein Vater ist Jazz-Pianist, als Kind habe ich das Solisten-Leben gut beobachtet. Ich wollte es gemütlicher. Und brauche eine musikalische Familie um mich herum. Etliche sind seit der Gründung des Ensembles mit dabei.

Karajan gab Kameraleuten immer die Anweisung: „Zeigen Sie nie den Fagottisten!“ Er fand, es sähe blöd aus, wenn man dicke Backen macht. Hatte er Recht? Nein. Geiger biegen den Kopf, na und? Ich habe mit Fagott angefangen, gerade weil ich es optisch anziehend fand. Ich war zehn Jahre alt. Das Instrument war größer als ich.

Haben Sie es gern, wenn Ihr Instrument größer ist? Wunderbar. Es kam nicht mal ein Ton heraus damals, und ich war trotzdem glücklich. Ich spiele gerne leise und sanft. Das Fagott ist beseligend im Klang. Das zu zeigen ist genau meine Mission.

INTERVIEW : SAMPLING BAROQUE BACH

Burak Özdemir her yeni projesinde adeta yeniden doğuyor.

Mimetik cihetten “fail” olduğunu bilen ve adeta “fail olmadan fail” olmak suretiyle sanatını bizzat tam bir şuurla icra eden; duyulmayan’ı duyulan’da duyulmadan duyurabilen Burak Özdemir, her yeni projesinde adeta yeniden doğuyor. Sanatçı, Berlin merkezli grubu Musica Sequenza ile geçtiğimiz ay yayımladığı onikinci albümü Sampling Baroque / Bach‚ın tanıtım konseri için 5 Kasım 2022’de İstanbul’a geliyor.

Çok formatlı bir proje olarak geliştirdiğin, Dante Alighieri’nin 700. ölüm yıldönümüne ithaf ettiğin Inferno ile 20 Ekim 2022 akşamı Berlin Filarmoni sahnesinde de bir konser verdiniz, Inferno‚dan biraz bahseder misin?

Inferno, Dante Alighieri’den ilham alan, İtalyan Rönesansı ve erken Barok müzik eserlerinden oluşturulmuş bir konser programıdır. Programda Claudio Monteverdi, Francesco Cavalli, Girolamo Frescobaldi, Carlo Gesualdo’nun yanı sıra daha az bilinen Marco da Gagliano, Stefano Landi, Sigismondo d’India, Andrea Falconieri ve Benedetto Ferrari’nin muhteşem eserleri yer alıyor. İlk albümümüz Vivaldi: The New Four Seasons‚ın ardından yine tamamen İtalyan kültürüne dayananan bir eser sunmak istedim; Inferno. Dante’nin Floransa’da ölüme mahkûm edilmesinin ardından yaşamı ve siyasi mücadeleleri beni derinden etkiliyor. Yapıtları, 21. yüzyıl dünyamızınkilerle karşılaştırılabilecek 14. yüzyılın siyasi ve dini meseleleri hakkında önemli sorular ortaya koyuyor. Dante, günümüze bıraktığı yapıtları sayesinde kendisi ile dünyanın dört bir yanındaki günümüz çağdaş sanatçıları arasında bir bağ kuruyor. Dante’nin şehri Floransa’yı her ziyaret ettiğimde müthiş ilham alıyorum. Bu proje ile bu büyülü Dante şehri ve kültürü hakkındaki kişisel duygu ve düşüncelerimi yansıtan bir atmosfer oluşturmaya çalıştım. Küratörlüğünü üstlendiğim Inferno, İtalyan Rönesansı ve erken Barok dönemine ait enstrümantal ve vokal eserlerin bir karışımı. Soprano, barok fagot, yaylı çalgılar, klavsen, org, perküsyon ve yaylı çalgılardan oluşan orkestram Musica Sequenza, 17. yüzyılın dönem enstrümanlarıyla çalıyor. Bu müzikte duyduğumuz ruh ve şehvet yaşlanmadan kalplerimize dokunuyor. Doğamızın vahşi, ham ve zamansız bir olgusunu içeriyor.

İngiltere’deki Jersey adası sanat müzesi (Art House Jersey) için yazmış olduğun yeni eser Vertigo hem bir sergi eseri olarak hem de yeni albüm olarak gündemde, neler oluyor Vertigocephesinde..

Vertigo genellikle denge kaybı veya mekansal oryantasyon bozukluğu olarak anlaşılır. Dönmüyorken dönüyormuş gibi hissedebileceğiniz veya çevreniz hareketsizken hareket halindeymiş gibi hissedebileceğiniz hissidir. Bu duyguyu yeni kompozisyonum Vertigo’ya entegre etmeye çalıştım. Her notanın bir rengi vardır ve kombinasyonlar, Vertigo‚yu dinlerken bizi harekete geçiren duyusal bir palet oluşturur. Vertigo’nun sanatsal dili, düzensiz döngülerde ortaya çıkan hipnotize edici ve geometrik figürlerle dolu. Onları gündelik hayatın rastgele akımları olarak düşünmeyi seviyorum. Rastgelelik, doğada sıklıkla tanık olunan bir güzellik şeklidir. Uzay eklektik bir kolajdır. Hayat beklenmedik, tesadüfi olaylarla dolu bir kutudur. Vertigo’nun müziğini Monteverdi ile yüzyıllar arası bir iş birliğiyle oluşturdum. Claudio Monteverdi, form ve melodinin gelişiminde önemli bir rol oynamıştır. Rönesans ve Barok dönemleri arasında köprü kuran, İtalyan müziğini duyulmamış bir şeye, gelecek yüzyıllarda çalışılacak ve hayran olunacak bir şahesere dönüştüren sanatçı olarak görülmelidir. Bestelerinde var olan üsluplar adeta yepyenilerine dönüşüyor, müzikal diller eriyip yeniden oluşuyor. Bu yeni görsel-işitsel sanat eserinin çekirdeğini oluşturmak için Monteverdi’nin hayal edilemeyecek kadar güzel üç vokal parçasını referans ve ilham kaynağı olarak aldım. Daha sonra Monteverdi’nin 17. yüzyıl müziğini çağdaş müziğimle ilişkilendirmek için üç yeni eser besteledim.

Bu müziği ve kaydetmek için kullandığımız teknoloji, mekanın sürekli değişim içinde olduğu ve seyircinin zeminin sistematik olmayan bir şekilde döndürülüp kaldırıldığını deneyimlediği Vertigoiçin farklı bir ton oluşturmamızı sağladı. Vertigo’da, müziğin hem ileri hem de geriye doğru hareket ettiği esnek, akışkan bir zamanla karşı karşıyayız. Her müzik öğesinin konumlandırılmasının birbiriyle yan yana çalışması amaçlanmıştır. Bu, yapılandırılmış koreografiler gibi dengeli bir kaos yaratıyor. Bu yaklaşımla, belki de en soyut sanat biçimlerinden biri olan müzik, duyularımızı en alışılmadık şekillerde değiştiriyor. Vertigo’nun dünyasına girerken zaman hissini ve matematik kurallarını kesinlikle geride bırakmaya hazır olunmalıdır. Temel, duyusal yönelimlerimize müdahale eden böylesine esrarengiz ve kafa karıştırıcı bir eser sunmamın tüm amacı, bizi dinlerken rahatımızdan çıkarmaktır. Zamanı geldiğinde, ruhsal niteliklerimize rağmen, ne kadar makinemsi hareket edebildiğimizin farkına bile varmadan, aşırı otokontrollü davranışlarla günlük hayatımızı sürdürüyoruz. Biz 21. yüzyıl insanı için zaman kavramını yitirebilmek sadece canlandırıcı değil, aynı zamanda çok önemli. Hayatın özüne ilişkin bir tasavvuf.

Peki, Haziran 2022’de Halle’deki Händel Festivali’nde dünya prömiyerini yaptığınız Händel Morphine?

Händel’i temel alan Sampling Baroque (Händel Festspiele Halle) ve Still Semele (Kölner Philharmonie) yapımlarımızın ardından Händel Morphine ile tamamen Georg Friedrich Händel’in operalarından yola çıkan yeni bir eser geliştirdik. Händel’in aryaları, Avrupa müzik kültürünün en zamansız şarkıları olarak kabul edilir. Üç yüzyıl sonra, bu şarkılar hala ruhlarımızla konuşuyor ve en ufak bir yaşlanma belirtisi olmadan en derin duygularımızı harekete geçiriyor. Händel’in on iki nazik aryasının zarif bir seçkisi olan Händel Morphine, soprano, solo fagot ve barok topluluğu için yaratıldı. Barok dönemde telif hakkı politikası olmadığı için pasticcio, 18. yüzyılda yaygın bir uygulamaydı. Besteciler, yeni bir opera için mevcut müzik parçalarını kullandılar veya daha yeni bir içerik oluşturmak için bu eserleri tekrar tekrar bir araya getirdiler. Händel birkaç pasticcio yarattı. Händel’in ölümünden sonra derlemeler olumsuz olarak değerlendirilirken, bugün yine çok takdir edilmektedir. Händel Morphine projesi için benzersiz bir pasticcio oluşturduğumuzu düşünüyorum: ve şarkıları kesintisiz bir çalma listesi olarak birbirine bağlamak için özgün ara parçalar oluşturduk. Bu sanatsal karışımdaki atmosfer, dengede, hafif ve ruhani bir ağırlıksız hali yaratıyor. Bu projede, insan kulağının işitsel sınırlarını, hayal kurmanın kırılganlığının ve güzelliğinin son derece konsantre bir dinleme yoluyla tanık olunabileceği, ve ütopik fantezi manzaralarına ulaşıp ulaşamayacağımızı araştırıyoruz.

Salgın bir anda dünyanın dönüşünü durdurdu. Biz sanatçılar farklı yönlerde ilerlemek zorunda kaldık. İnsanlık ciddi bir sınavdan geçiyor. Müzik her zaman rehberimiz oldu, karanlık tünellerde bize ışık tuttu. Händel Morphine benim için sancılı bir doğumdu. Böyle belirsiz zamanlarda albüm yayınlamak konusunda ciddi tereddütlerim vardı. Ama bu albümün bana ne kadar iyi geldiğini tepeden tırnağa dinlediğimde anladım. İşte bu yüzden dünyayla paylaşmak için daha fazla beklememeye karar verdik. Bu müziğin dünyanın her yerindeki dinleyicileri, özellikle de bu zorlu zamanlarda rahatlatmasını arzu ediyoruz. Händel, özellikle daha büyük üretimler yapmaktan korktuklarında, günümüzün sanatçıları tarafından örnek olarak alınmalıdır. Händel kendi operaları üzerinde son derece sıkı çalıştı. Risk aldı, kazandığı zamanlar da oldu, kaybettiği zamanlar da. Ancak İtalyan vokal müziğinin bir dünya kültürü haline gelmesi gerektiği vizyonunu her zaman takip etti. Händel Morphine, besteciyi merkezine alan üçüncü büyük projemiz. Her üç proje de Händel’in opera eserlerine dayanıyor. Bunun arkasında iki kesin sebep var: renk ve drama. Şahsen Händel’in duyulmamış renkler yarattığı enstrümantal sesleri, bir arada kullanma biçiminin büyük bir hayranıyım. Händel’in benim seslerimi yaratmak için bugün kullandığım dijital teknolojiye erişimi yoktu ama kesinlikle orkestrasının sınırlarını zorladı. Genel olarak müzikal karakterler yaratmak asla kolay değildir. Seyircinin genel anlatımı sahnede takip etmesine yardımcı olmak için her bir karakter için seçkin bir tona ihtiyacınız var. Händel’in her operası, bu sanat eserleri arasında böyle bir ayrım getirmesine izin veren benzersiz yazma teknikleri ve stilleri içeriyor. Bu, yalnızca dramatik etkilerin güçlü olmasına değil, aynı zamanda karakterlerin daha belirgin ve canlı olmasına yardımcı oluyor. Yeni etkiler ararken hep onun ayak izlerini takip ettim. Bir Händel şef partisinin sayfalarını çevirdiğinizde her zaman keşfedilecek yeni ve ilham verici bir şeyler bulursunuz. Händel Morphine, bakir, şeffaf ve nihayetinde bizleri saran, çevreleyen yönleriyle biz dinleyicileri görünmez ve evrensel bir varoluş adasında birleştiriyor.

Elbette Barok müziğin tarihi icra tekniklerinde olan uzmanlığından, ancak konturpuan’ın güçlü denklemine elektronik sesleri nasıl bu kadar ustaca yerleştiriyorsun? Kelimelerle ifade etmek istersem; estetik açıdan mükemmel bir mermer heykel, fakat heykel şeffaflaşmış, ekstra boyutlar kazanmış ve partiküllerindeki fotonlar yanıp sönüyor, ancak damarlarında hala Barok bir kan dolaşımı var..

Müzik, farkında olmadan hafızalarımızda zaten var. Hiç farkında olmadığımız garip çağrışımların tetiklediği beklenmedik bir şekilde yeniden ortaya çıkabiliyor. Daha çok çocukluk ve ergenlik dönemimizde oluşan ve yeni deneyimlerle değişen anıları imgelere, izlenimlere, kalıcı bir yenilenmeyle bağlıyız. Bir noktada unutulmuş bir anı, bir görüntü, bir ses veya kaydettiğimiz bir cümle her proje sürecinde yeniden ortaya çıkıyor: bizi belirli bir yola yönlendiren bir gösterge. Son yıllarda müzik türleri arasındaki sınırlar giderek görünmez hale geldi. Gittikçe daha fazla sanatçı, erken müzik, barok ve caz, klasik müzik ve pop, doğaçlama ve rock’ı veya hepsini büyük vizyonları ve virtüoziteleriyle tek bir potada karıştırıyor. Sampling Baroque projemizde türlerin ve tarzların diyaloğuna yer vererek, ideolojiden bağımsız, meraklı, cesur, ses odaklı ve kendi müzikal kökeninin ötesinde yeni bir müzik türü geliştirmeyi hedefledik. Barok’un çağdaş seslerle buluştuğu, 18. yüzyılın tarihi enstrümanlarının synthesizer’ların ve dijital ses unsurların yanında yankılanarak, müzikal keşiflerin gerçekleştiği ve bilinmeyenin Elektro-Barok’un keşfedilmemiş dünyasına bir anahtar olabilmesini sorguluyoruz.

Yakında İstanbul Borusan Müzik Evi’ne geleceksiniz. Eylül 2022’de doğan Sampling Baroque Bach albümünden biraz söz eder misin?

Grubum Musica Sequenza, yıllardır barok bestecilerin güçlü aryalarını yeni müzik teknolojileri, metotları ve 21. yüzyılın kentsel sesleriyle bir araya getiriyor. Barok müziğin kontrapuntal melodileri, gücüdür. Anında akılda kalıcı, bu zamansız işler, kendi duygularını kusursuzca ifade ediyorlar. Ben çocukluğumdan beri ses dünyasını keşfediyorum. Sesleri toplar, birleştirir, tanınmaz hale getirir ve en uç noktalarına götürerek değişebilirliklerini test ederim. Elektronik müziğin kelimenin tam anlamıyla sınırsız olanaklarının farkında olduğum gibi, barok enstrümanlar üzerinde tarihi icra teknikleri konusunda da uzmanım. İnsan duyguları – aşk, acı, sevinç – günümüzde 17. yüzyıldaki gibidir. Duygular aynıdır. Sampling Baroque’un çıkış noktası budur. Ölümsüz duyguların yüzyıllar içerisinde şekil değiştirmesine tanıklık ederken, gücünü hiç kaybetmemelerini fark ederiz.

Proje, bir oda müziği resitali olarak elektronik müziği denkleme katıyor. Her aryanın kendi ses dünyası vardır. Üst düzey elektronik sesler, anıtsal barok eserlerin duygulu aryalarıyla yüz yüze getirilir. Johann Sebastian her zaman yanımızda olmaya devam edecek. Silent Cantata ve Atlas Passion’dan sonra, 5 Kasım 2022 akşamı, Borusan Müzik evinde Bach’ı bir kez daha kutluyor olacağız.

INTERVIEW: BURAK ÖZDEMIR 

Müziği, sevgiyi, bir arada olabilmenin sevincini kutlayacağız

Bu akşam Borusan Müzik Evi’nde gerçekleşecek „Sampling Baroque/Bach“ konserinde orkestrası Musica Sequenza ile sahne alacak olan fagot sanatçısı Burak Özdemir, gerçek bir müzik dehası. Dönem enstrümanları ile güncel elektronik müziği birleştiren Burak Özdemir ile yaptığı müziği ve İstiklal Caddesi’nden New York’taki The Julliard School’a uzanan hikayesini konuştuk. Dünyanın en önemli festivallerinde sahne alan Musica Sequenza orkestrasının kurucusu Burak Özdemir bir müzik dehası olarak kabul ediliyor. Farklı müzik tarzlarını klasik müzik potasında eriterek oluşturduğu yeni dil ile anlattığı hikâyeleri edebiyattan teolojiye uzanan bir altyapıya sahip. Burak Özdemir, dünyanın en saygın performans sanatları okulu olarak anılan The Julliard School’a ‚artist diploma‘ (üstün yetenekli öğrencilere verilen özel diploma) bölümüne kabul edilen ilk Türk öğrenci, aynı zamanda bu yüksek bölüme alınan okul tarihindeki ilk fagot öğrencisi. Yaptığı müziği görsel öğelerle tamamlayan Özdemir için sadece „müzisyen“ demek yeterli kalmıyor, çok yönlü bir sanatçı aslında ve ilerleyen senelerde adını çok daha sık duyacağımız kesin.

Terzi bir annenin, besteci bir babanın oğlu ve İstanbul Opera Balesi’nin dekorlarını yapan marangoz bir dedenin torunu olan Burak Özdemir, çocukluk ve ilk gençliğini İstiklal Caddesi’nde, Beyoğlu’nun en ihtişamlı zamanlarında geçirmiş. Halen Berlin’de yaşayan Özdemir’in müziğinde İstiklal Caddesi’nin izlerini de bulmak mümkün zaten. Hem de en uç noktalarda. Bu özel yeteneği ve orkestrası Musica Sequenza’yı bu akşam Borusan Müzik Evi’nde dinleyebilirsiniz. 5 Kasım’da sezonu açan Borusan Müzik Evi, 16 Mayıs’a kadar yine muhteşem konserlere ev sahipliği yapacak. Ajandanıza önümüzdeki haftayı not edin şimdiden çünkü 1-12 Kasım Noise İstanbul Müzik Festivali sezonun en ilgi çekici etkinliklerinden biri. Borusan İstanbul Filarmoni Orkestrası (BİFO), Borusan Quartet ve alternatif müziğin adresi Borusan Müzik Evi konserlerinin yanı sıra konser öncesi sohbetlerin de ücretsiz olarak müzikseverlere ulaşacağı çevrimiçi video platformu borusansanat.tv, 2022/23 sezonunda gerçekleşecek konserlerin kayıtlarını paylaşmaya ulaştırmaya devam edecek. Ayrıca Müzik Evi’nde eğitim programlarının başlayacağının müjdesini de verelim.

– Elektronik müzik geliştikçe klasik müziğe daha yakın işler çıktığını görüyoruz. Aradaki çizgi bile incelmeye başladı. Bir gün Barok gerçekten yeni pop olabilir mi ya da olmalı mı? Daha ötesi artık janralara yer var mı müzikte?

Müzikte farklı türlerin olması kadar güzel bir şey yok. Elbette janralar gerekli. Sanatsal dışa vurumda sadece tek bir çizgi izleyemeyiz. Dünyada her kültürün kendine özgü bir mutfağı, mimarisi, kıyafetleri ve enstrümanları, dolayısı ile kendine özgü bir müziği var. Müzik bir lisan ve bu dil ile anlatılan duygular dünyanın her yerinde insanlığa ait; aşklar, inançlar, korkular, umutlar, kayıplar.. bütün bu duyguların dışa vurumunda farklı kültürlerin yüzyıllardır kendi enstrümanlarını ve lisanlarını geliştirmeleri inanılmaz ilginç. Elbette kültürler eski asırlara kıyasla bugün çok daha fazla iletişimdeler. Tüm büyük şehirler birbirine benzemeye başladı. Sahip olmak istediğimiz değerlere gelince ‚mainstream‘ global bir olgu söz konusu. Ancak içinde bulunduğumuzdan farklı kültürler ile iletişime geçince insan hakkında öğrenebileceğimiz büyük bir ders var. Çizdiğimiz ülke sınırlarını bir an için yok saydığımızda herkesin bir dünya vatandaşı olduğunu görüyoruz. İşte tam o anda orada olmanın verdiği heyecanı projelerime taşımaya çalışıyorum. Barok benim için yeri değiştirilemez bir renk dünyası. Anlatımın sınırlarında, hayal gücünü zorlayan bir dünya. Günümüzün seyircisi ile popüler bir müzik türü gibi buluşabilmesi büyük bir keyif.

– Sampling Baroque/Bach ismiyle bile vurucu. Geleneksel klasik müzik dinleyicileri, eleştirmenleri klasik müziğin sample’lanmasını, başka türlerle bir araya getirilmesini nasıl yorumluyor? Sizin performanslarınıza tepkileri ne oluyor?

Geleneksel dinleyici, yeni projeler izlemek konusunda sandığımızdan çok daha istekli ve meraklı. Sanatın ve sanatçının durağan bir hale dönüşmesi ya da kendini tekrar etmesi kadar korkutucu bir durum olamaz. 10 yılı aşkın bir süredir orkestram Musica Sequenza ile dünyanın her yerinde projelerimizi gösteriyoruz. Bazen saf barok, bazen barok ile elektronik müzik bir arada, bazen de farklı disiplinler ile buluşarak; modern dans, video sanatı, kostüm, sahne ve ışık tasarımları. Hem Dünya basınından, hem de seyircisinden aldığımız pozitif tepkiler, büyük bir seyirci kitlesinin konserlerimize gösterdiği ilgi ve albüm satışlarımızın rakamları, bize ilerlediğimiz yolda devam etmemiz konusunda motivasyon olarak geri dönüyor.

– Bütün işlerinde isimler ve görseller çok dikkat çekiyor. Bunların fikirleri de yine senden mi çıkıyor yoksa ekip işi mi?

Musica Sequenza’nın sanat yönetmeni olarak sadece müzikal konular ile değil, aynı zamanda sahneleme, kostüm ve görseller konusunda da ekip toplantılarına katılıyorum. Sonuçta her proje kolektif bir çalışmanın sonucu olarak doğuyor. Ortak çalışmaktan keyif aldığımız sanatçılar ile uzun yıllar birlikte çalışmaya devam ediyoruz. Bu da orkestra müzisyenlerinin yanı sıra, görsel sanatçılar ile de yıllar içerisinde bir aile gibi olmamızı sağladı.

– Sözsüz bir müzik yapıp kelimelerle bu kadar iyi oynamanın sırrı ne?

Anlatım gücü en başta geliyor. İnandığım eserleri programa almaya özen gösteriyorum. Bir projenin müziğini kendim yazıyor isem, kulağa nasıl geldiğinin ötesinde, performans esnasında da nasıl sunulacağını dikkatle inceliyorum. Konstantinapol doğumlu Bizans bestecisi Kassiani’nin hayatını anlatan son operam KASSIA’yı örnek alırsak, eski yunanca sözler ile söylenmesine rağmen, hem vokal hem de enstrümantal partilerde anlatıma, eserin her saniyesinde önem verdim. Bazen birkaç saniyelik bir pasaj için günlerce çalıştığım olabiliyor. Silip tekrar yazarak, duymak istediğim noktaya varmayı hedefliyorum.

– Müziği, kültürleri, janraları ve hatta farklı sanat dallarını bir araya getiriyorsun. Bu sence yaşadığımız dönemin getirisi, gerekliliği, zeitgeist mı yoksa sadece deneysel çalışmalar mı?

Deneysel çalışmalar yapmak konusunda hiç korkum olmadığı kesin. Ancak özellikle tarihteki karakterler ve eski hikâyeler her zaman ilgimi çekiyor. Dante Alighieri’den esinlenerek yarattığım INFERNO eseri, Kassiani’yi anlatan operam KASSIA, monoteist dinler arası kardeşliği işleyen oratoryom ATLAS PASSION, hepsi üzerinde çalışmak istediğim, dikkatimi çekmiş tarihi temalardır.

– Adını ilk kez KitKat Club’ın partisinde duymuştum ve bu efsanevi klübün seçiminden çok etkilenmiştim. Orada bulunamamış olsam da bulduğum bütün videoları izlemiştim. Musica Sequenza’yı kurarken aklındaki tam olarak bu muydu?

Juilliard School’da ‚artist diploma‘ bölümüne kabul edilen ilk Türk öğrenci, aynı zamanda bu yüksek bölüme alınan okul tarihindeki ilk fagot öğrencisiydim. Jüride önemli barok yıldızlar oturuyordu; Jordi Savall, William Christie, Monica Hugget… Bill (William Christie) bana program içerisinde neler yapmayı arzu ettiğimi sordu. Solo kariyer yapmanın bana ne kadar uymadığını, aile insanı olduğumu ve tek başıma dünyayı gezmek istemediğimi söyledim. Bir kahkaha koptu odada. Bill ekledi; ‚O yüzden mi İstanbul’daki aileni arkanda bırakıp, New York’a geldin?‘. ‚Bir barok oda müziği grubu kurmak istiyorum‘ diye cevap verdim. ‚Ancak geleneksel şekilde barok eserler çalmak yerine, barok müziği genç nesillere ulaştırmak istiyorum. Barok müzik, müzelerde çürüyen notalardan ibaret olmamalı, aksine bu eserleri DJler remixlemeli. Modern dinleyici bu eserler ile kulüplerde dans edebilmeli, bu müziği bir pop müzik türü gibi günlük hayatlarına katabilmeli.‘ diye ekledim. Bill bana okulda bir odanın anahtarını verdi. ‚Çok beğeneceğini düşündüğüm bir klavsen var bu odada. Kadronu kurup çalışmalarına hemen başlayabilirsin. Bu oda sizin çalışmalarınız için sen mezun olana kadar size aittir‘ diye ekledi. Juilliard’ın erken müzik departmanı o sene açılmıştı. Dünya’nın her yerinden yetenekli genç öğrenciler programa alınmıştı. Kadroyu kurup ilk projeyi geliştirmeye başladım: VIVALDI : THE NEW FOUR SEASONS. İklim değişimlerini, küresel ısınmayı ve çevre sorunlarını, Vivaldi’nin müziği ile ele alan ilk proje, mezuniyet senemde Deutsche Harmonie Mundi plak şirketinden yayınlandı ve best seller olarak bir ay içinde tükendi.

– Bize biraz Inferno albümünden ve Berlin Filarmoni ile verdiğiniz konserden bahsedebilir misin?

INFERNO, Dante Alighieri’den ilham alan, İtalyan Rönesansı ve erken Barok müzik eserlerinden oluşturdugum bir konser programı. Projede Monteverdi, Cavalli, Frescobaldi ve Gesualdo’nun yanı sıra, daha az tanınan Marco da Gagliano, Stefano Landi, Sigismondo d’India, Andrea Falconieri ve Benedetto Ferrari’nin muhteşem eserleri yer alıyor. İlk albümümüz VIVALDI: THE NEW FOUR SEASONS’un ardından yine tamamen İtalyan kültürüne dayanan bir eser yaratmak istedim. Dante’nin Floransa’da ölüme mahkum edilmesinin ardından, yaşamı ve siyasi mücadeleleri beni derinden etkiliyor. Yapıtları, 21. yüzyıl dünyamızınkilerle karşılaştırılabilecek 14. yüzyılın siyasi ve dini meseleleri hakkında önemli sorular ortaya koyuyor. Dante, günümüze bıraktığı yapıtları sayesinde kendisi ile dünyanın dört bir yanındaki günümüzün çağdaş sanatçıları arasında bir bağ kuruyor. Dante’nin şehri Floransa’yı her ziyaret ettiğimde müthiş ilham alıyorum. Bu proje ile bu büyülü Dante şehri ve kültürü hakkındaki kişisel duygu ve düşüncelerimi yansıtan bir atmosfer yaratmaya çalıştım. INFERNO, İtalyan Rönesansı ve erken Barok dönemine ait enstrümantal ve vokal eserlerin bir karışımı. Soprano, barok fagot, yaylı çalgılar, klavsen, org, perküsyon ve yaylı çalgılardan oluşan Musica Sequenza, 17. yüzyılın dönem enstrümanları ile çalıyor. Bu müzikte duyduğumuz ruh ve şehvet yaşlanmadan kalplerimize dokunuyor. Doğamızın vahşi, ham ve zamansız bir olgusundan besleniyor.

– Bir de yakın zamanda gerçekleşen Arthouse Jersey’de yaptığınız Vertigo projesi var. Onu da dinlemek isteriz senden.

Vertigo genellikle denge kaybı veya mekansal oryantasyon bozukluğu olarak anlaşılır. Dönmüyorken dönüyormuş gibi hissedebileceğiniz veya çevreniz hareketsizken hareket halindeymiş gibi hissedebileceğiniz hissidir. Bu duyguyu yeni kompozisyonum VERTIGO’ya entegre etmeye çalıştım. Vertigo’nun sanatsal dili, düzensiz döngülerde ortaya çıkan hipnotize edici ve geometrik figürlerle dolu. Onları gündelik hayatın rastgele akımları olarak düşünmeyi seviyorum. Tesadüf, doğada sıklıkla tanık olunan bir güzellik şeklidir. Uzay eklektik bir kolajdır. Hayat beklenmedik, rastgele olaylarla doludur. Vertigo’nun müziğini Monteverdi ile yüzyıllar arası bir işbirliği ile yarattım. Claudio Monteverdi, form ve melodinin gelişiminde önemli bir rol oynamıştır. Rönesans ve Barok dönemleri arasında köprü kuran, İtalyan müziğini duyulmamış bir şeye, gelecek yüzyıllarda çalışılacak ve hayran olunacak bir şahesere dönüştüren sanatçı olarak görülmelidir. Bestelerinde var olan üsluplar adeta yepyenilerine dönüşüyor, müzikal diller eriyip yeniden oluşuyor. Bu yeni görsel-işitsel sanat eserinin çekirdeğini oluşturmak için Monteverdi’nin hayal edilemeyecek kadar güzel üç vokal parçasını ilham kaynağı olarak aldım. Daha sonra Monteverdi’nin 17. yüzyıl müziğini çağdaş müziğimle ilişkilendirmek için üç yeni eser besteledim. Toplam altı bölümlü müzikal eserin altı da videosu mevcut. Bu müziği yaratmak ve kaydetmek için kullandığımız teknoloji, mekanın sürekli değişim içinde olduğu ve seyircinin zeminin sistematik olmayan bir şekilde döndürülüp kaldırıldığını deneyimlediği VERTIGO için farklı bir ton oluşturmamızı sağladı. VERTIGO’da, müziğin hem ileri hem de geriye doğru hareket ettiği esnek, akışkan bir zamanla karşı karşıyayız. VERTIGO’nun dünyasına girerken zaman hissini ve matematik kurallarını kesinlikle geride bırakmaya hazır olunmalıdır. Duyusal yönelimlerimize müdahale eden böylesine esrarengiz ve kafa karıştırıcı bir eser yaratmanın tüm amacı, bizi dinlerken dinleyiciyi rahatından çıkarmaktır. Zamanı geldiğinde, ruhsal niteliklerimize rağmen, ne kadar makine gibi hareket edebildiğimizin farkına bile varmadan, aşırı oto kontrollü davranışlarla günlük hayatımızı sürdürüyoruz. Biz 21. yüzyıl insanı için zaman kavramını yitirebilmek sadece canlandırıcı değil, aynı zamanda çok önemlidir. Hayatın özüne ilişkin bir tasavvuftur.

– Türkiye’de de benzeri bir sergi çalışması yapmak ister misin?

Elbette çok isterim. Geçtiğimiz mayıs, Mardin Bienali’nde gösterdiğimiz INTERMINATA eserim de audio-visual bir yerleştirme idi. Pandemi öncesi, Ulya Soley’in küratörlüğünde Pera Müzesinde bir konser enstalasyonu gerçekleştirdik. KORERO isimli eser, tarihi Osmanlı tablolarından ve 16. Yüzyıl İstanbul’undan esinlenmekte idi. Umarım yakın gelecekte de Türkiye genelinde benzer projelere imza atmaya devam edeceğiz.

– Türkiyeli olmak oryantalist ezgiler ekleme baskısı yarattı mı hiç üstünde? Ya da Türkiyeli olduğun için hiç ayrımcılığa uğradın mı?

Üzerimde herhangi bir baskı hissetmiyorum. Uzmanlık alanımın dışında kalan eserler yaratmak gibi bir niyetim zaten yok. Geleneksel Türk müziği eğitimi almadım, ancak RAMEAU A LA TURQUE isimli projem Tanburi Mustafa Çavuş’un muhteşem şarkılarını, Jean Philippe Rameau’nun bir opera balesi ile buluşturuyor. Sevgili Efruz Çakırkaya’nın daveti üzerine bu sene Istanbul Müzik festivalinde kapanış konseri olarak sunduğumuz proje, dünya basınından büyük övgü almış, Avrupa’da pek çok konser salonu ve festivali ziyaret etmiştir. Ayrımcılığa uğramadım ancak, Türkiye doğumlu bir müzisyen olarak Hristiyanlara dönemsel kilise müziği çalmak, elbette dinleyiciye başta biraz tuhaf gelebilirdi. Sanıyorum sunduğumuz eserlerin içeriği ve çalış şeklimiz ile kısa sürede Avrupa dinleyicisinin beğenisini kazanmayı başardık.

– Tüm bu sorulardan sonra şimdi seni daha çok tanıyabilir miyiz? The Julliard gibi bir okula kabul edilmeden önce neler yaptın, nerelisin, nerede büyüdün ve tabii biraz da ensemble nasıl kuruldu, kimler var anlatabilirsen sevinirim.

İstanbul doğumluyum. Ananemin İstiklal caddesinde bir pasajda terzi dükkânı vardı. Dedem marangozdu, İstanbul opera balesinin sahne dekorlarını yapardı. Aile büyükleri bana her zaman esin kaynağı olmuşlardır. Babam da besteci ve piyanist, konservatuarda da öğretim görevlisi idi. Onun konserlerine gider, yorulunca da sahne arkasında uyurdum. Çocukluğum hep sanatçıların evimizdeki konuşmalarına tanık olarak ve provalarını izleyerek geçti. Bir gün ben de müzik okumak istediğimi dile getirdim. Kadıköy’deki İstanbul üniversitesi konservatuarında, ana enstrüman fagot, yan enstrüman olarak da piyano eğitimine başladım. 12 – 20 yaşları arasında oradaydım. Orta okul, lise, lisans… hepsi aynı binada. İlk seneler başarısızdım. Aklım hep dışarıdaydı. İstanbul’un 2000’lerin başındaki gece hayatı, elektronik müzik, deli dolu arkadaşlarım. Asi bir gençtim. Üniversite yıllarında müzikte yol almaya başladım. Devlet opera balesinde fagot sanatçısı olarak kadroya alindim. Temsillerden cikip, kulüplere giderdim. Godet, 14, 7th House, Crystal, Magma gibi kulüplerin güvenlikleri sırtımda fagotumu görünce gülerlerdi. ‚Geldi bizim fagotçu‘ derlerdi. Bütün haftasonu partileri gezip, pazartesi sabahı yine okula giderdim. 2005’te İş Bankası genç yetenekler yarışmasında birinci oldum. İkinci annem olarak gördüğüm Zeynep Hamedi ile tanıştırıldım. Asım Kocabıyık Vakfı’nın desteği ile o yıl Berlin konservatuvarında yüksek lisans eğitimine başladım. Barok fagot ile tanıştım. Sonra New York, Ensemble Musica Sequenza’nın oluşması.. Müzisyenlerin hepsi ayrı bir ülkeden ve kültürden geliyor; Japonya, Kore, Çin, Avustralya, Amerika, Almanya, Fransa, Bulgaristan, Türkiye. Birlikte iş dışında da buluşuyoruz. Yemek yaptığımız zaman uluslararası bir mutfak ortaya çıkıyor.

– Borusan Müzik Evi’ndeki konserinize nasıl hazırlanalım, bizi neler bekliyor?

Birlikte dans edeceğiz! Enerjik, dinamik, dolu dolu bir proje. Johann Sebastian Bach’ı kutlayacağız. Müziği, sevgiyi, bir arada olabilmenin sevincini kutlayacağız.

INTERVIEW: BURAK ÖZDEMIR 

Brücke über Zeiten und Kulturen

Das internationale Berliner Kammermusik-Ensemble Musica Sequenza ist bekannt für seine moderne Interpretation von Barockmusik. Mit seinem jüngsten Projekt, der Oper Kassia, überwindet Burak Özdemir, Komponist und Leiter des Ensembles, zeitliche, kulturelle und geografische Grenzen.

Beim Berliner Kammermusik-Ensemble Musica Sequenza geht es um die ganz großen Themen. Um Zeit und unsere Wahrnehmung von ihr. Um Kontrolle und Kontrollverlust. Um Liebe und Schmerz. Um Freiheit, Spiritualität, die Vereinigung des Menschen mit dem großen Ganzen und nicht zuletzt um die Universalität von Musik. Der Istanbuler Fagottist Burak Özdemir gründete Musica Sequenza 2008 an der Juilliard School in New York. Seit 2011 ist das Ensemble in Berlin und erkundet ständig neue Wege, um Barockmusik in neue Gewänder zu kleiden, etwa durch die Fusion mit Elektrosounds, und sie in angesagte Locations zu bringen, wie den Berliner Kit Kat Club.Mit seinem jüngsten Projekt Kassia kehrt Fagottist, Ensemble-Leiter und Musikproduzent Burak Özdemir zurück zu seinen Wurzeln. Bereits bei Rameau à la Turque fusionierte er Klänge des französischen Barockkomponisten Jean-Philippe Rameau mit osmanischer Serail-Musik und schaffte so einen modernen Barock-Groove. In seiner ersten Oper greift Özdemir nun die Geschichte der byzantinischen Äbtissin, Komponistin und Dichterin Kassia aus dem 9. Jahrhundert auf. Bislang galten die Werke von Hildegard von Bingen aus dem 11. Jahrhundert als die frühesten überlieferten Kompositionen einer Frau in Europa. Doch auch wenn die Kompositionen von Kassia weitaus weniger bekannt sind, ist sie wohl die früheste Komponistin des Abendlandes, die als Äbtissin in Konstantinopel geistliche sowie weltliche Schriften verfasste und der heute knapp 50 Hymnen zugeschrieben werden.

Kassia: eine Feministin aus Konstantinopel

„Kassia gilt als eine der ersten feministischen Figuren in der Geschichte Europas“, erklärt Özdemir. Die Frau aus einem vornehmen Elternhaus lehnte einen Heiratsantrag von Kaiser Theophilos schlagfertig ab und gründete, weit ab der High Society, zu der sie gehörte, und fernab vom Volk, ein Frauenkloster. Hier schuf sie bedeutende Kompositionen, die eine große Rolle in der Musikgeschichte, besonders in der Entwicklung der europäischen Kirchenmusik spielen.Diese Kompositionen greift Özdemir mit seinem Ensemble auf, das auf Originalinstrumenten aus dem 9. Jahrhundert wie der byzantinischen Geige Kamantsche spielt. Er arrangiert sie neu und webt sie ein in seine eigenen Elektrokompositionen. Gemeinsam mit Solosopran und dem Bochumer Theater kain kollektiv entsteht durch das Zusammenspiel von Musik, Tanz und Sounddesign ein Portrait der Komponistin und Dichterin Kassia.Der international gefeierte türkische Fagottist, Dirigent und Komponist Burak Özdemir verbindet immer wieder westliche und östliche Klänge zu neuen, dynamischen Musikstücken. Özdemir studierte an der Juilliard School in New York, an der Hochschule der Künste in Berlin und am Konservatorium in Istanbul. 2008 gründete er das Ensemble Musica Sequenza, das ein eigenes Genre schuf, den Elektro-Barock, und immer wieder Produktionen mit interkulturellen Impulsen aufführte. Sein neuestes Werk ist die Oper Kassia, in der er alte Gesänge neu komponiert und zeitliche, kulturelle und geografische Grenzen überwindet.

Keine Lehren aus der Geschichte

Bei diesem Projekt arbeitet Özdemir mit dem Frauenmuseum in Istanbul zusammen, das unter dem Titel „Kassia“ eine Konferenzreihe mit Künstlerinnen, Aktivisten und Wissenschaftlerinnen organisiert. „Wir können aus der Geschichte viel lernen“, sagt der Musiker, der bereits mit Künstlern wie Startenor Rolando Villazón und der belgischen Sängerin Natasha Atlas zusammengearbeitet hat. „Bis heute wird es Frauen vielerorts verwehrt, ihr Schicksal selbst zu wählen. Nicht nur in der Türkei, sondern weltweit. Betrachten wir die Geschichte, müssen wir feststellen, dass wir in manchen Punkten noch genau dort sind, wo wir vor 1200 Jahren waren.“ Die Oper ist das erste Stück, mit dem das Ensemble seit dem Beginn der Pandemie wieder auf Tournee geht. „Diese Zeit war auch für uns eine Herausforderung“, so Özdemir. „Wir haben versucht, uns nicht unterkriegen zu lassen. Es war, als müssten wir uns mit einem Mal mit Macheten unseren Weg durch den Amazonas schlagen, während wir vorher mit dem Luxusauto auf der Autobahn gefahren sind.“ Das Ensemble gab in dieser Zeit Streaming-Konzerte, versuchte die technischen Möglichkeiten auszureizen, produzierte Youtube-Videos, kreierte Lockdown-Installationen und arbeitete enger mit Museen wie dem Museum of Modern Art in New York zusammen. „The Show must go on.“ Vier Alben bringt das Kammermusik-Ensemble in dieser Zeit heraus.

Händel: Trost in herausfordernden Zeiten

Neben dem geistlich-meditativen Album Bach. Opium – das zweite Bach-Album des Ensembles – entsteht in dieser Zeit Morphine. Händel. „Händels Arien sind für mich die zeitlosesten Lieder der europäischen Musikkultur. Sie sprechen auch drei Jahrhunderte nach ihrer Entstehung unsere Gefühle an“, sagt Özdemir. Das Album, eine Zusammenstellung von Händels Arien und Eigenkompositionen, sagt er, solle den Menschen in diesen herausfordernden Zeiten Trost spenden.Dann entsteht Inferno, eine Hommage an den italienischen Dichter und Philosophen Dante Alighieri und zuletzt, im April 2022, das Album Monteverdi Vertigo. „In dem Album verschmelzen Musikstile ineinander, die Zeit verändert sich, die Musik verläuft vorwärts und gleichzeitig rückwärts. Die Zuhörer haben das Gefühl, das sich der Boden hebt und die Zeit elastisch ist.“ Das Album sei eine Auseinandersetzung mit dem täglichen, überkontrollierten Leben, in dem wir unsere spirituellen Qualitäten ignorieren, so der Musiker. „Hier geht es darum, einfach nur zu sein. Die Essenz des Lebens.“ Özdemir ist ein Künstler, der es vermag, die Grundstimmung einer Ära sinnlich und philosophisch zugleich zu erfassen und sie in eine Musik umzusetzen, die eine Brücke durch die Zeit spannt. Die Pandemie und der derzeitige Krieg in der Ukraine, sagt er, hätten uns vor allem noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie vergänglich wir sind und wie wertvoll die Zeit ist, die uns zur Verfügung steht. „Alles, was wir in dieser Zeit machen können, ist ein Geschenk. Wir wissen nicht was morgen ist. Vor der Pandemie haben wir uns verhalten, als hätten wir Abertausende von Jahren zur Verfügung. Wir haben uns an Details aufgehängt und alles kritisiert.“ Jetzt, sagt er, würden wir wieder lernen, mit den kleinen Dingen im Leben glücklich zu sein. „Davor waren wir in einem konstanten Drive. Jetzt spielen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein eine viel größere Rolle.“ Auch für zukünftige Projekte denkt Özdemir groß. Mit seinem Ensemble wird er wieder musikalische und kulturelle Grenzen sprengen. Und damit zeigen, dass im Kern alles verbunden ist.

REVIEW : KASSIA OPERA

Eine Powerfrau aus Konstantinopel

Kainkollektiv und Burak Özdemir haben eine Oper über Kassia, eine Komponistin aus dem 9. Jahrhundert, entwickelt. Sie war eine mutige Frau. Um eine ganz besondere Frau geht es bei einer Performance-Oper, die der Komponist Burak Özdemir und sein Orchester Musica Sequenza entwickelt haben. Kassia, eine byzantinische Äbtissin, war die erste europäische Komponistin, deren Werke überliefert sind. Sie lebte im 9.Jahrhundert in Konstantinopel. Die außergewöhnliche Produktion ist im Ringlokschuppen zu sehen. Die Schauspielerin Amal Oman und die Tänzerin Young-Won Song performen auf der Bühne und setzen die Fragen, die Kassia einst aufgeworfen hat, szenisch und spielerisch um. Stationen aus dem Leben der Äbtissin werden aufgezeigt, eine durchgängige Handlung gibt es aber nicht. Weitere Hauptrollen haben die Sopranistin Diana Ramirez und das Orchester Musica Sequenza unter Burak Özdemir. Der Ensembleleiter ist Komponist, Fagottist, Choreograph und Regisseur. Er studierte historische Aufführung und Komposition an der Juilliard School, in Berlin und Istanbul. Burak Özdemir hat zwei Jahre lang an der neuen Oper gearbeitet. Segmente aus den Werken von Kassia und eigene neugeschriebene Musik hat er verwoben. Gespielt wird auf historischen Instrumenten, die zudem wie in alten Zeiten gestimmt sind. ‚Die Gesangstimme ist unmenschlich schwer‘ sagt der Komponist. Sein Werk sei nicht modern (etwa im Sinne von atonal) und leicht zugänglich. Es ist eine Oper mit byzantinischer Musik, die zeitlos und außererdisch stark ist.

REVIEW : KASSIA OPERA 

Komponisten und Regisseur Burak Özdemir kreierte „Cyborg Oper“ hat noch einen besonderen Fokus

„Kassia“ – eine Rebellin, die sich für Frauen einsetzt

In der Performance-Oper „Kassia – Songs of Care(volution)“ ging es um wichtige, aktuelle Themen.Die „Cyborg Oper“ hat neben dem Krieg und Flucht noch einen besonderen Fokus. Denn: „Eva ist nicht die Täterin.“ Hamburg. Vieles, was da in der Performance-Oper „Kassia – Songs of Care(volution)“ auf der Kampnagel- Bühne erklingt, hat einen schrecklich vertrauten Sound. Erzählungen von Krieg, Flucht, Erinnerungen an Damaskus, Bilder des Syrien-Krieges kommen wieder hoch. Doch die von den Machern, dem zeitgenössischen Kainkollektiv um den Komponisten und Regisseur Burak Özdemir kreierte „Cyborg Oper“ hat noch einen besonderen Fokus. Sie findet ihren Ausdruck in den kämpferisch-verzweifelten Worten der wundervollen Schauspielerin Amal Omran, die vom Hier und Jetzt erzählt, vom Sturz aus dem Paradies in eine ungewisse Zukunft – und bald auch Sätze sagt wie: „Eva ist nicht die Täterin.“

Auf der weiß ausgelegten Bühne erheben sich bald säulenartig von der Decke hängende Tuchbahnen. In einer Ecke gruppieren sich die fantasievoll kostümierten Mitglieder des Ensembles Musica Sequenza und lassen eine berückende Mischung aus Barock mit Flöte, Streichern, Trommeln und Elektronik erklingen. Auf der Bühne weicht der Text einer eindringlichen Arie. Amal Omran ist weiterhin präsent. Eine wütende Tänzerin mit expressiven Bewegungen und ein aufgewecktes junges Mädchen gesellen sich zu ihr.

Theaterkritik Kampnagel: Geschichte eine ungewöhnlichen Rebellin

In diesem mal konsistenten, mitunter auch auseinanderfallenden Gesamtkunstwerk erzählen die Macher die Geschichte einer ungewöhnlichen Rebellin. Die Äbtissin – und Komponistin – Kassia lebte im 9.Jahrhundert in Konstantinopel. Sie verweigert die Ehe mit dem Kaiser, gründet ein Frauenkloster und rettet dort die Bildnisse vor Angreifern.Ausgehend von dem Spruch „Alles Unheil kommt von den Frauen“, mit dem sie sich konfrontiert sieht, wird ihr Leben zum Symbol für das Aufbegehren gegen zugeschriebene Rollen und für eine Selbstermächtigung, die der Abend weiterführt bis zu den Frauenrechts-Demonstrationen im heutigen Istanbul. Die tun Not, denn die Türkei ist wie auch Polen bekanntlich aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen gegen Gewalt ausgetreten. Ein ästhetisch nicht immer einheitlicher, aber in jedem Fall eindringlicher Theaterabend.

REVIEW : KASSIA OPERA 

„Kassia“: Auf der Suche nach der gefrorenen Zeit

Kassia war allem Anschein nach schon eine bemerkenswerte, starke und selbstbewusste Frau. Die Dichterin, Komponistin und byzantinische Äbtissin lebte im 9. Jahrhundert in Konstantinopel und kann heutzutage als eine Art ur-feministisches Vorbild gedeutet werden, nicht zuletzt weil sie mit der Aussage des damals herrschenden Kaisers Theophilos, dass alles Schlechte von der Frau komme, nicht einverstanden war und diesem bei einer Brautwerbung eine entsprechende Replik gab. Jetzt haben sich das Kainkollektiv und das von Burak Özdemir geleitete Barockorchester Musica Sequenza dieser Geschichte angenommen und sie als performative Oper neu erzählt. Jetzt war die Produktion zu Gast im Theater im Ballsaal. Die Ansprüche des Ensembles sind dabei hoch. Özdemir hat Kassias musikalisches Œuvre in einer Neu-Komposition verarbeitet und mit den Möglichkeiten der elektronischen Musik erweitert, während Tänzerin Catherin Jodoin, Schauspielerin Amal Omran und die kleine Emine Schmuck der Handlung Form geben. Die mitunter fast schon minimalistische Musik ist effektiv, der Gesang von Sopranistin Diana Ramirez brillant und frei von den sonst so beliebten Koloraturen, und das Spiel von Amal Omran in ihrer Intensität schlicht atemberaubend. Die Historie rund um Kassia ist allerdings nur ein Aspekt der Aufführung, eingebettet in eine eher philosophische Diskussion um die Möglichkeit einer Gegenwart, jenes winzigen, unmessbaren Moments, der schon vergangen ist, wenn man an ihn denkt. Dazu kommen ein theologischer Exkurs zu Eva und dem Sündenfall, der als politische Verschwörung interpretiert wird, sowie eine Liste des Hasses. All diese Akzente erweitern die Performance, bleibt doch das Ensemble und dadurch letztlich Kassia in Erinnerung.

REVIEW : KASSIA OPERA

Kassia als erste Komponistin des Abendlandes

Özdemir habe aufgrund seiner enormen Kenntnis Zugang zu dieser mehr als 1000 Jahre alten Musik gefunden, sagt Lettow, „er hat dann aber auf der Basis der Musik, die er vorgefunden hat, etwas eigenes entwickelt und geschrieben“. Zehn Musiker werden die neu geschaffene Partitur im Ballsaal spielen. Die Titelheldin der feministisch-interkulturellen Oper erscheint in mehrfacher Gestalt: Die guatemalische Sopranistin Diana Ramirez verleiht ihr Singstimme, Catherine Joidon aus Kanada stellt sie als Tänzerin dar und die syrische Schauspielerin Amal Omran spricht die Texte, in denen sie auch ihre eigenen Erfahrungen als Kriegsflüchtling einfließen lässt. Und dann gibt es noch Kassia als neunjähriges Mädchen. Diese Rolle haben Fabian Lettow und Mirjam Schmuck ihrer neunjährigen Tochter Emine anvertraut. 

REVIEW : KASSIA OPERA 

Das Musica Sequenza-Ensemble spielt großartig

Gespenster des Feminismus

Wie können wir das überhaupt auseinanderhalten? Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – das überlappt sich zuweilen wie die Hände von Amal Omran, die während ihres Prologs beherzt gestikuliert. Schließlich verrenkt sich die syrische Schauspielerin auf der Bühne auch geschichtsphilosophisch: „Kann ich frei von Zeit sein?“, fragt Omran, seit 2017 im Collective Ma’louba.

„Kassia – Song of Care(volution)“ heißt diese Musiktheaterperformance, die zunächst so verkopft daherkommt. Die Koproduktion der Theatergruppe Kainkollektiv, des Komponisten sowie Choreographen Burak Özdemir und des Kammermusik-Ensembles Musica Sequenza widmet sich der Äbtissin und Komponistin Kassia, die in der Mitte des 9. Jahrhunderts in Konstantinopel das byzantinisch-kaiserlich strukturierte Patriarchat mit einer rebellischen Geste aufmischte. Denn als sich Kaiser Theophilos auf „Brautschau“ befand, stieß er auf Kassia und stellte ihr einen Heiratsantrag. Kassia sagte: nein.

Äbtissin vs Kaiser

Die Äbtissin gab der Majestät nicht nur eine Abfuhr und begegnete ihm mit theologischem Scharfsinn, sondern gründete obendrein mit ihrem Vermögen ein Frauenkloster, in der sie komponierte und dichtete. Für Theophilos war das ein Affront, galt er doch nicht gerade als Feingeist der Gleichberechtigung, wie eine überlieferte Behauptung von ihm gegenüber Kassia verdeutlicht: „Alles Übel fließt durch den Körper der Frau.“

Die Inszenierung im Ringlokschuppen holt diese Figur der orthodoxen Kirche aus der (theologischen) Versenkung und kontextualisiert sie als eine Art Urfeministin. Gefragt, welches Geschlecht sie angehöre, winkte sie ab, als hätte sie bereits in ihrem Kloster die heteronormative Matrix hinter sich gelassen. Und ihre Kunst avancierte zu einem „Kampf der Geschlechter um öffentliche Darstellung“, wie es auf einer der projizierten Texte heißt, an denen fast ständig die Augen kleben, sofern Zuschauer:innen Näheres über den Kontext erfahren wollen.

Das sind natürlich Motive, die heute ebenso diskutiert werden: Repräsentation oder Quotierung, schließlich die Zerstörung von Bildern aus dem Kloster, die Theophilos vorschwebt, aber nicht gelingt. Dieser Sturm auf die Gleichberechtigung wiederholt sich in der Gegenwart, etwa militant-terroristisch durch Salafisten im Mittleren Osten.

In die Gegenwart

Amal Omran beschreibt eine solche Szene aus der Gegenwart, bereits ihr philosophischer Prolog umklammert diese Krux: Wie lässt sich gegenwärtig leben, ohne dass die Vergangenheit spukt, wenn Ideen wie diese der Komponistin Kassia noch Jahrhunderte später nicht gesellschaftlich eingelöst werden? Zwischen Musik, Oper, Text, Tanz, Film und Performance beschwört diese Aufführung ein Gespenst des Feminismus.

Greifbar wird es nicht immer an diesem Abend. Die Tänzerin Young-Won Song stampft, boxt, rotiert und referiert dazu ihre „Ich hasse“-Liste: Ungerechtigkeit, Kämpfen, Verlieren, Frauendasein. Ein biblischer Exkurs interpretiert Evas Biss in den Apfel als politische Verschwörung gegen das Patriarchat. Das Musica Sequenza-Ensemble spielt großartig. Meereswellen schwappen auf der Leinwand. Amal Omran reiht, unterstützt vom Ensemble in bunten Kostümen, Porträtfotos auf der ganzen Bühne. Und holt schließlich aus zum Epilog.

REVIEW : BACH OPIUM 

Bach Experimente

Wie viele Festivals musste letztes Jahr auch das Internationale Bachfest in Schaffhausen Corona-bedingt verschoben werden. Nun fand es «im Kleinen» unter dem Motto «Entfliehet, ihr Sorgen» doch noch statt – mit originellen Ansätzen.

Ein Beispiel für die unkonventionelle Herangehensweise war das zweite Konzert, in dem Friederike Heumann mit ihrer Viola da Gamba und dem Ensemble Stylus Phantasticus Werke von Bach und seinen «Quellen» Dieterich Buxtehude und Johann Adam Reincken spielte. Und Alexander Melnikov stellte unter dem Motto «Flügelwelten» verschiedene Hammerflügel von Anton Walter, Konrad Graf und Ignaz Pleyel zur Diskussion. Auch die beliebte «Nacht der Orgeln» durfte nicht fehlen, welche Absolventen schweizerischer und deutscher Musikhochschulen im Schaffhauser Münster und in der Stadtkirche St. Johann gestalteten.

Mit Opium stellte Burak Özdemir (*1983), einer der kreativsten Köpfe im Umgang mit Alter Musik, bereits zum dritten Mal in Schaffhausen ein spartenübergreifendes Projekt vor – einen Klangrausch zwischen Barock, Neuer Musik und Elektroakustik. Seit 2008 ist der Fagottist und Komponist mit seinem Ensemble Musica Sequenza unterwegs und hat sich damit international einen Namen gemacht. Er ist sowohl in der klassischen Musikszene als auch in der elektronischen Underground-Szene zu Hause, das Entgrenzen von Raum und Zeit ist seine Vision. Zu seinen erfolgreichen Produktionen gehören etwa The New Four Seasons, Silent Cantata sowie die Klanginstallationsserie Transmute. Seine Performances, für die er Musica Sequenza gründete, wurden weltweit gezeigt, und das an so renommierten Häusern wie der Elbphilharmonie Hamburg, dem Lincoln Center New York, der Berliner Philharmonie, dem Amsterdamer Concertgebouw, der Staatsoper Wien und dem Teatro Colon in Buenos Aires. Wie viele Festivals musste letztes Jahr auch das Internationale Bachfest in Schaffhausen Corona-bedingt verschoben werden. Nun fand es «im Kleinen» unter dem Motto «Entfliehet, ihr Sorgen» doch noch statt – mit originellen Ansätzen.

Ein Beispiel für die unkonventionelle Herangehensweise war das zweite Konzert, in dem Friederike Heumann mit ihrer Viola da Gamba und dem Ensemble Stylus Phantasticus Werke von Bach und seinen «Quellen» Dieterich Buxtehude und Johann Adam Reincken spielte. Und Alexander Melnikov stellte unter dem Motto «Flügelwelten» verschiedene Hammerflügel von Anton Walter, Konrad Graf und Ignaz Pleyel zur Diskussion. Auch die beliebte «Nacht der Orgeln» durfte nicht fehlen, welche Absolventen schweizerischer und deutscher Musikhochschulen im Schaffhauser Münster und in der Stadtkirche St. Johann gestalteten.

Mit Opium stellte Burak Özdemir (*1983), einer der kreativsten Köpfe im Umgang mit Alter Musik, bereits zum dritten Mal in Schaffhausen ein spartenübergreifendes Projekt vor – einen Klangrausch zwischen Barock, Neuer Musik und Elektroakustik. Seit 2008 ist der Fagottist und Komponist mit seinem Ensemble Musica Sequenza unterwegs und hat sich damit international einen Namen gemacht. Er ist sowohl in der klassischen Musikszene als auch in der elektronischen Underground-Szene zu Hause, das Entgrenzen von Raum und Zeit ist seine Vision. Zu seinen erfolgreichen Produktionen gehören etwa The New Four Seasons, Silent Cantata sowie die Klanginstallationsserie Transmute. Seine Performances, für die er Musica Sequenza gründete, wurden weltweit gezeigt, und das an so renommierten Häusern wie der Elbphilharmonie Hamburg, dem Lincoln Center New York, der Berliner Philharmonie, dem Amsterdamer Concertgebouw, der Staatsoper Wien und dem Teatro Colon in Buenos Aires.

Traumwandeln mit «Opium»

Mit Sampling Baroque/Bach gestaltete Özdemir 2016 seine erste Kreation im Auftrag des Schaffhauser Bachfestes. Bereits damals ging er auf Tournee damit, u. a. auch an die Bachakademie Stuttgart. Nun also die neue Produktion Opium, die am 15. Mai im Kammgarn West in Schaffhausen ihre Uraufführung erlebte.

Musica Sequenza spielte in der Besetzung Streichquintett (mit Bass), dazu kamen Laute, Keyboard, eine Sopranistin und ein Sounddesigner sowie Özdemir selbst am Fagott und als Ensembleleiter. Die Besetzung wechselt in Opium fliessend, Neue Musik folgt auf barocke Stücke und umgekehrt, elektronische Verfremdung inklusive.

Eröffnet wurde die Produktion mit einer Fantasie für Laute solo von Silvius Leopold Weiss, darauf folgten fünf Arias von Bach, entweder nur für Fagott, Streicher und Basso continuo oder dann zusätzlich mit Gesang – und dazwischen die Sarbande für Cello solo. Die Musikerinnen und Musiker bewegten sich im Raum und spielten weitere Werke aus der Barockzeit. Und mittendrin vier neue Stücke von Özdemir: Opium, The Sacred Wounds, Fata Morgana und Moroccan Dream. Im für das Projekt namensgebenden Opium lotet Özdemir die Möglichkeiten der Synthese von Musik für Fagott, Streicher und elektronisch erzeugten Klängen aus. Daraus ergab sich eine faszinierende erweiterte Hörerfahrung, die etwas Traumwandlerisches hatte. The Sacred Wounds aus Özdemirs Projekt Bach: Atlas Passion ist ursprünglich eine kontemplative 4-Kanal-Audio-Installation für Kammerchor, in der geografische Angaben aus Tora, Bibel und Koran auf aktuelle weltpolitische Themen bezogen werden. Auch die Fassung für Streichquartett, die am Bachfest erstmals erklang, hat etwas Entrücktes, Magisches.

Die Performance dauerte 70 Minuten und war in zwei Teile geteilt. Nach dem ersten wurde man in einen anderen Raum gebeten. Dort bekam man einen Kopfhörer, über den man elektronische Zuspielungen – eine Art Rauschen – zum Live-Klang dazu nehmen konnte oder eben nicht. So tauchte man ein in dieses moderne akustisch-visuelle Gesamtkunstwerk, in dem barocke Musik wie aus der Ferne aufklang. Dabei spielten auch die Licht-Dramaturgie und die Bewegung eine wichtige Rolle.

Die Verlorenheit der Musik als Installation

Ergänzend zu dieser beeindruckenden Performance gestaltete Burak Özdemir mit dem Kurator und Visual Designer Daniel Mulder eine Ausstellung im Chretzeturm in Stein am Rhein. Ihr Motto «Opium locked down» bezog sich auf die Corona-Isolation der Künstler. Es handelte sich um einen Parcours aus vier Installationen, die auf die Stockwerke des Gebäudes verteilt waren. Auf audiovisueller Ebene war zu erleben, wie sich die Künstlerinnen und Künstler von Musica Sequenza während des Lockdowns zu Hause beschäftigten: Wie sie übten, einen Apfel assen, telefonierten, in der Küche ein Glas Wasser holten …

Es waren verträumte und zarte Reflexionen, die zu intensiven Klängen durch den Chretzeturm zogen, als wäre das Ensemble vor Ort. Doch die Zimmer waren leer, wie schon seit Längerem die Bühnen. Diese Ausstellung bot ein eindrückliches Miteinander von Klangkunst und Visual Design: Ruhige, zum Teil auch repetitive Bilder zogen einen in ihren Bann, die Musik dazu hatte etwas Verlorenes.

REVIEW : BACH OPIUM 

Barock mit einem Schuss Opium

Am Samstag wurde in der Kammgarn-West Schaffhausen als Teil des Bachfests das Konzert «Opium» aufgeführt.

Es brach mit Konventionen und entführte einen mit kabellosen Kopfhörern in traumähnliche Welten.Das Konzert «Opium» im Rahmen des Bachfestes machte es vor: Klassik kann auch anders sein – frisch, keck und ohne Rückgriff auf altehrwürdige, aber bisweilen doch angestaubt wirkende Formen. Es begann mit der Räumlichkeit. Die Zuhörerinnen und Zuhörer fanden sich am Samstag nicht in einer Kirche oder Konzerthalle ein, sondern in einem mit Neonfarben ausgeleuchteten Raum in der Kammgarn-West Schaffhausen. Vor dem Eintritt erhielt jeder einen kabel­losen Kopfhörer überreicht, der sich auf verschiedene Kanäle einstellen liess. Mit dem einen konnte man – ganz herkömmlich – den Instrumenten des Ensembles Musica Sequenza lauschen, mit einem anderen bei gewissen Stücken elektronische Klänge zuschalten. Sie sollten das Musikerlebnis gleichsam erweitern und den Eintritt in ungeahnte Dimensionen ermöglichen, wie das auch Opium, das titelgebende Rauschmittel, bewirken kann. Ernst, aber stets getragen Der Fagottist und Komponist Burak Özdemir leitete das Konzert, von ihm waren auch vier eigene Stücke zu hören, bei allen handelte es sich um Uraufführungen. Obschon die Atmosphäre etwas an einen Elektromusikklub ­erinnerte, handelte es sich bei der aufgeführten Musik vor allem um ruhige und andächtige, zur Einkehr und Besinnung anregende Stücke, fast alle in Moll. Trotz der ernsten Grundstimmung war da keine Depression oder gar Verzweiflung zu hören, vielmehr ein Getragenwerden auch noch in den dunkelsten Stunden des Lebens – und des Sterbens. Mit Ausnahme von Özdemir selbst handelte es sich bei den gleichsam in einer Trackliste zusammengestellten Komponisten um Tonschöpfer aus dem Barock, darunter Pachelbel, Buxtehude und natürlich – mit sechs Stücken am prominentesten vertreten – Johann Sebastian Bach. Bemerkenswert war, dass sich die Stücke von Özdemir gut in dieses Barock-Medley einfügten. Noch dazu waren sie mehr als hörenswert. Man brannte während ihrer Aufführung jedenfalls nicht darauf, endlich wieder die alten Meister hören zu können. Das Ensemble Musica Sequenza spielte trotz des eigenwilligen Dresscodes – alle trugen weisse Hemden und Hosen – ganz so, wie man es von Musikern in Anzügen erwartet: professionell und mit einem guten Ohr für die Mitmusizierenden. Besonders die ­Gesangsstücke konnten mit einem innig ­berührenden Ausdruck überzeugen. Die elektronischen Teile, die als kosmisches Rauschen, als Wind oder anbrandendes Wasser daherkamen, waren für sich genommen interessant; bisweilen war aber nicht klar, warum gerade dieser oder jener Effekt die Musik überlagern sollte und statt des Rauschens nicht etwa ein Flirren oder Summen angebracht war. Aber wer die elektronischen Beigaben nicht wünschte, konnte ja ­jederzeit den Kanal wechseln. Erfrischendes Gesamtkunstwerk Nebst einem Abtauchen in elektronisch ­erweiterte Klangwelten konnte man auch ­visuell hinter die gewohnte Welt zurücktreten: Bild- und Videoprojektionen entführten einen dann ins Weltall und in abstrakte, traumähnliche Zwischenwelten. So fügte sich das Konzert zu einem wagemutigen und erfrischend anderen Gesamtkunstwerk. Bemerkenswert war, dass sich die Stücke von Özdemir gut in dieses Barock-Medley einfügten. Komponist Burak Özdemir am Fagott: Wem die gespielte Musik zu eindimensional war, konnte über den Kopfhörer elektronische Klänge zuschalten. Darüber hinaus gab es noch die mannigfaltigen Bildwelten an der Wand.

REVIEW : OPIUM LOCKED DOWN EXHIBITION

Virtuelles Treffen – und für kurze Zeit selbst ein Gast im Chretzeturm.

Eine Art Vorbote fürs Bachfest 2021 bildet die Ausstellung ‚Opium Locked Down‘ im Steiner Chretzeturm. Der Klangkünstler Burak Özdemir und Designer Daniel Mulder haben einen virtuellen Aufenthalt in der Künstlerresidenz konzipiert.

Ein Lehrer Raum, erfüllt mit Johann Sebastian Bachs Aria: ‚Mein Tröster ist nicht mehr bei mir‘ aus der Markus-Passion erklingt beim Eintreten ins Chretzeturmfoyer. Der Klang ummantelt einen sofort. In der Mitte des Raums steht ein schwarzer Notenständer mit zwei Partiturseiten aus Bachs Arie. Also: Hinsetzen, zuhören, sich einhüllen lassen von den Klängen. Denn hörbar ist nicht nur Bachs Musik, sondern eine ganze Klang-collage, on der man auch Alltagsgeräusche entdeckt. ‚Klangkapital nach Beuys‘ nennt Özdemir die Audio-installation im Erdgeschoss. Da schnalzt und klackt es, Musik ist im räum unten und Musik kommt auch von oben, man hört Töne vom Fagott, Passagen von der Theorbe, Gesang und Celloklänge. Alles mischt sich, stürzt akustisch auf einen ein, und trotz der Geräusche ist man allein. Kein Mensch nirgends, leer ist der Chretzeturm. So lässt sich gut nachvollziehen, wie sich die Musiker des Ensembles Musica Sequenza um den Komponisten und Fagottisten Burak Özdemir während des langen Lockdowns gefühlt haben. Sie sind die Akteure in dieser Ausstellung (oder besser:optisch-akustischen Installation) in der Künstlerresidenz, in der man sich nun als Besucher aufhalten darf. Allerdings ist es eine virtuelle Begegnung mit den Musikern. Auf sie trifft man im ersten Stock via Bildschirm, der über dem ovalen Holztisch angebracht ist. Hier ist normalerweise das Eis- und Arbeitszimmer der Chretzeturm-Gäste. Doch aktuell ist kein Gast dort. ‚Wir haben den Turm für diese Produktion freigehalten‘ sagt Helga Sandl, Kulturleiterin der Jakob und Emma Wandler-Stiftung. Sie hat ‚Opium Locked Down‘ gemeinsam mit dem Internationalen Bachfest Schaffhausen und dem Ensemble Musica Sequenza produziert. Daniel Mulder hat den virtuellen Aufenthalt des Ensembles aus Berlin gefilmt und kuratiert. Das Ergebnis ist nun als massgeschneiderter Parcours für und durch den Chretzeturm zu erleben. Damit öffnet die Künstlerresidenz erstmals auch für das Bachfest ihre Türen, und das drei Wochen vor Beginn.

Eingeschlossen mit sich

Die Audio/Klang-Installationen sind verteilt auf die einzelnen Stockwerke des historischen Gebäudes, in dem man aufgefangen wird von Bildern und Tönen. ‚Locked Down‘ zeigt die Stimmung der Musiker und Künstler, die über ein Jahr lang keine Auftritte vor Publikum mehr hatten. Eingeschlossen in der eigenen Wohnung, übt jeder vor sich hin. Mit Mulder Filmsequenzen kann man die Musiker durch den Alltag begleiten und ihren virtuell im Chretzeturm begegnen. Denn weder Burak Özdemir noch andere Mitglieder von Musica Sequenza waren live vor Ort. ‚Aber stetem Kontakt mit uns‘ sagt Afrodite Gatzka, verantwortlich für die Administration/Organisation des Bachfests. Sie hat die Ausstellung nach Angaben aus Berlin via Zoom aufgebaut. So kann man sich durch den Chretzeturm bewegen, als wäre man selbst Bewohner auf Zeit. Die spezielle Atmosphäre lässt einen isoliert zurück, ähnlich die Stimmung der Musiker, denen man im Film beim einsamen Üben zuschaut. Jeder für sich ist allein im Zimmer – mit spürbarer Sehnsucht nach gemeinsamem Musizieren und nach Auftritten vor Publikum. Auch eine Etage höher, im Schlafzimmer, klingt und flimmert es. Hier hat Mulder die Bilder übereinander zu sehen – und dennoch allein. Der Parcours endet unter dem Dach, vor dem Bild eines menschenleeren Theaters: Ort der Sehnsucht für alle, die nicht auftreten und jene nicht zuschauen und zuhören können. Tröstlich ist nun die Gewissheit, dass Özdemir und sein Ensemble am Bachfest das neueste Werk ‚Opium‘ aufführen werden. Und die Installation im Chretzeturm zeigt am Beispiel einzelner Musiker, wie wichtig Kultur im Allgemeinen und überall ist.

INTERVIEW: BURAK ÖZDEMIR / BACH OPIUM

Sampling Burak

Barockspezialist mit Club-DNA – der Fagottist, Komponist und Performer Burak Özdemir nimmt sein Publikum auf eine akustische Reise mit.

Der Berliner Komponist Burak Özdemir kehrt nach Schaffhausen zurück und realisiert am Internationalen Bachfest 2020 sein neustes Projekt: «Opium» lädt das Publikum zu einer akustischen Reise durch Räume und Zeiten. Tagsüber ein lichtdurchfluteter Ort von kathedralenhafter Ausdehnung, präsentiert sich die zweite Etage des Kammgarn-Westflügels aufreizend leer. Keine Spur mehr von den grossen Maschinen, die einst unerbittlich den Takt vorgaben für die Schaffhauser Textilindustrie. Auch der künstlerische Geist ist mittlerweile verweht. Nach Stilllegung der Fabrik residierten hier nämlich 30 Jahre lang die Hallen für Neue Kunst. Herzstück der Sammlung: die 1984 von Joseph Beuys für diesen Ort neu eingerichtete Installation «Das Kapital Raum 1970 – 1977». Ein teurer Rechtsstreit um deren Besitzverhältnisse besiegelte das Schicksal der Kunsthallen. 2014 schlossen sich die Tore. Abends, wenn nur noch das Streulicht der Stadt durch die Fenster dringt, gibt die verlassene Fabriketage ihr akustisches Geheimnis besonders eindrucksvoll preis. Ein kräftig gesungener Ton – und der Schall trägt weiter als das Auge reicht. Schier endlos hallt er in der Dunkelheit nach, als wolle ihn der riesige Raum für immer festhalten. Man muss schon verwegen sein, um sich hier ein Konzert mit Barockinstrumenten vorzustellen. Verwegen oder technisch beschlagen wie der Berliner Komponist Burak Özdemir, der den industrie- und kulturgeschichtlich einzigartigen Ort im Mai 2020 bespielen wird. «Opium» heisst die begehbare Klanginstallation für Barockensemble und Live-Elektronik, die Özdemir im Auftrag des 28. Bachfests Schaffhausen in der Kammgarn West realisiert. Eine akustische Reise verspricht der 36-jährige Musiker. Kompositorisch um- spannt sie rund drei Jahrhunderte – von Bach und seinen Zeitgenossen bis zu den elektronischen Klängen urbaner Clubs. Barock und Techno haben Özdemirs Meinung nach eine ebenso einfache wie direkte Verbindung: «Beides ist Tanzmusik», sagt er. «Ob wir nun im 18. Jahrhundert in einem venezianischen Palazzo stehen, wo Vivaldi seine unglaublichen Concerti aufführt, oder an einem Pop-festival unserer Tage mit grosser Bühne, elektronisch verstärktem Sound und Licht: Immer geht es um ein Konzerterlebnis.» Was klingt wie die Idee eines Hipsters, ist das Ergebnis eines langen künstlerischen Prozesses. Zwar ist der Musiker mit seinem Ensemble bereits in Clubs wie dem Berliner «Berghain» aufgetreten, wo er gesampelten Barock mit Techno-Beats mischte, das Publikum damit verblüffte und zum Tanzen brachte – aber ein Clubgänger ist er nur sporadisch. Burak Özdemir hat Fagott studiert und Musiktechnologie, er ist ausübender Musiker, Komponist, Performer und mitunter auch Choreograf.

Experimente am Bosporus

Hineingeboren wurde er 1986 in eine kulturell aufgeschlossene Istanbuler Familie. Sein Vater ist Komponist und Pianist, die Mutter Balletttänzerin. Er sei mit Kunst und Kultur praktisch aufgewachsen, erinnert sich Özdemir. «Damals habe ich wohl häufiger in Theatergarderoben und Backstage-Bereichen geschlafen als daheim im Kinderbett.» Schon als Fünfjähriger singt er im Knabenchor, er beginnt Klavier zu spielen. Im Alter von zehn Jahren entdeckt er das Fagott für sich. Später beginnt er am Konservatorium ein Instrumentalstudium.

Sein Verhältnis zum Fagott beschreibt Özdemir als eine «echte Liebesbeziehung, mit allen Höhen und Tiefen». Tagsüber habe er studiert, abends im Orchestergraben der Staatsoper gespielt und sich anschliessend auf musikalische Entdeckungsreise durch das Istanbuler Nachtleben begeben. Konzerte jeglichen Genres hätten ihn begeistert, viele seiner Bekannten seien Musiker gewesen. Statt also wie die Altersgenossen ins Café zu gehen, zu shoppen oder durch die Strassen zu bummeln, widmeten sich Özdemir und seine Freunde ihren Klangexperimenten. «In meiner Erinnerung haben wir ständig in irgendwelchen fensterlosen Kellern gehockt, Musik gemacht, aufgenommen, gemixt und editiert.»

Dass Özdemir mit 19 Jahren seine Heimatstadt am Bosporus verliess, ist dem Zufall geschuldet. Er war damals auf der Suche nach einem guten Fagott und hatte gehört, dass in Berlin eines zum Verkauf stehe. Kurzerhand reiste er hin, um das Instrument in Augenschein zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit habe er auch «die Uni abgecheckt» und den Fagott-Professor Eckart Hübner kennengelernt, mit dem er sich auf Anhieb gut verstand. Spontan beschloss Özdemir, in Berlin zu bleiben. Er machte die Aufnahmeprüfung an der Universität der Künste, kündigte seine Stelle in Istanbul und wurde Hübners Student. Dass sein Professor ein Spezialist für Ensemblespiel war, kam Özdemir sehr gelegen. Gemeinsames Musizieren und die Diskussion mit Kollegen beflügelten gefähr sollte Özdemir viele Jahre später seine «Atlas Passion» posthum Nikolaus Harnoncourt widmen, dem Pionier historischer Spieltechniken auf Originalklanginstrumenten. «Atlas Passion – eine oratorische Raumchoreografie nach Johann Sebastian Bach» realisierte Özdemir 2018 am Stadttheater Schaffhausen. Harnoncourts Arbeit habe «für meine Generation von Barockmusikern die Türe geöffnet», schrieb er in der Widmungsnotiz, «wir haben ihm dafür sehr viel zu verdanken.» Eine erfrischend unbefangene und gleichermassen selbstbewusste Hommage an den Meister der historischen Genauigkeit. Schliesslich kombinierte Özdemir in seinem opulenten Werk für Sänger, Tänzer, Chor und Musikerensemble Motive und lange Passagen aus den Bach-Passionen mit eigenen Kompositionen, jüdischen und islamischen Gebetsgesängen sowie elektronisch generierten Klängen.

Im Land der unbegrenzten Freiräume

Den Berliner Studienabschluss in der Tasche, ging Özdemir 2008 nach New York an die renommierte Juilliard School. Ausgestattet mit einem Vollstipendium, hätten sich ihm hier ungeahnte Freiräume eröffnet, erzählt der Musiker. Computerarbeit und neuste Musiktechnologie seien selbstverständlich gewesen. Dass jemand wie er seine Experimentierlust auslebte, wurde an der Juilliard School geradezu erwartet. Ebenso, dass er die Freiheiten nutzt, die ihm auf allen Ebenen gewährt wurden. Einzige Bedingung: Özdemir sollte klar formulieren, woran er forschen wollte und was seine Vision sei. «Da habe ich gesagt: Ich hätte gerne ein Ensemble. Die Existenz als Solomusiker ist keine Lebensform für mich. Ich brauche den Austausch, brauche Leute um mich, mit denen ich etwas Neues entwickeln und verwirklichen kann.» Was in Berlin als frommer Wunsch belächelt worden wäre, wurde in New York schnell einmal Realität. In Form eines offiziell bewilligten Schulprojekts gründete Özdemir mit Studenten der Abteilung Alte Musik das Barockensemble Musica Sequenza. Er selber übernahm das Fagottspiel und die künstlerische Leitung des ganzen Unternehmens. Zu den Prämissen des Ensembles gehörte, alte Musik nicht als museale Angelegenheit zu behandeln, sondern sie in die Gegenwart zu holen – durch Aufführungen an ungewöhnlichen Orten, durch innovative Programme, durch Crossover- Projekte, in denen barocke und elektronische Klänge fusionierten. «Ich wollte den Menschen von heute, jungen Leuten, die ihre Musik in den New Yorker Clubs hörten, das Erbe unserer europäischen Musikkultur nahebringen und für sie unmittelbar erfahrbar machen», beschreibt Özdemir seine Intention. Für ihn hatte der Puls grossstädtischen Lebens nie im Gegensatz gestanden zur rhythmischen Prägnanz alter Musik. Im Gegenteil. Dass sich beides mühelos ver- schmelzen liess, dafür war er selbst ja der lebende Beweis. Das Interesse an den Auftritten des Barockensembles überraschte Özdemir allerdings. Seine Ideen schienen den Nerv der Zeit zu treffen. Übrigens nicht nur in Kreisen, für die alte Musik Neuland bedeutete, auch beim klassischen Konzertpublikum. Zuspruch erhielten Özdemir und sein Ensemble überdies von akademischer Seite. Als der amerikanisch-französische Dirigent, Cembalist, Organist und Musikwissenschaftler William Christie – ein Schüler des berühmten Cembalisten Ralph Kirkpatrick – 2009 an der Juilliard School die Gastprofessur für historische Aufführungspraxis übernahm, ermunterte er Özdemir, das Projekt unbedingt fortzuführen.

Von New York nach Berlin

2010 schloss Özdemir sein Studium der Musiktechnologie ab. Plötzlich stellte sich die Frage, was aus Musica Sequenza werden sollte. «Ich habe zu meinen Kollegen damals gesagt, es wäre doch zu schade, wenn wir das nun beenden würden.» Das Ensemble hegte den Plan, wenigstens sein letztes Konzertprogramm («Vivaldi: The New Four Seasons») auf CD festzuhalten. Die «Neuen Vier Jahreszeiten» versammelten statt der populären Violin-vier weithin unbekannte Fagottkonzerte von Antonio Vivaldi, deren Soloparts Özdemir spielte. Jedem Konzert – und damit jeder Jahreszeit – vorangestellt: ein Gedicht aus der Feder des Solisten. Die Aufnahme wurde realisiert, die Suche nach einer Plattenfirma begann. Wenn Musica Sequenza ausserhalb der Juilliard School weiterbestehen wollte, war ein potentes Label die Voraussetzung dafür. Mehrere Firmen hätten sogleich Interesse signalisiert und Angebote unterbreitet, sagt Özdemir. Das Ensemble und er wählten die Neue Harmonia Mundi, das deutsche Label für alte Musik unter dem Dach von Sony Music.

Für die Neueinspielung sollte Musica Sequenza nach Berlin reisen. Nach kurzer Beratung entschied das Gros der Musiker, den Sitz des Ensembles von New York in die deutsche Hauptstadt zu verlegen. Eine kluge Entscheidung, wie sich herausstellte. Zum einen, weil Özdemir in Berlin bereits über Kontakte in die Musik- und Kulturszene verfügte; zum anderen, weil die ungewöhnlichen Crossover-Projekte der ausgewiesenen Barockspezialisten im Heimatland von Händel und Bach innert Kurzem einen beachtlichen Widerhall fanden. Neben CD-Produktionen wie «The Silent Cantata» (2013), «Rameau a la Turque» (2014) und «Sampling Baroque Händel» (2016) realisierte das Ensemble zahlreiche Projekte an Theatern und Opernhäusern, in Museen und bei Festivals – darunter die Händel-Festwochen in Halle, die Stuttgarter Bachakademie, das Oranjewoud-Festival in den Niederlanden und die Berlin Biennale. In Zusammenarbeit mit der Choreografin Sasha Waltz entstanden Produktionen für das Festival d’Avignon und das Berliner Radialsystem V.

Vom Individuum zum Kollektiv – oder umgekehrt

Erstmals in Schaffhausen zu Gast war Özdemir im Jahr 2016. Damals traten er und sein Ensemble in den Clubräumen der Kammgarn auf, mit «Sampling Baroque – Exposing Bach», einer Auftragsarbeit für das Bachfest. Geschäftsführer Jens Lampater hatte Özdemir im Jahr zuvor an den Händel-Festspielen in Halle entdeckt. Was er hörte, fand er spannend. «Buraks Idee hat etwas Bezwingendes», sagt er. «Barockmusik ist sehr sequenziell, und elektronische Musik funktioniert ähnlich. Es liegt quasi auf der Hand, beides miteinander zu verbinden.» Eine weitere Parallele finde sich im Sampling, das den Parodieverfahren der barocken Meister entspreche. Nun also «Opium». Özdemir bot das Projekt an, nachdem ihm Lampater 2018 – während der Stadttheater-Proben zu «Atlas Passion» – die leere Fabrikhalle im Kamm- garn-Westflügel gezeigt hatte. «Burak ist sofort Feuer und Flamme gewesen.» Das Exposé wurde von der Programmkommission gutgeheissen, und Özdemir begann mit den Vorarbeiten. Mehrmals besuchten sein Techniker und er den riesigen Raum, um die Mikrofonierung für die Instrumente sowie die Platzierung der Boxen auszutüfteln, um so am Ende der ausufernden Akustik Herr zu werden. Teile der Partitur sind geschrieben, Klangspuren bereits produziert, die Audiografie entworfen. Eine Woche vor dem Auftritt werden die Künstler vor Ort mit der Einrichtung beginnen. Özdemir überlässt nichts dem Zufall. Wenn eines seiner Projekte über die Bühne geht, dann minutiös ausgearbeitet. Unfertiges hat er genug gesehen, in New York zum Beispiel. «Dort traten Performer auf, die nie etwas vollendet haben, sondern ihre Arbeiten stets als ‹Work in progress› präsentierten», erinnert sich Özdemir halb belustigt, halb tadelnd. «Es gab eine ganze Welle von Performances, die nur als Ausschnitt von etwas deklariert waren. Eine gute Methode, um sich der Kritik zu entziehen.» Wenn das Publikum etwas ablehnte, dann konnten die Künstler behaupten, es kenne ja ohnehin nur einen kleinen Teil des grossen Ganzen.

Bei «Opium» wird das Publikum die Etage im Westflügel nach dem Eindunkeln betreten, die «Beuys-Etage», wie Özdemir sie ehrfürchtig nennt. Es wird spezielle Kopfhörer aufsetzen, den Raum durchqueren und sich auf die akustische Reise begeben. Eine sehr individuelle, wie Özdemir betont. Denn was zu hören ist, entscheidet jeder für sich allein mittels Auswahl verschiedener Kanäle. Auf einem hört man Gedichte Özdemirs, eingelesen vom Autor und von Diana Ramirez, die als Sopranistin an der Aufführung mitwirkt. Der zweite Kanal bietet Klangcollagen, die unmittelbar mit dem Ort zu tun haben, seiner Industriegeschichte und seiner Hintergrundstrahlung als ehemaliges Zentrum zeitgenössischer Kunst. Über den dritten Kanal ist das live musizierende Ensemble zu hören, elektronische Interventionen inklusive. Die Kanäle lassen sich einzeln ansteuern, paarweise oder alle zusammen. Die Zuhörer reisen durch Zeiten und Räume, können ganz für sich bleiben, aber auch im gemein- samen Konzerterlebnis aufgehen. Der Perspektivwechsel zwischen Individuum und Kollektiv sowie umgekehrt ist es, der Özdemir fasziniert. «Wir sind da und nicht da, Teil der Architektur, Teil der Geschichte, Teil der Performance, in verschiedenen Realitäten.»  

REVIEW: BURAK / DEVAS

Unsere Anspieltipp

„Mein neues Album DEVAS kommt am 4. Dezember raus“, meldete sich der Musiker Burak Özdemir bei uns. Über den 1983 in Istanbul geborenen Sohn des Komponisten und Pianisten Cengiz Özdemir berichteten wir schon regelmäßig – klar, dass wir euch sein neues Album nicht vorenthalten wollen. Zusammengearbeitet hat der Komponist, Fagottist, Choreograf und Regisseur Burak dafür wieder mit einer illustren Schar anderer Musiker des Ensembles Musica Sequenza, unter anderem mit Tim Willis (Barockvioline), Mirjam Wittulski (Kontrabass) und Linda Mantcheva (Barockcello), Natacha Atlas singt bei „Shiva“. Unsere Anspieltipps auf dem Album, dessen Liedtitel nach Gottheiten im Hinduismus benannt wurden, sind „CHANDRA – The deity of night“ und „KAMADEVA – The deity of love“. Das große Thema des Albums ist der Kreislauf des Lebens: Geburt, Heranwachsen, Altern und Sterben.

INTERVIEW : BURAK / DEVAS

Zamanın ötesinde, müziğin rehberliğinde bir davet!

Sınırsızlığı zorlayan, kalıpların dışındaki besteci Burak Özdemir’in yeni albümü Devas, 4 Aralık 2020 tarihinde LP ve dijital formatta Tacet Nota etiketiyle yayımlandı. 11 yıldır birlikte çalıştığı grubu Musica Sequenza, elektronik müzik yapımcısı Alejandro Mosso ve uluslararası alanda üne sahip caz şarkıcısı Natacha Atlas ile iş birliğinin sonuçlarını içeren Devas albümü hakkında sanatçımıza sorular yönelttik.

12 Nisan 2019’da piyasaya çıkan Hermes albümüyle Devas’ı sadece müzikal maneviyat bağlamında kıyaslamanı istesem neler söylersin?

Hermes antik Yunan trajedilerinden doğmuş, mermer taşlardan inşa edilmiş, soğuk, devasa bir tanrı heykeli gibi stüdyonun ortasında dikilip dururdu. Prodüktörler Henrik (Van Rivers) ve Alessandro Mosso ile stüdyoda çalışırken ellerimiz üşür, boynumuzdaki tüyler diken diken olurdu. Kendi doğamızdan daha güçlü, sarsılmaz bir karakter ortaya çıkmıştı o albüm ile… Performanslar sonrasında pek çok seyirciden Hermes hakkında benzer duygular hissettiklerini duyuyorduk. Konserde bambaşka bir karaktere dönüştüğümü, adeta boyumun uzadığını söylüyorlardı. Devas ise bende tamamen farklı hisler uyandırıyor. Hinduizm tanrılarından esinlendiğim bu yeni albümün ateş gibi parlak renkleri var. Teni yakan bir müzik. İlham aldığım Himalayalar’da saklı Hindu tapınaklarının adeta buzları eriyor bu müziğin sesi yükselince. Benim için her iki proje de ruhani açıdan yüksek değerler taşıyor. İçinde bulunduğumuz teknoloji çağında, duygusal bir canlı olan insanın, manevi değerlerinden giderek uzaklaşmasına bir tepki olarak tasarlandılar. Hermes ve Devas’ı içeren bu ruhani seriye önümüzdeki senelerde farklı mitolojilerden esinlenen yeni bölümler de ekleyeceğim.

Hermes’in başlangıcı ve Devas’ın yeni dünya piyasasına sunulduğu zaman dilimi içinde müzikal yolcuğunda bilinç olarak nereden nereye geldin?

Hermes’in yayımlandığı 2019 yılında dünya olarak bambaşka bir noktadaydık. Salgın öncesi yaşadığımız, gereğinden fazla yoğun, sıkıştırılmış ve bardaktan taşarcasına doldurulmuş bir hayatın içinde savruluyorduk. Bir yanda sahne telaşı, provalar, seyahatler, diğer yanda ise zihnimi 7/24 meşgul eden yeni projelerin inşaatları… Bu tempoda sonsuza dek koşamayacağımı biliyordum. Ancak frene basmak zor geliyordu. Bir kere alıştıktan sonra, turne hayatının yoğunluğundan çıkmak hiç kolay değildi. Turne, bağımlılık yapan bir hortum gibi içine çeker sanatçıları. Derken salgın bir anda adeta dünyanın dönüşünü durdurdu. İnsanlık aylardır ciddi bir sınav veriyor. Müzik, bu karanlık tünelde bizlere ışık tutan rehberimiz. Benim için sancılı bir doğumdur Devas. Devas’ı bu kadar zorlu bir dönemde yayınlamak konusunda ciddi tereddütlerimiz vardı. Ancak albümün bana ne kadar iyi geldiğini farkediyorum. Baştan sona dinlediğimde güne yeni bir enerjiyle devam ediyorum. İşte bu yüzden bu müziği paylaşmak icin daha fazla beklememeye karar verdim. Bu zor dönemde dinleyicilere belki de iyi gelebilecek bu müziği paylaşmak istedim.

Günlük hayatımda salgın nedeniyle büyük bir değişiklik olmadı. Dışarıdan beslenmeyi zaten sevmeyen bir yapım var. Bir eser yazacağım zaman kendimi dış dünyaya kapatıp, stüdyoya kilitliyorum. Mart ayından beri yeni operam Platsa üzerinde çalışıyorum. Üç saatlik eserin şu sıralar son dakikalarını yazmaktayım. Yeni projeler geliştirmek için dingin bir süreçteyiz. Finansal çöküntüler ve sağlık problemleri yaşayan yüzbinlerce insanı düşündükçe, her şeye rağmen hayatta olmak ve müzik yazabilmek bir şans. Bazı tanıdıklarım izolasyona dayanamıyorlar. Kendileriyle başbaşa kalmak hapishane hissi veriyor onlara. Dışarıdan beslenmeye gereksinim duyarak hayatlarını şekillendirmişler. Oysa insan kendisine yetebilmeli. Hayatımızı şekillendirdiğimiz veriler, sadece dışarıdan değil, içimizden de gelmeli. Evde uzun zaman geçirilen minimalist yaşam şeklini negatif bulmuyorum. Aksine gün içinde zamanın ne kadar hızlı geçtiğine şaşırıyorum. Elbette sahneyi, seyirciyle olan etkileşimi özlüyorum. Ben bir oda müziği grubunun sanat yönetmeniyim. Grup elemanlarıyla bu kadar uzun sure ayrı kalmak alışık olmadığım bir durum. Musica Sequenza olarak yeniden sahnelere dönmek için gün sayıyoruz. Salgın ilk ortaya çıktığında oturup bitmesini bekledim. İki hafta sonra farkettim ki bu bekleyiş seneler sürebilir. Sanki otobanda son sürat giderken bir anda kendimizi bir yağmur ormanında buluverdik. Ya oturup yabani çalıların kendiliğinden kaybolmasını bekleyecektim, ya da elime bir kılıç alıp yola devam edecektim. Shakespeare Macbeth gibi en değerli eserlerini veba salgını yıllarında yazmıştı. Dünya savaşlarında bile günümüze kıyasla daha çok sanat eseri yaratılmış olması beni düşündürüyor. Canlı performanslar henüz mümkün olmadığı için, dijital prodüksyonlara, konser instalasyonlarına ve albüm yayınlarına konsantre olmuş durumdayız. Sanata belki de en çok ihtiyacımız olan dönemdeyiz. Görev adamıyım. Bu zorlu periyodu elimden geldiğince verimli bir şekilde tamamlamak istiyorum.

Salgın sebebiyle kazandığımız bazı yeni alışkanlıkları ileride de uygulamaya devam edeceğim; maske takarak etrafımdakileri korumak, her gün dışarıda yemek yerine evde pişirmek, daha çok okumak, doğa ile içiçe olmak, erken uyumak, güne erken başlamak. İki ay önce yeni bir köpek evlat edindim. Şu sıralar köpeğimle parklarda yaptığımız günlük yürüyüşler beni mutlu etmeye yetiyor. Salgın çevre konusunda da adeta zorunlu bir duyarlılık getirdi. Bir saatlik bir iş toplantısı için bazen bir gün içinde iki kere uçağa binip, Avupa içinde sanki metro kullanıyormuşuz gibi uçakla seyahat ederdik. Artık bu tarz görüşmeleri internet üzerinden gerçekleştiriyoruz. İleride de mümkün olduğunca ender uçağa bineceğim ve internet görüşmeleriyle çalışacağım. Dünya artık insanoğlunun egosu etrafında dönmek istemiyor. Aksine kendisini insandan korumak için savunma mekanizmaları geliştirmeye başladı. Virüsler doğaya karşı olan saygısız tutumumuzun bir tepkisi olarak görülmelidir. Çevreye karşı duyarsız davranışlarımızı değiştirmediğimiz takdirde yakın gelecekte bu salgın dışında başka hastalıklar da ortaya çıkabilir. Küresel ısınma, çevre kirliliği ve geri dönüşüm gibi insanlık için günümüzde kritik önem taşıyan konulara salgına harcadığımız emeğin onda birini harcayabilseydik, tertemiz bir havaya, masmavi denizlere, yemyeşil ormanlara kavuşurdu yine gezegenimiz. Sanatçı olarak optimistik yanımı kaybetmemem gerekiyor. Bu yüzden insanoğlu için hâlen çok geç olmadığına inanmak istiyorum.

Hermes, Barok enstrümanların tınıları çağdaş elektronik müziğin geniş imkânlarıyla koreografik bir ses instalasyonu tadındaydı, adeta elektronik müziğe elastikiyet kazandırmıştın. Devas’ta dinleyiciyi neler bekliyor sence ve albümdeki parçalar arasında senin için özel bir yeri olan var mı?

Hindistan hem ruhani değerleri bakımından, hem de özgün müzik tarihi ile bizlere sonsuz zenginlikler sunan bir kültüre sahip. Devas’ta kullanılan tarihi hint enstrümanlarından bansuri flütü, sitar ve tabla, elektronik müzikle bir araya geldiğinde ortaya son derece keyifli ses renkleri çıktı. Albümdeki her parça bir Hindu tanrısından ilham alyor. Bu olguyu müzikal açıdan belirginleştirmek için parçalarda farklı Raga’lar ve ses kombinasyonları kullandık. Barok fagotu, Hindistan’ın geleneksel enstrümanlarını imite ederek çalmam, yaylılarda farklı renk arayışlarına girmemiz, sitar ve Barok gitarı yan yana kullanmamız, bunların hepsi yıllardır inşa ettiğimiz kültürler arası köprülerin birer taşı olarak görülebilir. Hindu mitolojisiyle yakından ilgilenmeye başladığımda kendimi dipsiz bir kuyuda buldum. Devas’ı yazdığım sürecin salgına denk gelmesi belki de güzel bir tesadüf oldu. Hindu felsefesi bana bu zorlu dönemde yol gösterdi. Geçmişin törelerinden ve geleneklerinden beslendim izolasyon boyunca.

Indra bu projeye başlangıç verdiği için bende özel bir yeri var. Bu parça, Hindistan’ın müzik evreniyle yaptığım ilk deneyleri içeriyor.

Agni isimli parçada dört farklı Barok fagot ses kaydı bir arada sunuluyor. Bu parçayı dinlerken gözümün önüne tarihi bir tapınakta gerçekleştirilen bir ayin esnasında, çıplak ayak dans eden figürler geliyor. Albümdeki en vahşi ve sıradışı parça diyebilirim.

Shiva’yı yazarken sevgili Natacha Atlas ile mükemmel bir ortak çalışma sürecindeydik. Malesef salgın nedeniyle Natacha’nın Londra’daki ses kayıtlarına fiziksel olarak katılamadım. Ancak dijital ortamlardan iletişim kurarak bu müziği ortaya çıkarmayı başardık. Natacha, uzun yıllardır hayranlıkla takip ettiğim ender bir ses. Son albümü Strange Days’i dinledikten sonra kendisini arayıp Devas’tan bahsettim. Ertesi gün apar topar Shiva üzerinde çalışmak için kolları sıvadık. Bu parça unutulmaz derecede keyifli bir sanatsal alışverişin meyvesidir.

Kamadeva albümdeki en favori parçam. Sinematik bir kalitesi var ve albümün karakterlerini bizlere bir uvertür misali sunuyor. Dinleyiciye Hindistan’ın en gizli köylerini, tapınaklarını, sahillerini gezdiriyor. Toprak tadında bir şarkı.

Soma, bu albümde kendi sesimi kullandığım tek parça. Bir önceki albümüm Hermes’deki Lyre isimli parçada da kendi vokallerim var. Son dönemde bedenimi mümkün olduğunca sınırlarına kadar kullanmaya çalısıyorum. Müziğimde kendi sesimi kullanmam bana sınırlarımın genişlediği hissini veriyor. Fagot aracılığıyla şarkı söylemenin ötesinde, araya bir enstrüman koymadan, direkt kendi sesimle duygu ve düşüncelerimi paylaşabilmenin naif ve çıplak bir güzelliği var.

Vayu stüdyoda gözlerimi kapatıp yere uzanarak dinlediğim bir parça. Bu uzun eseri bir meditasyon seansı niteliğinde tasarladık. Karanlıkta dinlemekten keyif aldığım bir müzik.

Bu bir kompliman değil, diğer albümlerinde olduğu gibi Devas’ta da kullandığın her ton, her ritim, neredeyse tüm cümlelerin baştan çıkarıcı bir uyum içinde! Sanki oldukça yükseklerden derlenen ruhani hikâyeler gibi… Yazdığın müzikler üzerine konuşmanın kolay olmadığını biliyorum, müziği elbette konuşmak için yazmıyorsun fakat müziğinin zamansızlığı için özel bir tarifin var mı?

Müzik türlerini içiçe geçirmek, harmanlamak, yeni ses renkleri keşfetmek beni bir çocuk gibi heyecanlandırıyor. Dinlemekten zevk aldığım gibi, içimden geldiği gibi müzik yazıyorum. Trendleri takip etmiyorum. Plak şirketleri ve eser sipariş eden kurumların bana vermiş olduğu 100% sanatsal özgürlük çerçevesinde yazıyorum. Farklı bir politikada çalışabileceğimi zaten düşünemiyorum. Müzik yazmak dışarıdan kontrol edilebilecek bir işlem değil. Saf müzik, her zaman aklın ve ruhun derinliklerinden doğmalıdır.

Zamansızlık diyerek güzel bir noktaya değindik. Kendimi çağımızın modern insanı olarak göremiyorum ya da dışarıdaki formatlar doğrultusunda programlayamıyorum. Sanki bu alışkanlık hâline gelmiş formlara karşı bir bağışıklığım var gibi. Dizi izleme kültürüm yok. Sentetik giysiler giyemiyorum. Sokaktan pet şişe su alamıyorum. Pet şişeden su içmek yerine susuz kalmak bana daha uyuyor. Evlenmek için can atan, ancak erkek arkadaşlarına evlenme teklifi edecek cesareti olmayan kız arkadaşlarımı anlayamıyorum. Yaşamak istedikleri hayatı erteleyip, mutluluklarını başkalarının ellerine bırakıyorlar gibi geliyor. Yaşadığımız medeniyette insan doğuyor, okuyor, çalışıyor, evleniyor, çocuk yapıyor, tatilde revaçta bir yere gidiyor, Instagrama uygun pozda fotograflar çekiyor, sosyal medyada kendini etiketleyebileceği mekânlarda yemek yiyor. Bunlar bende sürü korkusu yaratıyor. Kendime bakıyorum, doğradığım sebzelerin bile hiçbiri aynı boyda değil. 20 yıldır giydiğim kazaklarım var. Tarihimize bakıp, şu an içinde yaşadığımızdan çok daha gelişmiş medeniyetlerin bile çöktüğünü düşünürsek, bu çağın maddi ve materiyalist unsurları üzerinden güven ve mutluluk elde etmek bana saçma geliyor. Belki de insan yaratıcı olduğu zaman, yaşadığı dönemin kalıplarınca düşünmekte ve programlarını uygulamakta otomatik olarak zorlanıyor. Sekiz milyara yakın insan nüfusu olan bir gezegende beslenecek gıda bulmak, iş bulmak zor iken; neden yeni evlenen insanlara ‚çocuk ne zaman‘ diye sorulur? Bu kadar sevgiye, aileye muhtaç öksüz çocuk varken evlat edinmek ne güne durur? Bu sorular sorgulanması gereken milyonlarca alışkanlığın bariz örnekleridir. Eserlerimin günümüzün müzik endüstrisi ve trendleriyle örtüşmemesinin altında sanıyorum bu düşünce şeklim ve hayat felsefem yatıyor. Bazı insanlar rotalarını belirleyip, kendi yollarını takip eder. Sürüyü de giderek terk etmiş bulurlar kendilerini. İnzivaya çekilmek büyüteç altına konulduğunda pozitif bir anlam bile taşıyor olabilir. Sorgulamak ise önyargı ile karıştırılmamalıdır. Aksine insanlık, ancak her bireyin bir hayat felsefesi olduğunda kazanabilir.

Kaydı son derece başarılı ve dengeli bulduğumu söylemek isterim. Kayıt ve görsel çalışmaların detaylarında kimlerin imzası var?

Görsellerde uzun yıllardır Hollandalı tasarımcı Daniel Mulder’ın stüdyosu ile çalışıyoruz. Kataloglar, müzik videoları, albüm kapakları, sosyal medya içerikleri ve renk paletlerini, kendisinin sanat yönetmenliğinde geliştiriyoruz. Natacha Atlas’ın ses kayıtları bahsettiğim gibi Londra’da gerçekleşti. Musica Sequenza’nın enstrüman kayıtlarını Berlin’de Christian Jaeger ile yaptık. Christian, bu güne kadar Musica Sequenza’nın Bach: The Silent Cantata, Rameau a la Turque, Sampling Baroque / Handel gibi önemli albümlerinin kayıt mühendisidir. Miksaj da ise Hermes’in prodüktörlerinden Arjantinli ses mühendisi Alejandro Mosso görev aldı. Bir ekiple daha önceki çalışmalarımızdan memnun kaldıysam, gelecek projeler için tekrar bir araya gelmekten büyük keyif alıyorum. Ben bir aile insanıyım. Severek çalıştığım insanlarla uzun süre bir arada olmak beni duygusal açıdan da tatmin ediyor.

Albümü plak olarak basmak kimin fikriydi?

Tacet Nota yeni plak şirketimiz plak ağırlıklı çalışmakta. CD günümüzde giderek popülaritesini kaybeden bir format olarak hızla tarihe karışıyor. Belki gelecekte bir geri dönüş yapacaktır. Ben kendi evimde ve stüdyoda en çok plak dinlemeyi tercih ediyorum. Plağın ses derinliğinden inanılmaz keyif alıyorum. Hayatımda hiçbir müziği stream etmedim. Müziği stream ederek dinleme fikri sanatçısına yaklaşamamak gibi geliyor ve beni tatmin etmiyor. Beş saat süren rastgele hazırlanmış çalma listeleriyle gün geçirmeyi anlamsız buluyorum. Plağın 20 dakikalık bir yüzü, bir saat içerisinde en az üç kere müzik değiştirmeyi, teknolojisi gereği şart koşuyor. Bu aktif dinleme şekli, adeta cihazla girilen bir diyaloğu andırıyor ve müzik dinleme alışkanlığını dinamik bir hâle getiriyor. Analog hayat, sanal gerçekliğin yanında her zaman ağır basıyor.

İnsanların düşündüğünden daha geleneksel bir yapın olduğunu, doğdun topraklarla aranda güçlü bir bağ olduğunu biliyorum. Bu bağı da müzik olarak duyacak mıyız?

Tanburi Mustafa Çavuş’un eserlerini içeren Rameau a la Turque albümüm İstanbul özlemimin bir dışa vurumudur. Geçtiğimiz sezon İsviçre’de şehir tiyatrolarında sahnelenen Atlas Passion eserim Kuran-ı Kerim, İncil ve Torah’dan kesitler içermekte ve monoteist dinler arası bir sevgi sentezi kurmaktadır. Atlas’ı yazarken doğduğum eski Cihangir’deki komşuluklarımızı, farklı kültürlerden, dinlerden insanların birbiri ile muazzam bir uyum içerisinde sürdürdükleri ortak yaşamlarını anımsıyordum. Genç kuratörümüz Ulya Soley ile Pera Müzesi için tasarladığımız eser Korero i Sohbet, Osman Hamdi Bey’in tarihi tablolarını, ses ve müzikle hayata geçirdiğimiz bir projedir. Şu sıralar üzerinde çalıştığım Kassia projesini 2021 sonbaharında İstanbul’da sahnelemeyi planlıyoruz. İstanbul doğumlu Bizans dönemi kadın besteci Kassia’nın hem müziğini, hem şiirlerini, hem de sıradışı yaşamını ele alan proje, Alman tiyatro grubu kainkollektiv ve İstanbul Kadın Müzesi ile ortak çalışmamız.

Müziğin moleküler yapısına hakim, dönüşümü tüm incelikleriyle özümsemiş usta bir kimyager, diğer bir deyişle bir müzik simyacısı gibisin… Sıradaki projelerin nelerdir?

Musica Sequenza olarak salgın nedeniyle önümüzdeki aylarda da canlı performansların yerine, albümler, video prodüksiyonları ve konser installasyonları gibi dijital ve sergi formatlarına ağırlık vereceğiz. Yine her zamanki gibi kültürler arası diyaloglara yer verdiğim pek çok yeni proje hazırlık aşamasında. Mayıs 2021’de Opium isimli yeni eserimin Schaffhausen Uluslararası Bach Festivali’nde gerçekleştireceğimiz dünya prömiyeriyle canlı performanslara başlamayı planlıyoruz.

Devas Kasım 2021’de Borusan Müzikevi’ni ziyaret edecek. Devas aynı zamanda bir instalasyon formatıyla Mardin Bienali’nde de yer alacak. Mart 2021’de Morphine isimli yeni albümümüz yayımlanacak. G.F. Händel’in büyüleyici aryalarını yorumladığımız bu yeni albüm Morphine’nin, Halle’deki Uluslararasi Händel Festivali’nde dünya premiyerini yapacağız. Chretze Sanat Vakfı için hazırladığımız Locked Down isimli instalasyon, Nisan ve Mayıs aylarında ziyaret edilebilecek. Az önce bahsettiğim Kassia projesinin Eylül 2021’de başlayan, Almanya, Polonya ve Türkiye’yi kapsayan bir Avrupa turnesi olacak. Alighieri Dante’nin 700. ölüm yildönümü dolayısıyla geliştirdiğimiz Inferno isimli yeni projeyi de koreograf Sasha Waltz ile birlikte 2021 sonbaharında hayata geçirmeyi planlıyoruz.

REVIEW : SAMPLING BAROQUE / HÄNDEL

Händel fürs 21. Jahrhundert

Das neue Album „Sampling Baroque / Handel“ von Musica Sequenza bietet Sounds des 21. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten. Liebe, Schmerz, Freude – menschliche Gefühle sind heute nicht anders als vor 300 Jahren. Damals sangen die Heldinnen und Heroen auf der Opernbühne davon zu innigen Melodien von Georg Friedrich Händel. Das junge Berliner Barock-Ensemble Musica Sequenza spielt Händels Arien auf historischen Instrumenten und konfrontiert sie mit den musikalisch-technischen Sounds des urbanen 21. Jahrhunderts. Das neue Händel-Erlebnis wird Opernfans wie Clubgänger gleichermaßen überraschen! Seit seiner Kindheit erforscht Burak Özdemir Klänge. Der Komponist, Fagottist und Leiter von Musica Sequenza nimmt sie auf, mischt, verfremdet und verwandelt sie mit den Möglichkeiten der Elektronik. Eingespielt wurden berühmte Händel-Arien wie „Lascia ch’io pianga“ und „Piangero“ in Berlin und dann beim Produzenten Van Rivers in New York gemixt.

REVIEW : SAMPLING BAROQUE / HÄNDEL

Von Händels Seite so viel Liebe, Drama und Schmerz

Liebe, Schmerz, Freude – menschliche Gefühle sind heute nicht anders als vor 300 Jahren. Damals sangen die Heldinnen und Heroen auf der Opernbühne davon zu innigen Melodien von Georg Friedrich Händel. Das junge Berliner Barock-Ensemble Musica Sequenza spielt Händels Arien auf historischen Instrumenten und konfrontiert sie mit den musikalisch-technischen Sounds des urbanen 21. Jahrhunderts. Das neue Händel-Erlebnis wird Opernfans wie Clubgänger gleichermaßen überraschen! Seit seiner Kindheit erforscht Burak Özdemir Klänge. Der Komponist, Fagottist und Leiter von Musica Sequenza nimmt sie auf, mischt, verfremdet und verwandelt sie mit den Möglichkeiten der Elektronik. Eingespielt wurden berühmte Händel-Arien wie „Lascia ch`io pianga“ und „Piangero“ in Berlin und dann beim bekannten skandinavischen DJ und Produzenten Van Rivers in New York gemischt. Burak Özdemir über das neue Album von Musica Sequenza: „Die elektronische Musik wirkt im Gegensatz zu den gefühlvollen Arien sehr kühl. Ich wollte beide musikalische Genres in ihren Extremen halten. Von Händels Seite so viel Liebe, Drama und Schmerz, und auf der Seite der Elektronik die modernste Technologie – High-End der synthetischen Welt.“

INTERVIEW: HERMES

Bir illüzyon yaşıyoruz

Mitolojik dünyadan etkilenerek oluşturulan Hermes projesi 16 Kasım‘da Borusan Müzik Evi’nde sahnelendi. Seyircinin ayaklarını yerden kesen bu projenin altında, elektronik müziği barok müzikle birleştirme kabiliyetiyle övgüler alan Burak Özdemir var. Özdemir’le konserini, Hermes’in müziğine etkisini ve gelecek projelerini konuştuk.

ο Konser nasıldı?
Konserin ilk dakikalarında seyirci, sahnede olup bitenleri gözlemliyordu. İlerleyen dakikalarda seyirci farkına varmadan kendini doğaüstü bir seremoninin ortasında buldu. Eserin sonuna doğru seyirci ritim tutmaya başladı. Bir noktada sahneyle seyirci arasındaki görünmez duvar yıkıldı. Eser bittiğinde insanlar birbirine sarılıyordu.

ο Barok enstrümanlarıyla elektronik müziği harmanlama fikri nasıl ortaya çıktı?
İki büyük tutkum çocukluğumdan beri hep paralel ilerledi; elektronik müzik ve barok. 2005’te İstanbul Caz Festivali’nde fagot ile elektronik müziği buluşturduğum projem Vintage Keys ile sahne aldım. 19 yaşımda İş Bankası Genç Yetenekler Yarışması’nı kazandım, resital sonrası ikinci annem Zeynep Hamedi ile tanıştık. Asım Kocabıyık Vakfı ile Berlin Sanat Üniversitesi’nde barok müzik eğitimi aldım. Juilliard’da müzik teknolojileri üzerine doktora yaptım. Mezuniyet projem elektro-barok operam Fuga, New York’ta sahnelendi. 2010’da Borusan konuk şef projesi konserim için sevgili Rahmi Koç ile Lütfi Kırdar Kongre Sarayı’ndayken Zeynep Hamedi ile kuliste sarıldık. Asım Kocabıyık Vakfı’nı ve Borusan Ailesi’ni o zamandan beri her zaman yanımda hissettim. 2008’de Musica Sequenza’yi kurdum. Sampling Baroque projemizi İstanbul Müzik Festivali’nde sahneledik. 10 yılı aşkın süredir barok ile elektronik müziği birleştiren projelerle dünya sahnelerinde yer alıyoruz.

ο Hermes‘in sizin için anlamı nedir?
Hermes projesinin esin kaynağı aynı isimli Yunan tanrısı… Tasarımcı Daniel Mulder ile projenin görselleri ve kostümlerini geliştirdik. Hermes kostümünü giydiğimde etkisi altına giriyorum ve bana güç veriyor. Hermes adeta konserde bizi gücü altına alıyor, müziğime bir vücut oluyor. Dijital sanatlara olan ilgim çok yüksek, ancak teknolojiyi kuru buluyorum. Hermes gibi multi-medya projelerinde teknoloji sanki hayat buluyor. İçinde sanat olmadan tüketilen teknolojide bir eksiklik görüyorum. Öte yandan müziğin biz insanlar üzerindeki etkisi, binlerce yıllık tarihi boyunca sırrını koruyor. Evren neden bize böyle bir hediye bıraktı, belki hiçbir zaman cevaplayamayacağız.

ο Bu konser doğaçlamaya çok açık. Her performans birbirinden farklı mı?
Hermes’in yazılmış bir koreografisi yok. Ben dans ettiğimin pek farkında olmuyorum. Konserde farkındalık konusunda bir illüzyon yaşıyoruz. Her performans öncekinden farklı oluyor. Eserin belirli bölümleri doğaçlamaya açılıyor. Bu bölümler yapılandırılmış doğaçlama… Atmosferik, gürültü, kargaşa, derin, hafif, ıslak, kuru, şeffaf, mat, parlak, itici, absürt, komik, korkunç gibi sıkça kullandığımız müzik terimleriyle doğaçlama pasajlarının genel rengini belirliyoruz. Ancak sahnede sanatçıların birbirleriyle olan iletişimi de doğaçlama pasajlarının yapısal gelişiminde büyük rol oynuyor.

ο Bu bir seriye dönüşecek mi?
Hermes bir quadrolojinin ilk basamağı. Devas şu an yazım aşamasında olduğum ikinci bölüm. Ocak’ta Almanya’da kayıtları gerçekleşecek ve 2020 yazında piyasaya çıkacak. Devas, Hindistan tanrılarından ilham alan çok renkli bir proje. Musica Sequenza’nin yaylılarının yani sira, sitar, tabla, shehnai ve pakhavaj gibi yöresel Hint enstrümanlarının da kullanıldığı projede melodik tekno, ambient, avangart gibi elektronik müzik türleri, geleneksel Hint müziğiyle buluşuyor. Afrika tanrılarını işleyen üçüncü bölüm Orishas 2021’de, son bölüm olan Di Inferi ise 2022’de hayata geçirilecek.

ο Bundan sonra planlarınız neler?
Musica Sequenza’nin 2019/20 sezonu oldukca renkli. Devas’ın dışında Opium, Morphine ve Inferno gibi yeni prodüksiyonların prömiyerleriyle dinleyicilerimizle buluşacağız. 23 Mayıs 2020’de İsviçre’deki Uluslararası Bach Festivali’nde yeni projemiz Opium‘un (Afyon) dünya prömiyerini gerçekleştireceğiz. Çağdaş sanatçıların kısa süreli sergilerine ev sahipliği yapmanın dışında fazla bir aktivitenin yer almadığı Kammgarn Müzesi, önümüzdeki birkaç yıl sürecek bir restorasyona giriyor.Bu tarihi değişiklik gerçekleşmeden önce, İsviçre Kültür Bakanlığı ve Uluslararası Bach Festivali, müzedeki Joseph Beuys’un katında bir eser sahnelemem için bana bir eser siparişi verdi. Opium eserim için müze binasına bir radyo anten kulesi inşa ediliyor. Konseri kulaklıklarla dinleyecek olan seyirci, müzeyi bir sergi gibi gezerken, canlı seslendirilen müzik performanslarına tanık olacak. Projede kapsamlı ışık ve video tasarımları da yer alıyor. 1 Haziran 2020’de Halle’deki Uluslararası Handel Festivali’nde yeni bir Handel projemiz Morphine‘in dünya prömiyeri olacak. Ekim 2020’de Sasha Waltz & Guests dans grubuyla Floransa Bargello Müzesi’nde Inferno isimli yeni bir eserimi sahneleyeceğiz. Eser, Dante Alighieri’nin 700’üncü ölüm yıldönümü etkinlikleri çerçevesinde gerçekleşecek.

REVIEW: HERMES

Sıradışı bir sanatçı Burak Özdemir & Musica Sequenza

Cumartesi akşamı sıradışı bir klasik müzik etkinliğine ev sahipliği yapan „Borusan Müzik Evi“nde ilk defa „Burak Özdemir & Musica Sequenza“ dinleme şansı buldum. Burak Özdemir,  Türkiye’de başladığı fagot üzerine olan konservatuar eğitimine Almanya’da devam etmiş ve doktorasını; müzik eğitiminin en üst noktası kabul edilen; Juilliard tamamlamış. Ve öncesi olmayan kendi yarattığı müzikle tüm Avrupa’ya kendisini ve müziğini kabul ettiren Türkiye’den çıkmış bir sanatçı diyebileceğimiz sıradışı bir yetenek. Özdemir gerçekten çok başarılı; 8 senede tam 10 CD kaydı yapmış ve ciddi satış başarısı elde etmiş olmasınının yanı sıra gerek festivallerde gerekse konser verdiği farklı konseptteki mekanları; ki bu dünyaca ünlü bir klasik müzik konser salonu da olabilirken aynı zamanda bir tekno müzik yapan bir mekan da olabiliyor; doldurabilmesiyle olsun gerçekten başarılı bir sanatçı.

Burak Özdemir sıradışı olması bir yana, gerçekten elde ettiği başarı ise Juilliard’ta okurken kurduğu oda müziği orkestrası „Musica Sequenza“ ile çıktığı bu yolda klasik müziğin mabedi kabul edilen „Barok Dönem“ müziğe getirdiği yenilikçi ve farklı yorum ile Avrupa’da yepyeni bir müzik kolu yaratmış ve kabül görmüş olmasıdır. Yaratıcılığının beslendiği çok yönlü kişiliğinin onun başarısında kesinlikle büyük bir katkısı olmasının beraberinde; kaygısızca inandığı sanatını yapması ve icra ettiği sanatına olan inancı başarısının tesadüf olmadığının en belirgin göstergesi gibi. Barok müzik hali hazırda klasik müzik dinleyicisi içinde bile çok ayrı konumlandırılan bir müzik türüdür. Bir de  orkestra içinde ikincil bir enstrüman olan fagotun daimi solist olarak ön planda olduğu barok dönemde bestelenmiş eserlerinin yeniden farklı müzikler ile harmanlaması ile bestelediği eserlerde adeta enstrümanını konuşurcasına çalması Burak’a başarının kapılarını açmış. Başta Avrupa olmak üzere dünyada ciddi bir saygınlık kazanmış olması kesinlik ile bir tesadüf olmayıp büyük bir birikim ve yaratıcılık sayesinde olduğunu çok net söyleyebilirim.

Sanatçı ile gerçekleştirdiğimiz sohbette dolu dolu eğitiminin ve entellektüel kişiliğinin tüm emarelerini verdiği her cevapta bulmak ve gözlemlemek mümkündü. Sanatçı eserlerinde tabuların ve sınırların olmadığını ve her biri tüm evrene sosyal mesaj veren besteleri ile düzene karşı kendi silahı olan müziği nasıl kullandığını anlattı. Bestelerinde ve icralarında isyan ve başkaldırı sergileyen bir duruş betimlediğini özellikle vurguluyor. Tüm eserlerini başta dünya olmak üzere bu temalar üzerinde bestelediğini ve besteleyeceğini ayrıca ifade ediyor.Burak tabi ki yukarıda bahsedilen ve onun bu sıradaşı kişiliğinin ortaya koyduğu yaratıcılığının hayat bulmasında elbette ki onda var olan bu cevheri gören ve ona inandığı bu yolda yürümesi için destek veren bir kişi sayesinde gerçekleştiğini anlattı.

Sanatçı „Bugün Burak Özdemir“ var ise ve kurduğum „Musica Sequenza“ ile yarattığım ve dünyaca kabul gören bu yeni müzik alanında başarılar elde edebiliyor isem „Anne“ diye hitap ettiğim „Zeynep Hamedi“ sayesindedir“ diyecek kadar mütevazi ve vefakar olduğunu yaptığımız sohbette hissettirdi. Burak’ın Juilliard doktora eğitimi için gereken bursu Borusan Holding’in karşılamasıyla başlayan  Zeynep Hanım ve Burak ilişkisi o kadar sıkı ve candan bir hal almış ki, sanatçı büyük bir içtenlikle „o benim ikinci annem“ derken Zeynep Hanım’a duyduğu sevgi ve minneti hissetmemek mümkün değildi.

Bu konseri ve geceyi daha da anlamlı kılan bir başka husus ise bu yıl kuruluşunun 10. yılını kutlayan „Borusan Müzik Evi“ ile aynı yıl Burak’ın kurduğu „Musica Sequenza“nın da 10. yılını kutluyor olması idi. Konser sonunda gerçekleşen sade 10. yıl kutlaması geceye farklı bir renk kattı. Konserine gelen hemen hemen herkes ile tek tek ilgilenen sanatçı hem gelen konuklara hem de Borusan Müzik Evi ve Borusan Sanat yönetimine teşekkürlerini sunduğu konuşmasının ardından 2020’de gerçekleşecek Haendel festivali için  özel bestelediği „HERMES“ adlı eserin prömiyerini gerçekleştirerek geceyi sonlandırdı. Seslendirdikleri bu eser gerçekten „Burak Özdemir & Musica Sequenza“nın nasıl harika bir iş çıkardığının adeta göstergesiydi.

INTERVIEW : STILL SEMELE

Der Blitz der Wahrheit

Burak Özdemir ist ein Liebhaber der Barock-Musik — und ihr Dekonstruktivist. Jetzt ist er in Köln auf dem »FELIX!«-Festival zu erleben

Der Komponist und Fagottist Burak Özdemir und die Musiker*innen des von ihm gegründeten Ensembles Musica Sequenza werden in Köln gemeinsam mit Gastkünstler*innen das interdisziplinäre Improvisationsprojekt »Still Semele« zur Aufführung bringen — es vereint den Klang von Originalinstrumenten des 18. Jahrhunderts u.a. mit Live-Elektronik in einer ganzheitlichen Perfomance, die dem Hier und Jetzt, dem Existenziellen des Augenblicks verpflichtet und gewidmet ist. »Das Künstlerkollektiv, die Ausdrucksformen sind sehr heterogen: Tanz, Schauspiel, Gesang, Video, Licht, Live-Elektronik und natürlich Barockinstrumente«, führt Özdemir aus. Wir haben uns mit ihm unterhalten, was ihn inspiriert, antreibt und was sein künstlerisches Anliegen in »Still Semele« ist.

Das Programmheft gehört zu den Standards eines professionellen Klassik-Betriebs. Es soll das Publikum informieren, erklärt musikalische Hintergründe, bereitet die Entstehungsumstände eines Werks auf, geht auf historische und biografische Zusammenhänge ein. Es soll das Kunstwerk in einen Kontext betten und auf diese Weise Zugänge schaffen. Trotz dieses vermittelnden und kommunizierenden Charakters bleibt das Programmheft ein eigenartig statisches Medium. Aber was, wenn es plötzlich zum Ausgangspunkt aller Ereignisse in einem Aufführungskontext wird? Wenn es nicht mehr kommentiert, sondern konstituiert? »Das Programmheft ist zugleich Partitur, Regie- und Choreographiebuch«, erklärt Burak Özdemir. Zu Beginn der Veranstaltung wird allen Anwesenden — und damit sind sowohl Publikum als auch Künstler*innen gemeint — ein Brief überreicht; er enthält ein beidseitig bedrucktes Blatt Papier, das eben nicht nur als Programmheft fungiert, sondern auch eine Materialsammlung als Grundlage der folgenden Improvisationen darstellt. Dieses Material wiederum hat Özdemir ausschließlich aus Georg Friedrich Händels Oratorium »Semele« entnommen: Melodien, ausgewählte Passagen des Librettos, harmonische Progressionen. Allerdings hat das Ganze einen Haken: Keiner der Anwesenden — mit Ausnahme des kuratierenden Burak Özdemir, der zudem auch künstlerischer Leiter des Ensembles Musica Sequenza ist — weiß vorher, welches Material letztlich ausgewählt wurde; allein die Referenz auf Händel ist bekannt.

Die Folge: Alles ist dem Moment überlassen, muss aus diesem heraus entstehen. »Es gibt in der Luft, dem Raum Ideen, die frei schweben — entweder sie sind schon da oder sie dienen als Muse und Inspiration für die Geburt neuer Ideen. Von hier aus wird ein Dialog zwischen den Anwesenden — dem Publikum und den Künstler*­innen — geschaffen«, so beschreibt Burak Özdemir das, was in seinen Improvisationsprojekten geschieht. Die Atmosphäre einer Aufführung sei vergleichbar mit der eines Wohnzimmers, in welchem sich Menschen ungezwungen aufhalten, sich miteinander unterhalten und austauschen, aber auch jeweils untereinander in eine individuelle Beziehung zueinander treten. Gerade die Pluralität der Perspektiven auf die Welt, die Unterschiedlichkeit der Menschen fasziniere und inspiriere ihn, erklärt Özdemir. Zudem sei die Haltung einer offenen Herangehensweise ist für seine künstlerische Arbeit fundamental, was sich auch in der formalen Anlage von »Still Semele« äußert: »Weder Beginn noch Ende sind festgelegt. Jede*r reagiert, gibt den Impuls, wenn sie*er bereit ist.«

Der rote Faden des neuen Festivalformats »FELIX!«, das diesen Sommer von der Kölner Philharmonie ausgerichtet wird, beschreibt sich selbst lakonisch mit »Original. Klang. Köln.« — worum es dort letztlich geht, ist die Suche nach authentischer Klanglichkeit von Musik. In den inhaltlich sehr heterogen angelegten Veranstaltungen wird versucht,  Musik gemäß ihres historischen bzw. kulturellen Ursprungs und Kontexts aufzuführen. Künstlerische, aber auch menschliche Authentizität erfahrbar zu machen ist das zentrale Anliegen in »Still Semele«. Özdemir und die Musiker*innen seines Ensembles sind in historischer Aufführungspraxis ausgebildet worden und spielen auf originalen Instrumenten aus dem 18. Jahrhundert. Seitdem das Ensemble 2008 an der renommierten Julliard School in New York City gegründet wurde, stand immer originäre Klanglichkeit und die künstlerische Erforschung dieses komplexen Phänomens im Mittelpunkt.

Ein Aspekt dieser Experimente war die Einbeziehung von elektronischer Musik und ihrer Ästhetik, die sich im Laufe des stetigen künstlerischen Prozesses zu einem integralen Bestandteil der Musik von Musica Sequenza entwickelt hat. »Electro Baroque«, so beschreibt der in Berlin lebende Komponist die Musik seines Ensembles, sei ein Genre, das sich entwickelt, stets auf Austausch und insbesondere interkulturellen Dialog ausgelegt sei. Bei »Still Semele« wird Burak Özdemir als Protagonist neben dem Fagott auch Live-Elektronik in der kollektiven Improvisation nutzen: Einfließen lassen wird er »unterschiedliche Feldaufnahmen, abstrakte Klänge, Atmosphären und Elemente, die weder beat-orientiert noch Loops sind«. Dennoch handele es sich nicht um »fertig produzierte, elektronische Kompositionen«, die an diesem Abend erklingen werden, »sondern eher um Klangbilder«, die sich mit den Instrumentalklängen und Aktionen der Teilnehmenden verschränken. Dabei versteht er die Beziehung zwischen diesen beiden Klangwelten der Elektronik und des Barock gerade deshalb als so symbiotisch, da sie in ihrer Reduktion und Klarheit gleichsam nackt, fragil und intim seien.

Weshalb bezieht sich Burak Özdemir nun aber in diesem Projekt gerade auf Georg Friedrich Händels »Semele«? Im ursprünglichen Mythos ist sie die Mutter des Dionysos, dem Gott des Weines, der Ekstase, des Rausches. Hera, Gattin des Zeus, erfährt von dessen Affäre mit Semele. Aus Eifersucht gibt sich Hera als die Schwester ihrer Kontrahentin aus und lässt in ihr Zweifel an der Glaubwürdigkeit Zeus’ aufkommen — Semele fordert Zeus sich in seiner wahrhaftigen Erscheinung zu zeigen und zu offenbaren. Trotz seines Widerstands und der Versuche sie von diesem Wunsch abzubringen, tut er es schließlich. In gleißendem Licht seiner wahren Erscheinung, dem Blitz, verbrennt die von Dionysos schwangere Semele auf der Stelle. Burak Özdemir ist fasziniert und inspiriert von Semeles Drang und Suche nach Wahrhaftigkeit, insbesondere deshalb, weil sie zugleich auch Mutter ist. Hier schließt sich der Kreis, weshalb Özdemir sich »Semele« als Ausgangspunkt seines Projekts ausgewählt hat. Nicht nur, weil es sich um barockes Schwergewicht handelt, sondern auch, weil der griechische Mythos der Semele eben jene Frage nach Ursprünglichkeit, Natürlichkeit und auch jene nach Authentizität thematisiert. »Semele ist eine Mutter«, so bringt es Burak Özdemir auf den Punkt.

DEATH BY DISCO REVIEW : MAIA

Burak – MAIA Remixes

Nach seinem im im April erschienen Album „Hermes“ legt der Berliner Sound Artist Burak gleich nach und präsentiert uns fette Remixe seines Tracks MAIA. Dafür konnte er Efdemin, Rodriguez Jr., Hernan Cattaneo, Matthew Herbert, Magdalena, N’to gewinnen. Uns gefallen der N’To Remix mit seinem mega Peaktime Break und die Version von Rodriguez Jr. mit den geradlinigen Beats, der deepen Bassline und der verträumten fast schon kitschigen Hookline am besten. Aber auch die düsteren etwas technoideren Interpretationen der anderen Artists sind durchweg zu empfehlen.

CHANGE UNDERGROUND PREMIERE: MAIA

MAGDALENA REMIXES BURAK’S ‘MAIA’

German house star Magdalena has released a new remix for Turkish experimental composer Burak. ‘MAIA’ (Magdalena Remix) was released on the 31st May, as part of a package that also includes reworks by the likes of Matthew Herbert, Efdemin and Hernan Cattaneo.Named after the Greek goddess, the original ‘MAIA’ piece was inspired by the strength of motherhood as a whole. “There is almost like an invisible, protective angel, surrounding us with her wings and we feel her force within the song,” says BURAK of the track. Magdalena was excited to take on the challenge of remixing a more classical sounding track; her version preserves the characteristic motifs of the original whilst giving it a propulsive bass-led energy.

“I was already a big fan of her sound, which always, always manages to shake me to my very core,” says Burak of Magdalena. Despite BURAK’s longtime appreciation for the artist, and their mutual social circles, the musicians weren’t properly introduced up until working on ‘MAIA Remixes’, “as a female musician in such male-oriented genre, I am deeply impressed by Magdalena’s purely authentic and forceful way of creating music,” explains BURAK. “Her connection to the song MAIA made me once again fall in love with her.”

PREMIERE: MAIA

Magdalena is releasing a brand new remix of Burak’s track „Maia“

German DJ and producer Magdalena is releasing a new remix of a track by Turkish experimental composer Burak. ‘MAIA’ (Magdalena Remix) was released on the 31st May, as part of a package that also includes reworks by the likes of Matthew Herbert, Efdemin and Hernan Cattaneo. Named after the Greek goddess, the original ‘MAIA‘ piece was inspired by the strength of motherhood as a whole. “There is almost like an invisible, protective angel, surrounding us with her wings and we feel her force within the song,” says BURAK of the track. Magdalena was excited to take on the challenge of remixing a more classical sounding track; her version preserves the characteristic motifs of the original whilst giving it a propulsive bass-led energy. “I was already a big fan of her sound, which always, always manages to shake me to my very core,” says Burak of Magdalena. Despite BURAK’s longtime appreciation for the artist, and their mutual social circles, the musicians weren’t properly introduced up until working on ‘MAIA Remixes’, “As a female musician in such male-oriented genre, I am deeply impressed by Magdalena’s purely authentic and forceful way of creating music,” explains BURAK. “Her connection to the song MAIA made me once again fall in love with her.” The release follows the announce of Magdalena‘s new SHADOWS residency in Ibiza. Whilst it’s the party’s second season, SHADOWS will now be moving to Cova Santa and running all night from 5pm until 6am for 2019. The likes of Solomun, Nicole Moudaber, Anja Schneider, Radio Slave and many more will be joining Magdalena at the decks for the residency every Friday from the 12th July until the 13th of September.

PREMIERE: HERMES

Klassiek en modern versmelten tot episch meesterwerk!

Burak & Musica Sequenza (Istanbul | Berlijn) staat voor Barok is de nieuwe pop. Onder het motto ‘Barok is de nieuwe pop’ wordt elektronische muziek moeiteloos gemixt met historische instrumenten. Componist en alleskunner Burak en het klassieke ensemble Musica Sequenza versmelten klassiek en modern tot een episch meesterwerk. HERMES wordt uitgevoerd door stem, barokke fagot, glasfluit, snaren, viool, teorbe, lier en Perzische percussie-instrumenten evenals natuurgeluiden en een 3D geluidsontwerp. Het gerenommeerde ensemble speelt zalen over de hele wereld plat, van wereldsteden als New York, Istanbul en Berlijn en nu dus… Alkmaar. Met een drankje in de hand wordt een heerlijke en unieke avond uit, waarin het je vast niet lukt om stil te blijven staan, gelukkig hoeft dat ook niet. Hermes staat garant voor een aaneenschakeling van kippenvel- en wow-momenten!

PARKETT PREMIERE: MAIA

Burak Maia – Remix by Efdemin

Oggi Parkett vi offre in anteprima un remix di Efdemin ad una traccia di Burak, parte di un disco di remix che vede protagonisti anche Hernan Cattaneo, Matthew Herbert e Rodriguez Jr.

Dopo il recente successo dell’album di debutto “HERMES” prodotto da BURAK, oggi la redazione di Parkett ha in serbo per voi un’anteprima del nuovo remix di Efdemin (MAIA – Remix by Efdemin) che da il via alla presentazione del nuovo disco completamente strutturato da una tracklist di Remixes.

I vari producer e musicisti che hanno avuto modo di collaborare e donare la loro impronta sonora sono stati: Efdemin, Hernan Cattaneo, Matthew Herbert, Magdalena, N’TO and Rodriguez JR. Ogni artista è stato scelto personalmente da BURAK che come lui stesso sostiene capi saldi di un’impronta sonora per lui artisticamente molto forte e vicina: “These are six artists that I admire from the bottom of my heart”.

Il disco sarà disponibile in vinile (12″) e formato digitale a partire da oggi per l’etichetta Neue Meister. La chiave di lettura corretta per questo materiale non è tanto quanto quella di prendere questo lavoro come una ‘semplice’ serie di Remix che dall’originale variano verso nuove forme, bensì come una serie di proprie e veri viaggi tra le sfumature sonore di ogni arista che ha collaborato, apportando quindi il suo personale contributo artistico.“A remix to me is more than just an extension to the original. The artists in fact create their very own versions of a song,” dice, “Opening Maia to the remixes was an emotional and exciting journey.” – Burak.

UIT072 PREMIERE: HERMES

HERMES – BURAK & MUSICA SEQUENZA IN DE GROTE KERK

Op 7 en 8 juni smelten klassieke en moderne muziek samen tot een episch muzikaal hoogtepunt in de Grote Sint LaurensKerk in Alkmaar. Het internationaal gerenommeerde ensemble van Burak en zijn MUSICA SEQUENZA mixt electronische muziek met barok invloeden en klassieke instrumenten zoals de barokke fagot, glasfluit, viool, teorbe, lier en Perzische percussie-instrumenten. Denk aan soundscaping, ambient met upbeat techno klanken. Dit in de unieke locatie van grote kerk vergezeld door overdonderende visuals zorgen voor een evenement dat je niet mag missen.

TREND MUSIK PREMIERE: MAIA

“Opening “Maia” to the remixes was an emotional and exciting journey” – Efdemin and N’to remix Burak’s “Maia”

Just over a month after the release of his debut album “Hermes”, Burak launches a follow-up album, “Maia Remixes”, containing the results of collaborations with six electronic music producers of his choice, “These are six artists that I admire from the bottom of my heart,” says Burak of the project. But while Burak’s selection features artists who exerted a deep influence on his own music, it is also an impressive compilation of pioneers, both established and up-and-coming, in different areas of electronic music.

While “Hermes” references the Greek god of trade and inventor of the Lyre, the album’s second track, “Maia”, tributes “Hermes’” mother. Named after the Greek goddess, “Maia” is made up of trance-inducing, layered and hypnotic beats, “There is almost like an invisible, protective angel, surrounding us with her wings and we feel her force within the song,” says Burak of the track. The piece was inspired by the strength of motherhood as a whole, “to me mothers are the strongest creatures of all, and the most intimate relationship is the one between the mother and her child,” explains Burak. Taking Burak’s powerful original piece as raw material, “Maia Remixes” contains reinterpretations of the track by the heavyweights of electronic music Efdemin, Hernan Cattaneo, Matthew Herbert, Magdalena, N’to and Rodriguez Jr.

In inviting these six wildly diverse electronic music producers to be a part of his newest album, Burak opened the door for a body of work that moves beyond the domain of mere remixes, “A remix to me is more than just an extension to the original. The artists create their very own versions of a song,” he says, “Opening “Maia” to the remixes was an emotional and exciting journey.”

PREMIERE: MAIA

BURAK Announces MAIA Remixes

German-Turkish composer and bassoonist, BURAK announces the release of his new album on May 31st, only one month after the release of his debut album via German label NEUE MEISTER. MAIA Remixes contains the results of his collaborations with six electro music producers selected by him to reinterpret his track „MAIA“.

Named after the Greek goddess, ‚MAIA‘ is made up of trance-inducing, layered and hypnotic beats and was inspired by the strength of motherhood. „MAIA Remixes“ draws on BURAK’s strong original piece as a starting point and contains new interpretations of the track by heavyweights of electronic music Efdemin, Hernán Cattáneo, Matthew Herbert, Magdalena, N’TO and Rodriguez Jr.

BURAK’s selection features artists who exerted a deep influence on his own music and is also an impressive compilation of pioneers, both established and up-and-coming, in different arenas of electronic music.

GROOVE PREMIERE: MAIA

Burak: Trackpremiere von „Maia (Efdemin Remix)

Neue Meister, das Tochter-Label von Berlin Classics für Neoklassik und Elektronik, überrascht mit einer schwergewichtigen Remix-EP von Buraks „Maia“. Der Komponist und Fagottist veröffentlichte vor einem Monat sein Debütalbum Hermes – Elektro trifft auf Barock und griechische Mythologie. Jetzt präsentiert der Wahl-Berliner mit türkischen Wurzeln sechs Reworks seelenverwandter DJs und Produzenten: Efdemin verpasst dem verspielten Original seinen melodischen Trademark-Sound. Der Techno-Tüfftler meint dazu: „Meine Intention war, den Original-Groove von dem großartigen Viola-Thema zu nehmen und als Basis für eine neue Efdemin-Textur zu benutzen, und auch, das Original näher an den Dancefloor zu bringen.“ Matthew Herbert legt die eklektischste Version vor, ebenfalls dabei sind die argentinische House-Ikone Hernan Cattaneo, Magdalena von Diynamic, Mobilee-Produzent Rodriguez Jr. und sein französischer Landsmann N’to.

BEAT BURGUER PREMIERE: MAIA

Estrenamos el nuevo remix de Efdemin para Burak

El legendario artista techno alemán y residente de Berghain Efdemin recala en Neue Meister para remezclar en clave ambient techno Maia, el nuevo track de su compatriota el compositor y fagotista Burak. Su relectura desviste el original y lo convierte en una eficaz pieza de techno oscuro y penetrante. El lote, que lo completan remezclas de pesos pesados como Hernan Cattaneo y Matthew Herbert, llegará a las tiendas este viernes.

Desde Beatburguer, tenemos el privilegio de estrenar el remix de Efdemin, que nos pasa unas palabras a modo de introducción:  «Básicamente, Burak me pidió un remix y, como me gustó su composición original, lo probé y terminé con la versión del remix de Efdemin. La intención era tomar el ritmo original de esa estupenda viola y usarlo como base para una nueva textura de Efdemin y también acercar la versión original a la pista de baile».

REVIEW : ATLAS PASSION

Die Passionsgeschichte als Theater total

Bachs Passionsmusik, lebendige Skulpturen und das Gewicht der ganzen Welt: Die Uraufführung von Burak Özdemirs «Atlas-Passion» im Stadttheater Schaffhausen geriet zu einem säkularen Mysterienspiel. Zeitgemäss, packend, irritierend, schön.

Und dann kam da ei junger Musiker aus Berlin und machte das alte Schaffhauser Stadttheater zum Räderwerk seines Inszenierungsdranges. Eins vorneweg: Das Experiment ist gelungen. Die Welturaufführung der „Atlas Passion“ des jungen Berliner Barockmusikers Burak Özdemir gestern Abend im städtischen Musentempel war für das Publikum eine theatralische Gratwanderung, die dieses konzentriert absolvierte und mit sehr grossem Applaus, ja richtigem Jubel quittierte. Es mag manchem Premierengast allein aufgrund der Informationen im Vorfeld der Produktion und des ausführlichen Programmheftes rätselhaft gewesen sein, wie das alles je zu einem kohärenten  Ganzen zusammenwachsen könnte: die Passion Christi mit Versatzstücken aus J.S. Bachs Oratorien als Klangwanderung an verschiedenen Stationen im Theatergebäude, gestaltet von einem mobilen Barockorchester, einem Chor, einer Balletgruppe, vier Frauenstimmen.. und dann noch überlagert mit Gebetstexten aus Islam, Judentum, Christentum. Und – vor allem in getanzten Bildern der Cinevox Company – mit Assoziationen an sehr heutige Themen wie Stigmatisierung, Folter, Krieg, Flucht. Aber wer theatererfahren ist, weiss: Im Theater ist alles möglich. Theater kann anstrengen, irritieren, wehtun, einen ratlos zurücklassen. Theater kann einen aber auch packen, durchschütteln, verklären. Und so ein Abend war das gestern. Theater total – der Ort, wo zur gleichen Zeit alle Künste zusammenkommen können. Mit Irritationen beginnt es schon, wenn man das Theater zur „Atlas Passion“ betritt: Man wird zuerst einer von drei Gruppen zugeteilt. Ein Theaterabend, der mit Instruktionen beginnt – das kann ja heiter werden, denkt man zuerst. Allein, es kommt noch ganz anders.

Verstörende Szenen zum Beginn – Das muslimische Freitagsgebet, Kriegslärm, geschundene Kreaturen: Das Publikum wird gleich zu Beginn zusammen mit den Ausfuhrenden auf die Buhne gelenkt, wo Tänzer zwischen den Zuschauern hindurchwirbeln und der Anfangschor der „Johannes Passion“ mit seinen „Herr!“ – Rufen einfährt – es tritt der ausgezeichnet vorbereitete und ausdrucksstark und wo nötig klangschön agierende Laienchor Salto Corale aus Sängerinnen und Sängern unterschiedlichsten Alters (an diesem Abend sowohl pantomimisch als auch rezitierend und singend in Szene. Das Publikum teilt sich zur folgenden Prozession in drei Gruppen, die an drei Schauplätze (Nebenbühne, Foyer und wieder Zuschauersaal) geführt werden. Musica Sequenza, Özdemirs 20-köpfiges Orchester auf Originalinstrumenten, Solistinnen (Diana Ramirez, Margret Bahr, Magdalena Motyl, Caroline Schnitzer) sowie Tänzer und Chorsänger setzen in kleineren Szenen die Passionsgeschichte fort. Ein Bühnenbild gibt es keines, das Theater und die Ausführenden selbst sind das Bühnenbild. Zum grossen Schlussbild sitzt das Publikum dann ganz konventionell im Zuschauersaal. Es ist dies der stärkere Teil des Abends. Denn in diesem, dem dritten Akt laufen die Theaterfäden zusammen, runden sich die vorangegangenen Bilder zu dem, was der Abend sein will: eine Auseinandersetzung mit Bachs Oratorienwerk auf der Höhe der Zeit. Von grosser Kraft die wortlosen Bilder, welche die Cinevox-Tänzer als „lebende Skulpturen“ schaffen (Choreographie Ozdemir). Die Leid in all seinen Schattierungen darzustellen vermögen, und sei es ein sinkendes Boot im Mittelmeer. Trotz gegebenem sagen wir theaterdramatischem Spannungsbogen bleibt jedoch vieles an der Textmontage unklar. Sie will offenbar das ganze Gewicht der Welt ermessen, wie Himmelsgewölbe trägt. Es bleibt obskur, welche Aussage Özdemir im Sinn hat. Kann sein, dass man bei tieferer Analyse und bei zweitmaligem Besuch der Produktion dahinterkäme. Aber das machst dann auch gar nicht so viel aus. Im Uneindeutigen, bloss Assoziativen, in den evozierten, theatermächtigen Klangbildern bliebt der Reiz dieser Gesamtkonstruktion verborgen. Mann muss sich nur mitreissen lassen. Programmatisch und etwas plakativ dann ganz zum Schluss der Text des persischen Mystikers Rumi, der postuliert, dass man „ihn“ (Gott?, den Frieden? das Glück?) nicht in den Weltreligionen findet, sondern nur mit dem Herzen. All we need is love: die säkulare Offenbarung des Burak Özdemir. 

REVIEW : ATLAS PASSION

Im Stadttheater wird etwas ausgebrütet

Die «Atlas»-Passion des jungen Berliner Musikers Burak Özdemir verspricht in mehrfacher Hinsicht etwas noch nie Dagewesenes: eine Raumchoreografie nach J. S.Bach, welche das ganze Theater miteinbezieht. Den über 90 Mitwirkenden stehen intensive Probetage bevor.

Es herrscht ein emsiges Kommen und Gehen im Stadttheater Schaffhausen in diesen Tagen. Auf der Bühne, in den Gängen, in den Garderoben stimmen Musiker ihre Barockinstrumente, ein 40 -köpfiger Chor singt sich warm, Balletttänzer dehnen ihre Muskeln und die Bühnentechniker wirbeln durchs Haus und sorgen dafür, dass hier alles am Platz ist, dort alles funktioniert. Und mitten in diesem Bienenhaus flitzt er umher, gibt hier eine Anweisung, beantwortet dort eine Frage und hält dabei überall die Fäden fest in seiner Hand: Burak Özdemir hievt mit über neunzig Mitwirkenden seine „Atlas Passion“ auf die Buhne. Eine Musiktheaterproduktion, wie sie dieses Haus in diesen Dimensionen und aus eigener Kraft schon länger nicht mehr gestemmt hat. Premiere ist am Freitag. Eine Weltpremiere obendrein.

Text, Musik, Gesang, Tanz und Video – Burak Özdemir, der junge agile Musiker aus Berlin – der gerne mal Barockmusik mit Elektrobeats unterlegt – wirkt auf den ersten Blick eher wie einer der Tänzer als wie ein Komponist, Dirigent seines Orchesters Musica Sequenza, weltweit gefragter Solofagottist – und jetzt auch Schöpfer eines Oratoriums. Um seine die Genregrenzen sprengende „oratorische Raumchoreographie“ zu verwirklichen, wirkt der Wahlberliner in Schaffhausen als Regisseur, Choreograf, Chordirigent und Orchesterleiter in einem. Seine „Atlas Passion“ ist ein multimediales Spektakel auf und neben der Bühne in drei Akten, nimmt Bezug auf Johann Sebastian Bachs Oratorienwerk (die Matthäus und die Johannes Passion aber auch die apokryphe Lukas-Passion), ergänzt oder vielmehr vertieft die Leidensgeschichte Jesu Christi mit Texten aus dem Christentum, den Judentum und dem Islam und setzt das Ganze szenisch um mit Tanz, Gesang, elektronischen Verfremdungen, Videos und einer Textcollage, die er mit einem Oxford-Religionswissenschafter zusammengestellt hat. Nichts weniger als ein multidimensionales Gesamtkunstwerk will er damit schaffen.

Hebräische, lateinische und arabische Texte, elektronisch verfremdete Bach-Musik, bewegte Skulpturen: Die Mitglieder der Cinevox Company bei der Probenarbeit zur „Atlas Passion“ gestern auf der Stadttheaterbühne.

Eines, das man als Zuschauer aber nicht bequem im Theatersessel verfolgt, sondern das den konventionellen Theaterraum zu dem auflöst, indem das ganze Theatergebäude als Spielort dient. IN einem Parcours folgen die Zuschauer dem Kreuzweg durch das Haus und sollen so unmittelbar in die einzelnen Szenen und „bewegten Skulpturen“ der Tänzer der Cinevox Company, des Salto Corale, des „mobilen Orchesters“ Musica Sequenza und der vier Gesangsolistinnen aus Berlin hineingerissen werden. Nach seinem Auftritt am Internationalen Bachfest Schaffhausen 2016 reifte in Özdemir sein experimentelles Passions-Projekt, und er trat in Kontakt zum hiesigen Stadttheater. Theaterdirektor Lampater hatte er schnell auf seiner Seite. „Mich überzeugte von Anfang an sein unkonventioneller, alle Genregrenzen überwindender Ansatz“, sagt Lampater. Über anderthalb Jahre reifte die Produktion. Ein Experiment sei es, sagt Lampater. Aber: „Mich überzeugen die Ernsthaftigkeit und der Tiefgang in Özdemirs Arbeit, das wird weit mehr als ein blosser Cross-over-Gag.“ Fur das Stadttheater, das abgesehen von einer jährlichen Neuproduktion der Cinevox und alle zwei Jahre der Kleinen Bühne Schaffhausen einen Gastspielbetrieb hat, wo mehr oder weniger pfannenfertige Inszenierungen gastieren, ist die Produktion, welche insgesamt fünfmal gespielt wird, ein grosses Experiment, wie Lampater sagt. „Aber auch inhaltlich können wir mit dieser Produktion ganz gut an das Renommee als Stadt mit einer stolzen und innovativen Bach-Tradition anknüpfen“. Wenn sich am kommenden Freitag der Vorhang zur Premiere hebt, dann werden auch die einzigen Nichtprofis der Produktion, der Laienchor Salto Corale aus Schaffhausen, auf eine bewegte Zeit zurückblicken können. „Wir proben bereits seit Januar an diesem Projekt.“ sagt Chorleiter Ulrich Herzig. Nicht nur das Auswendiglernen aller Texte, sondern auch die diese Woche anstehende szenisch-musikalische Probenarbeit sei anspruchsvoll. „Das wird eine intensive Zeit.“ sagt er.

Nachgefragt

Herr Özdemir, Sie realisieren nach 2016 (Sampling Baroque Bach) bereits Ihre zweite Uraufführung in Schaffhausen. Wie kam es dazu?

B.Ö : Die „Atlas Passion“, die hier ihre Weltpremiere erleben wir,d ist sehr stark im Zusammenhang mit den räumlichen Begebenheiten des hiesigen Stadttheaters entstanden. Für mich spielt es überdies keine Rolle, ob ich mein Projekt in einer Kleinstadt oder in einer Kulturhauptstadt realisieren kann, im Gegenteil, manchmal sind die Leute dort etwas übersättigt. Hier hat man ein renommiertes Bachfest, ein ebensolches Jazzfestival, eine reiche Chorszene, ein professionelles Tanzensemble: genau das, was ich brauchte.

Sie bezeichnen den Theaterabend als „oratorische Raumchoreographie“. Was, bitte schön, ist das?

B.Ö : Die 15 Orchestermusiker sind gleichzeitig Teil der bewegten Skulpturen, die Tänzer, die Chorsängerinnen und -sänger sind genauso Teil des Ganzen wie die Zuschauer. Diese gehen durch die klingenden Raumbilder hindurch und entscheiden individuell, welche Perspektive sie einnehmen. Letztlich soll so ein tieferes Hineinfühlen in den Kosmos von Bachs Musik möglich werden. Ein 360-Gard- und 3-D Erlebnis.

Man verfolgt den Abend also nicht bequem aus dem Theatersitz heraus?

B.Ö : Richtig, ich wollte auf keinen Fall bloss eine Bach-Collage erstellen und sie auf der Bühne inszenieren. Sondern die dynamischen Erzählkräfte entfesseln, die in den Theatersprachen liegen. Tanz, Gesang, Elektronik, Video – ads alles zusammebringen kann nur das Theater. Zusätzlich spielen wir die Stationen Bethlehem, Jerusalem, Golgatha an verschiedenen Orten im Gebäude.

Inwiefern nimmt das Stück Bezug zum Kreuzweg un d zum Leiden Christi?

B.Ö : Mein Wunsch ist es, Bachs Oratorien aus dem rein sakralen oder konzertanten Kontext zu lösen und ihnen zu einer universelleren Aussage zu verhelfen Die „Atlas Passion“ kommt ohne Christus aus, und auch die Evangelisten kommen nicht vor. Mit den sorgfältig ausgewählten arabischen, hebräischen und lateinischen liturgischen Texten aus Tora, Koran und Bibel entsteht eine ganz neue Passion mit eigener Tonalität. Zwischen Bachs Chorälen und Arien und diesen Texten soll ein Dialog entstehen. „Atlas“ ist fuer mich eine Platform, das globale Dorf, der Marktplatz – wie Sie wollen. Was ich versuche, ist , die spirituellen Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen auszuloten, anstatt sich vorzumachen, dass man sich vor allem voneinander unterscheide. Hierfür setzte ich auf aktuelle Bezüge und die weibliche Perspektive. 

REVIEW : ATLAS PASSION

Das sind Wunden auf meinem Körper, die bluten

Meister der orchestralen und der eigenen Inszenierung: Burak Özdemir. Der Berliner Komponist Burak Özdemir denkt und fühlt gross. Was ist schon die Bühne? Özdemir will das ganze Theatergebäude. Mit «Atlas Passion» plant er eine Völkerwanderung durchs Schaffhauser Stadttheater nach den Passionen J. S. Bachs.

Der Kreuzweg Jesu Christi – mitten durch das Gebäude des Stadttheaters Schaffhausen. Prozessionen, die über das Foyer und die Treppen führen, durch die Säle, die Gänge. Tänzerinnen und Tänzer, ein Chor, Sopranistinnen, ein mobiles Orchester, die sich in den Räumlichkeiten des Theaters zusammendrängen und aneinandergeraten, sich auf dem Boden krümmen, herumzappeln, über das Hausinventar steigen, den Weg gestalten und weisen. Singend, betend. Was in Gottes Namen geht hier vor? Eine monumentale Uraufführung. Der junge Berliner Komponist und Fagottist Burak Özdemir plant in Koproduktion mit dem Stadttheater Schaffhausen eine oratorische Raumchoreografie mit an die 100 Mitwirkenden nach Johann Sebastian Bachs Passionen. Der Kreuzweg Jesu Christi, von dem die Bach-Passionen handeln, wird künstlerisch auf die Architektur des Schaffhauser Stadttheaters adaptiert. Es ergibt sich ein szenischer, musikalischer Rundgang, welcher die Zuschauer durch das gesamte Theatergebäude und zu sich selbst führen soll. Und irgendwie auch über die ganze Erde – eine Brücke zwischen Christentum, Judentum und Islam schlagend. Eine Völkerwanderung durchs Stadttheater also. Eine «Atlas Passion». Das klingt jetzt alles etwas abstrus und ein wenig verrückt. Vorausgesetzt, man kennt den künstlerischen Leiter Burak Özdemir und seine Arbeit nicht. Kennt man ihn, bleibt es verrückt, auf eine überzeugende Art. Wer also ist Burak Özdemir? Auf Google gibt es massenhaft Bilder des Künstlers. Burak mit Fagott, mit intensivem Blick oder mit träumerisch geschlossenen Augen. Burak im Glitzeranzug, Burak im Wasser, Burak unter einer durchsichtigen Plastikfolie. In Schaffhausen dürfte der Mann mit dem Fagott und mit den grossen Ideen bereits einigen bekannt sein. Am Bachfest vor zwei Jahren machte das Ensemble «Musica Sequenza», welches Burak Özdemir 2008 gründete, Furore mit seinem elektronischen Barocksound. Das mit zahlreichen Preisen geschmückte Orchester jettet um die Welt, bespielt die grossen Konzertsäle der klassischen Musik. Gleichzeitig bewegen sich der 34-jährige Komponist und sein Ensemble in der elektronischen Underground-Szene, haben in Berlin Opern in den heiligen Techno-Hallen «Berghain» aufgeführt oder im berüchtigten Fetischclub «Kitkat». Burak Özdemir, ein Mythos-umwehter Musiker, ein kreatives Genie – ein Meister der Selbstinszenierung.

«All we need is love»

Samstag, 10.30 Uhr, Lobby des Arcona Living. Ort und Zeit hat Burak Özdemir durchgegeben. «Sagen wir 30 Minuten», meinte er am Handy. Und: «Können wir uns duzen?». Nun tritt Burak mit einem Rollkoffer aus dem Lift des Arcona Living, grüsst herzlich, erklärt die neusten Planänderungen, während er auf den Ausgang zusteuert. Man heftet sich an seine Fersen. Er voraus, hoch auf den Herrenacker zum Stadttheater. Er begrüsst den Techniker mit einer Umarmung, packt gutgelaunt seinen Koffer auf dem Boden aus, bespricht dies und das, es gibt unglaublich viel zu tun. Dennoch schenkt der Künstler jeder Person, die er trifft, seine ganze Präsenz – die immer auch sehr einnehmend ist. «All we need is love. Mit diesem Gedanken beginnt mein Tag», sagt Burak Özdemir, kurze Zeit später, in einer leeren Garderobe sitzend. Mit einer ausschweifenden Geste fährt er sich durch die Locken, die ihm in die Stirn fallen. «Man sieht ja, was für Katastrophen folgen, wenn Liebe fehlt. Das ist die gemeinsame Botschaft aller drei grossen Weltreligionen: gegen andere gut zu sein.» Burak Özdemir wuchs in Istanbul auf, der Vater Professor für Komposition und Jazzpianist, die Mutter Balletttänzerin. Er erinnert sich gerne an die Kindheit in Istanbul zurück. Die 80er-Jahre seien eine schöne Zeit gewesen, in der es Freiheit, Empathie und Respekt gegeben habe in der Türkei. «In meiner Familie bin ich in einer Atmosphäre aufgewachsen, in der sich Freunde und Verwandte mit verschiedenen religiösen und kulturellen Ansichten auf Augenhöhe begegneten. Ich habe gerne etwas aus allen Religionen mitgenommen, ohne zu einer religiösen Gemeinschaft zu gehören.» Auf dieser religionsübergreifenden Spiritualität, Humanität auch, die Burak Özdemirs Weltbild prägen, fusst sein neues Werk «Atlas Passion». Er wolle die Gegenwart durch seine Kunstwerke reflektieren, sagt er. Und eben auch durch die Musik von Johann Sebastian Bach. Denn heutige Realitäten wie Krieg und Flucht sind auch Thema der Bach-Passionen, wenn man Burak Özdemir fragt. Dabei weitet der Künstler die Glaubensfrage in seinem neuen Werk von den christlichen Passionen auf das Judentum und den Islam aus, zieht Gebetsgesänge aus Bibel, Thora und Koran mit ein. «Ein höchst politisches Werk», meint Burak Özdemir zu «Atlas Passion». Dieses bleibt aber abstrakt. Eine konkrete Anklage der politischen Lage der Türkei? Nein, das entspräche ihm nicht, meint er. «Ich würde mich nicht auf eine Region beschränken wollen. Auch wenn ich in Istanbul geboren wurde: Ich bin Weltbürger. Mich interessieren die Konflikte in anderen Ländern genauso sehr wie jene in der Türkei: was in den USA momentan abläuft oder die Lage der Homosexuellen in Russland. Das sind Wunden auf meinem Körper, die genauso bluten. Insofern kann ich mich nicht national begrenzen.» Deshalb heisst das Stück «Atlas Passion». Woran dem Künstler sehr gelegen ist, ist dabei der weibliche Fokus. Er bricht die patriarchale Struktur der Weltreligionen auf, lässt Christus und die Evangelisten weg. Bis an die Grenzen Für «Atlas Passion» arbeiten Burak Özdemir und sein Orchester mit der «Cinevox Junior Company» und mit dem ebenfalls lokalen Chor «Salto Corale» zusammen. Die Proben beginnen am Wochenende vor der Aufführung, die Zeit ist knapp. Die Tänzerinnen und Tänzer beginnen erst jetzt, mit Burak Özdemir und Choreografin Larisa Navojec die strukturierten Improvisationen für «Atlas Passion» zu erarbeiten. Malou Fenaroli Leclerc, künstlerische Leiterin der «Cinevox Junior Company», unterstützt die für das Stück ausgewählten Tänzerinnen und Tänzer. Die Improvisations-Choreografien für «Atlas Passion» seien anspruchsvoll und eine sehr emotionale Angelegenheit, so Leclerc. Sie berät die Tanzenden im Umgang mit ihren persönlichen Energien und physischen Möglichkeiten, damit sie nicht Gefahr laufen, sich zu verausgaben oder sich zu verletzen. Die Tänzerinnen und Tänzer agieren zugleich als Schauspielende. Die künstlerischen Disziplinen überschneiden sich in «Atlas Passion», die Mitwirkenden werden an ihre Grenzen gebracht. Hier gibt jeder alles – so, wie es auch Burak Özdemir tut. Der Künstler lebt in diesen Tagen fast mehr im Stadttheaters, als im Arcona Living. Er leitet alle Proben, ist überall dabei. Soeben springt er für eine der Sopranistinnen ein, welche noch nicht bei den Proben dabei sind: Die Tänzer laden Burak auf ihre Schultern. Sie tragen ihn von der Bühne in den Zuschauersaal, klettern mit ihm davon über die Sitzreihen. «Kannst du bitte die Tür zum Foyer öffnen?», ruft Burak der Schreibenden entgegen, die zuhinterst in den Zuschauerrängen sitzt. Und ehe man sich versieht, ist der künstlerische Leiter auf den Händen der Tänzerinnen und Tänzer ins Foyer entschwunden. Er wird gleich wieder zurück sein.

REVIEW : ATLAS PASSION

Klangwanderung zu sich

BÜHNE – Burak Özdemir trennt Religionen von ihren universellen Botschaften und erschafft mit den Passionen Bachs ein Monument mit zeitgenössischem Heilsversprechen. Die oratorische Raumchoreographie «Atlas Passion» von Burak Özdemir nach Johann Sebastian Bach in Kooperation mit Musica Sequenza sowie den lokalen Ensembles Salto Corale und Cinevox Junior Company wird am Freitag Weltpremiere feiern. Sie basiert auf den Passionen Bachs und wird mit geistlicher Musik aus dem gelobten Land und dem Orient ergänzt. Die Choreographie führt das Publikum in Form einer Klangwanderung, die den Kreuzweg Christi versinnbildlicht, durchs Theatergebäude und fokussiert sich auf die universelle Botschaft monotheistischer Religionen. In den Passionen erklingen Gebete in arabischer, hebräischer und lateinischer Sprache, wobei der Inhalt mit dem Grundgedanken der Passionen übereinstimmt.

Mit Hoffnung auf eine Erlösung – Die «Atlas Passion» ist mit dem Leben vergleichbar und offenbart nur das, was die Mitwandernden zu empfangen bereit sind. Bittere Momente und sozialpolitische Themen wie Krieg, Völkerwanderung, Lohnungleichheit, Genderproblematik, Mord und Zerstörung sind genauso präsent wie die Hoffnung auf eine Erlösung. Das Heils- versprechen Bachs nimmt im Laufe der Klangwanderung unterschiedliche Formen und Gestalten an. Durch das Rund-Herum- Betrachten wird ein neuer Zugang zu den Themen und zu sich selbst ermöglicht. Der Chor präsentiert die Menschheit im Allgemeinen und statt Evangelisten nehmen vier Frauen die Titelrollen ein. Die Singenden sind gleichzeitig Tanzende, die Musizierenden werden als Skulpturen inszeniert und das Publikum ist ebenfalls Teil des Gesamtwerks. Massgebend ist der Dialog zwischen Musik und Bewegung.

Keine friedliche Hinterhofmusik – Die Zuschauerinnen und Zuschauer entscheiden sich bewusst, oder unbewusst, für ihren eigenen Weg durchs Theatergebäude. Das Abstrakte ermöglicht ihnen auch einen Rückzug, sollte sie das Gesehene und Gehörte auf einen innerlichen Zerstörungspfad führen. «Wir sind eine Generation von Menschen, die sich im Krieg be n- den. Ich bin ein zeitgenössischer Künstler und möchte keine friedliche Freilichtchoreographie oder Hinterhofmusik auf die Bühne bringen. Ich möchte mit meiner Kunst reflektieren», sagt der künstlerische Gesamtleiter Burak Özdemir. Mit seiner inter-religiösen Hauptbotschaft  «Wir sind eins» trennt er das Universelle von der Religion und verabreicht mit «Atlas Passion» ein daraus entstandenes Serum als «Burak Özdemirs globale religiöse Besinnung» in Form einer oratorischen Raumchoreographie. Nach seiner religiösen Zugehörigkeit gefragt, zögert er nicht. «Ich sehe mich als Weltbürger, gehöre zu keiner Religion, lasse mich aber von religiösen Momenten inspirieren. Die Liebe ist dabei der Schlüssel.» Das Atlas-Kollektiv besteht aus 100 Mitwirkenden und arbeitet seit zwei Jahren an dieser Produktion. Das Ensemble ist international. Mit dieser Weltpremiere feiert Burak Özdemirs Musica Sequenza auch ihr zehnjähriges Bestehen.

REVIEW: RAMEAU A LA TURQUE

Het resultaat, Rameau à la turque, is hoogst vermakelijk

Wat hebben Jean-Philippe Rameau en Turkije met elkaar te maken? In de eerste Entrée van Les Indes Galantes (Le Turc généreux, 1735) stelt de Turkse pasja Osman zijn slaaf Emilie in vrijheid zodat ze zich kan herenigen met haar voormalige geliefde Valère. Fagottist en componist Burak Özdemir en ensemble Musica Sequenza hebben zich laten inspireren door dit Turkse verhaal. Özdemir koos enkele stukken uit Les Indes Galantes en bewerkte ze voor fagot en orkest. Daarnaast heeft hij liederen van een Turkse tijdgenoot van Rameau (Tanburi Mustafa Çavus) instrumentaal gearrangeerd. Het resultaat, Rameau à la turque, is hoogst vermakelijk.

REVIEW : SAMPLING BAROQUE / BACH

Klassisch oder unter Strom? Bach!

Seit 1946 veranstalten die Stadt und die Internationale Bachgesellschaft Schaffhausen Bachfeste. Mit der 26. Ausgabe «Bach unterwegs» beleuchten sie Lebensstationen und Wirken Bachs bis in die Gegenwart. Nicht alle Pianisten schaffen seine Fugen, Bach macht viel mit. Doch auch entstellter Bach ist noch immer grandioser Bach, während Wagenseil oder Donizetti untergehen würden. So argumentiert die Zeitschrift «Musik & Theater» und stellt das Ensemble Musica Sequenza um den Fagottisten Burak Özdemir vor. Bach in ganz neuem Licht Ihr Konzept «Sampling Baroque: Exposing Bach» haben sie vor einem Jahr bereits an den Festspielen in Halle ausprobiert, mit Händel also. Das hat eingeschlagen, und jetzt folgt am Rhein ein gesampelter Bach-Abend samt Live-DJ und Live-Video. Nicht im Theater oder Münster, sondern im Kulturzentrum Kammgarn, wo sonst gerockt und gejazzt wird. Nach Loussiers «Play Bach», also gewissermassen «Play Bach 2.0», wenn Burak Özdemir Synthesizer-Klänge über die Basslinien der Fugen legt.

INTERVIEW: BURAK

Nesiller arası açılan boşlukları kapatan köprüsel, transfer projeler.

1. Musica Sequenza’dan yenilikçi bir hareket olarak bahsediliyor. Bu sanat hareketini biraz anlatır mısınız?
Musica Sequenza, disiplinler arası çalışmalar ile müziği diğer sanatsal ve bilimsel alanlar ile iletişimde tutan dinamik bir platform. Ortak çalışmalarımızda mimarlar, görsel sanatçılar, koreograflar, film yapımcıları, tasarımcılar, müzisyenler ve dansçılar mevcut. Üretimde yenilikçi dijital teknoloji ile geleneksel işçiliği birleştiriyoruz. Yarattığımız eserlerde antropoloji, etnografya ve psiko-coğrafya başlıklı tematik unsurlara odaklanıyoruz. Ensemble’nin konsantrasyonu ve düşünce yapısı üç ana unsura dayalı:

– Sanatsal araştırma ve çizgi dışı üretim ile klasik müziğin günümüzdeki dogmatik anlamlarına bir başkaldırı
– Uluslararası sanatçıların bileşimi sonucu ortaya çıkan kültürlerarası heterojen diyalog
– Nesiller arası açılan boşlukları kapatan köprüsel, transfer projeler

2. Pop-Barok adını verdiğiniz bu yeni formu Bomontiada gibi dönüşüm geçirmiş bir alanda sergileyeceksiniz. Bu size ne hissettiriyor?
Barok pop çatısı altında gerçekleştirdiğimiz projeler, tiyatro salonları, konser mekânları ve opera evlerinin yani sıra müzeler, havaalanları, metro istasyonları ve fabrika binaları gibi beklenmedik platformlarda dinleyiciler ile buluşuyor. Bu anlamda Bomontiada’nın mimari ve kavramsal gelişimi ile Musica Sequenza’nın klasik müziğe olan yaklaşımı arasında pek çok paralel benzerlik görüyorum. İstanbul Müzik Festivali direktörü Yeşim Gürer Oymak ile projemiz için uygun bir mekan düşünürken, ikimizin de ilk aklına gelen heyecanlı adres Bomontiada oldu.

3. Handel’in operatik karakterinin ve gücünün, yarattığı melodilerden geldiği söyleniyor. Handel’in aryaları sizin için ne ifade ediyor, kendinizle nasıl bir bağ kuruyorsunuz?
Handel’in operalarında kullandığı melodiler zamanın ötesinde, eskimeyen bir güce sahip. Üzerinden yaklaşık 300 yıl geçmesine rağmen bu melodiler, çağımızın modern insanını hipnotize ediyor. Handel’in eserlerinde yarattığı bu saf müzikal yaklaşım, dönemi için attığı önemli bir müzikal adımdır. Bu yalın, hassas ve içten yaklaşımın sadece 18. yüzyıla hitap etmekle kalmadığını ve olumsuz bir müzikal evren olarak, bizleri ve gelecek nesilleri derinden etkileyeceğine inanıyorum.

4. Julliard’da eğitim görmüşsünüz. Eğitiminizin elektro-akustik bestelere yönelmenizde bir etkisi oldu mu? Bu türde müzik yapmaya nasıl başladınız?
11 yaşımdan beri elektronik müzikle yakından ilgileniyorum. 90’li yıllarda radyolarda dinlediğim elektronik müziği, sokaklardaki sesleri, şehir hayatını, günlük yaşamı kasete kaydederek kendi sample arşivimi oluşturmaya başlamıştım. 19 yaşımda elektronik müziğin dünya başkenti Berlin’e taşındım. Yazdığım ve dinlediğim müzikler Almanya yıllarımda daha elastik ve kavramsal bir yönde ilerlemeye başladı. İnsanlar yazdığım elektronik müziğin türünü belirlemekte zorlanmaya başladılar. Bu, hem benim için hem de dinleyicim için pozitif bir anlam ifade ediyordu. 2008’de Juilliard’da müzik teknolojileri alanında doktora yapmak için New York’a yerleştim. Mari Kimura’nın öğrencisiydim, doğaçlamadan zevk almayanların kapıdan kovulduğu bir sınıftı. Bu sınıf bana çok şey kattı. Musica Sequenza’nın oluşturulmasında Jordi Savall, William Christie, Monica Hugget gibi Juilliard’daki hocalarımın hepsinin büyük desteği oldu.

5. “Back: Silent Cantata” albümünüzde, albümün ismindeki çelişkinin ve paradoks’un cazibesine kapıldığınızı söylemişsiniz. “Sampling Baroque: Exposing Handel” albümü üzerinde çalışırken de buna benzer bir etkilenme yaşadınız mı?
Kelimeler hepimizin kulağında farklı tınlasalar da, asla müziğin dili kadar soyut değiller. Albümlerimin müziğini yazarken, içinde bulunduğum yaşantım ile çok yakın bir ilişki kuruyorum. Dış dünyanın müziğine ve seslerine kendimi kapatıyorum. Arkadaşlarım ve ailemle olan iletişimim azalıyor. Edebiyat ve görsel sanatlar ana esin kaynakları olarak beni çevreliyor. Albüm yazmak, müzisyenler için sancılı bir doğum gibi, ortaya çıkana kadar yaşantınız üzerinde ağır bir etkiye sahip. O dönem benim için bir kamp hayatına benziyor.

6. Bir müzik aleti çalmaya başlayanların ilk tercihi genelde fagot değildir. Siz nasıl fagot çalmaya başladınız?
Tiz sesli enstrümanlara çocukluğumda ilgim yoktu. Tam zamanlı İstanbul Konservatuvarı öğrencisi olarak zaten piyano zorunlu enstrüman olarak hayatıma girmişti. Fagotu, ses rengi nedeniyle tercih ettim. 11 yaşında bir çocuk olarak belki bilinçli ve düşünülmüş bir karar değildi ama sesi ile tanıştıktan sonra dürtüsel bir heyecan ile fagot çalmak istediğime karar verdim. 20 yılı aşkın bir süredir fagot çalıyorum ve heyecanım bir gün bile azalmadı.

INTERVIEW : BURAK

Jordi Savall’ın favori fagotçusu

Borusan Kocabıyık Vakfı burslusu olarak gittiği Juilliard Müzik Okulu’nda doktora yapan fagotçu Burak Özdemir, grubu Musica Sequenza ile Deutsche Harmonia Mundi’den ilk albümünü çıkardı.
Musica Sequenza nasıl kuruldu?
2008 Ekim’inde New York’ta kurdum. Hem Juilliard’daki ilk günüm hem de doğum günümdü. Chamber Music Office’ten Barli Nugent’a oda müziği çalmak istediğimi söylediğimde elime, üzerinde birkaç cep telefonu ve e-posta yazılı bir kâğıt tutuşturdu. İsimleri hızla gözden geçirdim: Monica Hugget, William Christie, Jordi Savall… Akşama doğru, projeme uygun öğrencilerin iletişim bilgileri elime geçmeye başlamıştı bile. Birkaç gün içinde Musica Sequenza’nin ilk provası için bira araya geldik.
Kariyer basamaklarını hızla tırmanırken kimlerden destek gördünüz?
En büyük desteği, „ikinci annem“ dediğim Zeynep Hamedi’den gördüm. ABD’ye giderken bana, „Hayallerinin peşini asla bırakma“ demiştir. Aramızdaki en büyük sanatçı aslında odur. Borusan bursu olmasaydı ne ben ne de Musica Sequenza bugün bu yerde olabilirdik. Fazıl Say’ın 17 yaşımdayken verdiği şu öğüt de yönümü belirledi: „Diğerlerindeki yeteneklere değil, kendi içindeki yeteneklere kulak ver.“ New York’ta Les Arts Florissants’in seçmelerini kazanmışım. Bill (William Christie) ile beraber Alice Tully Hall’da ilk konser, salonda 1200 davetli. Bill sahneye çıkmadan önce dönüp şunu söyledi: „Keyfini çıkar, zaten yegâne amacımız da bu.“ Bu deneyimler bana şunu öğretti: Ben kendimle ne kadar bütünleşirsem, anlattıklarım da o kadar içten ve anlamlı hale gelir. Borusan’ın „Konuk Şef Konseri“nde Gürer Hoca ile birlikte sahnedeyiz. Lütfi Kırdar Kongre Sarayı tamamen dolu. BİFO eşliğinde Mozart’ın Fagot Konçertosu’nu çaldım. „Aferin oğlum, çok güzel çaldın. Aynen böyle devam etmelisin. Ben çok az insana güzel çaldığını söylerim“ dedi. Bu sözleri ondan duymak etkilemişti beni. Yine New York’ta, bu kez Jordi Savall ve grubuyla verdiğim bir konser sonrası resepsiyonda bir aradayız. Jordi şöyle dedi: „Biri bu gece ney çalar gibi fagot çaldı, bundan sonra fagotçuya ihtiyacım olduğunda kimi arayacağımı biliyorum.“ Samimiyeti beni çok duygulandırmıştı.
Yeni Dört Mevsimler teması nereden çıktı?
Bu fikir, Venedik’te geçirdiğim sıcak bir yaz günü aklıma geldi. Öncesinde Güney Amerika’da turnedeydik yani Temmuz ayında kara kışı görmüştük. İşte o an, mevsimlerin artık anlamlarını yitirdiğini duyumsadım. Artik yazın kayak yapıp, kışın çilek yiyebiliyorduk. Projeme uygun düşen müzik ise Venedik’teki bir kütüphanede saklıydı. Vivaldi’nin az bilinen fagot konçertoları, dönemin alışıldık çalgısal müziğinin çok ötesindedir. Orkestranın kullanılışı, mükemmel bir oda müziği sisteminin örneğidir. Sanki Musica Sequenza için yazılmış gibiydiler. Kafamdaki „yeni mevsimler“e uygun 4 sıradışı eseri seçip, bunları bir program müziği olarak kurguladım. Bu proje için günümüz fagotunu İtalyan barok dönem kamışlarıyla buluşturduk. Yaylılarda pek çok yenilik yaptık. Böylece geleneksel Venedik Barok müzik tınısını kendi özgün tınımızla birleştirdik ve ortaya hiç alışılmamış bir „barok tını“ çıktı.
DHM ile başka projeleriniz var mı? Türkiye’ye de gelecek misiniz?
The New Four Seasons adlı ilk albümümüz 16 Mart’ta tüm dünyada satışa çıkıyor. Yine Mart ayında, Alman Kultur Radio ve Sony Music ortak yapımı olacak bir Vivaldi Compilation albümü geliyor. Albümde Musica Sequenza’dan tam 3 parça yer alacak. Yani Mart ayında 2 CD kaydımız birden piyasaya sunulmuş olacak. Turnelerimiz içinde son 3 yıldır yer almayan tek ülke maalesef Türkiye. Ancak eminim yakında güzel projeler için ülkemize de davet edileceğimizi umuyorum.

PORTRAIT : BURAK

Türk Fagotçu Burak Özdemir, Berlin Çağdaş Müzik Sahnesinde

Türk fagotçu Burak Özdemir ve New York’lu barok topluluğu Musica Sequenza, Borusan Kültür Sanat işbirliğiyle, 30 Kasım’da Berlin’in önde gelen çağdaş sanat ve performans mekânı RadialSystem V’te bir konser verecek.

 Türk fagot sanatçısı Burak Özdemir ve 2008 yılında Juilliard’da kurduğu dönem müziği topluluğu Musica Sequenza, 30 Kasım 2012 Cuma akşamı, Almanya çağdaş müzik sahnesinin önemli merkezlerinden RadialSystem V’te Vivaldi’nin Dört Mevsim eserinin yeni ve özgün bir yorumunu sunacak. RadialSystem V ve Borusan Kültür Sanat işbirliğiyle geçtiğimiz hafta Borusan Müzik Evi’nde gerçekleştirilen ve büyük ilgi gören “New Sounds of Berlin” gecesine paralel olarak düzenlenecek konserde barok tınılar, çağdaş elektronik ve caz doğaçlamalarıyla buluşacak.

Konserde Musica Sequenza, dinleyenlere, Vivaldi’nin groove caza kayan yeni ve enerjik bir yönünü gösterecek. Dört Mevsim’in orijinalinde senfonik bir yapıda seslendirilen, kışın melankolisi, ilkbaharın özlemleri, yazık tutkuları ve sonbaharın hüznü bu kez fagot, yaylılar ve kontrbas ile seslendirilecek. Müzisyenler, Vivaldi’nin ölümsüz eserine, yazılışından neredeyse 300 yıl sonra günümüz insanının mevsim dönüşleriyle örtüşen ruh halini yansıtan bir yorum getirecekler. Burak Özdemir’in elektro-akustik eserlerinin de seslendirileceği konserde, DJ İpek İpekçioğlu’nun canlı elektronikleri ve Musica Sequanza’nın dönem müziğindeki ustalığı, dinleyenleri adeta görünmez bir perdeyle sarmalayacak.

Burak Özdemir hakkında:

2008 yılında Borusan Kocabıyık Vakfı Bursu ile yüksek lisans öğrenimi için gittiği Juilliard’da bugün saygın bir barok müzik topluluğuna dönüşen Musica Sequenza’yı kuran Burak Özdemir, aralarında Juilliard Senfoni, Borusan İstanbul Filarmoni ve Berlin Oda Orkestrası’nın da bulunduğu saygın topluluklarla yurtiçi ve yurtdışında konserler verdi. Özdemir, solo kariyerinin yanı sıra Andreas Scholl, Jordi Savall ve Fazıl Say gibi isimlerle yaptığı oda müziği çalışmalarıyla da dikkat çekti. Yakın dönemde aldığı ödüller arasında Hindemith Vakfı Ödülü, Juilliard Konçerto Yarışması Ödülü ve İstanbul Caz Festivali Genç Yetenek Ödülü de bulunuyor. Yorumculuğunun yanı sıra tutkulu bir elektro-akustik bestecisi olan Özdemir, akustik topluluklar, canlı elektronikler, interaktif bilgisayarlar, çeşitli medya, dans, sahne ve film çalışmaları için besteler yapıyor.

INTERVIEW : BURAK

Alles Gute, Burak!

Burak Özdemir ist ein Mann der Gegensätze. Als Komponist und Fagottspieler gelingt ihm virtuos der Spagat zwischen Barock und Moderne, zwischen klassischer und elektronischer Musik.

Özdemir hat bereits mit der weltweit gefeierten Choreographin Sasha Waltz, dem Ausnahmepianisten Fazil Say und dem Produzenten Matthew Herbert zusammengearbeitet und schreibt Musik für Opern, Commercials und Kinofilme.

Was bewegt einen jungen Musiker wie Özdemir, sein Leben der klassischen Musik zu widmen, und gleichzeitig in Klubs zu feiern? Welche zeitgenössischen Bezüge finden sich in der Musik Bachs? Und wieso überhaupt eine weitere Bach-Einspielung? Diese und weitere Fragen haben wir dem Wahlberliner Özdemir diskutiert, der in Istanbul aufgewachsen ist und in Berlin an Universität der Künste und in New York an der renommierten Juilliard School studiert und seinen Abschluss gemacht hat. Wer Silvester in Berlin feiert, hat die Möglichkeit Özdemir live mit seinem Ensemble im Radialsystem zu erleben, mit seiner Premiere Fuga The ElectroBaroqueOpera, in der er PergolesiKompositionen mit Elementen des Jazz, elektronischer Musik und orientalischen Klängen kombiniert. Allen anderen sei sein aktuelles Album Bach: The Silent Cantata wärmstens empfohlen, für das Özdemir Bach neu arrangiert hat. Darin übernimmt das Fagott die Gesangstimme und legt neue Facetten in den Kompositionen Bachs offen.

DU HAST MIT DEINEM BAROCKENSEMBLE MUSICA SEQUENZA BACH NEU EINGESPIELT. WARUM GERADE BACH? SCHLIEßLICH GIBT ES ZAHLREICHE INTERPRETATIONEN.

Der Auslöser für das Album Bach: The Silent Cantata war mein Wunsch, mich musikalisch mit dem Thema Kommunikation in der heutigen Zeit auseinanderzusetzen. Sowohl ihrer Vor- als auch Nachteile. Ausgangspunkt ist hierfür ein Gedicht von mir, das auch in dem CD-Booklet abgedruckt ist. Im Anschluss folgte eine intensive Recherche, welcher Komponist dafür in Frage kommen könnte. Bach stand zu Anfang gar nicht fest. Nach einiger Zeit stieß ich auf seine geistlichen Werke, die das Thema Liebe sehr ausführlich behandeln, natürlich unter einem christlichen Aspekt. Als ich Bachs Kompositionen dagegen auf einer rein musikalischen Ebene betrachtet habe, wurde es eine zeitlose, eine universelle Liebe. Bachs Musik ist so ausdrucksstark, so emotional, dass ich mir sicher war, dass sie auch ohne Text die Gefühle transportieren kann. Er hat über 300 Kantaten geschrieben, durch die ich mich alle durchgelesen habe, und nach und nach meine Auswahl für die CD getroffen habe. The Silent Cantata ist meine ganz persönliche Essenz von Bachs Kantaten, die ich für Fagott neu arrangiert habe. Das Besondere bei meinem Album ist neben dem Fagott als zentrales Instrument, dass der Solist bei jedem Stück in eine andere Rolle schlüpft. Das Fagott hat eine tonale Vielfalt, die keine menschliche Stimme leisten könnte. Auf dem Album spiele ich alle Gesangsstimmen, von Sopran über Alt und Tenor bis hin zum Bass selber. Hätte man das Album mit Gesang eingespielt, hätte man für jedes Stück einen anderen Sänger engagieren müssen.

WIESO SPIELST DU FAGOTT? WARUM GIBT ES SO WENIGE EINSPIELUNGEN MIT FAGOTT ALS SOLOINSTRUMENT?

Das Fagott ist ein Instrument das sich wunderbar für Artikulation eignet. Bei Gesangsinterpretationen wird jede einzelne Silbe, jeder einzelne Vokal artikuliert. Wenn ich Fagott spiele, artikuliere und atme ich wie ein Sänger. Fagottspielen ist für mich singen. Das Fagott hat eine originäre Gesangsqualität, die ich mit meinen Neuarrangements zum Teil erstmals präsentiere. Nach Konzerten sprechen mich regelmäßig Klassikliebhaber an, dass sie überhaupt erstmals gehört haben, wie ein Fagott eigentlich klingt und welches große tonale Spektrum es hat. Normalerweise lassen die Komponisten das Fagott immer mit Bass und Cello zusammenspielen, um diese Instrumente zu unterstützen. Es gibt ein paar wenige Komponisten, die die Gesangsqualität des Fagotts erkannt haben, wie z. B. Strawinsky. Diese Unterschätzung des Fagotts finde ich jedoch spannend. Wir leben im 21. Jahrhundert, und erst jetzt werden die Gesangsqualitäten des Fagotts ausgelotet, das aus dem 16. Jahrhundert stammt. Daran arbeite ich.

ZWISCHEN BAROCK UND HEUTIGER ELEKTRONISCHER MUSIK LIEGEN GUT 400 JAHRE MUSIKGESCHICHTE. WIE KAMST DU DAZU, DIESE BEIDEN GENRES ZU VERBINDEN?

Als ich noch in Istanbul lebte, gründete ich bereits ein Duo-Ensemble für Fagott und elektronische Musik. Es reizte mich, die Möglichkeiten des Fagotts als Soloinstrument zu erforschen und es mit Klubmusik zu kombinieren. Bei meinem Studium an der Juilliard School hatte ich die Möglichkeit, dies weiter zu verfolgen und mit meiner Abschlussarbeit, der elektroakustischen Oper Fuga zu krönen. In den letzten zehn Jahren habe ich durch meine weltweiten Konzerte im Bereich der Alten Musik, der zeitgenössischen und der elektronischen Musik vielfältige musikalische Erfahrungen gesammelt, die jetzt in meine Projekte einfließen lasse, wie zum Beispiel in mein aktuelles Album Bach: The Silent Cantata. Als verbindendes Element findet sich sowohl in der Barockmusik als auch in der zeitgenössischen Musik die Improvisation. Deshalb gibt es in meinem Ensemble Musica Sequenza auch immer Platz für Improvisation. Man könnte sogar soweit gehen und sagen, dass es musikalische Parallelen gibt, die die beiden Genres kompatibel machen. Mein Background ist die Klassik, ich stelle sie aber immer in einen neuen Kontext, wie bei meinem Vivaldi-Album, oder jetzt aktuell bei Bach. Ich möchte Klassik wieder einem jüngerem Publikum zugänglich machen. Dafür muss die Klassik von ihrem Sockel heruntergehoben werden und in einen Dialog mit der heutigen Generation treten. Deshalb ist es mir so wichtig, dass in Klubs auch Klassik aufgeführt wird. Während sich andere musikalische Stile untereinander mischen und neu definieren, geschieht dies nicht mit der Klassik. Mein Ziel ist es: dass sich klassische Musik auch im Klubkontext etabliert, dass sie zum Feiern und Tanzen gespielt wird. Die Klassik hat uns auch heutzutage etwas zu sagen, in Bezug auf unser aktuelles Leben. Deshalb habe ich auch das Album Bach: The Silent Cantata eingespielt.

PORTRAIT : HERMES

Burak ist Hermes

Am 4. April stellt der türkischstämmige queere Künstler Burak Özdemir zusammen mit dem Ensemble Musica Sequenza sein neues Werk HERMES vor. Mit HERMES, hat Burak eine spezifische Klangarchitektur geschaffen: er choreographiert den Klang unter der Verwendung von mikro-tonalen Intervallen und altgriechischer modaler Harmonik als Grundlage. Der Kern von Buraks ausstellungsähnlichem Kunstwerk wird vom Ensemble Musica Sequenza unterstützt. HERMES wurde mit Gesang, Barockfagott, Streichquartett und Theorbe, sowie Feld Aufnahmen und Klangkunst instrumentiert. All diese Klänge verschmelzen in diesem sinnlichen und aufregenden Werk.

PORTRAIT : HERMES

Burak Announces New Album HERMES

After setting the release date for his highly anticipated album, HERMES, Istanbul-born Berlin-based sound-artist & composer Burak announces the album launch date in Berlin.

Acclaimed melodic techno producer and composer Burak presents his latest album HERMES for the first time performing live with ensemble Musica Sequenza at the beautiful and intimate Silent Green on April 4th.

Burak’s newest album, released on April 12th via Berlin label Neue Meister, has a religious ritual setting at its core, using the Greek tragedy as the dramaturgical nexus for the piece. Named after the Greek god, album contains the choreographed sounds and the micro tonal score transport the listener through various chapters of a spiritual ceremony. The resulting nine compositions on the album bring the audience back to the starting point with greater awareness to witness the epic finale. Burak’s latest sound avant-garde HERMES, has allowed techno to become more complex, elastic and even vulnerable.

PORTRAIT : BURAK

Burak Özdemir, Fagottist und Komponist

Burak Özdemir ist Fagottist, Komponist, Ensembleleiter und Musikproduzent. Nachdem er viele Jahre vor allem mit dem von ihm gegründeten Ensemble Musica Sequenza in der Alten-Musik-Szene unterwegs war, veröffentlich Burak Özdemir nun sein Album mit Eigenkompositionen unter dem Titel „HERMES“. Am Donnerstag Abend stellt er die neuen Stücke in einem Release-Konzert im Silent Green Kulturquartier in Berlin-Wedding vor. Ein Porträt von Judith Kochendörfer.

PORTRAIT : LYRE

Turkish producer Burak released a stunning virtual reality music video of captivating new single „Lyre.

Having studied at The Julliard School, the University of the Arts Berlin, as well as the Istanbul Conservatory, Berliner musician Burak (real name Burak Özdemir) boasts an impressive résumé in the world of music, both as a composer, a bassoonist, and a director.

In 2008, Burak founded Musica Sequenza in New York, an ensemble focused on the innovation of baroque music and intercultural production. As of 2019, Burak has spent over a decade honing his craft, and is now set to release his forthcoming album HERMES, from which we are thrilled to  host the music video premiere of the single „Lyre.“ A perfect manifestation of the quintessential Burak sound, „Lyre“ is constructed using a specific sonic architecture that he choreographs using microtonal intervals and ancient Greek modal harmonies. This highly unique approach, particularly in the greater context of electronic music, is both refreshing and captivating; a truly captivating audio experience. The accompanying music video is perfectly in line with how we perceived „Lyre,“ transporting listeners into a stunning virtual reality representation that is both surreal and, quite literally, „out of this world.“

In „Lyre,“ I felt a piece that contained many universes, a piece that was open to abstract experiences that did not remain fixed when I first listened. The fact that the piece was open to abstract ideas enabled the diversity of the universe. It is based on the aftermath of mankind as a story, in a timeline in which the evolution of life begins in the space and reaches into space. Then we want to create an environment, minimal yet toxic, where the audience follow the details without any boredom and experience a different perspective every time they watch.“ Throughout the HERMES album, the listener is immersed in a striking combination of Baroque bassoon, glass flute, gut-strings, violin, theorbo, lyra and Persian percussion instruments cleverly combined with a multitude of field recordings and instrumented, 3D sound design. The full album is set for release on April 12th, 2019, and will be premiered live on the 4th of April in Silent Green, Berlin. We highly encourage you to check it out and explore a whole new world of sound!

INTERVIEW : BURAK

Ich bin ein offenes Buch; es ist nichts geheim.

Schonmal was von Electro-Baroque gehört? Wir auch nicht. Bis Burak kam. Burak spielt Barockfagott. Er ist Sound Designer und künstlerischer Leiter vom Ensemble Musica Sequenza. Das Ensemble spielt auf historischen Instrumenten aus dem 18. Jahrhundert und verbindet diesen alten Klang mit elektronischer Musik. Voilà: Electro-Baroque! Burak macht übrigens Musik, seit er acht Jahre alt ist. Also er macht sie seither nicht nur, er schreibt sie auch! Nur mal so. Sein 5. Soloalbum HERMES präsentiert er am Donnerstag im Silent Green in Berlin. Verwirrt? Durcheinander? Keine Sorge, das soll so.

Was ist gute Kunst? Skurril, kurios, abgefahren, die mich verwirrt, mich durcheinander bringt.
Beschreibe dein aktuelles Werk in drei Worten: Elastisch, fremd, hypnotisch.
Wer inspiriert dich? Natur, Technologie und smarte Leute.
Was verbindet Istanbul und Berlin?Seelen, die hungrig nach kulturellem Austausch sind.
Wovon kannst du nicht genug bekommen? Die Stimme von Sarah Vaughan.
Was hat dich zuletzt emotional berührt?Ein Bild von mir und meinem Vater, das ich wiedergefunden habe. Auf der Rückseite eine Notiz auf Türkisch: „Burak ist 15 Tage alt, sein Vater ist für dieses Bild an einem Tag 900 km gereist.”
Welches Kunstwerk würdest du gern besitzen? Michelangelos David
Mit welchem Künstler, welcher Künstlerin wolltest du schon immer mal ein Bier trinken? Johann Sebastian Bach und Cate Blanchett
Gibt es etwas, das du gern tun würdest, dich aber nicht traust? Spacewalk
Schließ die Augen und denk an etwas Schönes. Woran denkst du? Ich stehe auf, hole mir eine Zeitung. Auf der ersten Seite steht ganz groß: „Trump tritt ab!”.
Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Ich würde eine Käseplatte und Charcuterie-Teller servieren mit Baguette und Wein. Alles Bio natürlich.
Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Die Erfindung des Plastiks vermeiden.
Was sollte niemand von dir wissen? Ich bin ein offenes Buch; es ist nichts geheim.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was liest Du momentan? Meine Antwort: alles was Chelsea Handler schreibt.
Das letzte Wort: Ich freue mich euch alle am 4. April in Silent Green zu sehen!

INTERVIEW : BURAK

These were significant times for all of us to remember.

Hi Burak, welcome to VENTS! How have you been?

I’m doing pretty good, standing somewhere between the record release and the world premiere of Hermes; quite excited to finally share these nine fresh-squeezed songs with you music-lovers around the globe.

Can you talk to us more about your latest single “LYRE”?

The album is created around one particular character; the Greek God Hermes. I will now sound as if I am wearing thick glasses. :) One of the beliefs in Greek Mythology is, that Hermes invented the musical instrument Lyre, which is a small, harp-like plucked instrument. Long story in short; Hermes seized and cut up the tortoise and used the hollow shell, along with reeds, an ox’s hide, and strings of sheep gut, to make the first seven-stringed Lyre. He offered his instrument to Apollo and Apollo, later on, gave it to his son Orpheus, the God of music. Lyre became some sort of a symbol of musical share between those immortal Gods and the story behind it, became timeless. Now I take off my glasses. :)

Did any event in particular inspire you to write this song?

All of the nine songs in this album were created with tons of inspiration of Hermes and Greek mythology. Maybe because I was born in Istanbul, I have my own relationship with ancient histories and myths. With Daniel (Mulder), the creative director of Hermes, we wanted to take all that ancient information to form a modern tribe for our society today. We imagined an untouched territory, in which Hermes was traveling alone. We imagined a dream-like deserted planet, where foreign creatures and elements were producing unheard sounds and distorted melodies. We wanted the listeners to enter a new world of hidden traces of ancient times and an unknown, futuristic realm. I prefer to stand still and close my eyes while listening to the album.

What made you want to go for a VR experience for the visuals of the track?

Since the project was already developing deeply visual, Daniel and I were both excited about the idea of discovering further methods of story-telling by trying out the latest technology. Virtual reality brought the world of Hermes to our eyes in such exquisite and wild manner. I personally always enjoy the most recent hi-tech and tend to adapt fast to the changes within the technology that surrounds us. But without an artistic touch, all that complex applied science and the machinery stay rather dry. It becomes even boring after a while. I believe it is a fascinating time for artists to experiment with all kinds of robots and electronics to discover further tools in expression. Iris van Herpen and her 3D printed dresses are to me such an inspiring example to the subject.

How was the filming process and experience behind the video?

Enes (Özenbas) the director of the Lyre video was tempted by Daniel’s artwork. The imagery in the booklet reflects, how we imagined the Hermes landscape. At that point the album was not only about the character Hermes, but also the abandoned planet, that Hermes was traveling through. Enes took this visual information into the next level. He has a unique way of working with virtual reality, especially in terms of coloring, layers and environmental data digits. We completed the film in such marathon; in two and a half months and the days were long and intense. But we all knew, at the end, it was going to be what we wanted to take out of that complicated monster technology.

The single comes off your new album HERMES – what’s the story behind the title?

Hermes is quite an edgy mythological character to start with. He is the God of the thieves, the protector of the travelers. He can move between unknown territories, where others cannot. I think of this album as a choreographic sound installation. There is a cold, large industrial architecture and the gentle sounds move in it like a dancer; elastic, hypnotic. I hear Hermes moving as sound in these songs.

How was the recording and writing process?

To be honest, quite messy in some days. There were too many layers in the creative process. I composed both acoustic components and the electronic library of sounds more less parallel. Then we recorded the instrumental channels with Christian Jaeger in Berlin. With the ensemble (Musica Sequenza) we spent a considerable amount of time practicing the micro-tonality and the ancient Greek modalities. This was the 4th time we went in the studio with Christian, so he knew my musical taste, my expectations and my ensemble’s way of playing very well, which made the recordings convenient. Afterwards, we moved to the postproduction with two producers of the album; Van Rivers in New York City and Alejandro Mosso. Later on we developed the remixes with friends and colleagues; Hernan Cattaneo, Matthew Herbert, N’to, Rodriguez Jr., Magdalena and Philipp Sollmann (Efdemin). I never worked before on a single project with so many producers and sound artists together. These were significant times for all of us to remember.

What was the selection process like on what exotic instruments to use on the album?

My orchestra Musica Sequenza is a specialist on period music; renaissance, baroque and classical. We perform on historical instruments of the 17th and 18th centuries, such as harpsichords, gut-stringed violins, archlutes, violon. I myself play the baroque bassoon. We wanted to extend the orchestration this time with few other authentic ancient gadgets. I invited the sounds of Lyre, crystal flute and Persian percussions to the album. These fragile instruments became powerful throughout the dialogue with the electronics. And electronic music became sensitive and vulnerable after getting in touch with these ancient instruments. This to me was a pure cultural exchange, which freed the music from any genres and labels.

What made you want to go with this rare gear?

I write music with any kind of material since I was eight. Toys, bassoons, synthetics. After a certain time, nothing seemed unusual to me to compose with. An instrument being invented a thousand years ago, does not make it automatically irrelevant to our ears today. It is rather our own choice to left them behind and unplay them. When we compare baroque violin with gut strings with a modern violin with steel strings, we cannot say that the modern one is better. They just have different sound approaches and different sound results. I consider the past centuries and the inventions of those times as relevant as the ones of our days.

How your upbringing has influence your writing?

I work hard when I work. I make time and room for creative stuff to come out. I inform my family and friends, that I won’t be around. I shut off my cell, the internet and I write music from the inside, introverted. I don’t let any other kind of light to enter the cave from the outside. I like to listen to myself and to the music that runs in my head. There is a thin line between the outside world to be an inspiration to us and to be a distraction to us. I rather prefer to have as few as possible contact with the outside on those creative days. Once the work is written, a very social way of working begins; producers, performers, PR directors, managers, record labels, promoters, agents, venue directors, festival directors, audience. The invisible baby, which was created in a hidden cave, becomes all of a sudden a global public property.

What role does Berlin play in your music?

I like my studio in Berlin. I have 7 bassoons, a 20th century Bösendorfer grand-piano and some technology attached to them. There is a park right outside the building. The green all over the city plays a big role in my relationship with Berlin. Otherwise I suffer, for example in big industry cities with 50 shades of grey. I start immediately to miss the 50 shades of blue of the Istanbul Bosphorus. Both our labels’ Sony Music and Neue Meister offices are based here, so are the players of Musica Sequenza as well as our PR director Juste. I have close friendships here, which grew organically after living here for 14 years. This combination makes me somehow very Berlin. But I’m hardly in town, so I have to write a lot of music on the road too. I believe, Berlin doesn’t make my music any different, but it comforts me big time on my breaks, when I’m not writing music.

Where did you find the inspiration for the songs and lyrics?

Inside my head. I get new ideas when I read or work out. Running in the nature clears my head, so I can make space for new ideas. I regret, I stopped meditating few years ago. After a good meditation I often feel new ideas bubble in my stomach. I write poetry sometime. And sometime I use them in my music. I decided to sing the vocal parts of Lyre, even though I am not a singer. Perhaps this made it easier for me to sing. After all, who could judge me as a singer, when I was not even a real one.

Any plans to hit the road?

Yes, we are preparing now for the World premiere of Hermes on June 7 and 8 at the Karavaan Festival in the Netherlands. After that, we are going to one of my favorite houses; Borusan Istanbul for Hermes’ Turkey premiere. We will visit Handel Festival in Halle, the Bach Festival in Schaffhausen and many others.

What else is happening next in BURAK’s world?

I’m working on several new projects at the moment. Opium will premiere in Switzerland in 2020, so will Morphine in Halle. I’m also writing my new album Devas, which is the following episode after Hermes, belonging to the same trilogy. I am looking forward to the summer, spending some quality time with friends and family. Days without spending good time with the loved ones are incomplete to me.

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REVIEW: ATLAS PASSION

Bach «Atlas Passion» feierte in Schaffhausen Weltpremiere

Oratorische Raumchoreografie von Burak Özdemir nach Johann Sebastian Bach mit Musica Sequenza, Salto Corale und der Cinevox Junior Company

Die «Atlas Passion» von Burak Özdemir und Musica Sequenza ist eine Weltpremiere. Burak Özdemir gibt in seiner Raumchoreografie den Passionen von Johann Sebastian Bach eine ganz neue Bedeutung. Er führt die Zuschauer in Form einer Klangwanderung, die den Kreuzweg Jesu Christi versinnbildlicht, durch das Theatergebäude und zu sich selbst. «Atlas Passion» ist ein auf jedes Theater individuell zugeschnittenes Ereignis.

Was verbindet heutige Glaubenskriege und humanitäre Notlagen mit den Passionen von Johann Sebastian Bach? Einiges, meint Burak Özdemir, und kreiert mit der «Atlas Passion» aus Bachs Vorlagen eine aktuelle Passion als Musiktheater. Ein szenischer Rundgang führt das Publikum durch das Theatergebäude. Der Kreuzweg Jesu Christi, von dem die Bach-Passionen im Kern handeln, bildet dabei das musikalisch-theologische Grundgerüst, welches durch Informationen aus Bibel, Torah und Koran ergänzt wird. Tänzerische Skulpturen, vier Sopranistinnen, ein Chor und ein mobiles Orchester lassen ein Panoptikum der Glaubensfragen entstehen, mit Bezügen bis in unsere Gegenwart. Aktuelle Themen wie Krieg, Flucht, neuer Nationalismus und der Nahostkonflikt spiegeln sich mit den archaischen Heilsversprechen der drei grossen Weltreligionen.

 

Bachbeer Silent Cantata Sampling Baroque Burak Ozdemir Musica Sequenza Hermes 1ARTICLE: MUSICA SEQUENZA

Bach Goes With Everything

Baroque is the new pop! So goes the motto of bassoonist Burak Özdemir’s ensemble Musica Sequenza. Özdemir’s work is brilliant. In subsequent decades, pop musicians have repeatedly drawn from the Bach well. Bobby McFerrin teamed up with Yo-Yo Ma in 1992 to cover the famous Musette from the Anna Magdalena notebook. Eminem sampled Bach’s Toccata and Fugue in D minor on his 2013 track “Brainless.” Of course, Musica Sequenza includes Bach in its avant-garde amalgam of baroque, pop, and electronic music. The list of Bach-inspired pop songs goes on and on, and it is just a small portion of the popular music that bears Baroque influence.

 

Milliyet Logo Burak Ozdemir Musica Sequenza Hermes 1INTERVIEW: KORERO

Kendimi bir köprü olarak görüyorum

ISTANBUL – Pera Müzesi’nin, Suna ve İnan Kıraç Vakfı’na ait “Oryantalist Resim”, “Anadolu Ağırlık ve Ölçüleri” ve “Kütahya Çini ve Seramikleri” koleksiyonlarından esinle oluşturulan, üretimlere alan açtığı müzik projesi “Yeni Sesler”, Burak Özdemir & Musica Sequenza’yı ağırladı. Proje kapsamında Burak Özdemir sorularımızı yanıtladı.

Musica Sequenza Türkiye ve yurt dışında nasıl tepkiler alıyor. Özellikle klasik müzik dünyasının projenize yaklaşımı nasıl?
Farklı kültürlere ve bu kültürler arası ilişkilere olan ilgim çocukluğumdan beri büyüktü. 20’li yaşlarımda değişik kökenlerden sanatçıların buluşabileceği, özgür bir platforma ihtiyaç duyuyordum. O yıllarda New York’ta öğrenciydim. Donem arkadaşıma bir teklif yaptım. “Bizler için bir gece organize edeceğim, ancak hiç prova yapmadan sahnede buluşacağız.” Bu performans öncesi sanatçıların birbirleri ile proje hakkında telefon & email dahil olmak üzere her turlu iletişimine engel getirmiştim. 2008 yılında Lincoln Center’da Charles Klein Gallery’de ilk performansımızı gerçekleştirdik. Sahneye çıkmadan saniyeler öncesinde, ne seyirciler, ne de biz sanatçılar ne olacağını bilmiyorduk. O gece ilk yapısal improvizasyona dayalı projemiz “Transmute” doğdu. O zamanlardan beri büyüyen bir aile olarak da bu yolda devam ediyoruz.

Türkiye’de pek de tanınmayan bir enstrümanı çalıyorsunuz. Fagot ile tanışmanız nasıl gerçekleşti?
Fagot ile 11 yaşında İstanbul konservatuvarında tanıştım. O yıllarda, dersler bittiğinde Kadıköy’ün arka sokaklarında güzel müzik dinleyebileceğim plak dükkânlarında ya da café’lerde soluk alayım diye her gün firardaydım. Okul dışındaki arkadaş çevrelerimde çok sosyaldim. Sonraki yıllarda ev partileri, gece kulüpleri, 90’li yıllarda İstanbul’daki büyülü renkli hayatin her imkânını kullandım. Elektronik müziğe olan ilgim o erken yaslarda gelişmişti. Kasetçalarıma radyo kayıtları alarak başlamıştım dinlemeye. Sonra CD’ler patladı. Gündüzleri konservatuarda Vivaldi, Bach çalışıp, geceleri elektronik müziği takip ediyordum. Sanki iki farklı kişinin hayati tek bir vücutta birleşmiş gibiydi. Yıllar içerisinde bu iki tutkum birbirine gittikçe yakınlaşmaya başladı. Önce fagot ile elektronik müzik yapmaya başladım. Sonra Musica Sequenza doğdu, barok ve elektronik çalışmalarımı birleştirebildiğim bir grup ortaya çıktı. Bu benim için yıllar içerisinde gelişen organik bir transformasyondur.

Klasik müziğe deneysel yaklaşımlar katıyorsunuz. Bu fikir ortaya nasıl çıktı?
Sanat bence bütün duyu organlarımıza hitap ediyor. İyi bir yemeğin verdiği tat, iyi bestelenmiş bir müziğin kulağımızda bıraktığı nota kadar sanatsal anlam taşıyabilir. Pürüzsüz tıraşlanmış bir mermer heykele dokunduğumuzda hissettiğimiz heyecanı, dijital sanat eserlerinde de algılamamız mümkündür. Bu sebeple sanat dalları arasındaki farklılıkları sinir olarak görmek yerine, aksine onların birbirleri ile yakın ilişkide olmaları ile ilgileniyorum. Farklı dallardan sanatçılar ile ortak çalışmak bana daha çok ilham veriyor, eserlerimin boyutlarını da daha öteye taşıyor. Kendimi çalışma hayatımda bu alanları buluşturan bir köprü olarak görüyorum.

Türkiye’de klasik müziğe ilgiyi nasıl buluyorsunuz? İzleyiciler arasında belirgin bir kitle gözünüze çarpıyor mu?
Türk dinleyicileri kültüre ve sanata derinden bağlı bir kitle olarak görüyorum. Özellikle müziğin Türk insaninin doğasında derinden yeri olan bir sanat dalı olduğunu düşünüyorum. Müziğe hisleriyle bağlanan ve tutkulu bir kitledir Türk dinleyicisi. Avrupa’nın pek çok ülkesinde karşılaşmadığım bir duygusal derinlikten bahsediyorum.

Klasik müzik serüveninizde Barok önemli bir yer kaplıyor. Bu dönemin sizin için ne ifade ediyor?
Barok müzik soğuk ve sert bir müzik. İfadede sınırların ne kadar esnek olduğunu anladığımız bir dönem. Barok eserlerin notasyonundaki esneklik ve özgürlük icracılara hayal güçlerini ifadeye dökmelerine olanak sağlar. İcracı olarak barok dönem ile kendimi en özdeşleştirdiğim olgu doğaçlamalardadır.

Müziğinizi müzelerden gece kulüplerine farklı mekanlarda icra ediyorsunuz. Bir kıyas yapacak olursanız performans sırasında kendinizi hangisinde daha rahat hissediyorsunuz?
Nerede olursa olsun, sahnede kendimi evimde hissediyorum. Gece kulüplerinde, konser salonlarında ve müzelerde gerçekleştirdiğimiz performanslar arasında dürüst olmak gerekirse, bir fark hissetmiyorum. “Korero / Sohbet” Pera Müzesi’nin daveti üzerine, Yeni Sesler serisi için yazdığım yeni bir eser. Muze koleksiyonundaki tarihi tabloları ses tasarımı ve canlı improvizasyon ile iletişime geçirdiğimiz çağdaş bir performans.

Handel ve Bach projeleriyle müzikseverlerin karşısına çıktınız. Barok dönemin bir dahaki üstadı Vivaldi ile ilgili bir projeyi sizden bekleyelim mi?
Antonio Vivaldi, Musica Sequenza’nin debut albümü “The New Four Seasons”da zaten bizlerle birlikteydi. Bu albüm Deutsche Harmonia Mundi şirketinden 2012 yılında tüm Dunya genelinde satışa çıktı ve bir bestseller olarak uzun yıllar raflarda kaldı. Önümüzdeki yıllarda Vivaldi ile buluşacağımız yeni projeler de gelecektir. Ancak öncesinde çok önemli bir yeni albüm Nisan 2019’da piyasaya çıkacak: Hermes. Hermes benim için bir ilk. Daha önce içeriğinde sadece benim kendi bestelerimde oluşan bir albüm piyasaya sunmamıştık. Bundan önceki albümlerimizde her zaman barok bestecilerin eserlerine de yer vermiştik. Bu barok eserleri ya yeniden besteleyerek ya da yer yer yapılarını değiştirerek kaydetmiştik. Ancak Hermes barok enstrümanların tınılarını çağdaş elektronik müziğin sinirsiz imkânlarıyla harmanlayan deneysel bir çalışma. Nisan 2019’da Edel/Neue Meister plak şirketinden tüm dünya genelinde satışa çıkacak.

 

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CONCERT REVIEW: BACH THE SILENT CANTATA

Burak Özdemir und sein Ensemble zu Gast im Staatstheater Darmstadt

DARMSTADT – Viele Interpreten schon haben sich bei ihren Experimenten mit der Musik Bachs darauf berufen, dass auch der Altmeister seine Stücke gern bearbeitet habe. Der aus Istanbul stammende, in Berlin lehrende Fagottist Burak Özdemir geht allerdings mit seinem Ensemble „Musica Sequenza“ besonders weit, denn er verfremdet die Werke des Thomaskantors mittels elektronischer Technik bis zur Unkenntlichkeit. Zunächst beginnt das Kammerkonzert im Kleinen Haus des Staatstheaters Darmstadt ganz konventionell, wenn die Cembalistin Jia Lim Präludium und Fuge c-Moll aus dem ersten Teil des „Wohltemperierten Klaviers“ brav herunterspult.

Doch dann entfaltet sich das Spiel der achtköpfigen Gruppe zu einer „Silent Cantata“ auf historischen Instrumenten, einer Folge von Arien ohne Worte, bei denen der rührige Chef die Singstimme auf sein Fagott überträgt. Burak Özdemir kommt in wehendem, schwarz-weiß gemusterten Gewand auf die Bühne, während seine Mitstreiter in schlichtem Schwarz auftreten. Er bewegt sich mit aufmunternder Gestik tänzelnd zwischen den Pulten, nimmt auch mal im Schneidersitz auf dem Boden Platz. Die Barockklänge werden immer wieder leicht verformt, so wenn Jia Lim die Begleitakkorde auf der Truhenorgel perkussiv antupft, oder wenn die Primgeigerin Daniela Gubatz mit der Streichergruppe dem berühmten Siciliano-Satz aus der g-Moll-Flötensonate dissonante Seufzer hinzufügt. Die Arienauswahl folgt offensichtlich nicht inhaltlichen, sondern rein musikalischen Kriterien, wobei Stücke aus Kantaten, Passionen, der Chor „Et in carnatus est“ aus der h-Moll Messe und instrumentale Intermezzi aufeinander folgen.

Nach der Pause wendet sich das Blatt: Das Konzert wird unter dem Motto „Sampling Barock – Bach“ im Foyer des Kleinen Hauses fortgesetzt, wo die meisten Zuhörer das Geschehen stehend verfolgen müssen, was nicht allen Gästen gefällt. Das gleiche Programm ist nun noch einmal zu erleben, diesmal mit elektro-akustischer Verwandlung der nach wie vor auf alten Instrumenten erzeugten Musik. Es ist ganz im Sinne der Bewegung „Baroque is the new Pop“, wenn die motorische Rhythmik eine Metamorphose zum hämmernden Groove erlebt, wenn die Akkorde sich hin zum schnarrenden Geräusch transformieren und wenn nur hier und da Bachs originale Melodien aufleuchten.

Burak Özdemir treibt die Entwicklung temperamentvoll an, sich der Musik fast wie in Trance hingebend. Verstärkt wird der packende Eindruck noch durch Videoprojektionen, die auf die einzelnen Programmnummern zugeschnitten sind. Straßenszenen, Weltraumbilder, Landschaftseindrücke, abstrakte Farbspiele lösen sich in bunter Folge ab und lenken den Blick auf die Vielgestaltigkeit der Welt, unabhängig von der genauen Herkunft der Bach-Zitate. Der Beifall für Özdemir und sein vortreffliches Ensemble war nach gut zwei Stunden einhellig, bevor die Musiker zum Ausklang in die Bar der Kammerspiele luden.

 

CONCERT REVIEW: SAMPLING BAROQUE / BACH

Du lieber Heiland, ein Clubhit

Stuttgart – Auch für die letzte Nachtschicht des diesjährigen Musikfests hatte sich die Bachakademie die hippen Wagenhallen am Nordbahnhof als Location erkoren. Verständlich angesichts der Überalterung des Publikums. In der Tat mischte sich hier der experimentierfreudigere Teil der Stammgäste mit einer Zielgruppe, für die der Besuch eines Clubs selbstverständlich ist. Vielleicht kann man für ein neues Generalbasszeitalter halten, was Besucher aus aller Welt in angesagte Berliner Clubs wie das Berghain lockt. Dass die jungen Musiker von Musica Sequenza dort ebenso zuhause sind wie in klassischen Konzertsälen, macht die 2008 in New York gegründete Gruppe, die vorwiegend auf historischen Instrumenten spielt, zu einer Idealbesetzung für einen experimentellen Crossover-Ansatz.

Konzertmeisterin Daniela Gubatz zur Rechten, lenkt Fagottist und Ensembleleiter Burak Özdemir das Geschehen im Zentrum, nimmt sich mit seinem Holzblasinstrument führender Stimmen an, während er nicht nur die elektronischen Klangereignisse aus seinem Laptop mit einem kleinen Mischpult steuert, sondern auch die Visuals der Projektionen auf einer Leinwand. Gleichzeitig als DJ und VJ, als Virtuose und sein Dirigent agiert Özdemir beim Auftritt unter dem Titel „Sampling Baroque“, der sich der Musik Bachs, vor allem aus seinen sakralen Vokalwerken , unter Techno-Vorzeichen zu nähern suchte.

Nebel quillt auf, Özdemir windet sich mit seinem Fagott in den zuckenden Lichtern der etwas zu präsenten Lightshow und sieht in seinem mit grauen Federn besetzten Umhang ein wenig aus wie ein in die Asche gefallener Paradiesvogel. Vieles an diesem Abend klingt wie eine Mischung aus Tech-House und Minimal Music, wobei Bach mitunter nur noch als Spurenelement wahrzunehmen ist. Dafür unterstreicht Özdemir den aktuell in der Clubkultur sehr geschätzten orientalisch-folkloristischen Einschlag seiner Barock-Remixe unterstreicht.

Die Videos zeigen Tunnelfahrten im Zeitraffer, organisch wuchernde Strukturen, bunte Schlieren und Oberleitungen. Manches passt besser, manches weniger. Nah am Clubhit die Version der Arie „Eilt, ihr angefochtnen Seelen“ (aus Bachs Johannespassion), zum reizvollen Pizzicato der tiefen Streicher geht im Rezitativ „Du lieber Heiland du“ (aus der Matthäuspassion) der Mond auf.

Licht und Schatten auch bei den Zugaben frei nach Händel: „From This Unhappy Day“ gerät zur stärksten Nummer des Programms, „Piangerò“ reibt sich an einem unangemessenen Pattern, rhythmische Sportgymnastik im Hintergrund, „Lascia ch‘io pianga” mutiert zum Deephouse, während sich öffnende Blüten signalisieren.

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CONCERT REVIEW: SAMPLING BAROQUE / BACH

Chronicle of a digital era

One of the most interesting productions is Sampling Baroque: Exposing Bach by Burak Özdemir and his group Music Sequenza.  The production combines the tradition of the historical informed music practice “with the practically unlimited possibilities of electronics. Daring digital sounds clash or merge with Bach’s love songs so that every aria floats in its own world of sound”. Exposing Bach has been developed together with the  New-York based Swedish Dj and producer Van Rivers. The festival’s Chronicle of a digital era is part of the main program of the 2018 ‘European Capital of Culture’ cultural program of Leeuwarden.

 

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CONCERT REVIEW: SAMPLING BAROQUE / BACH

Oranjewoud Festival presents multicolored Bach series

ORANJEWOUD – During the seventh and extra-long edition of Oranjewoud Festival, musicians such as Nigel Kennedy, Jean-Guihen Queyras, Francesco Tristano and Baroque group Musica Sequenza will each give color to composer Johann Sebastian Bach. It forms one of the program lines during the annual classical music festival at Heerenveen. Oranjewoud Festival takes place from 1 to 10 June and is part of the main program of Leeuwarden-Friesland Cultural Capital of Europe 2018. The innovative German baroque group Musica Sequenza also combines Bach with electronics. Artistic leader Burak Özdemir denounces the way people hide their true feelings behind a Facebook façade and other social media. With his radical mix of techno and baroque, he creates a completely new color spectrum and gives space to the timeless and universal emotions that apply both in Bach’s time and in ours.

 

CONCERT REVIfagotnetwerk logo burakEW: SAMPLING BAROQUE / BACH

A special, spiritual sound experience by Musica Sequenza in which old and new meet each other.

Since his earliest childhood, composer and bassoonist Burak Özdemir has been fascinated by sound. He records it, mixes and distorts it, and always creates new timbres. At Exposing Bach , the expertise of his many-headed ensemble on authentic performance practice on historical instruments is combined with the virtually limitless possibilities of electronics. Adventurous digital sounds collide or blend with Bach’s love songs, giving each aria its own sound world. Timeless feelings such as love, pain and joy, the same as in the time of Bach, can be heard as new.

 

bachtrack logoCONCERT REVIEW: SAMPLING BAROQUE / BACH

Quiet innovation: Baroque experimentalism at OranjewoudFestival

The site of a summer residence used by the Dutch Royal family dating back to 1676 might not seem the most obvious setting for a forward-thinking arts festival, but Oranjewoud Festival’s experimentalism isn’t of the obvious kind. Tempering innovation with tradition, the 2018 edition of the festival in the Friesland area of the Netherlands sees historically-faithful Baroque performances sitting alongside immersive post-rock concerts, and classic chamber works next to techno-informed interpretations of Bach.

BACH, is one of the more intriguing themes in this year’s program, specifically in how it includes young musicians with a plastic attitude to the master’s legacy. Turkish bassoonist Burak Özdemir’s ensemble Musica Sequenza have been bringing a 21st-century approach to the canon for some time with their Sampling Baroque project, which grafts glitchy beats onto works by Handel et al. At Oranjewoud this year they’ll be Exposing Bach, answering anyone who wondered what Bach’s music would sound like transplanted to a Berlin nightclub.

 

Thuringer Allgemeine Burak Ozdemir Musica Sequenza Bach Silent Cantata 1CONCERT REVIEW: BACH THE SILENT CANTATA

Musik sagt mehr als tausend Worte

Thüringer Bachwochen: In einem außergewöhnlichen Kantatenkonzert ersetzte ein überragender Fagottist die menschliche Stimme

Ohrdruf. Angekündigt ist ernsthafte Barockmusik, doch nun steht dieser schlanke junge Mann da vorn im Altarraum, in wehende Seidentücher gehüllt, und seine Füße stecken in weißen Turnschuhen. Das wird wohl ein außergewöhnliches Konzert..

Genau. Und solches war der Bach-Stadt Ohrdruf vorbehalten. Im Rahmen der Thüringer Bachwochen gastierte dort, in der St.-Trinitatis-Kirche, am Sonntagnachmittag der in der Türkei aufgewachsene Komponist und international geehrte Fagottist ­Burak Özdemir gemeinsam mit dem in Berlin angesiedelten Ensemble „Musica Sequenza“. Einerseits sind dessen Mitglieder auf Alte Musik spezialisiert – beispielsweise spielen die Geiger und der Bratschist mit konvex geformten Barockbögen, und eine Laute ist selbstverständlich auch dabei –, andererseits haben sie sich teils waghalsigen klanglichen Experimenten verschrieben.

In diesem – weniger waghalsigen – Fall nun hatten sich die Musiker Vokalwerke Johann Sebastian Bachs vorgenommen, die sie unter dem Titel „The silent Cantata“ (Die schweigende Kantate) vortrugen: Ja, die menschliche Stimme schwieg tatsächlich, aber an ihre Stelle trat Özdemirs Fagott. Und die Rechnung ging auf – dieses für Soloauftritte nicht gerade prädestinierte Instrument „spielte“ nicht, sondern es „sang“, und das Timbre dieser Stimme, die dem Holz entströmte, berührte die Hörer im Innersten.

Die Geigen und die Bratsche des Ensembles demonstrierten vielfach ihre Liebe zum geheimnisvollen Pianoklang, zum Teil con sordino, also mit Dämpfer, und immer wieder war es verblüffend, wie harmonisch Fagott und Ensemble miteinander umgingen. So etwa in der Arie „Gelobet sei der Herr, mein Gott“ aus der gleichnamigen Kantate BWV 129, worin die verzierte Melodik zweier Violinen, des Violoncellos und des Fagotts in schönster polyphoner Manier einander umschlangen – Musik, in der man „baden“ mochte..

Ob nun der Chor „Et incarnatus est“ aus der Messe h-Moll mit seinen Seufzermotiven, die eindringlich punktierten Rhythmen der Arie „Ach, mein Sinn“ aus der Johannes-Passion oder zum Schluss der erstaunlich rasch und intensiv zupackend gestaltete Chor „Allein zu dir, Herr Jesu Christ“ aus der gleichnamigen Kantate BWV 33 – Özdemir und sein Ensemble boten Musik, die unter einfach die Haut ging.

Langer begeisterter Applaus und eine verdiente Zugabe krönten das außergewöhnliche Bach-Konzert.

 

hr 2 Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 1CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Hier entsteht eine neue Spielart von Musik.

Mit Händel in den Club – Barockmusik und Elektronik

Eigentlich ist das aus Berlin kommende Ensemble namens Musica Sequenza ein Barock-Ensemble, das auf historischen Instrumenten spielt. Sein Leiter aber, der Komponist und Fagottist Burak Özdemir, erforscht Klänge aller Arten.

Auf seiner neuen CD hat Musica Sequenza bekannte Arien aus Händel-Opern instrumental eingespielt. Mit elektronischen Sounds wie man sie aus der Clublounge kennt, und mit Hilfe eines DJs in New York hat Burak Özdemir Händels Arien dann neu abgemischt, sie verfremdet und in etwas Neues verwandelt. Das Klangergebnis geht weit über ein banales „Anything goes“ hinaus. Erschienen ist die CD des Ensembles Musica Sequenza bei der Deutschen Harmonia Mundi, einem Label für Alte Musik. Ein Angebot für Technoliebhaber wie für Klassikhörer gleichermaßen. Unser Klassik-DJ Niels Kaiser sagt Ihnen Genaueres:
Ob man eine solche Musik als schön oder als hässlich empfindet, das kann nur der Zuhörer für sich selbst entscheiden. Die Clubsounds sind hier jedenfalls weit mehr als nur eine pittoreske Zutat zu Händels Musik, mehr als ein reines Ornament. Hier entsteht eine neue Spielart von Musik.
Dass DJs mit den Mitteln der elektronischen Clubmusik klassische Musik remixen, das allein wäre ja nichts Neues. Hier aber greift ein klassischer Musiker ein, der Händels Musik zuvor selbst eingespielt hat. Mit der Durchmischung von historischer Musik und aktuellen Klängen entsteht etwas Neues, etwas, an dem beides – Klassik und Elektronik – seinen gleichwertigen Anteil hat.

Das ist keine Loungemusik für den Hintergrund. Es wird genau geschaut bzw. hingehört: was passt zusammen, was fügt sich gut ineinander, was ergibt zusammen Sinn? Manchmal kann man den Klang sogar im ersten Moment noch gar nicht richtig einordnen: kommt er von den Barockinstrumenten oder kommt er aus der Maschine?

Das Ensemble Musica Sequenza besteht aus fünf Barockstreichern, einem Zupfinstrument und dem Barockfagott Burak Özdemirs. Ihr Ziel ist es nicht, Händels Musik aufzublähen. Tatsächlich ist der Klang oft reduziert, werden Stimmen ausgedünnt, entsteht ein feines Klangewebe. Auch die elektronischen Bestandteile der Musik sind fein ausgetüftelt.

Das Ergebnis ist eine ruhig dahin fließende Musik, die zu Kontemplation einlädt und auch als Meditationsmusik taugen würde. Wie auch immer man das nun findet – schön oder hässlich – es gibt beim Zuhören jede Menge Details zu entdecken. Es ist ein Album, für das man sich Zeit nehmen kann, egal ob als Clubgänger oder als Händelhörer. Das Ergebnis ist eine ruhig dahin fließende Musik, die zu Kontemplation einlädt und auch als Meditationsmusik taugen würde. Wie auch immer man das nun findet – schön oder hässlich – es gibt beim Zuhören jede Menge Details zu entdecken. Es ist ein Album, für das man sich Zeit nehmen kann, egal ob als Clubgänger oder als Händelhörer. 

 

REVIEW: ATLAS PASSION

Burak Özdemir und sein Ensemble zu Gast im Staatstheater Darmstadt

DARMSTADT – Viele Interpreten schon haben sich bei ihren Experimenten mit der Musik Bachs darauf berufen, dass auch der Altmeister seine Stücke gern bearbeitet habe. Der aus Istanbul stammende, in Berlin lehrende Fagottist Burak Özdemir geht allerdings mit seinem Ensemble „Musica Sequenza“ besonders weit, denn er verfremdet die Werke des Thomaskantors mittels elektronischer Technik bis zur Unkenntlichkeit. Zunächst beginnt das Kammerkonzert im Kleinen Haus des Staatstheaters Darmstadt ganz konventionell, wenn die Cembalistin Jia Lim Präludium und Fuge c-Moll aus dem ersten Teil des „Wohltemperierten Klaviers“ brav herunterspult.

Doch dann entfaltet sich das Spiel der achtköpfigen Gruppe zu einer „Silent Cantata“ auf historischen Instrumenten, einer Folge von Arien ohne Worte, bei denen der rührige Chef die Singstimme auf sein Fagott überträgt. Burak Özdemir kommt in wehendem, schwarz-weiß gemusterten Gewand auf die Bühne, während seine Mitstreiter in schlichtem Schwarz auftreten. Er bewegt sich mit aufmunternder Gestik tänzelnd zwischen den Pulten, nimmt auch mal im Schneidersitz auf dem Boden Platz. Die Barockklänge werden immer wieder leicht verformt, so wenn Jia Lim die Begleitakkorde auf der Truhenorgel perkussiv antupft, oder wenn die Primgeigerin Daniela Gubatz mit der Streichergruppe dem berühmten Siciliano-Satz aus der g-Moll-Flötensonate dissonante Seufzer hinzufügt. Die Arienauswahl folgt offensichtlich nicht inhaltlichen, sondern rein musikalischen Kriterien, wobei Stücke aus Kantaten, Passionen, der Chor „Et in carnatus est“ aus der h-Moll Messe und instrumentale Intermezzi aufeinander folgen.

Nach der Pause wendet sich das Blatt: Das Konzert wird unter dem Motto „Sampling Barock – Bach“ im Foyer des Kleinen Hauses fortgesetzt, wo die meisten Zuhörer das Geschehen stehend verfolgen müssen, was nicht allen Gästen gefällt. Das gleiche Programm ist nun noch einmal zu erleben, diesmal mit elektro-akustischer Verwandlung der nach wie vor auf alten Instrumenten erzeugten Musik. Es ist ganz im Sinne der Bewegung „Baroque is the new Pop“, wenn die motorische Rhythmik eine Metamorphose zum hämmernden Groove erlebt, wenn die Akkorde sich hin zum schnarrenden Geräusch transformieren und wenn nur hier und da Bachs originale Melodien aufleuchten.
Burak Özdemir treibt die Entwicklung temperamentvoll an, sich der Musik fast wie in Trance hingebend. Verstärkt wird der packende Eindruck noch durch Videoprojektionen, die auf die einzelnen Programmnummern zugeschnitten sind. Straßenszenen, Weltraumbilder, Landschaftseindrücke, abstrakte Farbspiele lösen sich in bunter Folge ab und lenken den Blick auf die Vielgestaltigkeit der Welt, unabhängig von der genauen Herkunft der Bach-Zitate.
Der Beifall für Özdemir und sein vortreffliches Ensemble war nach gut zwei Stunden einhellig, bevor die Musiker zum Ausklang in die Bar der Kammerspiele luden.

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CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Cool umgesetzt und atemberaubend arrangiert.

Klassische Bestandteile mit Electronica zu einer untrennbaren Melange zu verweben, ist ein Abendteuer. Kopf dieses Projekts ist Burak Ozdemir, der den barocken Klang von Georg Friederich Händel in den „Sound of Berghain: ummünzt: mal klassisch und dub-techig, mal pin purer Minimal-Techno-Manie und mal, als sässe Giorgio Moroder hinter dem Mischpult. „Die elektronische Musik wirkt im Gegensatz zu den Arien sehr kühl“, sagt Burak. Er wollte beide Genres in ihren Extremen halten. Die verträumten klassischen Elogen treffen hier auf die kalte Ästhetik der modernen Welt. Cool umgesetzt und atemberaubend arrangiert. 

 

Hurriyet Musica Sequenza Burak Ozdemir Handel Sampling Baroque

CONCERT REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Fagot ile Barok Pop!

Fagotçu Burak Özdemir’in barok icraları 2012’den bu yana Almanya’da saygın klasik müzik firması Harmonia Mundi’den yayımlanıyor, övgü alıyor. Bir yandan da elektronik müzik alanında çalışan, ses kesitleriyle deneyler yapan Özdemir ‘dijital barok / barok pop’ akımını başlattı. 17 Haziran’da, grubu Musica Sequenza ile İstanbul Müzik Festivali kapsamında Bomontiada’da Bach ve Handel uyarlamalarını sunacak.

11 yaşında, konservatuvarın birinci sınıfında fagotu seçmesinin nedeni çalgının alışılmadık ses yapısı ve ‘bilimkurgu unsuru’ gibi görünmesiydi… Babası müzisyendi. Oğlunu İstanbul Devlet Senfoni Orkestrası’na götürmüş, arkadaşlarından enstrümanlarını tanıtmasını istemişti. Burak Özdemir “İlk bakışta kavraması güç, gizemli görünümünden ve yumuşak sesinden çok etkilendim” diyor o günleri anlatırken. Modern fagot yerine tarihi enstrüman seçmesinin, ses kesitleri ve elektronik efektlere yönelmesinin nedeni de farklılık arayışı. Berlin Sanat Üniversitesi’ndeki lisansüstü eğitimi sırasında barok fagota geçti, elektronik müzik bölümünde çalışmalar yaptı.
Erken çağ müziğini elektronik platformda icra girişimi öylesine ikna ediciydi ki muhafazakâr görüşlerin etkin olduğu akademik ortamda bile kabul gördü. Amerika’da, ünlü Juilliard Akademisi’nde Jordi Savall, William Christie gibi önemli müzikçilerin bulunduğu jüriye klasik müziğin katı ritüellerinden arınmış, daha şeffaf, erişilebilir bir müzikle gençlere, geniş kitlelere ulaşmayı hayal ettiğini anlattı, doktora hakkını kazandı.

Juilliard’da yazdığı elektro barok operası ‘Fuga’ (Kaçış) Amerika’da sahnelendi, projeleri için kurduğu Musica Sequenza (Müzikal Kesitler) topluluğuyla Vivaldi icraları ilgi gördü fakat Burak Özdemir asıl çıkışını Avrupa’da yaptı. Sony’nin Almanya’da barok müzik yayımladığı Harmonia Mundi’yle 2011’de 10 plaklık anlaşma imzaladı. 2012’de yayımlanan ‘Vivaldi: The New 4 Seasons’ın repertuvarı keman konçertoları yerine dört fagot konçertosundan oluşuyordu. Ayrıca iki kantatı kontrtenor Daniel Bubeck yorumlamıştı. Akustik repertuvar daha sonra Berlin’deki Radial System kültür merkezinde elektronik versiyonuyla seslendirildi. Ertesi yıl Bach’ın kantatlarını insan sesi yerine fagotla yorumladığı ‘Silent Cantata’ yayımlandı. Bu repertuvar İstanbul konserinde de icra edilecek Sampling Baroque/Exposing Bach (Baroku Dijitalleştirmek/ Bach’ı Ortaya Çıkarmak) projesine kaynak oldu.  2014’teki ‘Rameau a la Turque’ barok çağın Fransız ve Osmanlı bestecisini karnaval atmosferinde bir araya getiriyordu. Rameau’nun operası fagotun solistliğiyle, Tanburi Mustafa Çavuş’un saz eserleri otantik sazlarla seslendirilmişti. Geçen yıl yayımlanan ‘Sampling Baroque / Exposing Handel’ elektronik denemelerin ilk albüm kaydıydı. Massive Attack grubuyla da çalışan Van Rivers’ın teknolojik desteğiyle kaydedilmişti. Almanya’daki Hale Handel Festivali’nin siparişiyle yazılan eser Harmonia Mundi’nin yayımladığı ilk elektronik barok örneği oldu.  Burak Özdemir, İstanbul’da grubu Musica Sequenza ile Bach ve Handel’in eserlerini elektronik uyarlamalarıyla seslendirecek. Konser biletsiz, ücretsiz. Kulüp ortamı ve elektronik efektler muhafazakâr kulakları zedeleyebilir. Meraklı, serüvene açık kulakları kanatlandıracağı aşikâr.

 

Plattenladen Tipps Burak Ozdemir Musica Sequenza Sampling Baroque Handel 1

CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Ein Dokument barocker Pracht!

Das junge Berliner Barock-Ensemble Musica Sequenza spielt Händels Arien nicht nur auf historischen Instrumenten, sondern konfrontiert sie mit musikalisch-technischen Möglichkeiten der Moderne.Menschliche Gefühle unterliegen hingegen keiner Mode, sind heute nicht anders als vor 300 Jahren, als Georg Friedrich Händel rund 40 Opern schuf, die noch heute im Fokus der Freunde der Barockmusik stehen. Arien wie „Ah! Mio Cor“, „Piangero“ oder „Lascia“ hat Musica Sequenza für sein Album ‚Sampling Baroque/Händel‘ aufgenommen, um so für ein neues Händel-Erlebnis zu sorgen. In Berlin eingespielt und vom skandinavischen DJ und Produzenten Van Rivers in New York abgemischt, ist die Kollektion ein Dokument barocker Pracht und elektronischer Kühle. Burak Özdemir, Komponist, Fagottist und Leiter von Musica Sequenza, erklärt dazu: „Ich wollte beide musikalischen Genres in ihren Extremen halten. Von Händels Seite so viel Liebe, Drama und Schmerz und auf der anderen Seite die Elektronik mit modernster Technologie.“ 

 

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 CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Wie gut beides zusammenpasst-eine zeitlose Musik mit modernen Klängen.

Klassik und elektronische Musik-eine Mischung, die als unvereinbar gilt.

Burak Özdemir und sein Ensemble „Musica Sequenza“, zeigen auf „Musica Sequenza-Sampling Baroque Händel“, wie gut beides zusammenpasst-eine zeitlose Musik mit modernen Klängen,die eben nie zu aufgesetzt modern wirken. Da wird nicht mit aller Macht versucht, zwei Klangwelten zu verbinden, die einfach nicht zusammenpassen. Vielmehr werden Impulse gesetzt, dezent akzentuiert-und das hebt die Genialität Händels eher hervor, statt sie mit modernen Beats zu übertönen.

Dabei ist eine ruhige, meditative Musik entstanden, die den Hörer nicht überfordert und sowohl für KLassik-und Elektro-Pop-Fans etwas Neues, Innovatives bietet.

Burak Özdemir geht von der Annahme aus, dass sich die menschlichen Gefühle nicht geändert haben, genauso wenig wie die Fähigkeit, musikalisch neue Wege zu gehen, etwas auszuprobieren, dass es vorher noch nie gegeben hat. Musica Sequenza führen diese Tradition weiter. 

 

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Wer sich diese CD mit offenen Ohren anhört und sich auf das Klangabenteuer einlässt, wird staunen, wie gut Händels Musik die modernen Sounds verträgt.

Alte Musik und neue Sounds

Burak Özdemir, ausgebildet in seiner Heimatstadt Istanbul, an der renommierten Julliard School in New York sowie an der Berliner Universität der Künste, ist in der Alte-Musik-Szene ein gefragter Fagottist: Er ist Mitglied des Barock-Ensembles L‘arte del mondo, hat schon mit William Christie und Les Arts Florissant oder der Lautten Compagney zusammen gespielt. 2008 hat er sein eigenes Barock-Ensemble Musica Sequenza gegründet. Dass er auch schon mit der Choreographin Sasha Waltz, dem Pianisten Fazil Say und dem englischen DJ und Produzenten Matthew Herbert zusammen gearbeitet hat, zeigt, dass er keinesfalls auf Alte Musik und festgelegt ist. Burak Özdemir komponiert auch und experimentiert gern mit Formen und Klängen.

Aufprall statt Verschmelzung

Auf der CD „Sampling Baroque Handel“ konfrontieren Musica Sequenza und Burak Özdemir barocke Musik mit gesampelten Sounds des 21. Jahrhunderts. Die Dramatik und Leidenschaft der Liebes-Arien aus Opern von Georg Friedrich Händel, gespielt auf historischen Instrumenten, trifft auf die kühlen, synthetischen Klänge des Synthesizers. Mitproduzent des Albums ist der schwedische DJ Van Rivers, der die derzeitige Underground- und Electro-Pop-Szene entscheidend beeinflusst.

Bei dem Aufeinandertreffen dieser Klangwelten soll keine Angleichung oder Verschmelzung stattfinden; Burak Özdemir will die barocken Klänge und die gesampelten Sounds „wie Schwarz und Weiß aufeinanderprallen“ lassen. Jede Klangwelt bleibt, wie sie ist, existiert parallel zur anderen; eine gegenseitige Beeinflussung findet nicht statt. Mal legen sich Herzschlag-Beats und Klick-Geräusche dezent auf eine Händel-Arie, mal wechseln die Klangwelten einander ab oder legen sich einfach wie zwei voneinander isolierte Schichten übereinander.

Einige Eingefleischte Händel-Fans mögen beim ersten Sound-Aufprall geschockt sein. Doch je mehr man sich auf dieses Experiment einlässt, je interessanter wird es, denn die Konfrontation der Klänge folgt einer geschickten Dramaturgie und ist raffiniert  koordiniert. Jede Händel-Arie oder auch einzelne Abschnitte davon werden durch die gesampelten Sounds in ein neues Licht getaucht, in einen anderen Kontext gestellt. Beim mehrmaligen Hören entdeckt man immer wieder neue Sounds oder Geräusche und plötzlich stellen sich doch Verbindungen zwischen diesen so grundverschiedenen Klangwelten ein. In einer Ouvertüre, zwei Interludien und einem Hallelujah zeigt Burak Özdemir seine Qualitäten als Komponist. Diese Stücke passen gut zu den Händel-Bearbeitungen, weil dort die gleichen Klangwelten zu hören sind.

Burak Özdemir und sein Ensemble Musica Sequenza behandeln die Werke Händels mit großem Respekt: Sie verzerren oder entstellen nichts, Händel bleibt Händel. Barock-Puristen mögen vielleicht die Nase rümpfen und rufen: Händel braucht keine Klangzutaten. Wer sich diese CD aber mit offenen Ohren anhört und sich auf das Klangabenteuer einlässt, wird staunen, wie gut Händels Musik die modernen Sounds verträgt.  

 

Rondo Magazin Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 2

CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Sinnlich und soghaft, komplex und einfach zugleich.

Crossover kann bisweilen fürchterlich schief laufen. Aber dieses neue Album des Berliner Ensembles Sequenza ist einfach gut gemacht – sinnlich und soghaft, komplex und einfach zugleich. Unter der Leitung von Burak Özdemir, einem Experten für die Grenzen zwischen elektronischer Musik, Pop und Klassik, überführen die Musiker behutsam Händels Musik in neue Klangwelten: Und in diesen gehen moderne elektronische Musik und barocke Affekte eine ungeahnt stimmige Symbiose ein. Sicher nicht nach Jedermanns Geschmack, aber faszinierend! 

 

Sozcu Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Bach Pop

PORTRAIT: BURAK OZDEMIR

Almanlar’a Bach sevdiren Türk

1600’lerden günümüze kadar Batı müzik dünyasını derinden etkileyen barok müziğin son dönemde yeni nesil bir temsilcisi var: Burak Özdemir. Almanlara barok ve klasik müziği sevdirmeye çalışan Özdemir, elektronik müzikle Bach’ı harmanlıyor.

Alman basını, Berlin’de yaşayan 1983 doğumlu Özdemir’i konuşuyor. Musica Sequenza adlı oda orkestrasıyla barok müziğini farklı tarzlarla harmanlayan Özdemir, son projesi “Sampling Baroque/Bach”da Bach’ın kayıtlarına başladı. Özdemir özellikle elektronik ritmlerle Bach’ı birleştirerek dikkatleri üzerine çekiyor.

Fagot çalan ve orkestrasını yöneterek konserlere çıkan barok müzik uzmanı, orkestrasının Bach’ın eserlerini orijinal enstrümanlarla çalınmasına önem verdiğini söylerken, “Fagot, barok için önemli bir enstrüman. Amacım klasik müziği gençlere sevdirmek. Klasik müziğin belli başlı bir kitleye hitap etmesine yönelik bir rahatsızlığım var. Ben bu geleneksel müzik şeklini farklı nesillere, gençlere ve klasik müzikle ilgisi olmayanlara sevdirmek istiyorum” diyor.

Gece kulüplerinde klasik müzik konserleri verdiklerini söyleyen Özdemir, harap haldeki terk edilmiş fabrikalarda barok konserler veriyoruz ve ardından DJ setler düzenliyoruz. Barok müziğin doğaçlamadan çok fazla etkilendiğini dile getiren Özdemir , “Notaya baktığınızda çok basit görülebiliyor fakat icrayla birlikte çok farklı noktalara çekilebiliyor. Bu sayede diğer müziklerle etkileşime kolaylıkla girebiliyor” dedi.

Almanya ve ABD’de eğitim gören Özdemir, birçok uluslararası festivalde de sahneye çıktığını söyledi. Özdemir, Sampling Baroque/Bach’ın bu yılın sonunda piyasaya çıkacağını da duyurdu.

 

Kultur Online Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 1

CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Hallelujah!! Was für Musik!! Was Özdemir mit/aus Händels Musik macht ist nicht einfach, aber einfach genial! Respekt! –

Ich sage über das neue Album von Musica Sequenza: Ja, Händels Musik enthält viel Liebe, Schmerz und Drama. Der Komponist Özdemir und seine Musiker packen auf diese Emotionen Spannung, Lebensfreude und Tanzlust obendrauf. Diese Musik ist nicht kühl sondern heiß! Sie entspricht viel mehr dem Gefühl der heutigen Zeit. Man suhlt sich nicht mehr in Schmerz und Trauer. Die jungen Leute gehen in Clubs statt in Opernhäuser. Es gibt dort keinen Graben, in dem sich ein Orchester versteckt. Die Bühne gehört dem DJ und das Leben den jungen Leuten.

Bisher dachte ich, Händel ist so wunderbar, man sollte die Finger von seiner Musik lassen. Seinen Kompositionen fehlt nix! Nachdem ich «Sampling Baroque» gehört, ja, erlebt habe, denke ich anders darüber. Was Özdemir mit/aus Händels Musik macht ist nicht einfach, aber einfach genial! Respekt! – Habe ich vor der Leistung Özdemirs und er vor der Musik Händels.

Was mich noch mehr beeindruckt und packt, sind nicht die geschickt gesampelten Sounds, die Händels Musik, ohne sie zu verzerren, neu und wahnsinnig spannend werden lassen. Das beste Beispiel hierfür ist «Lascia ch’io pianga», eine meiner liebsten Händel-Arien. Was mich noch mehr beeindruckt, sind die Kompositionen von Burak Özdemir. Diese Klangwelt, die er schafft ist eine, in der ich mich täglich aufhalten möchte. Dieses Niveau, diese Qualität seiner Kompositionen fand ich bisher nur im Bereich der klassischen Musik. In den vergangenen Jahren hörte ich überwiegend Klassik, die, ich fühlte es immer deutlicher, mich viel zu oft ernsthaft und traurig zurückließ. Bei Der Musik Özdemirs ist das anders. Ohne auf musikalisch anspruchsvolles Niveau verzichten zu müssen, genieße ich das positive und lebendige Gefühl, dass seine Musik mir schenkt.  

 

Background Music Blog Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 1

CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Dank seiner Ausgereiftheit!

Nicht dass ich jemals Zweifel gehabt hätte: die Verbindung von klassischer Musik und zeitgenössischen sounds endet nicht bei, ähem, crossover-acts wie Apocalyptica oder den zumeist mäßig überzeugenden Fusionsbemühungen diverser metal-acts, welche ein Orchester um sich scharen um dem eigenen Liedgut vermeintlich neue Facetten abzugewinnen. zu den eher innovativeren Beiträgen an der Schnittstelle barock und pop darf man Musica Sequenza zählen. dahinter steckt mit Burak Özdemir ein Soundbastler, der auf „Sampling Baroque/Handel“ (Sony Music) im besten sinne des Wortes beide Welten vereint. Ein experiment, welches zwar keine grenzen sprengt und so ähnlich schon an anderer stelle funktionierte, jedoch dank seiner Ausgereiftheit dennoch zu überzeugen weiß.  

 

Dream Out Loud Magazin Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 1

CD REVIEW : SAMPLING BAROQUE/HANDEL

In Wirklichkeit eines der interessantesten Projekte, die man dieses Jahr zu hören bekommt.

Die klassische Musik der Barockzeit zählt sicherlich nicht gerade zu den heißesten Sounds des Jahres 2016. Junge Menschen haben meistens etwas anderes im Sinn und auf den Ohren. Dies könnte sich vielleicht bald ändern. Zumindest die Aufgeschlossenen werden das neue Werk von Musica Sequenza lieben. Das Ensemble hat sich unter der Leitung von Burak Özdemir mit „Sampling_Baroque/Handel“ einem Crossover-Werk hingegeben, welches genau diese Musik als Thema behandelt. Und hier geht es dann auch noch in ein Spezialgebiet, nämlich zu den Werken von Georg Friedrich Händel.

Die Melodien von Händel zählen zu den besten des Barock. Darüber gibt es vermutlich keine zwei Meinungen. Über die Vielfalt, die Ausgestaltung und den Ton kann man trefflich streiten, die Melodien sind aber so ziemlich das Schönste, was die Klassik zu bieten hat. Daran knüpfen jetzt Musica Sequenza an. Die hier enthalten Songs, Tracks, Zwischenspiele und vielen Schlenker und Umwege spannen nämlich einen Bogen und verweben Händels Opern mit den Klängen der Moderne. Was sich auf dem Papier liest, als würde hier mit der Brechstande versucht Beats, Sounds und Synthesizer mit den Klassikklängen zu verbinden, ist in Wirklichkeit eines der interessantesten Projekte, die man dieses Jahr zu hören bekommt.

Liebe, Schmerz und Drama von Händel passen erstaunlich gut zu den kühlen Klängen. Das beißt sich auch nicht und nimmt sich auch gegenseitig nichts weg. Die Übergänge sind klasse gewählt worden und man kann sich in diese Musik regelrecht fallen lassen. So ganz nebenbei ist sie auch noch cool, lässig und modern. Özdemir und sein Mitstreiter schaffen es, die Musik so in die Jetztzeit zu holen. Die größte Leistung dürfte darin bestehen, dass die Ursprünglichkeit beibehalten und der eigentlichen Musik von Händel ihre Seele eben nicht beraubt wurde.

Fazit: „Sampling_Baroque/Handel“ von Musica Sequenza ist eines der interessantesten Crossover-Projekte der letzten Jahre. Elektronische Musik mit den Melodien von Händel zu verbinden ist ja nicht gerade naheliegend. Es haut aber hin, weil man da mit sehr viel Fingerspitzengefühl vorgegangen ist und den Melodien ihre Seele gelassen hat. So wird das wunder- und würdevoll in das Jahr 2016 transportiert. Dieses Album richtet sich nicht nur an Klassikfans, sondern auch an junge Leute, die Electro-Pop hören und Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen sind. 

 

Horstson Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 2

CD REVIEW : SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Wer also Lust auf „Händelektro“ hat, dem kann ich das Album wärmstens ans Herz legen.

Früher spielten die Heldinnen und Helden auf der Opernbühne zu Melodien von Georg Friedrich Händel. Heute spielt das junge Berliner Barock-Ensemble Musica Sequenza rund um Burak Özdemir diese Arien auf historischen Instrumenten und mixt dazu Elektrosounds und Klangwelten. Eingespielt wurden die Arien in Berlin und dann beim bekannten skandinavischen DJ und Produzenten Van Rivers in New York gemischt. Wer also Lust auf „Händelektro“ hat, dem kann ich das Album wärmstens ans Herz legen. Ein Konzertbesuch lohnt außerdem. Am 24.06.2016 spielt das Ensemble um 21 Uhr in der Berliner Berghain Kantine.  

 

HMV Japan Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 1

CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE/HANDEL

Burak Ozdemir has become a hot topic by carrying out the rock and trance music on a collaboration with synthesizers and bassoon.

ニューヨークのピリオド楽器だけでなくモダン楽器も扱うアンサンブル「ムジカ・セクンツァ」の、独特なプログラムによる『ヴィヴァルディ』『バッハ』に続くDHMへの3枚目のアルバムが登場します。この団体の音楽監督を務めるのは、ジュリアード音楽院を2010年にトップで卒業したファゴット奏者、ブーラク・オズデミール。彼はモダン・ファゴット、バロック・ファゴットも手掛けるのみならず、ロックやトランス・ミュージックをシンセサイザーとファゴットのコラボレーションで行うなどして話題になっています。
『サンプリング・バロック・ヘンデル』と題された今回のアルバムは、そうしたオズミデールの音楽性を反映し、バロック音楽と電子音楽によるリミックスで再構成されています。アフリカ音楽のようなパーカッションの上に美しいヘンデルの器楽によるアリアのメロディが流れるなど、これまでにない即興的な実験音楽も取り入られています。(DHM)

 

Five Music Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 1

 CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE HANDEL

Musica Sequenza present their „Fuji answer“ to the electronic music remixes!

★Deutsche Harmonia Mundi首度涉足跨界電子音樂之企劃。
★取材自韓德爾優美的歌劇旋律,改編為古樂器與電子音樂的新唱。
★Musica Sequenza藝術總監Burak Özdemir親自改寫,北歐知名製作人Van Rivers操刀混音。
★韓德爾經典名作齊錄,古曲再現當代新意。

「讓我為自己悲慘的命運哭泣,而我渴望自由……這場爭鬥模糊了我所遭逢的許多痛苦,我祈求我的痛苦能得到慈悲的解脫,而我渴望自由!」

韓德爾向以一流神劇作曲家之名為人所知,但其實還有許多經典的傳世旋律,是出自於他的歌劇之間。上面這首出自《林納多》的〈讓我淚流〉(Lascia ch`io pianga)即是一例,劇中被囚的女主角唱出哀歌一首,聞者莫不動容。

在韓德爾的歌劇創作生涯中,《林納多》是他的大起之作,不只頗受當時觀眾歡迎,〈讓我淚流〉還成為今日時常單獨演出的金曲之一。女高音唱此曲似是名正言順,假聲男高音的版本,也因電影《絕代豔姬》(Farinelli)披露了作曲當時閹伶的一段曲折,而風靡樂壇。但是一邊由古樂器樂團演奏,一邊搭上「現代風味」的〈讓我淚流〉,能是什麼模樣?Musica Sequenza用電子音樂混音版本,提出了他們的不二回答。

這個二○○八年由Burak Özdemir在柏林成立的合奏團,該團擅於將古樂音樂會轉為電音—巴洛克音樂表演,讓早期古典音樂與現代電子音樂對話其間,憑著他們對巴洛克音樂的特殊詮釋及饒富創意的概念與演出,已在國際上打出名號,也是許多名家首選的合作夥伴。

此前Musica Sequenza已在Deutsche Harmonia Mundi發行過備受好評的韋瓦第、拉摩、巴赫音樂專輯,如今再發新碟,且聽他們如何採樣、拼貼出電音風味的韓德爾。 

 

Terror Verlag Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 1

CD REVIEW: SAMPLING BAROQUE HANDEL

Wunderschönen Tonfolgen aus Händels Opern..

Georg Friedrich Händels Werke gehören zu den beliebtesten des Barock überhaupt. Er ist berühmt für seine außergewöhnliche Fähigkeit, Melodien zu erfinden, die ihre Qualität, wahre Ohrwürmer zu werden, bis heute nicht verloren haben. Gerade deshalb wählten das Berliner Ensemble MUSICA SEQUENZA und sein Leiter Burak Özdemir, der die Grenzen zwischen elektronischer Musik, Pop und Klassik bei seinen Konzerten und DJ-Sets regelmäßig fließend überschreitet, Händels Musik für ein innovatives Crossover Projekt namens „Sampling Baroque / Handel“

Der Silberling kombiniert über 15 Tracks den Klang historischer Instrumente mit der nahezu unbegrenzten Vielfalt elektronischer Sounds, Synthesizern und Beats. Die Musiker und der skandinavische Produzent Van Rivers betreten neue Klangwelten und verleihen wunderschönen Tonfolgen aus Händels Opern den Klang des urbanen 21. Jahrhunderts. Dabei überwiegen bis auf wenige Ausnahmen (vgl. das pumpende „Lascia“ oder die flirrenden Sounds von „From This Unhappy Day“) die klassischen, zeitlosen Elemente, die jedoch in jedem Moment ein smartes Konglomerat mit der modernen Elektronik eingehen.

So ist „Sampling Baroque / Handel“ in gleichem Maße ein Album für Fans der Barockmusik, die selbige ohne Angst vor Genre-Überschreitungen neu entdecken wollen, wie für ein junges Publikum, das seiner Electro-Affinität einen weiteren Aspekt hinzufügen möchte.  

 

schaffhauser nachrichten burak ozdemir musica sequenza sampling baroque bach 2CONCERT REVIEW: SAMPLING BAROQUE/BACH

Mit Bach und Burak in den Ausgang

Burak Özdemir und Musica Sequenza vereinen Bachs Arien, Clubmusik und Visuals zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk. 

<<Also wenn’s tönt, wie wenn irgendwas übersteuert oder kaputt wäre, musst Du nicht zum Mischpult schauen>>. warnt mich die Technikcrew vor. <<Das gehört bei denen zum Programm.>> Gut zu wissen. Trotzdem in die vorderste Reihe sitzen? Warum nicht. Immerhin hat man da einen unverstellten Ausblich auf die Bühne, welche sich in einem ungewöhnlichen Set-up präsentiert. Den hinteren Drittel nimmt ein Cembalo aus hellem Holz ein, rechts und links flankiert von Notenständern fuer die Ensemblemitglieder, vorne, auf einem altmodischen Holztischchen, thront ein DJ-Pult, von der hinteren Deckenwand hängt eine Projektionsfläche fuer Visuals. Die Kammgarnhalle ist bestuhlt und bis auf den letzten Platz besetzt, mit eher älterem, aber doch gut durchmischtem Publikum.

Bach und Techno verschmelzen

Impresario BurakÖzdemir und sein Ensemble, die Musica Sequenza nehmen rasch und ungezwungen ihre Plätze auf der Bühne ein. Er ein junger Mann, wie man ihn in jedem urbanen Club treffen könnte. Modisch, smart gestylt. Die Orchestermitglieder wirken einem klassischen Ambiente eher angepasst, bis auf ein Käppi da oder ein paar Turnschuhe dort. Warum solche Äußerlichkeiten beschreiben, wenn es um Musik geht? Weil sie in diesem Fall Indizien sind fuer das, was vom ersten Ton an klar wird. hier reichen sich Welten die Hand, die nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun haben.

Klassik mit moderner Clubmusik zu verbinden ist eine Vision, die der in Istanbul geborene und klassisch ausgebildete Fagottist Burak Özdemir und das Berliner Barockensemble Musica Sequenza verfolgen, Junge, bestens ausgebildete Menschen, mit einer grossen Liebe zu Klassik und Barock, und einer ebenso grossen Liebe zu Techno. Dass Bach tanzbar ist und mehr, beweisen Özdemir und seine Musica Sequenza. Einfach machen sie es dabei nicht. Technoide, elektronische Beats bilden die rhythmische Basis der Stücke. Die Samples pumpen jedoch nicht einfach geradlinig durch, sondern sind durchsetzt mit scheppernden, klirrenden, sirrenden oder sägenden Geräuschen. Die Beats werden aufgebrochen, minimiert, wieder aufgeblasen. Einer solchen Struktur mit analogen Instrumenten zu folgen und dabei dynamisch zu bleiben, erfordert höchste Konzentration und im wahrsten Sinne des Wortes Fingerspitzengefühl. Das Ensemble wirkt trittsicher auf dieser Gratwanderung und verfügt zudem über eine Violinsolistin, Daniela Gubatz, die dem Sequenzer die Stirn bietet.Özdemir selbst wirkt locker, geht völlig in seiner Musik auf. Tanz, schraubt hier und da am Sequenzer. Nimmt das Fagott, sein Kerninstrument, und setzt es ein wie eine Singstimme, interpretiert damit Bachs Arien. Und zwar auf den Punkt.

Gesamtkunstwerk mit Substanz

So locker und verschmitzt Özdemir sich auch präsentiert, so sehr ist spürbar, dass der Komponist und Musiker sehr genau weiss, was er will und macht. Der musikalischen Dimension und mit ihr korrespondierend fügt er eine weitere hinzu, die visuelle. Tunnelfahrten, elektrische Drähte, durch die Luft schwingend, Roboterklone, sich ohne ersichtliches Ziel auf konturlos grünem Grund bewegend, im Zeitraffer sich öffnende Blüten und animierte Zeichnungen erzählen Geschichten aus unserer modernen Welt, kreisen um die alten und ewigen Fragen der Menschheit. Keine Effekthascherei, sondern Substanz. Das Publikum quittiert sie mit einem warmen und ehrlichen Applaus.Özdemir und die Musica Sequenza haben ein schönes, mutiges Gesamtkunstwerk geschaffen, das in seiner Komplexität auch hohe Anforderungen an die Technik stellt. Die Crew der Kammgarn hat diese Aufgabe wunderbar gemeistert. Inklusive Störgeräusche. 

   

CSRF LOGOONCERT REVIEW: SAMPLING BAROQUE/BACH

From Bach to the Present!..

Sampling Baroque: Exposing Bach. «Crossing the bridge from Bach to the present»

Der türkische Fagottist und Elektronik-Spezialist Burak Özdemir hat sich vorgenommen, aus seinem Instrument den letzten Hauch von klassischem Staub weg zu blasen. Das gelingt ihm so gut, dass die New York Times sein Spiel als «more than energetic» feierte. In der Schaffhauser Kammgarn ist er mit seinem Barockensemble Musica Sequenza zu Gast, das er aus Studienkollegen und Kolleginnen von der Julliard School und der UdK Berlin zusammengestellt hat. Ein Brückenschlag vom Leipziger Thomaskantor zur Gegenwart am Bosporus – und am Rhein. Tag und Nacht macht er Musik: komponiert, sampelt oder spielt einfach Fagott. Trotzdem, sagt Burak Özdemir, wird er wohl bis an sein Lebensende nicht verstehen wird, was ihre Magie ausmacht. Und wie es wohl kommt, dass sie eine ganze Menschenmenge zusammenbringen kann.

SF Radio Kultur 2 Musica Sequenza Burak Ozdemir

CONCERT REVIEW: SAMPLING BAROQUE/BACH

Er macht Mozart discotauglich: Fagottist Burak Özdemir

Der türkische Fagottist Burak Özdemir will aus seinem Instrument den letzten Hauch von klassischem Staub wegblasen: Er kombiniert klassische Musik mit Elektrosounds, Videokunst und Performance – und verwandelt den Konzertsaal schon mal in eine Disco.

Dass sich Burak Özdemir für ganz unterschiedliche Genres interessiert, kommt wohl nicht von ungefähr: Sein Vater ist Professor für Komposition am Istanbuler Konservatorium und Jazzpianist, die Mutter war Balletttänzerin. Der 31-Jährige tritt schon früh in die Fussstapfen seines Vaters. Seit seiner Kindheit komponiert Özdemir elektronische Musik am Computer, experimentiert mit verschiedenen Klängen und ist fasziniert von den schier endlosen Möglichkeiten der elektronischen Musik.

Fagott und Elektronik – das passt

Burak Özdemirs andere grosse Leidenschaft gilt dem Fagott, das schon mal zum Tanzpartner wird auf der Bühne. An seinem Instrument liebt Özdemir vor allem seinen Klang: «Zwar ist das Fagott sehr alt, ein Renaissanceinstrument, dennoch ist es heute immer noch exotisch und mysteriös. Sein Klang passt für meinen Geschmack sehr gut zur Elektronik.»

In Istanbul und Berlin studiert Özdemir das Instrument, darauf macht er ein Aufbaustudium in historischer Aufführungspraxis und Musiktechnologie in New York. Özdemir stellt fest, er braucht eine Plattform für seine Musik. Denn er will beides: klassische Musik und Elektro, das lässt sich bei ihm nicht so einfach trennen. «Das sind meine Leidenschaften und Stärken, das ging immer parallel», sagt er. Darum bildet er 2011 mit Studienkolleginnen und -kollegen das Ensemble Musica Sequenza.

Klang, Licht und Videografie

Mit seinem Ensemble steht Burak Özdemir seither regelmässig auf der Bühne – in Clubs, aber auch im klassischen Konzertsaal. Seine Konzerte sind Gesamtkunstwerke; ein Zusammenwirken aus Klang, Licht, Videografie und Performance ist für Özdemir genauso wichtig wie die Musik selbst. Wenn er vom Computer aus sein Ensemble dirigiert, sieht er mit seinen muskulösen Armen und seiner Glitzerweste aus wie ein DJ aus einem Berliner Club. Wäre da nicht sein Fagott, dem er die schönsten und sanftesten Töne entlockt, bekannte Melodien von Bach oder Händel etwa. «Die Barockmusik gibt viel Raum zur Improvisation, weil Tempo und Dynamik noch nicht so vorgegeben sind wie im 20. Jahrhundert. Da hat man die Möglichkeit, die Werke persönlich zu gestalten.»

Abtanzen zu Bach und Mozart

Dass die klassische Musik ausstirbt, kann sich Burak Özdemir nicht vorstellen. Auch wenn er glaubt, dass sie sich momentan sehr verändert. Immer mehr junge Künstler vermischen klassische Musik und Elektronik, Jazz, Improvisation und Pop in neuen Konzertformaten und zeigen, dass man sehr wohl auch zu klassischer Musik von Bach oder Mozart tanzen kann. Denn auch das hat Burak Özdemir schon erlebt bei seinen Konzerten mit Musica Sequenza: «Bei den schnellen Nummern tanzte das Publikum wie auf einer Techno-Tanzfläche. Wir Musiker waren davon total überrascht und spielten dann auch anders – das war etwas ganz Besonderes.» 

Journal Musica Sequenza Burak Ozdemir Logo Sampling Baroque Handel 1

PORTRAIT : MUSICA SEQUENZA

Klassik mal anders

Beim Recherchieren oder einfach beim gelegentlichen Herumstöbern stößt man regelmäßig auf Kleinode spezieller musikalischer Experimente, die den Weg in die Regale der meisten Plattenläden wegen des eher unkommerziellen Ziels nicht gefunden haben. Immer wieder beschäftigen sich Musiker aus verschiedensten musikalischen Umgebungen mit der Adaptation klassischer Werke, teils um sich selbst einen zweckgebundenen Traum zu erfüllen, teils um diese manchmal in monumentalen, großorchestralen Kreationen verpackten Meisterwerke in einer vereinfachten Form einem anderen, einem neuen Publikum zugänglich zu machen.

Fagott und Theorbe im Mittelpunkt

Auch für das Fagott gibt es nicht viele Solistenrollen. Der türkische Fagottspieler und Leiter des auf Barockmusik spezialisierten Ensembles „Musica Sequenza“ Burak Ozdemir hat auf dem Album „The Silent Cantata“ Arien, Choräle und Kantaten von Johann Sebastian Bach in rein instrumentalen Versionen für sein Instrument arrangiert.  

Hurriyet Borusan Musica Sequenza Burak Ozdemir IKSV Sampling Baroque Handel 1

PORTRAIT : BURAK ÖZDEMIR

Barok Pop, Burak’tan sorulur!

Juilliard doktoralı fagotçu Burak Özdemir, barok çağın konçerto ve operalarından elektronik uyarlamalarla Almanya’da beş yılda yeni bir müzik türü geliştirdi. Saygın plak firması Harmonia Mundi’den yeni yayımlanan albümünde Handel operalarını ele alan Özdemir, “Klasik müzik, kalıplarını kırıp geniş kitlelere ulaşmanın yolunu bulmalı” diyor.

Elinde Rönenans’tan kalma enstrümanı, arkasında konser salonlarını gece kulübüne dönüştüren elektronik efektli oda müziği topluluğuyla, barok müziğe ilgi duyan çevrelerin ağır ve akademik dünyasında sıra dışı bir şahsiyet Burak Özdemir. 12 yaşından beri cebinde teybiyle sokağa çıkıyor, günlük hayattan sesler kaydediyor. Bilgisayarda sentetik seslere dönüştürüyor kayıtlarını. 17-18’inci yüzyıl bestecilerinin ölümsüz eserlerini elektronik efektlerle birleştiriyor.

2011’den bu yana Almanya’da, barok icraların saygın plak firması Harmonia Mundi’den dört albümü yayımlandı. Grubu Musica Sequenza’yla (Müzikal Kesitler) kaydettiği Vivaldi, Bach, Rameau uyarlamalarından sonra, “Sampling Baroque / Baroku Dijitalleştirmek” adını verdiği serinin yeni albümü “Exposing Handel / Handel’i Ortaya Çıkarmak” haziranda piyasaya sunuldu.

ÖLÜMCÜL RİSK

Almanya’da, erken çağ müziğinin Reinhard Goebel, Konrad Junghänel, Thomas Albert gibi efsane icracılarının arasından sıyrılıp elektrik süpürgesi, fare kapanı, kırbaç efektleri eşliğinde Handel operası yorumlamak aslında sanatsal açıdan ölümcül olabilecek bir girişim. Fakat Özdemir’in çalışmaları övgüyle karşılanıyor. Eleştirmenler klasikten yapılan çoğu elektronik uyarlamanın asansör müziğinden öteye geçemediğini hatırlatıp, Musica Sequenza icralarındaki orkestrasyon kalitesinden bahsediyor. Hatta pek çok erken çağ icracısının müzikte ulaşamadığı akışkanlığı yakaladığı için tebrik ediliyor.

Musica Sequenza, Avrupa’da Bach, Handel adına düzenlenen saygın festivallerin, önemli konser salonlarının yanı sıra gece kulüplerinde sahneye çıkıyor, Özdemir’e festivallerden beste siparişleri geliyor. Burak Özdemir, klasik müziğin icrasıyla ilgili ritüellere muhalif. Kıyafetinden alkış prosedürüne katı kuralların dinleyicinin soluğunu kestiğini savunuyor. “Barok eserleri kulüplerde, kumsal partilerinde icra etmek, klasiğe yeni dinleyici kazandırmak istiyorum” diyor.  2008’de, bu düşüncesini New York’ta Juilliard  Konservatuvarı’nın ilk kez açacağı erken çağ müziği doktora programının giriş sınavında da söyledi. William Christie, Jordi Savall gibi isimlerin bulunduğu jürinin normalde onu en yakın çıkış kapısına yönlendirilmesi gerekirdi. Genç fagotçu birikimi, deneyimi, yeteneğiyle öylesine ikna edeciydi ki erken çağ müziğinde tam burslu doktora hakkını kazandı. Elektro-akustik hayallerini gerçekleştirme yolundaki ilk adımı Musica Sequenza’yı da Juilliard’da kurdu.

MOZART SIRADA

Özdemir’in repertuvarı 17-18’inci yüzyılda yazılan eserler, enstrümanı dönem çalgıları. Özellikle fagotun insan sesine yakın niteliğini ortaya çıkaran besteleri seçiyor. “Fagotla şarkı söylüyorum” diyor. Bu nedenle çoğu uyarlaması barok operalardan. Müziğini yüksek teknoloji ürünü elektronik donanımlarla cilalıyor. Exposing Handel albümünün hazırlıklarından bahsederken, Massive Attack’ın ses mühendisi Van Rivers’la New York’un önde gelen stüdyolarından birinde bir ay çalıştığını anlatıyor: “Beni özellikle L.A.’de ve New York’ta son zamanların pop albümlerinde çok tercih edilen efektlerle ve tekniklerle tanıştırdı.”

Sloganı “Yeni pop: barok.” Kendi özgün müzik türünü geliştirmekle gurur duyuyor:“Rakibimiz olmadığı için besteci ve yorumcu olarak bir süre daha bu alanda çalışmayı sürdüreceğim” diyor. Almanya’daki Sony / Harmonia Mundi ile imzaladığı plak anlaşması 2021’de bitecek. Kalan zamanda en az beş albüm daha yayımlamayı planlıyor.

2014’te yayımlanan Rameau A La Turque’de, Jean-Philippe Rameau’nun operalarından seçmeleri çağdaşı Tanburi Mustafa Çavuş’un eserleriyle seslendiren Özdemir, yakın gelecekte bir başka 18’inci yüzyıl Osmanlı bestecisini ele almayı planlıyor. Şu anda yeni sezon için Mozart programı hazırlamakla meşgul. Yaz boyunca 100 civarında eser inceleyip, seçtiği eserlerden müzikal kolajlar hazırlayacak.Türkiye’de Musica Sequenza’yla vereceği ilk konser henüz kesinleşmedi. Gelecek yaz bir festival kapsamında sahneye çıkması için görüşmeler sürüyor.

SESİNE, GİZEMLİ GÖRÜNÜMÜNE KAPILDI, FAGOTU SEÇTİ

Burak Özdemir (33), ünlü aranjörlerden Cengiz Özdemir’in oğlu. Çocuk korosunda müziğe başladı, sesinden ve gizemli görünümünden etkilendiği fagotu enstrüman seçti. İstanbul Konservatuvarı’nda öğrenim gördü. 12 yaşından itibaren elektronik müzikle ilgilendi, beste yaptı, kurduğu fagot-DJ ikilisiyle İstanbul Caz Festivali’ne katıldı. 2007’de Rahmi Koç’un BİFO’yu yönettiği konserin gelirlerinden elde edilen burslaBerlin Sanat Üniversitesi’nde barok fagot dalında yüksek lisansa başladı. Ardından tam burslu kabul edildiği Juilliard’da barok fagot ve müzik teknolojileri dallarındaki doktorasını 2010’da tamamladı. 2011’de Sony / Harmonia Mundi ile anlaşma imzalayıp Berlin’e yerleşti. Musica Sequenza’nın sanat yönetmenliğinin yanı sıra L’arte del Mondo’da fagot çalıyor, dizi, reklam müzikleri besteliyor. 

Bigoody Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel Bach 1

PORTRAIT : MUSICA SEQUENZA & BURAK ÖZDEMIR

Yeni Pop: Barok

Bu slogan, Berlin’de yaşayan Juilliard doktoralı yenilikçi sanatçı Burak Özdemir tarafından geliştirilen yeni bir müzik türünün sloganı. Sizce, aralarında Corelli, H. Purcell, Vivaldi, Handel, J. S Bach gibi isimler sayabileceğimiz önemli bestecilerin eserler verdiği Barok müzik, pop müzik kadar yaygınlaşabilir mi?  Fagot sanatçısı Burak Özdemir, işte bu soru ile yola çıkmış. Klasik müziği konser salonlarından çıkarıp geniş kitlelerle buluşturmayı hedeflemiş ve görünüşe göre hedefine emin adımlarla ilerliyor.

Burak Özdemir, grubu Musica Sequenza ile performanslarını barok müziğe uygun bir şekilde elektronik efektlerle birleştirerek sergiliyor. Musica Sequenza, Avrupa’da Bach, Handel adına düzenlenen saygın festivaller ve önemli konser salonlarının yanı sıra gece kulüplerinde de sahneye çıkıyor. Eleştirmenler Burak Özdemir’in çalışmalarını övgüyle karşılıyor ve Musica Sequenza icralarındaki orkestrasyon kalitesinden bahsediyor.

Burak Özdemir, klasik müziğin icrasıyla ilgili, kıyafetinden alkış prosedürüne tüm katı kurallara karşı. “Barok eserleri kulüplerde, kumsal partilerinde icra etmek, klasiğe yeni dinleyici kazandırmak istiyorum” diyor.

Burak Özdemir ve grubunun Almanya’da, saygın plak firması Sony/ Harmonia Mundi’ etiketiyle Vivaldi, Rameau ve Bach uyarlamalarına yer verdikleri farklı albümleri yayımlandı.Son albümü “Sampling Baroque: Exposing Handel / Handel’i Ortaya Çıkarmak” ise haziran ayında piyasaya sunuldu.

2014’te yayımlanan Rameau A La Turque’de,  Tanburi Mustafa Çavuş’un eserlerine yer veren Özdemir, yakın gelecekte bir başka 18’inci yüzyıl Osmanlı bestecisini çalışmayı planlıyor.

Burak Özdemir ve grubu Musica Sequenza, Türkiye’de ne zaman bir konser verir henüz bilmiyoruz. Başarılarıyla gurur duyuyor, onlardan gelecek konser haberini heyecanla ve merakla bekliyoruz. 

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CD REVIEW: RAMEAU A LA TURQUE

Die originellste Mischung zum Rameau-Jahr

Wenn es einen Preis für die originellste CD anlässlich des Rameau-Jahres 2014 gäbe, dann hätte ihn Burak Ozdemir verdient: Er kombinierte Opernauszüge von Jean-Philippe Rameau mit osmanischer Barockmusik des Komponisten Tanburi Mustafa Çavuş. Und natürlich hat er alles selbst arrangiert und auf sein Ensemble Musica Sequenza zugeschnitten.

Exotisch mit europäischer Erdung

Auf der einen Seite erklingen Arien aus Rameaus Opéra-ballet „Les Indes galantes“, allerdings werden dabei die Gesangsstimmen fast durchgehend vom Fagott übernommen, die Begleitstimmen übernehmen einige wenige Streicher. Auf der anderen Seite sind Lieder von Tanburi Mustafa Çavuş zu hören, wiederum nur instrumental besetzt mit drei traditionellen türkischen Instrumenten, der Bambusflöte Ney, der Kastenzither Kanun und den kleinen Trommeln Kudüm. Doch damit nicht genug: An etlichen der Rameau-Stücke wirken auch die türkischen Musiker mit und verleihen damit den Opernarien einen zusätzlichen exotischen Klang. Umgekehrt spielen die Streicher und Ozdemir selbst am Fagott bei den Çavuş-Liedern mit, was diesen Stücken wiederum eine Art europäisch-barocke „Erdung“ verleiht.

Originell, nicht original

Und das Konzept geht auf: Die beiden weit entfernten barocken Welten prallen nicht beziehungslos aufeinander, sondern ermöglichen tatsächlich einen musikalischen Brückenschlag zwischen Paris und Istanbul. Das liegt einerseits an den Arrangements von Burak Ozdemir und an der sorgfältig aufeinander abgestimmten Reihenfolge der einzelnen Stücke. Aber es liegt auch am grundsätzlichen Charakter der Musik von Jean-Philippe Rameau: Vieles ist hier – wie allgemein in der französischen Barockmusik – vom Tanz, von der Bewegung und von perkussiven Effekten bestimmt, was seinen Gegenpart in der osmanischen Barockmusik findet. Und schließlich liegt es an der künstlerischen Person Ozdemir selbst, der einmal mehr mit seinem differenzierten Fagottspiel in beiden Welten zu Hause ist. Das Geheimnis liegt also in der Bearbeitung: Weder Rameau noch Çavuş erklingen original, wohl aber ist alles originell. 

WDR-3-logoCD REVIEW: RAMEAU A LA TURQUE

Özdemir überzeugt mit Ausdrucksstärke und Leidenschaft.

Burak Özdemir gehört zu einer neuen jungen Musikergeneration, die sich durch musikalische Vielseitigkeit auszeichnet und sich genreübergreifenden Herausforderungen stellt. Ob im Barock, Jazz oder in der elektronischen Musik – Özdemir überzeugt mit Ausdrucksstärke und Leidenschaft.

Der gebürtige Istanbuler Fagottist und Komponist Burak Özdemir schafft durch moderne Instrumentierung und innovative Inszenierung neue Verbindungen zwischen verschiedensten musikalischen Welten. Seine Kompositionen reichen von elektro-akustischen Werken für Ensembles und Musikproduktionen in den Bereichen Tanz, Theater und Film bis hin zu Arbeiten für Multimediaprojekte. Özdemirs erste Opernproduktion „Fuga – The Electro-Baroque Opera“ feiert 2010 im Baruch Black Box Theater in New York Premiere und verbindet barocke Tradition mit elektronischen und audiovisuellen Elementen.

Als Fagottist und künstlerischer Leiter des Solistenensembles Musica Sequenza verfolgt Özdemir das Ziel, Alte Musik in einen modernen Kontext zu stellen. Nach dem Überraschungserfolg des Debütalbums von „Musica Sequenza“ mit dem Titel „Vivaldi – The New Four Seasons“ erschienen „Bach: The Silent Cantata“ und „Rameau à la turque“. 

ORF1_logo.svgCD REVIEW: RAMEAU A LA TURQUE

Der originelle Austausch der beiden Welten ist hörenswert!

Die vielleicht originellste Mischung zum verflossenen Rameau-Jahr stammt vom türkischen Fagottisten Burak Ozdemir: Er kombinierte Opernauszüge von Jean-Philippe Rameau mit osmanischer Barockmusik des Komponisten Tanburi Mustafa Cavus. Und natürlich hat er alles selbst arrangiert und auf sein Ensemble Musica Sequenza zugeschnitten.

Auf der einen Seite erklingen Arien aus Rameaus Opéra-ballet „Les Indes galantes“, allerdings werden dabei die Gesangsstimmen fast durchgehend vom Fagott übernommen, die Begleitstimmen übernehmen einige wenige Streicher. Auf der anderen Seite sind Lieder von Tanburi Mustafa Cavus zu hören, wiederum nur instrumental besetzt mit drei traditionellen türkischen Instrumenten, der Bambusflöte Ney, der Kastenzither Kanun und den kleinen Trommeln Kudüm: Der originelle, nicht originale Austausch der beiden Welten ist durchaus hörenswert. Das ist kein beziehungsloses Nebeneinander, denn an einigen der Rameau-Stücke wirken auch die türkischen Musiker mit und verleihen damit den Opernarien einen zusätzlichen exotischen Klang. Umgekehrt sind die Streicher und Ozdemir bei den Cavus-Liedern mit dabei, was diesen Stücken wiederum eine Art europäisch-barocke „Erdung“ verleiht. 

602px-TAZ_Logo_2009 PORTRAIT: ARTISTIC DIRECTOR BURAK ÖZDEMIR

Neugierig auf die Buraks

Natürlich gehört die Türkei zu Europa. Unbestritten jedenfalls gehört jener Teil dazu, in dem das Borusan Müzik Evi, weltläufig auch Borusan Music House genannt, steht. Wir befinden uns hier im europäischen Teil Istanbuls, genauer: im Stadtteil Beyoglu, in Deutschland bekannt geworden durch Fatih Akins Film „Crossing the Bridge“, der die Metropole am Bosporus als lebendige Musikstadt zeichnet.

Der Fagottist Burak Özdemir tritt zusammen mit dem Ensemble Musica Sequenza auf. Özdemir, 28 Jahre jung und geboren in Istanbul, hat mit einem Stipendium der Borusan-Stiftung unter anderem an der Juilliard School in New York studiert – als erster Fagottist überhaupt.

Derzeit lebt und arbeitet er wieder in Berlin und ist daher so etwas wie ein Fleisch gewordener Beleg dafür, dass er schon lange lebt, der türkisch-deutsche Musikaustausch. Und dass man als Veranstalter einfach nur zugreifen muss.

Und weil das so schön ist, stellen Jochen Sandig für das Radialsystem und Ahmet Erenli für die Borusan-Stiftung sich vor dem Konzert gemeinsam vor das Berliner Publikum und strahlen um die Wette. Dies sei nur der Beginn einer langfristigen Kooperation, versprechen beide, und Sandig hofft auf „viele, viele Buraks“, die man ihm noch schicken werde aus Istanbul.

Der Burak, der an diesem Abend ein dankbares Berliner Publikum beglückt, spielt zusammen mit Musica Sequenza Vivaldi-Konzerte für Fagott, dazwischen auf dem Klavier eigene Kompositionen, und improvisiert im Anschluss an das eigentliche Konzert noch mit seinem Fagott im Duo mit DJ Ipek am Mischpult.

Eine insgesamt bestimmt erschöpfende Performance, die Burak Özdemir mit staunenswerter Energie bestreitet, und ein künstlerisch buntes Gemischtwarenangebot, das für alle etwas bietet und zeigt, dass der musikalische Brückenschlag wirklich in viele Richtungen möglich ist. Somit hat dieses Berliner Konzert etwas bezwingend Programmatisches für den geplanten regen Musikaustausch zwischen den Metropolen. Auf die anderen Buraks kann man schon neugierig sein. 

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CD REVIEW: RAMEAU A LA TURQUE

Un album tout lyrique!

Après tant d’éclat, la tranquille ballade proposée par Musica Sequenza pourra sembler fade. L’intitulé du disque d’ailleurs n’en annonce pas vraiment la couleur : « Rameau à la turque ». Prétexte, Les Indes Galantes avec son Entrée du Turc généreux. On s’attendrait à des janissaireries, mais non, Burak Ozdemir et ses amis font un album tout lyrique, tendre presque, uniquement instrumental. En regard des œuvres de Rameau, des compositions de son contemporain turque Tanburi Mustafa Cavus : un qanum, une flute ney, un kudüm contre l’imaginaire de Rameau, cela risquait d’être mince.

Mais au fil du disque l’échange se fait, un dialogue se noue, qui s’écoute et se réécoute à loisir. Décidément, chez Rameau en cette année, c’est chez tout le monde! 

qantara 1CONCERT REVIEW: RAMEAU A LA TURQUE

This is a man with a passion for fusion!

Orientalising Orientalism
This is a man with a passion for fusion. In his project „Rameau a la Turque“, the internationally celebrated Turkish bassoonist Burak Ozdemir builds a bridge between French Baroque and Ottoman seraglio music, creating a modern „Baroque groove“. Ceyda Nurtsch attended the CD launch concert in Berlin’s legendary Berghain club
The way leading to the Berghain club in Berlin’s Friedrichshain borough is messy this evening. It is a narrow, muddy path, at the end of which a huge concrete structure rises impressively into the black night. Berghain, long since well known outside Berlin, is one of the world’s archetypal techno clubs. Once a power station, the building is now synonymous with excess, darkrooms and thumping bass lines.
Yet in a place where techno beats and house music would normally thump out from the giant sound system, less familiar sounds are on the programme this evening. The chamber music ensemble Musica Sequenza, led by the Turkish bassoonist Burak Ozdemir, has invited the public to enjoy a musical crossover experience. The performance of the night is „Rameau a la Turque“, a fusion of parts of the ballet opera „Les Indes Galantes“ by the French Baroque composer Jean-Philipe Rameau with compositions by the Ottoman court musician Tanburi Mustafa Cavus, all arranged by Ozdemir himself.
The spotlight goes on and the nasal sound of the bassoon fills the air, accompanied by harpsichord and violin, at first hesitant, then growing more and more confident. The atmosphere is sacred and at the same time intimate. Three of the ensemble’s ten musicians play Oriental instruments: the ney (a reed flute), the qanun (an Oriental zither) and the rhythm instrument kudum. In Ozdemir’s fusion arrangement, his bassoon joins the ney to play Oriental melodies, or Oriental rhythms form the background to the Western Baroque court dance.

A Baroque hipster a la Turque
Ozdemir has styled himself as quite the Baroque hipster, his long, dark hair in a loose bun, a bow tie, glittery white shirt, blazer, knickerbockers and white socks. Light-footed and with minimal arm movements, he conducts the ensemble grouped around him, the other musicians dressed entirely in black. On stage, he comes across as a dreamy bird of paradise, yet in conversation he is attentive and focused. Born in 1983, Ozdemir has a CV that is best described as „impressive“ – music conservatory in Istanbul, studied at the University of the Arts in Berlin, PhD from the Juilliard School in New York and all kinds of projects, including one with the choreographer Sasha Walz. „It all developed organically,“ says Ozdemir, whose father was a professor of composition at the Istanbul music conservatory. Where does a Baroque bassoonist get such a passion for fusion, for performing in unusual locations? „That’s always been my focus,“ he says. He has always been intrigued by crossover: mixtures of electronic sounds and Baroque music, new interpretations like Vivaldi’s „Four Seasons“ or Bach’s „Silent Cantata“, Pergolesi with modern opera… Ozdemir loves to play with styles and epochs. His latest project „Rameau a la Turque“ was inspired by digging deeper into his own origins. His family is one of the few that has lived in Istanbul for many generations. „I discovered the many French traces in Istanbul; street names and street signs. French was my grandparents‘ language and my father learned through French when he studied at the conservatory. People in Istanbul followed Paris fashions very attentively, and at the same time there are Oriental motifs in eighteenth-century European painting,“ he says with enthusiasm. And so the idea to arrange the Oriental kudum, ney and qanun alongside Western Baroque instruments was born. In Ozdemir’s selected extract, „Le Turc genereux“ (the generous Turk) from Rameau’s Baroque opera, a merciful pasha grants freedom to a Christian woman he admires and the slave to whom her heart belongs. This is an example of „exotic love“ from this era and a motif taken up again some 90 years later by Wolfgang Amadeus Mozart in his singspiel „Die Entfuhrung aus dem Serail“.

Interweaving Western Baroque with Ottoman court music
By combining compositions by Rameau and his contemporary Tanburi Mustafa Cavus, who died in 1770, Ozdemir does more than just revive two almost forgotten composers and their works. By interweaving Western Baroque and Ottoman court music, he could be said to be orientalising Rameau’s Orientalism – tongue firmly in cheek, of course.
The contemporaries Rameau and Cavus came from two different musical traditions. Whereas French musical training was highly developed, at the Ottoman courts it was subject to strict regulations, only escaping from this rigid corset with Munir Nurettin Selcuk around 1900. The music of the Ottoman seraglio had to consist of a trio of ney, qanun and kudum, whereas Rameau could choose from any number of instruments, according to the sound he wanted to create. „The biggest difference“ says Ozdemir, „is that Western music is polyphonic, consisting of several melodic lines, whereas Ottoman music has a single voice.“ Yet he also sees common features. For example, the phrases and motifs in French Baroque were much shorter than they were in the later Romantic period. Short phrasing is also a feature of Ottoman music. „Another shared factor is that there is no information given in Baroque music as to how the instruments have to be tuned. There are different tuning systems such as Valotti or Werckmeister. We have something comparable in Oriental music with the makams, the melody types, like ussak or nihavend.“

Numerous challenges for all musicians involved
Working on the pieces presented the ensemble with a number of challenges. For example, the Oriental instrument-players had to get used to polyphonic structure, pauses and the right cues. For the players of Western instruments, on the other hand, it was a challenge to work out the right quarter tones and get used to 9/8 rhythms. „But I have good, solid musicians,“ says Ozdemir of his ensemble. The members of Musica Sequenza play on reconstructions of original Baroque instruments. For those used to digital sounds, the tone is slightly dull to begin with, yet over time, it develops warmth and depth, in the quieter pieces in particular. Whereas modern instruments have steel strings, eighteenth-century instruments use gut. The violin has a narrower body and there is more pressure on the bow, which creates a more focused sound than modern instruments. The wind instruments, in contrast, have fewer holes than today’s and are therefore simpler and less automated. „The musicians have to do more. They’re more flexible in timbre, which makes them similar to the ney,“ says Ozdemir. „Rameau a la Turque“ is a musical jewel by a sensitive young artist, whose previous work has rightly been praised by the „New York Times“ as „more than energetic“ – and from whom we are sure to hear more in the future. 

WAZ_logo CD REVIEW: BACH / THE SILENT CANTATA

Fagott lobt singend Gott

Der gute alte Johann Sebastian Bach hätte ihn wohl noch einen Mann aus dem Morgenland genannt – und gestaunt, dass Burak Özdemir schon als Chorknabe im fernen Istanbul zum Verehrer seiner Werke wurde. Heute ist Özdemir 30, Wahl-Berliner und ein brillanter Fagottist. Er hat seinen eigenen Weg gefunden, aus der Bach-Verehrung eine klingende Tugend zu machen, die über jene tiefen Holzblastöne hinausgeht, die wir von Brandenburgischen Konzerten bis Weihnachtsoratorium kennen.

„Silent Cantata“ („stumme Kantaten“) nennt Özdemir das Album, für das seine Arrangements die Gesangsstimme geistlicher Kantaten dem Fagott in die dunkle Kehle legen. Bemüht klingt das nie, sehr feierlich, oft bewegend und dank des prachtvoll federnd musizierenden Barockensembles „Musica Sequenza“ hell und strahlend. Nicht nur zur Passionszeit eine Empfehlung! 

kulturdellen logo PERFORMANCE REVIEW : OPERA DEL FUTURO

Electrified baroque music pumps from here!

One of the most interesting Berliner groups which, in its desire to renew the operatic art blurs genre boundaries and creates evocative hybrid forms, and that consciously seeks dialogue with other arts, is Musica Sequenza. Under the slogan „Baroque is the new pop“ they combine period instruments with synthesizers and heavy beats. Electrified baroque music pumps from here into the techno rhythm. Artistic director Burak Ozdemir has inter alia initiated a series titled „Opera del futuro „. 

Logo_Tip_Berlin CONCERT REVIEW: BACH / THE SILENT CANTATA

Barock is the new pop

Würde man den Fagottisten Burak Ozdemir fragen, ob barocke Musik nur etwas für alte Knochen ist, er würde einen vermutlich auslachen.

So ziert auch der Spruch „Barock is the new pop“ die Website seines Ensembles Musica Sequenza. Unter dem Thema „In Navitatem Domini“ laden die Musiker gemeinsam mit den Vokalsolisten der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche zu einem barocken Vorweihnachtskonzert, das es in sich hat.Zu hoeren gibt es Werke von Bach, Monteverdi, Cavalli, Charpentier und Buxtehude.

rbb_de_kultur_radioCD REVIEW: BACH / THE SILENT CANTATA

Virtuosität der Farben

Die Texte von Bachs Kantaten sind für viele Hörer ein Problem: unfreiwillig komisch in ihrer drastischen Bildsprache, zeitverhaftet in ihrer Theologie, schwer nachvollziehbar in ihrer Zerknirschung. Der in Istanbul geborene, in Berlin lebende Fagottist und Komponist Burak Özdemir spielt auf seiner CD „Bach: The Silent Cantata“ die Gesangstimme ausgewählter Arien auf dem Fagott, egal, ob Sopran, Alt, Tenor oder Bass – der Text fällt dabei natürlich weg und damit der Anlass für die sorgsam nach den Worten erfundenen Tonfiguren. Der Effekt ist lehrreich: Spontan folgt man nun der Musik in ihre innere Verästelung und dringt dabei tiefer vor, als wenn einem die Textwiederholungen vorschreiben würden, was man sich zu denken hat. Die Musik wirkt für sich selbst genommen zugespitzt auf ihre Struktur, im Hinblick auf ihre Aussage jedoch verallgemeinert und aus dem gedanklichen System des protestantischen Spätbarock befreit.

Dabei hat sich Özdemir relativ entlegene Stücke ausgesucht, keineswegs die Hits, und das ist auch konsequent: Wenn man den Text innerlich mitsingen könnte, würde sich die beschriebene Wirkung nicht einstellen. Ausgesucht aber hat er die Stücke, und das ist nun wirklich von dialektischer Raffinesse, nach den Texten. Verschwiegen, im Affekt der Musik aufgehoben und dennoch mitgedacht, ergeben sie in der Folge eine Dramaturgie von Verzweiflung, Einsamkeit und Aufgehobensein in der Liebe.

Man wird das so genau nicht nachvollziehen können. Auf der CD herrscht ein Übergewicht an ruhigen, melancholischen und komplizierten Stücken, auch in der Instrumentation ist sie bewusst weniger farbig als die Bachschen Originale mit ihren Bläserstimmen; das von Özdemir gegründete Ensemble Musica Sequenza begleitet nur mit Streichern. Aber diese strenge Reduktion zielt auf ein konzentriertes Hören – und das lohnt sich, weil Özdemir ein grandioser Musiker ist: Es ist eine Virtuosität jenseits schierer Fingerfertigkeit, eine Virtuosität der Farben, der Artikulation und des gesanglichen Ausdrucks, die sprachlicher Differenzierung sehr nahekommt. Und noch in die langsamsten Arien wie „Die Seele ruht in Jesu Händen“ aus „Herr Jesu Christ, wahr Mensch und Gott“ oder „Bete aber auch dabei“ aus „Mache dich, mein Geist, bereit“ bringen Özdemir und sein Ensemble noch einen rhythmischen Puls und einen Swing, wie man ihn gerade im Bereich historischer Aufführungspraxis, der diese Musiker durch ihr Instrumentarium verpflichtet sind, selten hören kann. 

concerti_logo CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Locker, leicht und wohlklingend meistert

Nein, es ist doch keine Bearbeitung der Vier Jahreszeiten für Fagott Solo. Der türkische Fagottist Burak Ozdemir hat vielmehr vier der beinahe 40 Fagottkonzerte, die aus der Feder Antonio Vivaldis überliefert sind, ausgesucht und mit vier eigenen, an Vivaldis eigene Texte zu den Jahreszeiten angelehnte Gedichte zu einem eigenen Zyklus zusammengestellt. Zwar wirkt die Zuordnung der Musik zu Winter, Frühling, Sommer und Herbst etwas beliebig – umso schöner sind die Werke musiziert vom Ensemble Musica Sequenza, das Ozdemir 2008 an der New Yorker Juilliard School gründete. Ebenso selten zu hören sind die beiden Vivaldi-Kantaten, die der amerikanische Countertenor Daniel Burbeck zur CD beisteuert. Der bisher eher für seine Interpretationen Neuer Musik bekannte Sänger erweist sich als stilsicherer Vivaldi-Kenner, der alle Koloraturen locker, leicht und wohlklingend meistert. 

Tagesspiegel-Logo PORTRAIT: BURAK ÖZDEMIR

Vivaldi trifft Elektro

Der Musiker Burak Özdemir liebt barocke Klänge und modernen Elektrosound. Ganz schön weltläufig für seine 28 Jahre, der Typ. Weil er Türke, Deutscher, Amerikaner zugleich ist. Spürbar erprobt darin, Sprachen und Kulturkreise zu wechseln. Und bei aller Jungendhaftigkeit auch ziemlich professionell in Sachen Selbstmarketing. Bevor es ans Fotografieren geht, zückt Burak Özdemir erst mal die Puderquaste. Das Gesicht muss sitzen, die Wirkung stimmen. Das gilt für ihn persönlich genauso wie für seine Musik. Özdemir ist nicht nur ein virtuoser Fagott-Solist, sondern auch Komponist. Und er ist ein Feingeist. „Es tut mir weh, wenn Konzertsäle halb leer sind“, sagt er. Sicher tut es das, welcher Künstler tritt schon gerne vor leeren Stuhlreihen auf.

Doch ums sensible Künstlerego geht es ihm bei der Bemerkung gar nicht. „Wir wollen nicht, dass die klassische Musik stirbt“, sagt er. Darum versuche er mit den Kollegen der von ihm initiierten Musikerplattform Musica Sequenza ein jüngeres, sonst anderen musikalischen Genres anhängendes Publikum zur Klassik, genauer zu seinem Fach der Alten Musik zu holen. Das ist Özdemirs Mission. Wie die konkret aussieht? Etwa so wie beim Konzert am Freitag im Radialsystem V in Friedrichshain. Da stellt er mit Musica Sequenza sein Barockalbum „Vivaldi – The New Four Seasons“ vor, führt zusammen mit den Musikern und der seit 20 Jahren in der Berliner Clubszene aktiven DJane Ipek von ihm selbst geschriebene elektroakustische Kompositionen auf und lädt danach zur Aftershowparty. Also Vivaldi trifft Elektro plus Tanz – das klingt durchaus nach einem Altersgrenzen sprengenden Vergnügen.

Geboren und aufgewachsen ist Burak Özdemir in Istanbul. Nicht in der traditionellen türkischen-, sondern in der europäischen und amerikanischen Musiktradition. Sein Vater ist Professor für Komposition und Jazzpianist, die Mutter war Balletttänzerin. Und der kleine Burak hat mit fünf im Knabenchor gesungen, Klavierspielen gelernt und dann mit zehn Jahren mit dem Fagottunterricht begonnen. Das Instrument liebt er, weil es der menschlichen Stimme gleicht: „Das dunkle Timbre, die Intimität und die gesangliche Qualität.“ Dass die meisten Menschen nicht mal wissen, wie das mehr als 300 Jahre alte Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt klingt, von dem es mindestens zwei in jedem Orchester gibt, betrübt ihn. Dagegen spielt er bei jedem Auftritt an. Neulich erst auf einer Konzertreise mit Countertenor Andreas Scholl.

Was Burak Özdemir nach Berlin gebracht hat? Natürlich das Fagott. Eigentlich wollte er nur eins kaufen, an der Universität der Künste, in der Klasse des Fagott-Professors Eckart Hübner. Dann bleibt er 2005 kurzerhand da und schließt hier 2008 sein Studium ab. Clubs wie das Berghain, überhaupt die Elektroszene der Techno-Stadt Berlin inspirieren seine eigenen Kompositionen. „Berlin ist meine Basis, mein Zuhause.“ Außer der Wohnung in Prenzlauer Berg hat er inzwischen auch eine in New York, wo er noch ein Aufbaustudium Alte Musik, Komposition und Musiktechnologie an der berühmten Juilliard School drauf- setzte. UdK, Juilliard – so lässt sich leicht ein internationales Netzwerk junger Musiker weben, die sich einerseits für die historische Aufführungspraxis in der Alten Musik begeistern und andererseits kleinkarierte Genregrenzen wie Klassik, Elektronik, Neue Musik, Jazz nicht mehr akzeptieren.

Das Barock-Album „The New Four Seasons“ von Musica Sequenza gehört ins erstgenannte Genre. Titel und Konzept beziehen sich auf Antonio Vivaldis unkaputtbaren Klassik-Hit, die aus vier Violinkonzerten bestehenden „Vier Jahreszeiten“. Özdemir hat für seine neue Jahreszeiten vier unbekannte Vivaldi-Konzerte für Fagott, Streicher und Basso continuo ausgesucht und mit vier Gedichten zu einem Zyklus zusammengestellt. Es ginge ihm nicht nur darum, schöne Musik zu spielen, sagt der Mann, der so sichtlich die Schönheit verehrt. Vivaldis Jahreszeiten gebe es doch für den modernen Menschen, der im Sommer zum Skifahren fliegt und im Winter Erdbeeren isst, gar nicht mehr. Das mit Özdemirs warmen, lyrischen Fagottklängen im Ohr kritisch zu reflektieren, setzt beim Zuhörer allerdings einiges an Abstraktionsfähigkeit voraus. Das schert den Fagottisten nicht. Er gehört zu einer polyglotten Musikerelite, die niemandem nur leicht Konsumierbares verspricht. 

CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Eine herzerfrischende CD! (Fa-)Gott sei Dank!

Frisch, frech, unbekümmert

Auf seinem Debüt-Album hat das Alte Musik Ensemble „Musica Sequenza“ und der türkische Fagottist Burak Ozdemir eine neue Lesart der Vivaldischen „Vier Jahreszeiten“ vorgelegt – nicht als Violinkonzerte, sondern als Fagottkonzerte.

Die Welk ist schon ganz schön verdreht: „Wir essen Erdbeeren im Winter und entfliehen dem stürmischen Herbst in sonnige Regionen.“So schreibt Burak Ozdemir im Booklet der CD, und er meint damit, dass die saisonalen Eigenschaften längst nicht mehr bindend sind. Vor diesem Hintergrund hat er vier Vivaldische Fagottkonzerte ausgewählt und diese den vier Jahreszeiten zugeordnet. Nach dem Vorbild von Vivaldi hat er zu jedem Konzert (bzw. zu jeder Jahreszeit) zudem ein Gedicht geschrieben, das seinen „modernen“ Blick auf den Jahreslauf wiederspiegelt – auf winterliche Melancholie, auf frühlingshafte Sehnsüchte, auf sommerliche Leidenschaften und herbstliche Nachdenklichkeit..

Kräftige Bässe

Also:Die neuen Vier Jahreszeiten für Fagott und Orchester haben nichts mit den alten Vier Jahreszeiten für Violine und Orchester zu tun – ausser, dass beide von Vivaldi stammen. Dabei ist das klangliche Resultat verblüffend. Der Türke mit Wahlheimat Berlin und sein Ensemble, das sich aus Absolventen der renommierten New Yorker Juilliard School zusammensetzt, spielen Vivaldi mit glühendem Engagement und enormen Spielwitz – frische und frei, frech und unbekümmert. Geradezu atemberaubend ist die agile Virtuosität des Fagotts-Solisten, durchdringend kraftvoll sind die Bässe der „Musica Sequenza“, von rhetorischer Eloquenz die Violinen. Ergänzt wird das Quartett der Fagottkonzerte von zwei Vivaldischen Solo-Kantaten mit dem amerikanischen Countertenor Daniel Bubeck – dramatische Musik zwischen schmerzlicher Melancholie und furioser Raserei. Als Zugabe: Der Variationensatz „La Follia“ in dem Vivaldi das seinerzeit populäre Thema abwandelte. Eine herzerfischende CD – (Fa-)Gott sei Dank! 

CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

So flink wie hier das Instrument selten zu erleben!

Zumindest nicht so, wie wir sie kennen. Und das bleibt auch so: Kein einziges Stück auf der CD stammt aus dem berühmten Zyklus – deshalb ist der Titel schon ein bisschen missverständlich. Aber, keine Sorge, der Komponistenname stimmt. Wo Vivaldi drauf steht, ist auch Vivaldi drin.

In der Hauptrolle: Der Fagottist und künstleriche Leiter Burak Ozdemr, der in Istanbul, Berlin und New York studiert hat. Er spielt vier von den 37 Fagottkonzerten Vivaldis und demonstriert dabei eine beeindruckende Virtuosität. So flink wie hier ist das Instrument selten zu erleben.

Ein eisschmelzender Sonnentraum

Alles schön und gut – aber was hat es nun mit den Jahreszeiten auf sich? Auch da landen wir wieder bei Ozdemir. Der türkische Allroundkönner ist nähmlich nicht bloss Fagottist, sondern ausserdem ein gefragter Performer, Medienkünstler und Autor. Er hat für jede Jahreszeit ein Gedicht geschrieben und ein passendes Konzert ausgewählt. Sein Winter klingt auf deutsch etwas so: „Ein eisschmelzender Sonnentraum kam durch mein Fenster. Seine Wärme erzählt Geschichten aus Übersee, wie ein Schmetterling: Ozdemirs Vivaldi- Arrangement beginnt im Winter und wandert über Frühling und Sommer bis in den Herbst mit seinem schattigen Licht.

Vivaldis jazziger Groove

Trotz einiger schöner Momente sind die Konzerte sicher kein Ersatz für die echten Vier Jahreszeiten – der Titel ist vor allem ein netter Marketing-Gag. Am hohen interpretatorischen Niveau ändert da nichts: Burak Ozdemir und sein Ensemble musizieren mit spritziger Energie und offenbaren uns einige neue Seiten des Komponisten. Zum Beispiel seinen beinahe jazzigen Groove.

Das Kammerorchester Musica Sequenza spielt federnd leicht und bettet den Solisten in einen sehr durchsichtigen Klang. Gerade wenn man denkt, och, jetzt ist aber auch gut mit dem Fagott, gibt’s eine kleine Überraschung. Mit zwei Vivaldi-Kantaten bringt der Altus Daniel Bubeck eine neue Farbe ins Spiel. Die ist allerdings nicht durchweg schön. Der amerikanische Sänger klingt in der Höhe mitunter etwas schrill und eine Spur hysterisch. 

CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Dunkles, warmes, intensives Fagotttimbre..

Wären Vivaldis „Quattro Stagioni“ nicht einem literarischen Programm – bestehend aus vier Jahreszeitengedichten – „auf den Leib komponiert“ und bezögen aus diesem ihren griffigen Titel sowie ihren unzerstörbaren zyklischen Zusammenhalt, dann hätten sie vielleicht niemals ihren außerordentlichen Bekanntheitsgrad erreicht: Schließlich sind sie ja auch nichts weiter als „nur“ vier Instrumentalconcerti mit Solovioline. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass Burak Ozdemir, Fagottist und Leiter des Ensembles „Musica Sequenza“, augenzwinkernd vier nicht annähernd so bekannte Fagottkonzerte aus Vivaldis Feder kurzerhand zu einem Zyklus namens „Die neuen vier Jahreszeiten“ zusammenstellte und die dazugehörigen Gedichte, selbstverfasst, gleich mitliefert: Vielleicht hilft die kreative Maßnahme ja, auch diese Concerti einem breiteren Publikum zu vermitteln!

Nun, so ganz unbekannt sind sie vielleicht doch nicht, die Fagottkonzerte: Zumindest an das erste, hier als „Winter“ präsentierte, kann sich der Autor aus Jugendtagen gut erinnern. Klaus Thunemann hat es vor Jahrzehnten schon einmal sehr schön eingespielt. Das Thema des ersten Satzes gehört zu Vivaldis schönsten Einfällen – ebenso, wie die lapidare Allerweltsfloskel, mit der Vivaldi seine herrliche Idee nach allzu wenigen Takten schon abkadenziert, was typisch für das Naturell dieses Meisters ist: Bach hätte dem Themenkopf sicher eine lange Fortspinnungsphase folgen lassen. Aber so ist eben Vivaldi: quirlig, sprunghaft, oft kurzatmig – den Musikern fordern diese Charaktereigenschaften, zumal in Zeiten der stets rasanten historisierenden Herangehensweise, ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und Präzision ab. In dieser Hinsicht gibt es auf der vorliegenden CD Mängel: Bei den zahllosen kurzen Streicher- und Continuoeinwürfen ist man leider nicht immer hundertprozentig zusammen. Verbindend wirkt, trotz der genannten kleinen Unschärfen, Burak Ozdemirs dunkles, warmes, intensives Fagotttimbre; besser, leidenschaftlicher als er kann man für diese schönen Concerti wohl kaum werben. 

ftd-logo-1280 CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Homogen und sensible 

Sie fanden sich an der New Yorker Juilliard School, begeistern sich für historische Aufführungspraxis und befinden sich ständig auf der Suche nach unentdeckten,barocken Musikschätzen. Nun hat das Alte Musik-Ensemble Musica Sequenza unter seinem Leiter, dem Fagottisten Burak Ozdemir, vier Fagott-Konzerte von Antonio Vivaldi geborgen und eingespielt. Klangmalerei vom Feinsten kam bei diesem homogen und sensible aufeinander reagierenden Zusammenspiel zwischen Ensemble und dem Solisten heraus. Der begeistert mit warmer, weicher Tongebung und grosser Virtuosität. Sehr hörenswert auch die zwei Kantaten Vivaldis, in denen Countertenor Daniel Bubeck melismenreich von unglücklicher Liebe singt und dabei wunderbar winterliche Melancholie und frühlingshafte Sehnsucht verströmt. 

CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Ein überraschendes Klangerlebnis! 

Vivaldi im Zeichen der Globalisierung

Das Barockensemble Musica Sequenza lässt sich mit dem Titel seiner neuesten Produktion, „The New Four Seasons“, auf ein überraschendes Klangerlebnis schliessen.

2008 von Burak Ozdemir, einem Fagottisten und Komponisten mit türkischen Wurzeln, gegründet, konzertiert das Ensemble Musica Sequenza nicht nur in den Konzertsälen New Yorks, sondern überrascht auch international mit Konzertprogrammen von der Renaissance bis zu Klassik. Hauptanliegen ist dabei das Auffuhren weitgehend unbekannter Werke aus dem Bereich der Alten Musik. Die jungen Mitglieder des Ensembles, stammen gemeinschaftlich von der Juilliard School und teilen zudem die Faszination für historisch informierte Aufführungspraxis. Sie bedienen sich dabei aber sowohl moderner wie auch historischer Instrumente.

Die Natur inklusive der Naturgewalten wie Blitz, Donner und Wind regte im Barock zu tonmalerischer Gestaltung an. In Vivaldis Violinkonzert-Zyklus „Le quattro stagioni“ wechseln sich saisonale und „klimatische“ Besonderheiten ab. Das Grundgerüst von Vivaldis kompositorischer Vorlage wird von Burak Ozdemir aufgegriffen, jedoch inhaltlich und chronologisch verändert. Wir Menschen hätten durch die Gewohnheiten moderner Lebensführung die Jahreszeitenkonnotationen verändert neu geprägt, so Ozdemir. So stellt er bewusst den Winter an den Anfang.

Generalbass mit gewandter Gelenkigkeit

37 Fagott-Konzerte komponierte Vivaldi, über deren Publikation und Widmungen nur wenig bekannt ist. Meist wird das von Vivaldi geleitete Mädchenorchester des Ospedale della Pieta in einen Zusammenhang mit den Fagott-Kompositionen gebracht, ohne nähere Bedingungen bestimmen zu können. Vier ausgewählte Konzerte für Fagott, Streicher und Basso continuo bilden das Zentrum von Ozdemirs „neuen Jahreszeiten“, in denen die Stimmunspalette der über die Zeit veränderten, aber in ihren Wesenzügen dennoch gleichgebliebenen Bewusstseins- und Wahrnehmungszustände des modernen Menschen zu den Jahreszeiten aufgefächert wird: Es  scheint, als haben sich die Grundmuster, nicht aber die Farben verändert. Das Fagott überrascht dabei mit virtuosem Auftreten souveränen Leichtigkeit, mit der sie hier gestaltet werden.

Gefühlswelten im medialen Terminus

Ozdemir fügt seiner musikalischen Interpretation der Jahreszeiten unter dem Prägestempel der Modernisierung und Globalisierung zudem vier kurze Gedichte hinzu, in denen das Erleben der Jahreszeiten und dessen Besonderheiten von einem lyrischen Ich und damit durch den Filter der subjektiven Wahrnehmung erzählt wird. Das menschliche Empfinden, wie es in Ozdemirs Zeilen widerhallt, steht im Gegensatz zu Vivaldis rein deskriptiven Sonetten der vier Jahreszeiten. Damit unterstreicht Ozdemir den Grundgedanken dieser Produktion, die von zwei Kantaten ergänzt wird. 

CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Ciò che conta è l’eccellente qualità del solista e del complesso da lui guidato

Il titolo „Le nuove quattro stagioni“ non tragga in inganno: i celebri primi quattro concerto del „Cimento dell’armonia e dell’invenzione“ non c’entrano nulla. Il fagottista turco Burak Ozdemir ha scelto quattro bellissimi concerti per faogotto, li ha rehistrati molto bene con l’ensemble barocco di cui e direttore, Musica Sequenza della Juilliard School di New York, e per ciascuno ha scritto quattro versi che dovrebbero avere la funzione dei sonetti legati alle stagioni di Vivaldi. Cio che conta e l’eecellente qualita del solista e del complesso da lui guidato. Apprezziamo inoltre Ozdemir come direttore e il suo gruppo nella cantata „Cessate, omai cessate: R684, mentre l’altra, „Care selve, amici prati“ R671, impegna solo la voce e il basso continuo. Le voce e quella gradevole deil controtenore Daniel Bubeck, che ha pero il limite di una dizione tutt’altro che impeccabile. Conclude in bellezza l’ultima Sonata a tre dell’op. 1, una serie di estrose variazioni sul celebre tema della „follia“: cosi il cd propone tre aspetti non inesplorati, ma certamente non molto frequentati del genio di Vivaldi in interpretazioni di alto livello. 

CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Wunderbare Vivaldi-Aufnahmen mit dem jungen türkischen Fagottisten und „Bandleader“ Burak Ozdemir

Was verbirgt sich hinter diesem Titel „The New Four Seasons“? Zunächst einmal: keine Bearbeitung des berühmten Zyklus für Violine. Burak Özdemir hat in Istanbul, Berlin und an der New Yorker Juillard School studiert. Er gehört zu einer neuen jungen Musikergeneration, die sich durch Vielseitigkeit auszeichnet. Der Fagottist und Ensembleleiter komponiert auch und schreibt – z.B. Gedichte zu den Jahreszeiten. Zu diesen Gedichten hat er vier Fagottkonzerte von Antonio Vivaldi ausgewählt, die er den Jahreszeiten zuordnet und beginnend mit dem Winter zu einem Zyklus arrangiert. Auf Deutsch übersetzt klingt der Herbst für Özdemir ungefähr so: Schlag‘ eine neue Seite eines Buchs auf, bin nicht ruhig genug, sie zu Ende zu lesen.

Mein Kaffee ist kalt, hab‘ keine Hände zum Kochen.

Es ist die „ein rotes Blatt fehlt am Baum“ Woche.

Vivaldi führt das Fagott wie eine Gesangsstimme, so dass Burak Özdemir sowohl die Klangschönheit seines Instruments als auch seine eigene Virtuosität unter Beweis stellen kann. Außer den vier kreativ zusammengestellten und von Musica Sequenza und Burak Özdemir vorzüglich eingespielten Fagottkonzerten sind auf der CD auch noch weitere Werke Vivaldis zu hören: zwei vom amerikanischen Altus Daniel Bubeck gesungene Kantaten sowie die berühmten Follia-Variationen, die immer eine Freude sind. 

CD REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Zweimal warmer, satter, voller Sound

Die „neuen Vier Jahreszeiten“ beginnen mit dem Winter, nicht mit dem Frühling. Denn die Welt hat sich verändert: Klimawandel und verrückte Lebensgewohnheiten – wie Erdbeeren im Dezember. Das hat Burak Özdemir, Fagottist und Musica-Sequenza-Leiter, bei seiner Auswahl von Vivaldis Fagottkonzerten bedacht. 

CONCERT REVIEW: CARL PHILIPP EMANUEL BACH 

More than energetic!

More than the energetic Burak Ozdemir, a Turkish bassoonist, in C.P.E. Bach’s Concerto for Bassoon and Strings in A (Wq. 172)

On the prime aspects of each of the previous sessions: expressivity and sound, to move beyond surface dexterity and brilliance to find the sense, the meaning behind the notes. Moving beyond narrow early-music dogma and re-embracing vibrato, not as a uniform all-purpose varnish but as an expressive device to be applied variably at moments of high intensity. 

CONCERT REVIEW: FRANCOIS COUPERIN

Virtuoso Dialog auf dem Fagott

Die beiden Berliner Musiker harmonierten prächtig bei ihrem Konzert in Aldingen.

Jochen Schneider und Burak Özdemir sind Meister der leisen Töne. Das zeigte sich am Sonntag bei ihrem Konzert in der Margaretenkirche im Remsecker Stadtteil Aldingen, wo die beiden französische Fagottmusik vom Barock bis zur Moderne vortrugen.

Für Jochen Schneider war das Konzert ein Heimspiel. Der Musiker wuchs in Remseck auf und nahm an der dortigen Jugendmusikschule erstmals Fagottunterricht. Nach Abschluss seines Fagottstudiums in Stuttgart zog er 1995 nach Berlin, wo er sich intensiv mit zeitgenössischer Musik beschäftigte. Später wandte er sich der Aufführung historischer Musik auf Originalinstrumenten zu. Längst wird er von zahlreichen Ensembles geschätzt, spielt unter anderem bei Capella Vitalis Berlin und im Taffanel-Bläser-Quintett.

Bei seinem Besuch in Remseck die bei dem Konzert eingenommenen Spenden fließen in die Renovierung der Margarethenkirche wurde Schneider von Burak Özdemir begleitet, der bereits als Solist mit den Istanbuler Philharmonikern und dem Orchester des Französischen Doms Berlin auftrat. In New York gründete Özdemir sein eigenes Ensemble Musica Sequenza. Nun lebt der Musiker wieder in seinem früheren Wohnort Berlin, wo er unter anderem mit seinem alten Bekannten Jochen Schneider musiziert.

In der Margaretenkirche trugen die beiden ausschließlich französische Fagottmusik vor. Von der Barockzeit (François Couperin) ausgehend, arbeiteten sie sich bis zur klassischen Moderne eines Sergej Prokofjew und Igor Strawinsky vor. Zwar sind die Letzteren keine geborenen Franzosen, „aber beide haben ihre wichtigste Zeit als Komponisten von 1900 bis 1930 in Paris verbracht“, erläuterte Schneider. Prokofjew und Fagott – da denkt natürlich jeder sofort an den Großvater aus Prokofjews Klassiker „Peter und der Wolf“. Schneider und Özdemir spielten allerdings das Phantasme aus den „Visions fugitives“. Wie bei allen Stücken ergab sich ein erbaulicher deutsch-türkischer Dialog auf dem Fagott. Öz- demir strotzte geradezu vor Spielfreude, schunkelte und wippte um die Wette.

In den Pausen ordnete Schneider die Stücke dankenswerterweise ein, etwa die Sonate D-Dur aus den „Six petites Sonates“ von Etienne Ozi. Dieser war Lehrer am Pariser Konservatorium, das 1790 gegründet wurde. Dort mussten sich seine Schüler, mitten in den Wirren der Französischen Revolution, an Ozis Kompositionen abmühen – die Franzosen sind eben ein echtes Kulturvolk, das auch in politisch bewegten Zeiten der Muße zugeneigt ist. 

PERFORMANCE REVIEW:  FUGA – THE ELECTRO-BAROQUE OPERA

New York’ta Özdemir’in Fuga operası sahnelendi

Genç ve başarılı müzisyen Burak Özdemir’in „Fuga“ adlı elektro-barok operası New York’ta sahnelendi.

Baruch Sanat Merkezinde iki gece üst üste sahnelenen „Fuga“ adlı eserinde Burak Özdemir, genç insanların nasıl kolayca uyuşturucu kullanmaya başladıklarını anlatarak uyuşturucu kullanımıyla mücadele edilmesi gerektiğini dile getiriyor. Aralarında Yavuz Hakzede isimli oyuncunun da bulunduğu 5 Amerikalı tarafından oynanan 70 dakikalık „Fuga“ (Kaçış) adlı elektro-barok operasının video tasarımını İtalya’da yaşayan görsel sanatçı Esril Erdoğan, dans koreografisini başarılı dansçı Korhan Başaran yaptı. Aslen fagot sanatçısı olan Burak Özdemir’in kendi kurduğu „Musica Sequenza“ adlı Barok Oda Müziği grubu da, Özdemir’in yönetiminde sahne aldı. İzleyenlere son derece yaratıcı ve farklı gelen elektro-operanın ardından yanıtlayan Özdemir, Latince „kaçış“ anlamına gelen „Fuga“nın Barok müziği dönemine damgasını vurmuş çok önemli bir müzik formu olduğunu belirtti.

Eserin kahramanlarının uyuşturucu kullanarak „gerçek hayattan kendilerini soyutlayıp kendi gerçekliklerini yaratmayı hedeflediklerini, ancak sonuçta gerçekten kaçamadıklarını“ söyleyen Özdemir, „Uyuşturucunun bir kaçış olmadığını anlatmak istedim, bu anlamda yetişkinlere yönelik bu eserin eğitimsel yönü de var“ dedi. Özdemir, bir çocukluk arkadaşını aşırı dozda uyuşturucudan kaybetmesinin kendisini derinden etkilediğini ve bu eserin temellerinin uzun bir zaman önce atıldığını anlattı. Daha önce tiyatro eserleri için müzik bestelediğini, ancak ilk kez bir elektro-opera yazıp bestelediğini ve yönettiğini anlatan Özdemir, eserinde klasik barok müzikle, elektro müziği biraraya getirdiğini, iki ayrı tür müzik dinleyicisine de hitap etmek istediğini söyledi.

Klasik müzik eğitimi alan ve halen ABD’nin en iyi müzik okullarından New York’ta „Julliard School“ da doktora eğitimine devam eden Özdemir, genç kuşak müzisyen olarak daha çok sayıda genç müzikseveri değişik eserlerle operaya çekmek istediğini, bunu üzerine düşen bir sorumluluk olarak gördüğünü, klasik müzik dinleyicisinin dünyada giderek azalmasından dolayı endişeli olduğunu ifade etti. „Fuga“da toplam 40 kişilik bir ekibin görev aldığını anlatan Özdemir, „Çok heyecan verici bir deneyim oldu, kendi grubum Musica Sequenza’da olduğu gibi bu ekip de tamamen uluslararası bir ekip“ dedi. New York’ta üst üste iki gece sahnelenen eserini dünyanın başka yerlerine taşımak istediğini belirten Özdemir, kendisine destek veren Borusan Kültür ve Sanat Vakfı, Asım Kocabıyık Eğitim Vakfı ve Amerikan Türk Cemiyetine teşekkür ettiğini söyledi.

CONCERT REVIEW: BACH / THE SILENT CANTATA

Bachs Musik braucht keine Worte!

Es war nicht Burak Ozdemirs Anliegen, Bachs Kantaten das Religiöse zu nehmen, aber es ist der angenehme Nebeneffekt seines Bach-Projektes. Der Fagottist hat die Gesangstimmen in den geistlichen Kantaten durch sein Fagott ersetzt. Die emotionale Kraft der Werke ist geblieben, und so wird bewiesen: Bachs Musik braucht keine Worte, um ihre Macht zu entfalten. 

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Müzik estetiğinin doruklarında bir sanatçı

Kelimelerin kifayetsiz kaldığı bazı durumlar vardır. Sanatçının sanatına karşı hissettiğiniz hayranlığın bir ifadesi olarak belki yüzlerce kez albümünü dinleyebilir, yeni çalışmalarını herkesten önce öğrenmeye can atabilirsiniz. İcralarını öyle beğenirsiniz ki, sanki o eserleri ilk kez dinliyormuşçasına heyecanlanırsınız. İşte Burak Özdemir’in sanatına duyduğum hayranlık böyle bir şey. Takdir duygusu, müzisyen ruhuna duyduğum büyük saygı ve işlerinin bütününe baktığımda hissettiğim kusursuz estetik yapı. Burak Özdemir, Avrupa ve ABD’de büyük övgüler alıyor; fagotu ve grubu Musica Sequenza ile dünyayı birbirine katıyor. Ülkemizde sahneye çıkacağı günü ise büyük bir sabırsızlıkla bekliyor. Geçen yıl Deutsche Harmonia Mundi’den çıkan başarılı kaydı The New Four Seasons tüm dünyadan büyük övgüler aldı. 19 Kasım’da dünya piyasasına yine aynı etiketle çıkacak olan yeni albümü Bach: The Silent Cantata öncesinde sanatçımızla dereden tepeden sohbet ettik. 

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Beschert ein Klangerlebnis, das es so noch nie gab

Burak Ozdemir, der in Istanbul geborene Fagottist und Gründer des renommierten Barockensembles Musica Sequenza, hat aus 13 geistlichen Kantaten, die in Bachs schaffensreiche Leipziger Zeit ab 1723 fallen, Arien und Choräle ausgewählt und für Fagott sowie für die Musiker seines Ensembles neu eingerichtet. An Stelle der Kantatentexte tritt eine so emotionale und ausdrucksstarke Musik, die sich ganz ohne Worte überträgt. Die Gesangsstimmen übernimmt Ozdemir mit dem Fagott, das sich souverän und unglaublich gefühlvoll durch die Kompositionen Bachs bewegt. Dabei hat der Juilliard School-Absolvent die einzelnen Kantatensätze dramaturgisch zu einer zweiteiligen Erzählung zusammengestellt, die an eine Passionsgeschichte erinnert.
Als Teil einer neuen Musikergeneration zeichnet sich das Ensemble Musica Sequenza unter künstlerischer Leitung von Ozdemir durch Vielseitigkeit, Leidenschaft und Innovation aus. Die jungen Absolventen der Juilliard School New York und der Universität der Künste Berlin stellen Alte Musik beeindruckend in einen neuen Kontext. 

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Ein pulsierender Ton, der den Zuhörer gefangen nimmt

Am Eingang Jungs mit breiten Schultern, die einem das Fotografieren verbieten. Und zwar so, dass man auch wirklich gleich die Lust am Fotografieren verliert. Innen rohe Betonwände, Eisengitter, dunkle Ecken, Flaschenbier. Von der Decke hängen Lautsprecher, so groß wie ein Smart.Eine Konstellation, bei der man nicht unbedingt an Johann Sebastian Bach denkt, sondern eher an das Berghain. Den einstmals angeblich besten Techno-Club der Welt. Heute noch mit einem legendären Ruf. Junge Touristen bis aus Argentinien und Australien reisen extra dafür an, stehen stundenlang in der Schlange vor der Türe. Nur um dann zu erfahren, dass sie nicht rein dürfen.

Jetzt durften ausnahmsweise mal alle rein, die in der Lage waren, 19 Euro Eintritt zu bezahlen. Die Töne klangen allerdings erheblich anders als sonst. Kein Wummern, sondern ein sanfter barocker Streicherklang . Der Titel der Veranstaltung: “The Silent Cantata”. Auf der Bühne mitten in der Panorama-Bar: Burak Özdemir und sein Ensemble Musica Sequenza. Die Musiker spielten Auszüge aus Bachs Kantaten. Moment mal: Kantaten? Haben wir da nicht mal gelernt, dass die gesungen werden? Stimmt. Aber das ist auch der ganz besondere Reiz des Abends. Denn die tragende Stimme der Kantaten stammt eben nicht aus dem Munde eines Sängers, sondern von Burak Özdemirs Fagott. Ein Experiment. Schafft es ein Instrument, die menschliche Stimme vergessen zu machen? Wohl eher nicht, zumindest nicht einen ganzen Abend lang. Aber: Das ist auch gar nicht nötig, denn es entsteht etwas ganz anderes daraus als die gewohnten Kantaten. Ein pulsierender Ton, der den Zuhörer gefangen nimmt. Und das auch noch in der unwirtlichen Umgebung eines ehemaligen Heizkraftwerks.

Das Berghain hat als Veranstaltungsort für klassische Kultur inzwischen einen guten Ruf. Simon Halsey und sein Berliner Rundfunkchor führten hier Gustav Holsts Choral Hymnus from the Rig Veda auf. Das Staatsballett zeigte das Stück “Masse”. Es ist fast immer ausverkauft. Das lag am herausragenden Programm. Aber auch ein wenig am Grusel, den brave Bildungsbürger schon beim Betreten des Berghain erfahren. Selbst wenn sie da nur Johann Sebastian Bach begegnen. 

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CONCERT REVIEW: VIVALDI / THE NEW FOUR SEASONS

Die wunderbar groovige Fassung!

Es gibt wohl kaum ein barockes Musikstück, das so abgenudelt ist wie Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Zur Abwechslung hat Ausnahmefagottist Burak Ozdemir nun für seine „The New Four Seasons“ aus Vivaldis 40 Fagottkonzerten vier ausgewählt, die in seinen Augen zu Frühling, Sommer, Herbst und Winter passen. Zusammen mit seinem Ensemble Musica Sequenza präsentiert er diese wunderbar groovige Fassung im Radialsystem V in Berlin.  

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Einer der besten Fagottisten seiner Generation!

Einer der besten Fagottisten seiner Generation, Burak Özdemir, präsentiert am 30. November 2012 gemeinsam mit dem jungen Barockensemble Musica Sequenza knapp drei Jahrhunderte nach Antonio Vivaldis berühmtem Violin-Konzert-Zyklus „Le quattro stagioni“ eine eigene Version der „Vier Jahreszeiten“ im Radialsystem V.

Vier Gedichte von Burak Özdemir beschreiben die Empfindungen des Menschen im Jahreszeitenwechsel und werden jeweils mit einem nicht dem Zyklus „Le quattro stagioni“ entstammenden Vivaldi-Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo zusammengeführt. Während des Konzertes werden auch elektro-akustische Werke Özdemirs von Musica Sequenza und DJ Ipek aufgeführt – Vivaldis Barockklang trifft auf zeitgenössischen Elektro-Sound und Jazz-Improvisationen. 

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Ein neues virtuoses Konzertstück

Man kann dieses Konzeptalbum des Fagottisten Burak Ozdemir auf zwei Arten hören. Folgt man den Anweisungen – sagen wir den Anregungen – des Booklets, geht es um ein »besonderes spirituelles Klangerlebnis«, das durch die Aneinanderreihung von Arien aus Bach-Kantaten entsteht, bei denen die Gesangsstimme durch das Fagott ersetzt wurde. »Silent Cantata«, so der Titel des Albums, meint ohne Gesangstexte. Gleichwohl hat Ozdemir die 13 Nummern zu einer »zweiteiligen Erzählung« gruppiert, die einer »Passionsgeschichte nahekommt«. Auch mit den Hörhilfen wie »der Mensch sehnt sich nach Liebe« oder »Meine Seele fühlt sich wohl« fällt es dem Rezensenten schwer, sich ohne Esoterik einen solchen neuen Gehalt dieser Musikstücke anzueignen. Die zweite Art, diese Einspielung zu hören, ist auf eine handwerklich musikalische Art. Da fällt zunächst der intensive Ton von Ozdemirs Fagott auf, der nichts Schnarrendes mehr hat, der fast wie der eines Zinks oder einer Violine klingt. In manchen Arien gelingt es Ozdemir tatsächlich, die Musik in ein neues virtuoses Konzertstück umzuwandeln, wie in der Tenorarie »Des Vaters Stimme ließ sich hören« aus BWV 7. Hier fügen sich die lang gezogenen kantablen Fagottlinien zu den Soloviolinen. Anders in der Sopranarie »Die Seele ruht in Jesu Händen« aus BWV 127. Hier setzt sich das Fagott schlecht vom Orgelcontinuo ab. Außerdem bezieht der Satz im Original seinen klanglichen Reiz aus dem Gegensatz des Instrumentaltrios aus Oboe und Blockflöten zu dem in relativ tiefer Lage singenden Sopran. Dieser Klangreiz ist in der Bearbeitung verloren gegangen. In dieser Weise lässt sich bei jeder Nummer Gelungenes oder weniger Gelungenes finden. 

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Özdemir is a great musician with virtuosity far beyond sheer dexterity.

The texts of Bach’s cantatas are problematic for many listeners in that they can be unintentionally humorous in their dramatic imagery, anachronistic in their theology or uncomfortable in their admission of guilt. In his “Bach: The Silent Cantata,” Burak Özdemir, born in Istanbul and now living in Berlin, drops the texts from the vocal lines of selected arias, whether they were originally intended for a soprano, alto, tenor or bass, and plays them on his bassoon. Without the text, the cause for the carefully contrived musical figuration falls away, and Özdemir creates an effect that is instructive. Since the music has been freed from the conceptual framework of the Protestant late Baroque, the text no longer dictates what must be thought. Now the listener can spontaneously investigate the music and delve more deeply into its meaning.

Özdemir has chosen relatively obscure sections of Bach cantatas, not the hits, making it unlikely that any listeners will try to sing along and thereby reinforcing the desired effect. But yet, with dialectical sophistication, he has carefully selected the pieces exactly because of their texts. The underlying, secretive affects of the music result in a dramatic progression of despair, loneliness and an eventual envelopment by love itself.

But not all listeners will understand the CD in this way. The quiet, melancholic and complicated pieces are accompanied by strings alone in arrangements that are deliberately less colorful than the Bach originals with winds. These reductions, performed by Musica Sequenza, deserve concentrated listening, and it is worth it, because Özdemir is a great musician with virtuosity far beyond sheer dexterity. With his variety of colors, articulation and vocal expression, his bassoon playing comes close to resembling patterns of speech, and even in the slowest arias, such as Die Seele ruht in Jesu Händen from Herr Jesu Christ, wahr Mensch und Gott (BWV 127) or Bete aber auch dabei from Mache dich, mein Geist, bereit (BWV 115), Özdemir and his ensemble have a rhythmic pulse and a swing that is rarely heard among other instrumentalists who adhere to the principles of historical performance practice. 

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Unglaublich gefühlvoll

Musica Sequenzas „Bach: The Silent Cantata“ beschert ein Klangerlebnis, das es so noch nie gab. Burak Ozdemir, der in Istanbul geborene Fagottist und Gründer des renommierten Barockensembles Musica Sequenza, hat aus 13 geistlichen Kantaten, die in Bachs schaffensreiche Leipziger Zeit ab 1723 fallen, Arien und Choräle ausgewählt und für Fagott sowie für die Musiker seines Ensembles neu eingerichtet. An Stelle der Kantatentexte tritt eine so emotionale und ausdrucksstarke Musik, die sich ganz ohne Worte überträgt. Die Gesangsstimmen übernimmt Ozdemir mit dem Fagott, das sich souverän und unglaublich gefühlvoll durch die Kompositionen Bachs bewegt. Dabei hat der Juilliard School-Absolvent die einzelnen Kantatensätze dramaturgisch zu einer zweiteiligen Erzählung zusammengestellt, die an eine Passionsgeschichte erinnert. Als Teil einer neuen Musikergeneration zeichnet sich das Ensemble Musica Sequenza unter künstlerischer Leitung von Ozdemir durch Vielseitigkeit, Leidenschaft und Innovation aus. Die jungen Absolventen der Juilliard School New York und der Universität der Künste Berlin stellen Alte Musik beeindruckend in einen neuen Kontext. 

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Historisch informiert, elegant und direkt.

Wir schreiben das Jahr 2251. In Euro­pa sind die Begriffe Frühling, Som­mer, Herbst und Winter noch bekannt, aber ihre Bedeutung verschwimmt. Nass- und Trocken ­Phasen, Fluten und Hitzewellen bestimmen das Leben. Schon 2012 warnten Klimaforscher vor solchen Szenerien. 2251 lernen die Kinder: Früher waren die Jahreszeiten zuverlässige Wetterboten, der Kom­ponist Vivaldi schrieb ein Werk darüber. Viel­leicht kann dieses Werk den Menschen in Zukunft ja vermitteln, was die vier Jahreszeiten einst bedeuteten. Drei CDs sind herausgekommen, die das übernehmen wollen. Keinem der Musiker scheinen Vivaldis vier Violin ­Kon­zerte dabei zu genügen. Am wenigsten Burak Ozdemir, denn er ist Fagot­tist. Für seine »New Four Seasons« hat er aus Vivaldis Fagottkonzerten vier ausgewählt, die in seinen Augen zu Win­ter, Frühling, Som­mer und Herbst passen. Das ist keine szenische Mu­sik. Es geht um Gefühle, die der Winter in ihm auslöst. Die aber sind subjektiv. Ozdemir scheitert an seinem Anspruch, die »Vier Jahreszeiten« der Neuzeit zu schaffen. Unsere Schulklasse von 2251 könnte vermutlich wenig damit anfangen – ihr geht es ja nicht um die Musik; denn eigentlich handelt es sich hier einfach um eine gelungene Aufnahme von vier Fa­gottkonzerten. Auf modernen Instru­menten zwar, doch historisch informiert, elegant und direkt. 

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Bleibt kaum Wunsch offen.

Die vier Violinkonzerte von Antonio Vivaldi, die in einem Druck von 1725 erstmals erschienen und heute im Allgemeinen Die vier Jahreszeiten gennant werden, sind an Popularität kaum zu übertreffen. Vivaldi selbst verfasste zu den einzelnen Konzerten jeweils ein „Sonetto Dimonstrativo“, das die in der Musik dargestellten Bilder und Vorgänge in poetischer Form umschreibt. Diese Konzeption übertrug der türkische Fagottist (und Wahl-Berliner) Burak Ozdemir nun auf vier Fagottkonzerte Vivaldis. Die Gedichte dafür schrieb er selbst, sie erzählen in knappen Worten von winterlicher Melancholie, frühlingshaften Sehnsüchten, sommerlicher Leidenschaft und herbstlicher Nachdenklichkeit. Zu jeder Jahreszeit wählte Ozdemir ein Fagottkonzert aus, das jeweils die Stimmungen seiner Vierzeiler musikalisch wiedergeben soll.

Zähneklappern und Gewitter
Ozdemirs Vorgehensweise ist zweifellos originell, bleibt jedoch ein wenig fragwürdig und beliebig, da es sich bei den Stücken eben gerade nicht um originale Programmmusik handelt. In den Violinkonzerten setzte Vivaldi begriffliche Dinge, wie das Zähneklappern im Winter und das sommerliche Gewitter sehr deutlich um, wahren die Ausdruckwelt der von Ozdemir ausgewählten Fagottkonzerte sich auf weniger festlegbare Gefühle beschränkt. Insofern hätten sicher auch andere Konzerte Vivaldis herhalten koennen. Dass es sich bei den jahreszeitlichen Fagottwerken ausschließlich um Moll-Konzerte handelt, mag der Vorliebe Ozdemirs entstammen. Musikalisch jedoch sind die Stücke sehr gut dargeboten. Das amerikanische Ensemble Musica Sequenza spielt die Vivaladi-Werke mit grosser Leidenschaft und Ausdruckskraft. Auch beim Solisten Burak Ozdemir bleibt kaum ein Wunsch offen, er agiert in den virtuosen Passagen auf hohem Niveau und formt auch die langsamen Sätze mit grosser Gesanglichkeit. Das Klangbild insgesamt ist sehr hell und transparent und lässt ein Wenig Wärme vermissen. 

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Junges, erfrischend aufspielendes Barockensemble

Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gehören ohne Frage zum Populärsten, was in der Klassik je geschrieben wurde. Burak Ozdemir ist Fagottist und mochte sich scheinbar nicht damit abfinden, dass es sich bei diesem Opus Vivaldis um vier Violinkonzerte handelt. Also suchte er sich vier Konzerte Vivaldis für sein Instrument, schrieb a la Vivaldi vier Sonette dazu und nannte das Ganze „The New Four Seasons“ (Die neuen vier Jahreszeiten). Sieht man einmal von dieser unkonventionellen und subjektiven Vorgehensweise ab, kann man auf der CD er junges, erfrischend aufspielendes amerikanisches Barockensemble hören, das mit einem höchst virtuosen und angenehm klingenden Fagottsolisten unbekannte Vivaldi-Werke darbiete, unabhängig von jahreszeitlichen Stimmungsbildern. 

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Fagöttlich!

Das Fagott sitzt im Bus der beliebtesten Solokonzert-Instrumente nicht ganz vorn. Das weiss auch der türkische Fagottist Burak Ozdemir und wirbt mit einer ungewöhnlichen Idee für sein Instrument: Er hat zu vier von Vivaldis 39 Fagottkonzerten kleine Gedichte über Frühling, Sommer, Herbst und Winter geschrieben und erschafft so „The New Four Seasons“, die neuen „Vier Jahreszeiten“. 

Station to Station Musica Sequenza Burak Ozdemir Sampling Baroque Handel 1

PORTRAIT : MUSICA SEQUENZA

Innovative and virtuoso manner..

Based in Berlin, the esteemed baroque ensemble Musica Sequenza was founded in New York City by conductor/bassoon virtuoso Burak Ōzdemir in 2008. Burak Ōzdemir believes that contemporary society has lost enthusiasm and “become foreign to the poetry of love.” Musica Sequenza rediscovered the Seicento, a period in Italian history and culture which occurred during the 17th century. Ōzdemir explains that “especially in Italy this century was devoted to the relinquishing of  god-fearing sentiment. Women were described as diaphanes, love became a storm cloud, their enchanting odor a sweet allurement.”

Musica Sequenza  wants to captivate the original sound of traditional baroque music. Modulating perfect audibility by incorporating the Italian Baroque Bassoon and other authentic Italian instruments.  Musica Sequenza is comprised of young talents in the effort to bring unfamiliar jewels of the early music repertory to new audiences in an innovative and virtuoso manner worldwide.

S2S: In 2008 you founded Musica Sequenza, bringing together young graduates from the Julliard School in New York with graduates from the UDK (University of Arts) Berlin who were passionate about the treasures of ancient music. You inspire and enthuse your audience with new discoveries of well-known creations such as Vivaldi’s The New Four Seasons and  Bach: The Silent Cantata. How did you manage to cross the transatlantic borders uniting musicians from New York and Berlin? 

Burak Özdemir: The group is really an open platform for artists from my past, present and future. The journey of Museq (Musica Sequenza) started in New York, where I was enrolled in an artistic graduate program at The Juilliard. Later on, I signed a contract with Harmonia Mundi Label in Germany for the release of my debut album, Vivaldi: The New Four Seasons. The promotion needed me to be back in Berlin physically. So I decided to found the ensemble by inviting my former college friends from the University of Arts Berlin, and started working on concerts in Germany and Europe, followed shortly by international productions. Our U.S. Tours are for example a reunion with our New Yorker team.

S2S: Musica Sequenza  is renowned for its wide musical and artistic spectrum, because you experiment and combine different elements. Where do you get your inspiration? What are your biggest influences?

Burak Özdemir/Musica Sequenza : I am influenced by our daily lives and all kinds of people. Reading the papers, walking down the streets, taking the subway or traveling around the globe and paying attention to how other people live.

To a certain degree it is analytic work that is socially engaged and conscious. Vivaldi: The New Four Seasons was addressing the issues of global warming: people going to Dubai for a ski vacation in summer or eating strawberries in winter, and  questioning whether this extravagant lifestyle is really necessary.

Recently Bach: The Silent Cantata is questioning the development of communication between people today, their usage of online platforms: Facebook & Twitter and its pros & cons.

S2S: In November you performed “The Silent Cantata” at Panorama Bar in Berghain. How did you perceive the performance there? Do you personally have one venue that stands out in your memory?

Burak Özdemir/Musica Sequenza: I perform more than 80 concerts a year worldwide and they all are special to me in the same way:  What stands out is the contact with the audience, the energy in the space, the vibe, the people and the moment when the sound I produce is heard in the room. I reflect the emotions and the movement, the perception of all those people, their appreciation. It’s all smoothly tuned.

S2S: You are originally from Istanbul. What roles do Turkish music and the cultural scene there have in your life?

Burak Özdemir: I am strongly bound to my roots in Istanbul, where my family and my old friends live. There’s simply so much history both in the city and for me personally. Every time I’m back in Istanbul, I feel there are some other senses in my brain that are on alert: The food, the tempo, the chaos, the beauty. I think Istanbul, with the culture it offers is a lifetime experience for artists of any discipline.

S2S: March 2012 your debut CD “Vivaldi: The New Four Seasons” was released and recently your CD production “Bach: The Silent Cantata” celebrated its’ premiere at the Crescendo Festival. How would you describe “The Silent Cantata” and your interpretation?

Burak Özdemir: There is something timeless about The Silent Cantata. It’s not music to be described by words as even its title is on mute. It is pure music that requires an open heart, allowing oneself to join the journey of music that is leading the way and taking you to unexpected places.

I have my very personal connection to the piece, which I don’t want to elaborate on further, as I believe everyone needs to have their own experience with “The Silent Cantata.”

S2S: Do you have future projects planned? Is there anything you eagerly would like to realize?

Burak Özdemir/Musica Sequenza: For the next two years we are almost completely booked. Some of the upcoming shows are: January 23rd at Umspannwerk, premiering Transmute; a space junk show. February 28th in Potsdam Nikolai Saal with a Sampling Baroque performance and April 4th with an exclusive performance at the Biennale for Early Music.

S2S: On New Year’s Eve you will be performing at Radialsystem, what can your audience expect?

Burak Özdemir: Wildness! I almost dropped the phone, when I was asked to be part of the Fuga: The Electro-Baroque Opera again.

Basically it’s a multi-media production of voice, baroque instruments, video installations, dance and live electronics. It tells the story of a young, hip, party couple, who is having trouble due to extreme cocaine use, manipulating their sexual identities. It’s an opera where you can stay put in your chair and watch, but also stand up and dance to it, while having cocktails. 

vincent kompier logo CONCERT REVIEW: RAMEAU A LA TURQUE

Berghainbarock!

Duister en imponerend als altijd ligt ze daar. Het licht flikkert door de ramen de donkere nacht in, de sterrenhemel tegemoet. Wat onwennig lopen ze de entreehal in: de dames en heren. Sommige keurig gekapt, hier en daar een beetje te veel rouge. De elegant berokte man met behaarde armen. De vrouw met een berenrugzak op, de man in Berghainoutfit (hoge sneakers, adidassportbroek, mouwloos shirt, petje), de dame met parelketting. Allemaal de grote stalen trap in de negen meter hoge hal op, naar boven, naar het licht. Daar aangekomen was het podium waar normaal de dj staat te spelen bijna leeg. Wel stonden er enkele muziekstandaards, waar je bladmuziek op zou kunnen zetten. En een te heet gewassen piano, leek het wel. Stoelen zoals bij een traditioneel concert zijn er niet. Bezoekers pakken lege kratjes om op te zitten. De medewerkers van Berghain schuiven een zwart laag podium voor het grote podium als extra zitgelegenheid. De verlichting is gedimd, maar niet zo dat men elkaar niet kan zien. De hoge ruimte overweldigt. Je zou denken dat er in zo’n club als Berghain waar al meer dan tien jaar ieder weekend gefeest wordt een voortdurende lucht van kroegpoep zou hangen (combi van slecht, schraal bier, rookresten, stof, vuil en ander ongemak) maar dat valt mee.

In het uitstekende dubbelnummer van Arch+ over Berlijn wordt getracht de mythe Berghain te beschrijven. Auteurs Christine Rüb en Anh-Linh Ngo halen het begrip ´heterotopie´ aan. Dat is een begrip dat door filosoof Michel Foucault in 1967 is geïntroduceerd en beschrijft het tegendeel van utopie, die niet bestaat. Een heterotopie bestaat wel, en omschrijft een plek waar de normale normen en waarden uit de maatschappij niet gelden, zoals theater, bioscoop, begraafplaatsen, gevangenissen. Uit eigen ervaring kan ik dat beamen. In Berghain wordt de dag nacht en kan de nacht 36 uur duren. In Berghain lukt het om heterochronie teweeg te brengen. Een proces dat volgens Foucault veroorzaakt wordt door een heterotopie; zo’n plek krijgt zijn eigen tijdservaring en tijdsbeleving. “Wann genau ist eigentlich Samstag?“ (wanneer precies is het eigenlijk zaterdag?) vraagt Tobias Rapp, popjournalist, zich af in Lost and Sound, Berlin, Techno und der Easyjetset, het geweldige boek over het Berlijnse uitgaansleven.

Maar voor ons vanavond geen nacht/dag/nachtmarathon, maar een concert. Want daar staat Berghain minder bekend om, dat ze ruimte geven aan klassieke dans/opera/muziek met een twist. Stipt kwart over negen is het zover. Een tienkoppig orkest betreedt het podium. Een nogal gemengd orkest, waarvan de helft van de instrumenten bekend is: een viool en een altviool zijn nog wel te herkennen, evenals een cello en een contrabas. Maar waar komt die ene meneer nu mee aanzetten? Dat lijken wel conga’s… evenals een andere meneer, die een driehoekig snaarinstrument onder zijn arm draagt. De te heet gewassen piano blijkt een klavecimbel.

Het licht dimt, het orkest gaat er voor zitten. Van achter het podium treedt een jonge jongen met pandjas en hoge witte sokken het podium tussen de orkestleden. In zijn hand een grote fagot. En dan begint het. Niets (nouja, bijna) is mooier in het leven dan die enkele seconde stilte tussen pratend en steeds meer zwijgend publiek en de start muziek, een viool, in dit geval. Het orkest speelt barokstukken van Jean-Philippe Rameau, barokcomponist uit Frankrijk. Het contrast tussen de zachte barokklanken die door de ruimte zweven en het harde Berghainbeton kan bijna niet groter. Na een paar nummers komen de mannen achter de onbekende instrumenten aan bod. Dan speelt het orkest nummers van de Osmaanse barokcomponist Tanburi Mustafa Çavuş waarbij de typische instrumenten als de Qanûn (dat lijkt op een cimbalom, een snaarinstrument), de luit en de tambur, een gitaar met een megalange steel een rol spelen. Wonderwel mengen de twee stijlen uitstekend. Dat komt vooral door de fagotspeler Burak Özdemir, oprichter van het orkest, dat hij in 2008 heeft opgericht: Musica Sequenza. Doel is om samen met jonge muzikanten de onbekende schatten van de oude muziek een nieuw en innovatief leven in te blazen. Dat vindt het publiek ook. Eerst wat onwennig en zuinig klappend is het later behoorlijk enthousiast. En ingetogen, want sommige gespeelde stukken zijn zo intens, dat het bijna een zonde wordt als na afloop de stilte valt en iemand dan toch begint te klappen. Het is muziek die je eigenlijk iedere dag even zou moeten horen. Om de vergankelijkheid van het leven te beseffen. Om even terug te keren naar de essentie die muziek en klank heet. Om een orkest uiterst geconcentreerd te zien spelen. En nee: geen geiPhone of geSefie; ook deze keer werd bij de deur door de portiers nadrukkelijk gezegd dat fotograferen verboden is. En iedereen die zich daaraan houdt. Dat maakt het nog meer een intense belevenis. Onder het mom ‘Baroque is the new pop’ wordt dit optreden aangekondigd. Daar houd ik wel van; onlangs schreef iemand al “food is het nieuwe clubben”, nu dus barok aan de beurt. Heerlijk, om zulke quasi-onzin op te schrijven, omdat veel mensen het werkelijk serieus nemen. Maar hier klopt het. Want zover je dat over barok kan zeggen; het rockt. Niet in de laatste plaats door de vervreemdende locatie waar het concert plaatsvindt: technotempel Berghain.

Na afloop plus toegift ging meteen de Berghaindreun aan. Ofwel: techno, de hartslag van Berlijn. Alsof de dj het wel genoeg vondt met al dat barok. Alsof hij bang was dat de klanken van barok zich stiekem in de spelonken van Berghain zou gaan vestigen. Wat wij als naïeve bezoekers niet wisten, is dat er nog een afterparty aan zat te komen. Want de nette mensen gingen weg, en de hippe bleven over. En niet voor niks. Na een tijdje springt Burak weer het podium op. Orkestloos, en omgekleed. Om met zijn fagot en de dj samen een mengsel van techno en fagot te spelen. Met de rookmasjien aan. Dat maakte het een beetje kitscherig, maar ook wel weer speciaal. Ziehier een impressie van ergens anders, want filmen mag ook niet in Berghain: Een optreden als dit is wat Berlijn uniek maakt. De cross-overs die hier ontstaan. Lang niet altijd hemelbestormend, ook niet altijd geslaagd. Maar de lust om te experimenteren, die hangt hier permanent in de lucht. En leidt (blijvend, hoop ik) tot dit soort topavonden.

REVIEW : OPERA DEL FUTURO

Skin Deep Plug-ins

Der KitKat Club begeht seinen 21. Geburtstag und feiert das mit einer Sexoper!

Am 28.2. zeigt das Ensemble Musica Sequenza in Kooperation mit dem Berliner KitKat Club seine neue barocke Opernproduktion Skin Deep Plug-ins. Der künstlerische Leiter Burak Özdemir verspricht: Im offenen Umgang mit dem kompositorischen Material, einer Art De-Komposition, das eine schlichte Wiederaufführung eines Werkes ersetzt, greift Opera del Futuro auf den akustischen Kern eines mehr oder weniger bekannten Werkes zurück. Das Ensemble aus Künstlern unterschiedlichster Disziplinen und mit verschiedenem Hintergrund experimentiert spontan mit dem Original, bis sich ein neues Stück quasi selbst erfindet. Klingt anspruchsvoll und bietet vieles für den Geist und alle Sinne!

Die Sexoper nimmt sich des Umgangs verschiedener Kulturen etwa Nepal, Sri Lanka, Japan und das alte Rom mit dem Thema Sexualität an. Eingebettet in ein musikalisch-visuelles Multimedia-Werk, präsentiert das Ensemble Musica Sequenza die künstlerischen Visionen Özdemirs genau dort, wo es in Berlin Sinn macht: im Kitty in Berlin-Mitte.